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Görlitz obersorbisch
Zhorjelc genannt, ist die östlichste Stadt Deutschlands.
Sie liegt in der niederschlesischen Oberlausitz an der Lausitzer Neiße,
die seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Der einstige östlich der Neiße
gelegene Teil der Stadt bildet seitdem die eigenständige polnische Stadt
Zgorzelec. Das sorbische Dorf Gorelic wurde
erstmalig 1071 urkundlich erwähnt. 1220 gründeten
deutsche Kolonisten eine Siedlung, da hier mit der Via regia die wichtigste
Handlesroute vornbei lief. 1303 bekam Görlitz das Stadtrecht und schloß
sich dann 1346 mit Bautzen, Zittau, Lauban, Löbau und Kamenz zum
Oberlausitzer Sechsstädtebund zusammen. Bereits 1329 hatten die
Görlitzer Hersteller und Händler das Zollfreiheitsvorrecht
für den gesamten böhmischen Herrschaftsbereich erhalten. Das
sächsische Görlitz kam mit dem Wiener
Kongreß 1815 zum Königreich Preußenund wurde so zum Bestandteil
der Provinz Niederschlesien. Auf dem Postplatz befindet sich mit der
Muschelminna ein Brunnen, der oft als der schönste
Schlesiens bezeichnet wird (Foto links). Das Kaiserliche Postamt wurde
zwischen 1887 und 1889 erbaut und trägt nich heute den "Reichsadler"
(Foto links).
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Im 1490 errichteten Befestigungsrondell
"Kaisertrutz" (Foto rechts) konnten sich während
des Dreißigjährigen Krieges schwedische Soldaten gegen kaiserliche
Truppen behauopten.
In den wehrhaften Mauern ist heute das Kulturhistorische Museum Görlitz
untergebracht (Foto links).
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Nahe der Kaisertrutz befindet
sich der erstmals 1376 erwähnte Reichenbacher Turm, der mit
Er ist mit einer Höhe von 49 Metern der höchste der drei erhaltenen
Wach- und Wehrtürme der Stadt ist. Östlich des Turms trifft man
auf die hochbarocken Fassaden der Bürgerhäuser am Obermarkt
(Foto rechts).
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Die Bezeichnung "Schwarze
Straße" für eine schmale Gasse, welche die Brüderstraße
mit dem Fischmarkt verbindet. rührt von den hier früher ansässigen
Druckermanufakturen her.
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Der Görlitzer Untermarkt
ist der zentrale Platz in der Altstadt. 1305 wurde der
Platz erstmals urkundlich schlicht als Markt bezeichnet. Unter dem Namen Niedermarkt
taucht er dann ab 1403 in den Archiven auf. Die zwischen 1340 bis ca. 1600
gebrauchte Bezeichnung „Ring“ stammt aus dem Schlesischen. Der Teil nördlich
der, den Platz trennenden „Zeile“ trug zeitweise auch die Bezeichnung Alter
Markt, Fischmarkt oder Heringsmarkt. Das Rathaus der Stadt wurde
bereits 1369 zum Ort der städtischen Verwaltung, Macht und Gerichtsbarkeit.
(Foto links). Das Eckhaus Ratsapotheke, auch Struve-Apotheke genannt,
geht auf die 1550er Jahre zurück (Foto rechts).
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Das Biblische Haus
wurde 1570 erbaut und nach den Sandsteinreliefs an seiner Fassade,
mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament, benannt. Der steinerne
Giebel wurde nach dem Stadtbrand von 1726 durch einem barocken Dachstuhl
ersetzt. Das Haus beherbergt heute die Untere Denkmalbehörde .
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Im Zweiten Weltkrieg blieb
Görlitz von Zerstörungen fast völlig verschont. Dadurch blieben
alle wesentlichen Phasen der mitteleuropäischen Siedlungsentwicklung
ohne größere bauliche Veränderungen in einzigartiger Weise
erhalten. Mit etwa 4000 zum größten Teil restaurierten Baudenkmälern
ist die Stadt das größte zusammenhängende nationale Flächendenkmal
, das sich jedoch aus Einzeldenkmalen zusammensetzt. Das innerstädtische
Bild ist durch spätgotische, Renaissance- und Barockbürgerhäuser
in der Altstadt sowie ausgedehnte Gründerzeitviertel im Umkreis der Altstadt
geprägt. Die Stadt ist Mitglied der Euroregion Neiße und bildet
seit 1998 mit Zgorzelec eine Europastadt.
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Ohne jegliche Grenzkontrolle
kann man heute beliebig von der einen auf die andere Seite der Görlitzer
Neisse gelangen. Weder Flaggen noch Wappenschilder, lediglich zwei Pfosten
mit den Farben der Fahnen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik
Polen erinnern daran, zu welchem Staatsgebiet die beiden Ufer gehören.
Ein
Videoclip
zeigt den Blick von der polnischen zur deutschen Seite.
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Pfarrkirche St.
Peter und Paul wurde zwischen 1425 und 1497 als fünfschiffige spätgotische
pseudobasilikale Hallenkirche an Stelle der bereits um 1230 errichteten
Basilika erbaut.. Der Unterschied zu einer reinen Hallenkirche besteht
darin, dass die beiden außen liegenden Seitenschiffe niedriger als
die drei gleich hohen mittleren Schiffe sind. Mit einer Länge von 72
Metern und einer Breite von 39 Metern ist das auch als Peterskirche bezeichnete
Gotteshaus die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens.
Da beim Stadtbrand von 1691 das Inventar vernichtet worden war, wurde die
Kirche im Stil des Barock neu ausgestattet. Mit ihren beiden, zwischen
zwischen 1889 und 1891 erbauten, jeweils 84 Meter hohen Türmen, ist
die Kirche ist ein Wahrzeichen der Stadt (Foto Mitte). Die erste „Sonnenorgel“
(Foto rechts) wurde im Jahr 1703 von Eugenio Casparini fertig gestellt. Ihr
Name rührt von einer Besonderheit des Orgelgehäuses, denn
J.C. Büchau verteilte über den gesamten Prospekt insgesamt 16 Sonnen.
Es handelt sich dabei um Sonnengesichter, um die herum jeweils gleich lange
Orgelpfeifen angeordnet sind, die gewissermaßen wie Sonnenstrahlen
wirken. Von den einstigen Originalfenstern ist nur eines (Motiv: 12jähriger
Jesus im Tempel) erhalten geblieben. |
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Das Taufbnecken in
der evangelischen Pfarrkirche St. Peter und Paul (Foto links). Der
Nikolaiturm wurde bereits 1348 erstmals urkundlich
erwähnt und war wahrscheinlich schon vor der ersten großen Ortserweiterung
1250 Bestandteil der Stadtbefestigung (Foto Mitte). Das „Heilige Grab“
(Görlitzer Jerusalem) genannt, wurde im Rahmen eines religiöses
Gesamtkunstwerkes geschaffen das die Endstation eines in der Krypta St. Peter
und Paul beginnenden Passionsweges (Kreuzweg) Christi darstellen soll. Die
Anlage besteht aus einem zweigeschossigen Gebäude (Foto rechts), welches
im Erdgecshoss die Adamskapelle und im Obergeschoss die Golgathakapelle
beherbergt,sowie dem Salbhaus mit der Skulptur „Die Beweinung Jesu“
von Hans Olmützer und der eigentlichen Heilig-Grab-Kapelle. Die
Landschaft mit den Anhöhen nördlich der Grabeskapelle soll den Ölberg
mit dem Garten Gethsemane, der Wasserlauf das Tal des Baches Kidron symbolisieren.
Das bauliche Ensembe gehörtzu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
von Görlitz.
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Eine Station des Kreuzweges
(Foto links). In er Golgatha-Kapelle ist wie in ihrem Pedant in
Jerusalem
ein Felsen zu sehen, der nach der Kreuzigung Jesu eingerissen sein soll.
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Das Salbhaus mit
der Skulptur „Die Beweinung Jesu“ von Hans Olmützer (Foto links) und
die eigentliche Heilig-Grab-Kapelle (Foto rechts). Die Anlage steht
in direkter Abhängigkeit zur Grabeskirche in Jerusalem. Da die Kreuzkapelle
in Görlitz eine verkleinerte Kopie der hochmittelalterlichen Heilig-Grab-Kapelle
darstellt, ist sie auch ein Zeugnis für ein Bauwerk, das in dieser Form
heute nicht mehr in Jerusalem existiert. Das 500-jährige Jubiläum
des Heiligen Grabes zu Görlitz wurde 1989 gefeiert.
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Die Statue eines Engels
kündet vom leeren Grab (Foto links). Der Baustil des Gebäudes
lässt an die Römerzeit erinnern (Foto rechts).
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Ein Blick auf die Pfarrkirche
St. Peter und Paul und den Nikolaiturm (Foto links). Am Eingang
des Gebäudes Untermarkt 22 befindet sich der Flüsterbogen
. Durch die Kielbogenarchivolte des spätgotischen Portals werden Schallwellen
besonders gut weitergeleitet. Wer an einem Ende seinem Gegenüber etwas
in Ohr flüstert, wird am anderen Ende verstanden.
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Der Name der Straße
"Jüdenstrasse" deutet auf seine einstigen Bewohner hin. Keine 50 Meter
von dem Haus (Foto links) wurde im Keller der Gaststätte Destille ein
im Privatbesitz befindliches jüdisches Ritualbad (Mikwe) entdeckt.
timediver® konnte das Bad nicht besuchen, da die Gaststätte geschlossen
hatte. Der Aussage einer Görlitzer Bürgerin zufolge, sei auch zu
Weihnachten keine Besichtigung möglich, da man dort Karpfen schwimmen
lasse.
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Am Platz des 17.Juni (Foto
rechts) befindet sich das Humboldthaus (Foto links) Aussenstelle des Naturkundemuseums.
Im Seminarsaal finden wissenschaftliche Kongresse und Vorträge statt.
Seit 2006 wird hier vom Verein der Freunde und Förderer des Naturkundemuseums
jährlich die Humboldtvorlesung veranstaltet, bei der Nobelpreisträger
und Träger des Alternativen Nobelpreises über Ihre Forschungsergebnisse
sprechen.
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Der 1526 erbaute Schönhof
ist das älteste Renaissance-Bauwerk in Görlitz.
Im 15. und 16. Jahrhundert diente das komfortabel ausgestattete Repräsentationsgebäude
als fürstliches Gästehaus, in dem u. a. der böhmische
König Wenzel IV. und Kurfürst Johann Georg von Sachsen nächtigten.
Nach einer umfassenden Restaurierung wurde das Haus im Jahre 2006 zum
Sitz des Schlesischen Museums, in dem alle wichtigen Themen der schlesischen
Kulturgeschichte zur Darstellung kommen (Foto links). Die Karte verdeutlicht,
dass der dunkelblaue Teil des Bundeslandes Sachsen zu Schlesien gehört
(Foto rechts).
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Bautzen, obersorbisch
Budyšin wird erstmals im Jahre 1002 als civitas
Budusin erwähnt. Für ihren Namen gibt es unzählige Deutungen.
Einige gehen von der Bezeichnung Bud, Bod oder Budetzsch für Grenzort
aus. Andere meinen, dass die Siedlung nach dem slawischen Fürsten Budissentius/Budestaus
benannt wurde, der sie im 9. Jahrhundert an der Stelle einer einstigen Burgwallanlage
am Stammsitz der slawischen Milzener gegründet haben soll. Der
Name Auch die weiblichen Personennamen Budiša (Weckerin“) oder der Begriff
Budy (Hüttensiedlung) werden angeführt. Dem gegenüber berichtet
eine Sage, dass an der Stelle der heutigen Stadtr eine reisende schwangere
Herzogin einen Halt eingelegt, und ihr Kind zur Welt gebrachte habe Ihr herbeieilender
Gatte habe sie gefragt „Bude syn?“ (Ist es ein Sohn?) Genauso vielfältig
wie diese Erklärungsversuche Waren auch die in schriftlichen Dokumenten
verwendeten Variationen des Stadtnamens, wie Budissin zu finden: Bawdysen,
Baudyssen, Paudescheyn, Baudissyn, Budessen, Baudissin, Bauwdiczen, Buditcynn
und Bawdycyn. Noch heute lebt dieser Name im sorbischen Budyšin, niedersorbischen
Budyšyn, tschechischen Budyšín und polnischen Budziszynals Bezeichnung
für Bautzen weiter. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts wurden häufiger
germanisierte Varianten verwendet, so namentlich Bucen (1450), Boytzen (1512),
Pautzen (1519) und 1523 erstmals Bautzen. Bis ins 19. Jahrhundert wurden die
so entstandenen Namen Budissin und Bautzen gleichberechtigt und willkürlich
verwendet, bis schließlich am 3. Juni 1868 der Name der Stadt aufgrund
einer Sächsischen Ministerialverordnung in Bautzen geändert wurde.
Am Fleischmarkt , gegenüber dem Dom kann man im Senfladen viele
Sorten des berühmten Bautz'ner Senfes probieren und erwerben. Von der
Friedensbrück blickt man auf die Alte Wasserkunst, eines der Bautzener
Wahrzeichen. Als Teil der Stadtbefestigung diente das 1558 errichtete, fünfstöckige
Bauwerk vor allem der städtischen Wasserversorgung.
Unmittelbar dahuinter steht die Michaeliskirche aus dem 15. Jahrhundert.
Rechts im Hintergrund sieht man den Dom St. Petri zu Bautzen, obersorbisch
Katedrala
Swj. Pětra genannt.
Ein Videoclip
zeigt den Blick von der Friedensbrück auf die
Altstadt von Bautzen.
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Das barocke Rathaus wurde
zwischen 1729 und 1732 errichtet (Foto links). Um das Jahr 1000 ließ
Graf Eido von Rochlitz an der Stelle des heutigen Domes eine erste Pfarrkirche
errichten. Nach mehreren Um- und Neubauten erhielt der Dom 1430 seine heutige
Gestalt als spätgotischer Hallenbau, der in den Jahren 1456/63 noch um
ein südlich gelegenes viertes Schiff erweitert wurde. Der zu den wichtigsten
Kirchenbauten Sachsens zählende Dom und älteste Kirchenstandort
der Oberlausitz.wurde im Laufe seiner Geschichte wiederholt restauriert, letztmalig
1987. Auf einem Videoclip
ist das Läuten der Glocken einer der größten
Simultankirchen Deutschlands zu hören,die von
mehreren christlichen Konfessionen in konfessioneller Parität als
Sakralbau gemeinsam genutzt wird.
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Eine Bronzetafel erinnert
an die bewegte 100jährige Geschichte der Friedensbrücke über
den die Spree, obersorbisch Sprjewja.
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Sehenswert ist das
Nationalmuseum der Sorben
auf der Ortenburg.
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Zum serbischen Puppentheater
gehören u.a . der Serbski Kašpork und der Sokolnik Jurij (Foto
links). Die Karkklappern gehören zu den sorbischen Karfreitagsriten
(Foto rechts).
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Modell eines sorbischen
Bauernhauses (Foto links). Hier kann man dem sorbischen Brauch des österlichen
Eierschiebens ausprobieren (Foto rechts).
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Hauseingang zum o. a. sorbischen
Bauernahus und eine schlichte sorbische Tracht.
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Selbstredend....
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Karte der sorbischen
Sprachgebiete (Foto links). Die Bilingualität der Kinder (Foto Mitte)
und die Verfassung des Freistaates Sachsen mit einer sorbischen Übersetzung
(Fotio rechts).
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