Kamień Pomorski/Kammin -
Niechorze/Ostseebad Horst - Gryfice/Greifenberg -
Trzebiatów/Treptow an der Rega
Kołobrzeg/Kolberg - Koszalin/Köslin -
Darłowo/Rügenwalde - Krąg/Krangen
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Die
Ursprünge des spätgotischen Rathauses in der Mitte des
Marktplatzes von Kamień Pomorski gehen
auf die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück. Nach seiner
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es detailgetreu wieder
aufgebaut (Foto links). Das spätgotisches Burgtor (Wolliner
Tor/Bautor) aus dem 14. Jahrhundert mit Zinnen ist 36 Meter hoch. Von
der oberen Plattform aus ist Weitsicht über den Camminer Bodden
möglich. Die inneren Räumlichkeiten beherbergen heute ein
Regional-Museum (Foto rechts).
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Kamień Pomorski/Kammin geht auf
einen Burgwall zurück, der im Jahre 1107 vom polnischen Herzog
Bolesław III Krzywousty (Schiefmund) erobert worden war und
als Ansiedlung erstmals 1124 im Zusammenhang mit der Mission Otto von
Bambergs als Cammin erwähnt wurde. Dort hatte der zwischen 1121
und 1135 regierende Pommernherzog Wartislaw
I. hatte seine Residenz genommen. Im Zusammenhang mit der
Gründung des Klosters Stolpe wurde 1153 als dessen Ordinator der
Bischof Adelbertus von Cammin genannt. Offiziell gegründet wurde
das Bistum Cammin jedoch erst mit der Einsetzung Bischofs
Konrad I. von Salzwedel nach der Unterwerfung
Hinterpommerns durch Heinrich den
Löwen im Jahr 1175. Nach der Einführung der
Reformation in Pommern (1535) wurde 1545 der Stettiner Kanzler
Bartholomäus Suawe der erste evangelische Bischof. Cammin kam
infolge des Westfälischen Friedens (1648) zu
Schweden, 1679 mit dem Frieden von Saint-Germain zu
Brandenburg. 1650 verzichtete der letzte Titularbischof von Cammin,
Herzog Ernst Bogislaw von Croy, gegen eine Abfindung zugunsten des
Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf seine Rechte am
Bistum. Nach dem Wiener Kongress gehörte Cammin zur
preußischen Provinz Pommern 1876 bis 1913 war Cammin bei den
Wahlen zum preußischen Landtag und zum Reichstag Hochburg der Deutschkonservativen Partei, die
jeweils mehr als 50 % der Stimmen erhielt.
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Durch die Eingangshalle
an der Ostseite des Rathauses (Foto links) gelangt man an die
Uferpromenade, wo sich ein Ausblick auf den Camminer Bodden bis zur Insel
Wollin bietet (Foto rechts).
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Niechorze (Gmina Rewal) wurde im
15. Jahrhundert dadurch bekannt, weil hier Greifswalder und Stralsunder
Bürger im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit eine
Jagdgesellschaft des Herzogs Erich II. gefangengenommen hatte. Dieser
Eklat wurde vom zeitgenössischen Greifswalder Bürgermeister
Heinrich Rubenow in Versform festgehalten. Die beiden
ursprünglichen Dörfer, zum Domkapitel Cammin gehörenden
Dörfer Groß-Horst und Klein-Horst wurden 1897 einem Badeort
mit dem amtlichen Namen Horst-Seebad
zusammengelegt. Wahrzeichen von Niechorze ist der am 1. Dezember 1866
in Betrieb genommene, 48 Meter hohe Leuchtturm (Foto links), von dem
aus man bei besonders guter Sicht über die Ostsee die 85 Kilometer
entfernte dänische Insel Bornholm sehen kann. In den Wiesen und
Auenlandschaften Pommerns bieten Storchennester einen ebenso
gewohnten Anblick, wie die zur Osterzeit mit Blumen
geschmückten Kruzifixe (Foto rechts).
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Ein Abstecher lohnt das Stała Wystawa Pomorskich Kolei Wąskotorowych
in Gryfice (Greifenberg). Die
ehemalige Außenstelle des Eisenbahnmuseums Warschau der
Polnischen Staatsbahnen (PKP) bietet eingeschworenen Eisenbahnfans
nicht nur Lokomotiven der Spurweite 1000 mm....
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...sondern auch
verschieden Draisinen...
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....und
diese Drehscheibe
(Foto rechts), die vor allem für Dampflokomotiven mit
Schlepptender
benötigt wurde, weil diese nur in Vorwärtsrichtung mit ihrer
Höchstgeschwindigkeit fahren konnten. Daneben diente die in
Brückenbauform gefertigte Drehtribüne
auch dem raumsparenden Umsetzen eines Fahrzeuges, um es auf benachbarte
Gleisen im Lokschuppen unterzubringen. |
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Die Ständige Ausstellung der pommerschen
Schmalspurbahnen.....
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....ist
seit 2010 dem Heimatmuseum Szczecin unterstellt. Das zur
einstigen Stadtmauer Greifenbergs
gehörende Hohe Tor (Brama Wysoka)
aus dem 13. Jahrhundert (Foto rechts)... |
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...und
unmittelbar an der Rega errichtete Wieża
Prochowa (Pulverturm). Trzebiatów
(Treptow an der Rega) war die Wirkungsstätte von
Johannes Bugenhagen, der maßgeblich am Verfassen der nach ihm
benannten
Bugenhagenschen Kirchenordnung mitgewirkt hatte. In der aus dem
13. Jahrhundert stammenden Kaplica
pod wezwaniem Świętego Ducha w Trzebiatowie (Heilig-Geist-Kapelle; Foto rechts)
wurde im Jahre 1534 auf Veranlassung der Herzöge Barnim IX. und
Philipp I. vom pommerschen Landtag die Einführung
der
lutherischen Lehre beschlossen. |
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Das
Zentrum der schachbrettförmigen Stadtanlage von
Trzebiatów bildet der quadratische
Marktplatz (Rynek) mit dem 1701 im Barockstil erbauten Rathaus (Foto
links). Der Marktplatz wird
gesäumt von alten Bürgerhäusern, der Renovierung
unterschiedlich gut gelungen ist (Foto rechts).
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Die Kościół Macierzyństwa Najświętszej
Marii Panny (Pfarrkirche zur Mutterschaft Mariens ) war bis
1945 die evangelische Stadtpfarrkirche. Die dreischiffige Hallenkirche
mit ihrem 90 Meter hohen Turm entstand im 14./15. Jahrhundert und ist
ein bedeutendes Bauwerk der Backsteingotik. Der Turm erhielt seine
heutige Gestalt 1864 durch den königlich-preußischen
Baumeister Friedrich August Stüler. Oberhalb der
Mlynówka, einem Seitenarm des Flüsschens Rega finden sich
die Baszta Kaszana/Baszta Prochowa
(Pulverturm) und
Reste der mittelalterlichen Stadtmauer Treptows, die zwischen 1300 -
1370
aufgrund eines Herzog Boguslaus IV. verliehenen Privilegs von den
Bürgern errichtet wurde. Der runde, 14 Meter hohe Turm wird
auch als Grüzturm
bezeichnet,
weil hier eine zum Abkühlen abgestellte Schlüssel
heruntergefallen und
ihr heißer Inhalt sich auf einem unbemerkten feindlichen
Kundschafter
ergossen haben soll. Durch die Schreie des Spions seien die Stadtwachen
alarmiert und ein bevorstehender Angriff vereitelt worden. |
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Mit
seinen etwa 50.00 Einwohnern ist das an der Mündung der der
Parsęta (Persante) gelegene Kołobrzeg
(Kolberg) das größte und bekannteste Kurbad an der
polnischen Ostseeküste. Vom 9. Jahrhundert an bestand hier bereits
eine Siedlung, die der Ausbeutung der Salzquellen diente und zuerst in
der Chronik Thietmar von Merseburg (975 - 1018) als salsa Cholbergiensis und Sitz des
Bischofs Reinbern erwähnt wurde. Mit dessen Vertreibung ging
einige Jahre später zwar das Bistum unter, die Marienkirche wurde
jedoch im Jahre 1125 von Bischof Otto von Bamberg geweiht.
Während die alte Siedlung unter dem Namen Altstadt (Budzistowo)
weiter bestand, erhielt die neue Niederlassung deutscher Siedler als
Kolberg von Herzog Wartislaw III. von Pommern und Bischof Hermann von
Gleichen von Cammin 1255 das Stadtrecht nach Lübischem Recht. Das Pomnik Tysiąclecia (Millenniums-Denkmal) erinnert an die Errichtung des Erzbistums Gniezno (Gnesen).
Auf Betreiben des polnischen Herzogs und späteren Königs
Bolesław I. Chobry wurde es im Jahr 1000 von Kaiser Otto III. durch den
Akt von Gnesen als unabhängiges, dem Papst direkt
unterstelltes polnisches Metropolitanbistum gegründet.
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Der vermutlich im Jahre
1300 begonnene Bau der Bazylika
konkatedralna Wniebowzięcia Najświętszej Maryi Panny (Kolberger Dom)
wurde 1321 in seiner ersten Ausbaustufe 1321 beendet, der noch die
Errichtung von Presbyterium, Seitenschiffen und Turmtrakt folgen
sollten. Die gotische Backsteinhallenkirche besaß
ursprünglich ein aus zwei Türmen zusammengemauertes
Turmmassiv. Mit Einführung der Reformation wurde die Kirche 1531
evangelisch und die Seitenschiffen wurden mit Emporen versehen, um mehr
Platz für Kirchenbesucher zu schaffen. Feindlicher
Artilleriebeschuss bei Belagerungen, die Explosion eines nahegelegenen
Pulverturms, Feuer und Vernachlässigung hatte das
Kirchengebäude schwer in Mitleidenschaft gezogen, so dass es Mitte
des 18. Jahrhunderts einer umfassenden Sanierung unterzogen wurde.
Nachdem die Kirche im März 1945 bei der Einnahme Kolbergs durch
sowjetische Truppen schwer beschädigt worden war, wurde die Ruine
bis in die 1960er Jahre vom Museum für polnische Waffen genutzt,um
Kanonen, Panzer und andere militärische Objekte darin
auszustellen. Der Wiederaufbau der Kirche begann, nachdem die Ruine
1974 der katholischen Kirche übereignet worden war. Papst Johannes
Paul II. erhob die nun wieder katholische Kirche 1986 in den Rang einer
Basilika minor, die
heute als Konkathedrale der Diözese Köslin-Kolberg dient.
Heute finden hier bis zu 9.000 Kirchenbesucher Platz. |
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Infolge einer
Bodensenkung von 60 Zentimetern im 15. Jahrhundert wird das
Mittelschiff heute von schiefen Pfeilern getragen (Foto links). Viele
wertvolle Kunstwerke des Doms überstanden den Zweiten Weltkrieg
eingemauert in Kirchennischen oder versteckt in kleinen Landkirchen der
Umgebung. Bedeutend ist der Siebenarmige Leuchter von Hans Apengeter,
den der erste Dekan Gottfried von Vida im Jahre 1327 gestiftet hatte
(Foto rechts).
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Ebenfalls sehenswert ist
das bronzene Taufbecken von
1355, das von vier liegenden Löwen gehalten wird und 26 Motive aus
dem Leben Christi zeigt (Foto links). An den Innenwerden der Dommauern
befinden sich die Grabsteine bedeutender Familien und Adliger, die im
Dom beigesetzt wurden. Das Fragment lässt den pommerschen Greifen
erkennen (Foto rechts).
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Das Alte Rathaus Kolbergs (Foto links)
wurde zwischen 1829 bis 1831 von Ernst Friedrich Zwirner nach einem
Entwurf Karl Friedrich Schinkels unter Einbeziehung der Reste des 1807
zerstörten gotischen Rathaus erbaut. Wie in vielen anderen
Städten Pommerns wird den Touristen auch in Kołobrzeg ein Szlak czerwony (Rote Route)
angeboten (Foto rechts). |
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Das Muzeum Oręża
Polskiego (Polnische Waffen Museum) wurde 1963 in einem
renovierten Bürgerhaus aus dem 15. Jahrhundert eingerichtet (Foto
links) und mittlerweile um.......
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...ein
Außengelände mit Waffen aus der jüngeren Vergangenheit
erweitert. Ihren populären Höhepunkt sollte die wechselvolle
Geschichte Kolbergs
aufgrund der Belagerung durch die Truppen Napoleons im Jahre 1807
erfahren. Verteidigt vom Kommandanten Gneisenau, dem
Freikorpsführer
Schill und den Bürgern um den Bürgerrepräsentanten
Nettelbeck, konnte
sich sich die Festung bis zum Friedensschluss halten. Dieser zur
Legende gewordene, erfolgreiche Widerstand sollte 1944 als Vorlage
für
den von NS-Propagandaminister Goebbels angeordneten Durchhaltefilms
Kolberg dienen.
Den sowjetische Panzerspitzen, die am 4. März 1945
den Stadtrand Kolbergs erreichten, wurde dann auch tatsächlich
heftige Gegenwehr geleistet, jedoch um die in der Stadt
eingeschlossenen Soldaten und Flüchtlinge ausschiffen zu
können. Während der bis zum 18. März 1945 währenden
Schlacht um Ostpommern gelang
es, nahezu die gesamte Einwohnerschaft und viele
Flüchtlinge, zusammen über 70.000 Menschen auf dem Seeweg zu
evakuieren, die Stadt Kolberg wurde dabei jedoch zu 90%
zerstört. Nach Flucht und Vertreibung lebten im Mai 1945 nur
noch etwa 2200 Deutsche in Kolberg, die aufgrund der von den deutschen
Vertriebenenverbänden so genannten Bierut-Dekrete später
größenteils ausgesiedelt worden sind. Die polnischen
Neubürger, die zunächst vorwiegend aus Gebieten östlich
der Curzon-Linie gekommen waren, mussten die vollständig
zerstörte Infrastruktur, der in Kołobrzeg umbenannten Stadt
vollkomnen neu aufbauen.
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Das nach
der angesehenen Kolberger Ratsfamilie von Braunschweig benannte Braunschweigsche Haus wurde in der
Mitte des 17. Jahrhunderts durch die Kaufmanns- und Reederfamilie
Plüddemann errichtet und 1808 umgebaut (Foto links). Heute
beherbergt es das Stadtmuseum (Foto links). Vor dem Hintergrund der
Entwicklungen auf der Krim und in der Ost-Ukraine im
Frühjahr 2014 bedankt sich das Nachbarland für die
Solidarität Polens.
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Die einzige verbliebene Bastei (Luntenturm) der
im 15. Jahrhundert errichteten, 1,57 Kilometer langen Stadtmauer
Kolbergs wird heute fälschlicherweise als Pulverturm bezeichnet. Der
eigentliche, vermutliche runde Pulverturm wurde genau heute vor 357
Jahren (3. Mai 1657) durch eine Explosion des dort gelagerten
Schwarzpulvers infolge eines Blitzeinschlages zerstört und nicht
wieder aufgebaut. Die nach dem Zweiten Weltkrieg als eines der ersten
Gebäude neu erbaute Latarnia Morska Kołobrzeg
(Leuchtturm), ist heute ein Wahrzeichen von Kołobrzeg (Foto rechts). Er steht
auf den Resten eines alten Forts zur Verteidigung des Kolberger Hafens,
der früher als Kolbergermünde
einen eigenen Ort bildete.
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Die Stadt Darłowo (Rügenwalde) befindet
sich nicht an der Stelle, an der in der Karte Germania Magna des
Ptolemäus ein Ort der Rugier namens Rugium verzeichnet wurde. Denn
dieser Karte zufolge lag Rugium
am linken Ufer des Flusses Grabow während der Ortskern
Rügenwaldes am rechten Ufer der Wipper, in einigen Kilometern
Entfernung davon zu finden ist. Dennoch verdankt die Stadt dem
germanischen Stamm der Rugiern ihren Namen. Bereits lange vor der
Gründung der Stadt existierte in der Gegend eine Burg namens
Thirlow oder Dirlow, welche als terra Dirlova beurkundet wurde. Der
heutige polnische Name der Stadt geht darauf zurück. Ihre erste
urkundliche Erwähnung als „in civitate nostra Ruyenwolde“ erfolgte
am 5. Februar 1271 in einer auf der Burg Schlawe ausgestellten Urkunde,
mit der Herzog Wizlaw II. von Rügen dem Kloster Buckow zwei
Hausstellen und zwei Hufen Land übereignet. Man nimmt daher an,
dass Wizlaw II. die slawische Siedlung im Jahre 1270 nach
Lübischem Recht relokalisiert hatte.
Der im Jahre 1352, während der Herrschaft von Boguslaw V.
begonnene Bau des Zamek Książąt Pomorskich w Darłowie diesnte über
300 Jahre als Residenz der pommerschen Herzöge. Von 1929 bis 1945
beherbergte es das von dem Rügenwalder Lehrer Karl Rosenow 1917
gegründete Kreisheimatmuseum, welches seit 2008 als Regionalmuseum
fortbesteht.
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Die Kościół
Mariacki w Darłowie (St. Marien-Kirche) geht bis auf das Jahr 1321
zurück. Kirchturm, Sakristei und Seitenkapellen wurden 1394 von
Herzog Boguslaw VIII gestiftet. Kreuze und Grabsteine auf dem
Gottesacker weisen noch eine Reihe deutscher namen auf (Foto rechts).
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Der spätgotische
Ziegelbau wurde viermal durch einen Brand zerstört, so dass wohl
nur die Außenmauern, vielleicht auch das Gewölbe noch aus
alter Zeit stammen. Die mit Sterngewölben überdeckte
Basilika wird von einem polygonalen Chor abgeschlossen. Mit ihren
weißgetünchten Wänden machte die Kirche bis zu ihrer
Restaurierung im Jahre 1897 einen eher nüchternen Eindruck.
Hierbei wurden die Rats-, Fürsten- und Invalidenempore entfernt,
im Süden dafür eine neue Empore installiert. Der
Fußboden der Marienkirche ruht auf einem Gewölbe, in dem
über fünf Jahrhunderte Verstorbene bestattet worden sind. Das
Wappen der Stadt Darłowo zeigt
einen pommerschen Greifen mit einem Fischschwanz (Foto rechts).
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In der Fürstengruft fanden Erik I.,
König von
Dänemark, Norwegen und Schweden (der letzte Wikinger), die
dänische Prinzessin Elizabeth und Ehefrau des letzten, im Jahre
1653 verstorbenen pommerschen Herzogs Boguslaw XIV. sowie seine
Schwester, Prinzessin Hedwig ihre letzte Ruhestätte.
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Die neuen
Kirchenfenster zeigen mit dem Apostel Pommerns, Otton z Bambergu (Otto
von Bamberg), Jan Paweł II. und
Święty Wojciech (Hl. Adalbert von Prag) drei
kanonisierte Heilige der Römisch Katholischen Kirche.
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Die Fontana Rybacka (Hansabrunnen oder Fischerbrunnen)
vor dem spätbarocken Rathaus zeigt vier Bronzereliefs mit Motiven
aus der Geschichte und den Gewerbezweigen der Stadt, wie einen Ritter,
der auf die Stelle zeigt, wo die Siedlung entstehen soll (Foto rechts).
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Der 1919 von Wilhelm
Grossa geschaffene Brunnen wurde von der von der Reederei Hemptenmacher
gestiftet. Bemerkenswert ist die Kościół
św. Gertrudy (St. Gertrudkirche), die als
spätgotischer Zentralbau mit Zeltdach eine von vier pommerschen
Kirchengebäuden in polygonaler Bauform darstellt. Die älteste
urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich in einem Gedicht von
dem groten Storme in Pommern
im Jahre 1497: Dat drüdde Schiff quam ever den Scherlacken up dei
Hauven nach St. Gertrud. An der Kirche befindet sich ein Friedhof, der
bis 1945 als Friedhof am Kopfberg bezeichnet
wurde.
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Der Name der Kirche
erschien auch in einer Matrikel der von Herzog Barnim XI. (1501–1573)
geleiteten Kirchenvisitation 1539 in Rügenwalde, und danach erst
wieder 1620 anlässlich einer Gehaltsfrage für den 3.
Geistlichen der Rügenwalder Marienkirche, der an der St.
Gertrudkirche Dienst tat. Das bis 1945 evangelische Gotteshaus
ist heute eine katholische Pfarrkirche.
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Auf der anderen Seite der
ulica św. Gertrudy (bis 1945 Gertrudstraße) ein
Gedenkstein für König Erik I. und ein Leuchtturm (Foto
links). Das Steintor ist ein 1732 erneuertes Stadttor, das einst
mit Giebelaufbauten versehene gewesen war (Foto rechts). In ganz
Deutschland bekannt wurde Rügenwalde seit Mitte des 19.
Jahrhunderts durch den Vertrieb der Rügenwalder
Teewurst. Aus einem der Herstellungsbetriebe ist nach dem
Zweiten Weltkrieg das heute in Niedersachsen ansässige Unternehmen
Rügenwalder Mühle
hervorgegangen.
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