• Letzte Aktualisierung: 21.09.2011

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  Republik Armenien   

  Garni / Գառնի     

    Geghard / Գեղարդ     



                                           



30 Kilometer östlich von Jerewan befindet sich mit dem Sonnentempel von Garni einer der wohl am meisten besuchten Bauwerke Armeniens. König Trdat I. ließ ihn um das Jahr 66  n. Chr. im pseudo-ionischen Stil errichten. Trdat I. war auch ein zoroastrischer Priester. Seine angebliche Rolle bei der Entstehung Mithraskultes , der römischen Version des Zoroastrismus ist umstritten. Der am Eingang zum Tempelgelände aufgestellte Grundstein des Tempels  war dem Sonnengott (Helios/Sol) gewidmet (Foto links).


Der Überlieferung nach hatte der aus der Arsakiden-Dynastie stammende Trdat I. den Tempel nach seiner Romreise errichten lassen, auf der ihn Kaiser Nero zum König von Armenien krönte und seine Unabhängigkeit bestätigte. Aufgrund neuerlicher Ausgrabungen gibt es jedoch auch die Theorie, dass der Tempel erst um das Jahr 175 vom römisch-armenischen Klientelherrscher Sohaemus als dessen Grabstätte erbaut wurde.


Die steinerne, reich verzierte Kassettendecke vor dem Eingang des Tempels (Foto links) und der im Tempelinneren gelegene Altar (Foto rechts).


Das an einen Peripteraltempe l mit umlaufender Säulenhalle und mehrstufigem Podium erinnernde Bauwerk fiel erst im jahre 1679 einem schwerem Erdbeben zum Opfer.  Erst 300 Jahre später wurde das älteste Bauwerk Armeniens von den Orientalisten Nikolaj Marr und Jakov Smirnov wiederentdeckt . Die originalgetreue Rekonstruktion erfolgte in den 1960er Jahren. Angeblich sollen sich heutzutage dort an bestimmten Tagen Sonnenanbeter und andere Sekten versammeln.  Zwischen Sonnentempel und Palastruine  befinden sich die kreisrunden Fundamente der Sionkirche, die auf den Katholikos Nerses im  7. Jahrhundert zurückgeht  (Foto rechts).              Videoclip


Die Sionkirche als jüngstes Bauwerk auf dem Plateau von Garni sollte vermutlich den Geist des großartigen heidnischen Tempel verstummen lassen. Es ist ein großer Tetrakonchos mit perfekter Symmetrie der Kreuzarme und vier Eckkapellen.  Auf der Weiterfahrt zum Kloster Geghard sieht man auf einem Hügel an der rechten Straßenseite die Bronzeskulptur einer Löwin, eines der Wappentiere Armeniens.  Videoclip


Mit der fortschreitenden Christianisierung Armeniens wurde an einer vormals bekannten heidnischen Kultstätte, vermutlich zu Beginn des 4. Jahrhunderts,  Ajrivankh (Höhlenkloster) gegründet. der Legende nach habe der Heilige Grigor der Erleuchtete bereits persönlich versucht, die heidnischen Spuren des heutigen Kloster Geghard zu beseitigen.


Als Erbauer der Hauptkirche  zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelten die Brüder Ivanē und Zakharē , die später die armenische Dynastie der Zakharja n begründen sollten. Um 1214 wurde mit dem Aufbau in Verbindung der älteren Anlage begonnen. Unmittelbar neben dem Haupteingang der Katoghike gelangt in die in den Felsen gehauenen Räume.


Der Torbogen der dem Tal zugewandten Seite der Hauptkirche. Wie gewohnt bescheiden: nackter Stein, Altar und Vorhang.


Die in den Fels gehauenen Kirchen bestechen durch ihre Schlichtheit.  


In der ersten Felskirche befindet sich das Avazan, ein Wasserbecken, in dem das Wasser einer heiligen und wundertätigen Quelle gesammelt wird.
(Foto links). Noch heute wird es von zahlreichen Pilgern getrunken.  Kreuz und Schlange ?  - als Symbol des Sieges Christus über das Böse?



Auf dem Klostergelände findet man zahllose Chatsch' khare (Kreuzsteine) aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten. das armenische Kreuz lässt an einem Baum erinnern, dem neues Leben entspringt (Auferstehung Jesu).


Weitere in den Fels gehauene Kapellen, Mönchszellen und Chatsch' khare.   Videoclip 1       Videoclip 2


Zu dieser dreiräumigen Kapelle gelangt man über eine Eisentreppe. Symbolik aus heidnischer Vorzeit: Der Löwe siegt über den Stier, was den Beginn eines neuen Zeitalters verkörperte. Dasselbe Motiv ist an einem Tor in der antiken Stadt Butrint (Albanien) zu sehen.


Vor dem Kloster halten Händler Sudschuk, ein Konfekt das aus Walnüssen, die mit einem dicken Sirup aus gemahlenen Feigen, Rosinen und Granatäpfeln überzogen sind  und einen ebenso gehaltvollen armenischen Kuchen feil (Foto rechts)..

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