• Letzte Aktualisierung: 30.06.2014

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Woiwodschaft Westpommern

timediver®'s Ostern-Tour ins Memelland 2014








Kamień Pomorski/Kammin - Niechorze/Ostseebad Horst  - Gryfice/Greifenberg - Trzebiatów/Treptow an der Rega
Kołobrzeg/Kolberg - Koszalin/Köslin - Darłowo/Rügenwalde - Krąg/Krangen
Die Ursprünge des spätgotischen Rathauses in der Mitte des Marktplatzes von Kamień Pomorski gehen auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es detailgetreu wieder aufgebaut (Foto links). Das spätgotisches Burgtor (Wolliner Tor/Bautor) aus dem 14. Jahrhundert mit Zinnen ist 36 Meter hoch. Von der oberen Plattform aus ist Weitsicht über den Camminer Bodden möglich. Die inneren Räumlichkeiten beherbergen heute ein Regional-Museum (Foto rechts).
Kamień Pomorski/Kammin geht auf einen Burgwall zurück, der im Jahre 1107 vom polnischen Herzog Bolesław III Krzywousty (Schiefmund) erobert worden war und als Ansiedlung erstmals 1124 im Zusammenhang mit der Mission Otto von Bambergs als Cammin erwähnt wurde. Dort hatte der zwischen 1121 und 1135 regierende Pommernherzog Wartislaw I. hatte seine Residenz genommen. Im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Stolpe wurde 1153 als dessen Ordinator der Bischof Adelbertus von Cammin genannt. Offiziell gegründet wurde das Bistum Cammin jedoch erst mit der Einsetzung Bischofs Konrad I. von Salzwedel nach der Unterwerfung Hinterpommerns durch Heinrich den Löwen im Jahr 1175. Nach der Einführung der Reformation in Pommern (1535) wurde 1545 der Stettiner Kanzler Bartholomäus Suawe der erste evangelische Bischof. Cammin kam infolge des Westfälischen Friedens (1648) zu Schweden, 1679 mit dem Frieden von Saint-Germain zu Brandenburg. 1650 verzichtete der letzte Titularbischof von Cammin, Herzog Ernst Bogislaw von Croy, gegen eine Abfindung zugunsten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf seine Rechte am Bistum. Nach dem Wiener Kongress gehörte Cammin zur preußischen Provinz Pommern 1876 bis 1913 war Cammin bei den Wahlen zum preußischen Landtag und zum Reichstag Hochburg der Deutschkonservativen Partei, die jeweils mehr als 50 % der Stimmen erhielt.


Durch die Eingangshalle an der Ostseite des Rathauses (Foto links) gelangt man an die Uferpromenade, wo sich ein Ausblick auf den Camminer Bodden bis zur Insel Wollin bietet (Foto rechts).


Niechorze (Gmina Rewal) wurde im 15. Jahrhundert dadurch bekannt, weil hier Greifswalder und Stralsunder Bürger im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit eine Jagdgesellschaft des Herzogs Erich II. gefangengenommen hatte. Dieser Eklat wurde vom zeitgenössischen Greifswalder Bürgermeister Heinrich Rubenow in Versform festgehalten. Die beiden ursprünglichen Dörfer, zum Domkapitel Cammin gehörenden Dörfer Groß-Horst und Klein-Horst wurden 1897 einem Badeort mit dem amtlichen Namen Horst-Seebad zusammengelegt. Wahrzeichen von Niechorze ist der am 1. Dezember 1866 in Betrieb genommene, 48 Meter hohe Leuchtturm (Foto links), von dem aus man bei besonders guter Sicht über die Ostsee die 85 Kilometer entfernte dänische Insel Bornholm sehen kann. In den Wiesen und Auenlandschaften Pommerns bieten Storchennester einen ebenso  gewohnten Anblick, wie die zur Osterzeit  mit Blumen geschmückten Kruzifixe (Foto rechts).


Ein Abstecher lohnt das Stała Wystawa Pomorskich Kolei Wąskotorowych in Gryfice (Greifenberg). Die ehemalige Außenstelle des Eisenbahnmuseums Warschau der Polnischen Staatsbahnen (PKP) bietet eingeschworenen Eisenbahnfans nicht nur Lokomotiven der Spurweite 1000 mm....
...sondern auch verschieden Draisinen...

....und diese Drehscheibe (Foto rechts), die vor allem für Dampflokomotiven mit Schlepptender benötigt wurde, weil diese nur in Vorwärtsrichtung mit ihrer Höchstgeschwindigkeit fahren konnten. Daneben diente die in Brückenbauform gefertigte Drehtribüne auch dem raumsparenden Umsetzen eines Fahrzeuges, um es auf benachbarte Gleisen im Lokschuppen unterzubringen.


Die Ständige Ausstellung der pommerschen Schmalspurbahnen.....

....ist seit 2010 dem Heimatmuseum Szczecin unterstellt. Das zur einstigen Stadtmauer Greifenbergs gehörende Hohe Tor (Brama Wysoka) aus dem 13. Jahrhundert (Foto rechts)...
...und unmittelbar an der Rega errichtete Wieża Prochowa (Pulverturm). Trzebiatów (Treptow an der Rega) war die Wirkungsstätte von Johannes Bugenhagen, der maßgeblich am Verfassen der nach ihm benannten Bugenhagenschen Kirchenordnung mitgewirkt hatte. In der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kaplica pod wezwaniem Świętego Ducha w Trzebiatowie (Heilig-Geist-Kapelle; Foto rechts) wurde im Jahre 1534 auf Veranlassung der Herzöge Barnim IX. und Philipp I. vom pommerschen Landtag die Einführung der lutherischen Lehre beschlossen.
 Das Zentrum der schachbrettförmigen Stadtanlage von Trzebiatów bildet der quadratische Marktplatz (Rynek) mit dem 1701 im Barockstil erbauten Rathaus (Foto links). Der Marktplatz wird gesäumt von alten Bürgerhäusern, der Renovierung unterschiedlich gut gelungen ist (Foto rechts).
 Die Kościół Macierzyństwa Najświętszej Marii Panny (Pfarrkirche zur Mutterschaft Mariens ) war bis 1945 die evangelische Stadtpfarrkirche. Die dreischiffige Hallenkirche mit ihrem 90 Meter hohen Turm entstand im 14./15. Jahrhundert und ist ein bedeutendes Bauwerk der Backsteingotik. Der Turm erhielt seine heutige Gestalt 1864 durch den königlich-preußischen Baumeister Friedrich August Stüler.  Oberhalb der Mlynówka, einem Seitenarm des Flüsschens Rega finden sich die Baszta Kaszana/Baszta Prochowa (Pulverturm) und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer Treptows, die zwischen 1300 - 1370 aufgrund eines Herzog Boguslaus IV. verliehenen Privilegs von den Bürgern errichtet wurde. Der runde, 14 Meter hohe Turm wird auch als Grüzturm bezeichnet, weil hier eine zum Abkühlen abgestellte Schlüssel heruntergefallen und ihr heißer Inhalt sich auf einem unbemerkten feindlichen Kundschafter ergossen haben soll. Durch die Schreie des Spions seien die Stadtwachen alarmiert und ein bevorstehender Angriff vereitelt worden.

Mit seinen etwa 50.00 Einwohnern ist das an der Mündung der der Parsęta (Persante) gelegene Kołobrzeg (Kolberg) das größte und bekannteste Kurbad an der polnischen Ostseeküste. Vom 9. Jahrhundert an bestand hier bereits eine Siedlung, die der Ausbeutung der Salzquellen diente und zuerst in der Chronik Thietmar von Merseburg (975 - 1018) als  salsa Cholbergiensis und Sitz des Bischofs Reinbern erwähnt wurde. Mit dessen Vertreibung ging einige Jahre später zwar das Bistum unter, die Marienkirche wurde jedoch im Jahre 1125 von  Bischof Otto von Bamberg geweiht. Während die alte Siedlung unter dem Namen Altstadt (Budzistowo) weiter bestand, erhielt die neue Niederlassung deutscher Siedler als Kolberg von Herzog Wartislaw III. von Pommern und Bischof Hermann von Gleichen von Cammin 1255 das Stadtrecht nach Lübischem Recht. Das Pomnik Tysiąclecia (Millenniums-Denkmal) erinnert an die Errichtung des Erzbistums Gniezno (Gnesen). Auf Betreiben des polnischen Herzogs und späteren Königs Bolesław I. Chobry wurde es im Jahr 1000 von Kaiser Otto III. durch den Akt von Gnesen als unabhängiges, dem Papst direkt unterstelltes polnisches Metropolitanbistum gegründet.

Der vermutlich im Jahre 1300 begonnene Bau der Bazylika konkatedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny (Kolberger Dom) wurde 1321 in seiner ersten Ausbaustufe 1321 beendet, der noch die Errichtung von Presbyterium, Seitenschiffen und Turmtrakt folgen sollten.  Die gotische Backsteinhallenkirche besaß ursprünglich ein aus zwei Türmen zusammengemauertes Turmmassiv. Mit Einführung der Reformation wurde die Kirche 1531 evangelisch und die Seitenschiffen wurden mit Emporen versehen, um mehr Platz für Kirchenbesucher zu schaffen. Feindlicher Artilleriebeschuss bei Belagerungen, die Explosion eines nahegelegenen Pulverturms, Feuer und Vernachlässigung hatte das Kirchengebäude schwer in Mitleidenschaft gezogen, so dass es Mitte des 18. Jahrhunderts einer umfassenden Sanierung unterzogen wurde. Nachdem die Kirche im März 1945 bei der Einnahme Kolbergs durch sowjetische Truppen schwer beschädigt worden war, wurde die Ruine bis in die 1960er Jahre vom Museum für polnische Waffen genutzt,um Kanonen, Panzer und andere militärische Objekte darin auszustellen. Der Wiederaufbau der Kirche begann, nachdem die Ruine 1974 der katholischen Kirche übereignet worden war. Papst Johannes Paul II. erhob die nun wieder katholische Kirche 1986 in den Rang einer Basilika minor, die heute als Konkathedrale der Diözese Köslin-Kolberg dient. Heute finden hier bis zu 9.000 Kirchenbesucher Platz.

Infolge einer Bodensenkung von 60 Zentimetern im 15. Jahrhundert wird das Mittelschiff heute von schiefen Pfeilern getragen (Foto links). Viele wertvolle Kunstwerke des Doms überstanden den Zweiten Weltkrieg eingemauert in Kirchennischen oder versteckt in kleinen Landkirchen der Umgebung. Bedeutend ist der Siebenarmige Leuchter von Hans Apengeter, den der erste Dekan Gottfried von Vida im Jahre 1327 gestiftet hatte (Foto rechts). 


Ebenfalls sehenswert ist das bronzene Taufbecken von 1355, das von vier liegenden Löwen gehalten wird und 26 Motive aus dem Leben Christi zeigt (Foto links). An den Innenwerden der Dommauern befinden sich die Grabsteine bedeutender Familien und Adliger, die im Dom beigesetzt wurden. Das Fragment lässt den pommerschen Greifen erkennen (Foto rechts).


Das Alte Rathaus Kolbergs (Foto links) wurde zwischen 1829 bis 1831 von Ernst Friedrich Zwirner nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels unter Einbeziehung der Reste des 1807 zerstörten gotischen Rathaus erbaut. Wie in vielen anderen Städten Pommerns wird den Touristen auch in Kołobrzeg ein Szlak czerwony (Rote Route) angeboten (Foto rechts).

 
Das Muzeum Oręża Polskiego (Polnische Waffen Museum) wurde 1963 in einem renovierten Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert eingerichtet (Foto links) und mittlerweile um.......

...ein Außengelände mit Waffen aus der jüngeren Vergangenheit erweitert. Ihren populären Höhepunkt sollte die wechselvolle Geschichte Kolbergs aufgrund der Belagerung durch die Truppen Napoleons im Jahre 1807 erfahren. Verteidigt vom Kommandanten Gneisenau, dem Freikorpsführer Schill und den Bürgern um den Bürgerrepräsentanten Nettelbeck, konnte sich sich die Festung bis zum Friedensschluss halten. Dieser zur Legende gewordene, erfolgreiche Widerstand sollte 1944 als Vorlage für den von NS-Propagandaminister Goebbels angeordneten Durchhaltefilms Kolberg dienen.
Den sowjetische Panzerspitzen, die
am 4. März 1945 den Stadtrand Kolbergs erreichten, wurde dann auch tatsächlich heftige Gegenwehr geleistet, jedoch um die in der Stadt eingeschlossenen Soldaten und Flüchtlinge ausschiffen zu können. Während der bis zum 18. März 1945 währenden Schlacht um Ostpommern gelang es, nahezu die gesamte Einwohnerschaft und viele Flüchtlinge, zusammen über 70.000 Menschen auf dem Seeweg zu evakuieren, die Stadt Kolberg wurde dabei jedoch zu 90% zerstört. Nach Flucht und Vertreibung lebten im Mai 1945 nur noch etwa 2200 Deutsche in Kolberg, die aufgrund der von den deutschen Vertriebenenverbänden so genannten Bierut-Dekrete  später größenteils ausgesiedelt worden sind. Die polnischen Neubürger, die zunächst vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie gekommen waren, mussten die vollständig zerstörte Infrastruktur, der in Kołobrzeg umbenannten Stadt  vollkomnen neu aufbauen.
Das nach der angesehenen Kolberger Ratsfamilie von Braunschweig benannte Braunschweigsche Haus wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts durch die Kaufmanns- und Reederfamilie Plüddemann errichtet und 1808 umgebaut (Foto links). Heute beherbergt es das Stadtmuseum (Foto links). Vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf der Krim und in der Ost-Ukraine im Frühjahr 2014 bedankt sich das Nachbarland für die Solidarität Polens.


Die einzige verbliebene Bastei (Luntenturm) der im 15. Jahrhundert errichteten, 1,57 Kilometer langen Stadtmauer Kolbergs wird heute fälschlicherweise als Pulverturm bezeichnet. Der eigentliche, vermutliche runde Pulverturm wurde genau heute vor 357 Jahren (3. Mai 1657) durch eine Explosion des dort gelagerten Schwarzpulvers infolge eines Blitzeinschlages zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die nach dem Zweiten Weltkrieg als eines der ersten Gebäude neu erbaute Latarnia Morska Kołobrzeg (Leuchtturm), ist heute ein Wahrzeichen von Kołobrzeg (Foto rechts). Er steht auf den Resten eines alten Forts zur Verteidigung des Kolberger Hafens, der früher als Kolbergermünde einen eigenen Ort bildete.


Die Stadt Darłowo (Rügenwalde) befindet sich nicht an der Stelle, an der in der Karte Germania Magna des Ptolemäus ein Ort der Rugier namens Rugium verzeichnet wurde. Denn dieser Karte zufolge lag Rugium am linken Ufer des Flusses Grabow während der Ortskern Rügenwaldes am rechten Ufer der Wipper, in einigen Kilometern Entfernung davon zu finden ist. Dennoch verdankt die Stadt dem germanischen Stamm der Rugiern ihren Namen. Bereits lange vor der Gründung der Stadt existierte in der Gegend eine Burg namens Thirlow oder Dirlow, welche als terra Dirlova beurkundet wurde. Der heutige polnische Name der Stadt geht darauf zurück. Ihre erste urkundliche Erwähnung als „in civitate nostra Ruyenwolde“ erfolgte am 5. Februar 1271 in einer auf der Burg Schlawe ausgestellten Urkunde, mit der Herzog Wizlaw II. von Rügen dem Kloster Buckow zwei Hausstellen und zwei Hufen Land übereignet. Man nimmt daher an, dass Wizlaw II. die slawische Siedlung im Jahre 1270 nach Lübischem Recht relokalisiert hatte.
Der im Jahre 1352, während der Herrschaft von Boguslaw V. begonnene Bau des Zamek Książąt Pomorskich w Darłowie diesnte über 300 Jahre als Residenz der pommerschen Herzöge. Von 1929 bis 1945 beherbergte es das von dem Rügenwalder Lehrer Karl Rosenow 1917 gegründete Kreisheimatmuseum, welches seit 2008 als Regionalmuseum fortbesteht.



Die Kościół Mariacki w Darłowie (St. Marien-Kirche) geht bis auf das Jahr 1321 zurück. Kirchturm, Sakristei und Seitenkapellen wurden 1394 von Herzog Boguslaw VIII gestiftet. Kreuze und Grabsteine auf dem Gottesacker weisen noch eine Reihe deutscher namen auf (Foto rechts).


Der spätgotische Ziegelbau wurde viermal durch einen Brand zerstört, so dass wohl nur die Außenmauern, vielleicht auch das Gewölbe noch aus alter Zeit stammen.  Die mit Sterngewölben überdeckte Basilika wird von einem polygonalen Chor abgeschlossen. Mit ihren weißgetünchten Wänden machte die Kirche bis zu ihrer Restaurierung im Jahre 1897 einen eher nüchternen Eindruck. Hierbei wurden die Rats-, Fürsten- und Invalidenempore entfernt, im Süden dafür eine neue Empore installiert. Der Fußboden der Marienkirche ruht auf einem Gewölbe, in dem über fünf Jahrhunderte Verstorbene bestattet worden sind. Das Wappen der Stadt Darłowo zeigt einen pommerschen Greifen mit einem Fischschwanz (Foto rechts).


In der Fürstengruft fanden Erik I., König von Dänemark, Norwegen und Schweden (der letzte Wikinger), die dänische Prinzessin Elizabeth und Ehefrau des letzten, im Jahre 1653 verstorbenen pommerschen Herzogs Boguslaw XIV. sowie seine Schwester, Prinzessin Hedwig ihre letzte Ruhestätte.



Die neuen Kirchenfenster zeigen mit dem Apostel Pommerns, Otton z Bambergu (Otto von Bamberg), Jan Paweł II. und Święty Wojciech (Hl. Adalbert von Prag) drei kanonisierte Heilige der Römisch Katholischen Kirche.


Die Fontana Rybacka (Hansabrunnen oder Fischerbrunnen) vor dem spätbarocken Rathaus zeigt vier Bronzereliefs mit Motiven aus der Geschichte und den Gewerbezweigen der Stadt, wie einen Ritter, der auf die Stelle zeigt, wo die Siedlung entstehen soll (Foto rechts).



Der 1919 von Wilhelm Grossa geschaffene Brunnen wurde von der von der Reederei Hemptenmacher gestiftet. Bemerkenswert ist die Kościół św. Gertrudy (St. Gertrudkirche), die als spätgotischer Zentralbau mit Zeltdach eine von vier pommerschen Kirchengebäuden in polygonaler Bauform darstellt. Die älteste urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich in einem Gedicht von dem groten Storme in Pommern im Jahre 1497: Dat drüdde Schiff quam ever den Scherlacken up dei Hauven nach St. Gertrud. An der Kirche befindet sich ein Friedhof, der bis 1945 als Friedhof am Kopfberg bezeichnet wurde.


Der Name der Kirche erschien auch in einer Matrikel der von Herzog Barnim XI. (1501–1573) geleiteten Kirchenvisitation 1539 in Rügenwalde, und danach erst wieder 1620 anlässlich einer Gehaltsfrage für den 3. Geistlichen der Rügenwalder Marienkirche, der an der St. Gertrudkirche Dienst tat. Das bis 1945 evangelische Gotteshaus  ist heute eine katholische Pfarrkirche.


Auf der anderen Seite der ulica św. Gertrudy (bis 1945 Gertrudstraße) ein Gedenkstein für König Erik I.  und ein Leuchtturm (Foto links). Das Steintor ist ein  1732 erneuertes Stadttor, das einst mit Giebelaufbauten versehene gewesen war (Foto rechts). In ganz Deutschland bekannt wurde Rügenwalde seit Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Vertrieb der Rügenwalder Teewurst. Aus einem der Herstellungsbetriebe ist nach dem Zweiten Weltkrieg das heute in Niedersachsen ansässige Unternehmen Rügenwalder Mühle hervorgegangen.

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