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Die Katedra Świętego Jakuba/Bazylika
archikatedralna św. Jakuba (Jakobskathedrale/Jakobikirche) wurde
als
größte Kirche Pommerns in mehreren Etappen vom 13. bis zum
15.
Jahrhundert gebaut. Als Vorbild für die spätgotische
Hallenkirche diente die Marienkirhe in Lübeck. Seit der
Reformation diente sie als
lutherische Gemeindekirche der Pommerschen Evangelischen Kirche und
war nach dem Abbruch der St. Marienkirche 1831 die Hauptkirche der
Stadt. Im August 1944 zerstörte ein
Bombentreffer große Teile der Kirche. Nach 1945 übernahm die
polnische katholische Kirche die Ruine und setzte sie bis 1971 wieder
instand. Das Gebäude wird seither durch die katholische Kirche als
Kathedralkirche des Erzbistums Stettin-Cammin genutzt. Papst Johannes
Paul II. erhob die Kirche 1983 in den Rang einer Basilica minor, 1992
in den Rang einer Erzkathedrale. Heute bietet der Dom 10.000 Besuchern
Platz. An der Südostseite der Kathedrale wurde ein
überdimensioniertes Rad- oder
Sonnenkreuz aufgestellt (Foto links) Auch die Marienstatue an
der Südwestseite ist eine Reminiszenz
an das sogenannte Heidentum, bzw. an die Mondgöttinnen
Diana und Luna (Foto rechts).
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Die knapp sechs
Tonnen schwere Domglocke aus dem 17. Jahrhundert war über 200
Jahre
verschwunden, da sie in eine Kirchenwand eingemauert worden war. Heute
hängt die Glocke in einem Holzgestell an der Nordseite der
Kathedrale (Foto links). Aufgrund der Verluste im Zweiten Weltkrieg ist
das Dominterieur heute recht bescheiden. Auch die
ursprüngliche Orgel fiel diesen Zerstörungen zum Opfer.
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Viele der 19 Kapellen
sind auch neuzeitlichen historischen Ereignissen gewidmet, wie
beispielsweise den Opfern der NS-Herrschaft (Foto links). Der aus
Lübeck stammende Flügelaltar von 1505 (Foto rechts) mit den Reliquien des Heiligen Otto I. von Bamberg
(um 1060 - 1139) dem Apostel der Pommern.
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Auch die
großen, leuchtenden Kirchenfenster, wie hier über dem
Flügelaltar mussten nach ihrer Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg neu geschaffen werden (Foto links). Oberhalb der linken
Tür am westlichen Portal wurde im Jahre 1694 ein gebet in
deutscher sprache angebracht (Foto rechts). |
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Seit
Mai 2009 ist die Aussichtsplattform des 110,18 Meter hohen Turmes mit
zwei
Fahrstühlen zu erreichen. Von oben bietet sich ein toller
Panoramablick auf das Renaissanceschloss der Herzöge von Pommern
(Foto rechts)...
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...den Rynek Sieny
(Heumarkt) mit dem Alten Rathaus und den Fassaden zweier
Bürgerhäuser, die nach dem zweiten Weltkrieg rekonstruiert
worden waren (Foto links). Die (Brücke) Most
Długi mit der Zollbehörde (Izba celna) und der Kościół
św. Jana Ewangelisty (St.-Johannes-Evangelist-Kirche).
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Die Pomorski Uniwersytet Medyczny w Szczecinie
(Pommersche Medizinische Universität Stettin) und das einstige Czerwony
Ratusz w Szczecinie (Rote Rathaus Stettins), heute Sitz der Urząd
Morski w Szczecinie/Hafenverwaltung (Foto links). Die Brama Portowa (Hafentor, einst
Berlinertor) von 1725–29) am Plac Zwycięstwa (Siegesplatz,
früher
Hohenzollernplatz) mit der Kościół
Garnizonowy pw św
Wojciecha/ehemalige Evangelische Bugenhagen-Pfarrkirche (Foto
rechts).
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Der Hafenkanal Nurt
Skolwinski/Königsfahrt nach Scholwin (Foto links) und die Ks.
Kard. S. Wyszyńskiego,
mit timediver®'geparkten Pkw (Foto rechts).
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Auf einem Plateau
über der Oder erhebt sich das Renaissanceschloß, welches nur
eines von mehreren Residenzen der Herzöge von Pommern
gewesen war. Der letzte pommersche Greifenherzog Bogusław XIV. verstarb
1637 ohne Nachkommen und war am Ende derart "abgebrannt", dass er nicht
standesgemäß bestattet werden konnte. Erst sieben
jahre später fand seine, vom schwedischen König Karl X Gustav
finanzierte Totenfeier statt. 1995 wurde die sterblichen des
Herzogs ein letzte Mal, diesmal in die Jacobikirche umgebettet. Das
1944 vollkommen zerstörte Schloss wurde zwischen 1958 - 1982
rekonstruiert, wobei sich die polnischen Restauratoren an einem
Kupferstich des Eidgenossen Matthäus Merian aus dem 17.
Jahrhundert orientierten. Seither ist es als Zamek Książąt Pomorskich eines der
größten
Kulturzentren der Woiwodschaft Westpommern. Nachdem die Schweden im
Jahre 1630 Stettin erobert und anschließend zu einer starken
Festung ausgebaut hatten, verkaufte die schwedische Königing
Ulrike Eleonore ihren Besitz 1720 für zwei Millionen Taler an die
Preußen, deren Herrschaft ab 1806 für sieben Jahre
durch die Franzosen unterbrochen wurde.
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Das rechteckig angelegte
Bauwerk besitzt fünf Flügel, drei Türme und zwei
Höfe. Den Uhrturm (Foto links) ziert seit 1693 ein bemerkenswerter
Zeitmesser (Foto rechts). Während die beiden Löwen im oberen
Teil aus der schwedischen Epoche stammen, zeigt die vergoldete Kugel
die Mondphasen an. darunter sieht man einen Hofnarren, der mit seiner
linken Hand die vollen Stunden anschlägt, mit seiner rechten die
Viertelstunden. Im Mittelpunkt des Stundenzifferblattes prangt ein
Gesicht mit rollenden Augen. Wo sich einst deren Zunge befand, wird
heute der Monatstag angezeigt. Das Minutenziffernblatt im unteren
bereich wird von zwei Greifen gehalten.
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Das Große Wappen der Herzöge von
Pommern (Foto links) und der mittlere Flügel des Schlosses
mit einem Durchgang zum zweiten Schlosshof.
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Die Kościół św. Piotra i Pawła
(Sankt-Peter-und-Paul-Kirche geht auf eine Holzkapelle zurück, die
Bischof Otto von Bamberg während seiner Missionsreise im Jahre
1124 auf den Fundamenten eines heidnische Tempels erbauen ließ,
die er den Aposteln Petrus und Paulus weihte. Von der hölzernen
Kirche, die die 1189 von einem Brand zerstört wurde, sind heute
keinerlei Überreste mehr vorhanden. Aber auch von der
zwischen 1223 bis 1227 mit Backsteinen neu erbauten Kirche sind keine
Reste mehr vorhanden. Mit dem Bau des heutigen Gotteshaus als
Hallenkirche mit fünf Jochen, die in drei Schiffe durch zehn
Pfeiler gegliedert ist, wurde erst 1425 begonnen. Nach einem Brand des
Daches im August 1677 erfolgten mehrere Renovierungen, zuletzt in den
1990er Jahren. Plac Orła Białego (Platz des weißen Adlers, dem
ehemaligen Rossmarkt) nördlich der Jacobikirche steht eine Statue
der Göttin Flora aus dem
18. Jahrhundert (Foto rechts). |
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Die Brama Królewska/Anklamer Tor
(Foto links) und ein Blick vorbei an der
Brama Portowa zur Katedra
Świętego Jakuba (Foto rechts) Beide Schmuckbauten
sind Werke des preußischen Generalmajors und Festungsbaumeisters Gerhard Cornelius von Walrave (1692
- 1773).
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Die Grundsteinlegung (Foto rechts)
für die Herz-Jesu-Kirche,
heute Sanktuarium Najświętszego Serca Pana Jezusa
w Szczecinie (Foto links), erfolgte am 13. Oktober 1913 durch
Prinz Eitel Friedrich, der hierbei seinen Vater, Kaiser Wilhelm II. ,
vertrat.
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Der Bau erfolgte nach den
Plänen des Baurats Bernhard Stahl [sic!] in feldgrauem Eisenbeton,
wobei die
Garnisonkirche (Pauluskirche) in Ulm als Vorbild diente. Das 1919
fertiggestellte modernistische Gotteshaus sollte bis 1945 als
evangelische
Garnisonkirche dienen. Die Galeria Sztuki Dawnej Muzeum Narodowego w
Szczecinie in der ul. Staromłyńska 27 (Foto rechts).
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Das
Sanktuarium Najświętszego Serca Pana Jezusa w Szczecinie (Foto
links), die Kościół
Garnizonowy pw św
Wojciecha/ehemalige Evangelische Bugenhagen-Pfarrkirche und die Brama Portowa stehen alle
am rande des Plac
Zwycięstwa (Siegesplatz, früher
Hohenzollernplatz).
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Das Backsteingebäude
beherbergt die Poczta Polska (Foto links). Rechts daneben in der Aleja
Niepodległości befindet sich das zwischen 1724 - 1725
errichtete Grumbkow-Palais (Pałacem
Grumbkowa powstała w latach/Pałac Pod Globusem w Szczecinie) in
welchem sich heute die PKO Bank
Polski S. A. befindet (foto rechts).
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Die Orthodoxe Kirche św. Mikołaja (Foto
links) und das am 1. August 1945 eingerichteten Gmach Główny
Muzeum Narodowego w Szczecinie.
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Nördlich
der Altstadt, zwischen Oderufer und Grabower Anlagen, entstand
zwischen 1902 bis 1921 das bekannteste Bauensemble Stettins, die Hakenterrasse (Wały Chrobrego). Drei
monumentale Großbauten stehen an dieser Uferstraße: die Seefahrthochschule, das Stadtmuseum (heute Theater und
Meeresmuseum) sowie das Gebäude der Regierung von Pommern,
das heute als Sitz der Wojewodschaft
Westpommern weiterhin seiner
ursprünglichen Funktion dient.
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Im Foto
links: Gmach Główny Muzeum
Narodowego w Szczecinie
(Teatr Współczesny und Muzeum Morskie w Szczecinie) und
der Zachodniopomorski
Urząd Wojewódzki (Foto rechts).
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Die flussseitige
Straßenseite schmücken zwei Jugendstilpavillons und eine
große Freitreppe zum tiefer liegenden Fluss.
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Die
repräsentative Uferpromenade mit ihrer breiten Treppe zum Oderufer
wurde nach nach dem Juristen, Politiker und langjährigen
Stettiner Oberbürgermeister Hermann Haken (1828 - 1916)
benannt. Der einzige verbliebene Rest der mittelalterlichen
Stadtmauer ist die Baszta Siedmiu
Płaszczy/Baszta Panieńska (Siebenmäntel- oder Frauenturm).
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Das Prachtexemplar
ist leider nicht echt (Foto links). Das Wohnhaus des gebürtigen
Stettiners Arzt und Schriftstellers Alfred Bruno Döblin
(1878 - 1957), der 1933 als Jude und Sozialist aus Deutschland
flüchten musste. Zu seinen weltbekannten literarischen Werken
zählt u. a. der 1929 entstandene Roman Berlin Alexanderplatz.
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Das Alte Rathaus stammt aus dem 14.
Jahrhundert wurde ab 1677 im barocken Stil wieder aufgebaut. Nach der
Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges erfolgte die
Rekonstruktion der ursprünglichen gotischen Gestaltung. Der Rynek Sienny (Heumarkt) erhält
zur Zeit seine historische Gestalt
wieder. An seiner Ostseite entstehen Neubauten, deren Platzfassade am
historischen Vorbild orientiert ist (Foto rechts).
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Die Nordfassade des
Alten Rathauses
am Neuen Markt (Rynek Nowy) erhielt einen vereinfacht rekonstruierten,
durchbrochenen gotischen Ziergiebel (Foto links) Im Alten Rathaus
befindet sich heute das Museum für Stadtgeschichte, im einstigen
Ratskeller ein Restaurant. Das Loitzhaus
aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist ein Beispiel für einen
bürgerlichen Prachtpalast (Foto Mitte). Das Bankhaus Loitz lieh
dem brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. und dem polnischen
König Siegesmund August eine Große Summe Geld, die jedoch
nicht zurückgezahlt wurde. Nachdem das Bankrott 1572 erklären
musste, konnte die Stettiner Bankiersfamilie unentdeckt nach Polen zu
fliehen. Die Kościół św. Jana
Ewangelisty (St.-Johannes-Evangelist-Kirche/ Johanneskirche)
geht auf einen Holzbau zurück, der im Jahre 1240 von Herzog Barnim
I. zusammen mit einem Kloster westfälischen Franziskanern
gestiftet worden war. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im
Zusammenhang mit dem Bau der Stadtmauer die Kirche im gotischen Baustil
als dreischiffige, siebenjochige Hallenkirche erbaut (Foto rechts).
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Der Ankerbrunnen vor dem Czerwony
Ratusz w Szczecinie in dem sich die Urząd
Morski w Szczecinie befindet.
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Mit einem
abschließenden Blick auf die
Katedra Świętego Jakuba möchte timediver® daran
erinnern, dass Stettin als Ein- und Ausfuhrhafen Berlins beim Ausbruch
des Zweiten Weltkrieges mit 460 Quadratkilometern die drittgrößte Stadt Deutschlands
gewesen war! |