|
|
|
30 Kilometer östlich von
Jerewan befindet sich mit dem Sonnentempel von Garni einer der wohl
am meisten besuchten Bauwerke Armeniens. König Trdat I. ließ
ihn um das Jahr 66 n. Chr. im pseudo-ionischen Stil errichten.
Trdat I. war auch ein zoroastrischer Priester. Seine angebliche Rolle
bei der Entstehung Mithraskultes
, der römischen Version des Zoroastrismus ist umstritten.
Der am Eingang zum Tempelgelände aufgestellte Grundstein des Tempels
war dem Sonnengott (Helios/Sol) gewidmet (Foto links).
|
|
|
Der Überlieferung nach
hatte der aus der Arsakiden-Dynastie stammende Trdat I. den Tempel
nach seiner Romreise errichten lassen, auf der ihn Kaiser Nero zum König
von Armenien krönte und seine Unabhängigkeit bestätigte.
Aufgrund neuerlicher Ausgrabungen gibt es jedoch auch die Theorie, dass
der Tempel erst um das Jahr 175 vom römisch-armenischen Klientelherrscher
Sohaemus als dessen Grabstätte erbaut wurde.
|
|
|
Die steinerne, reich verzierte
Kassettendecke vor dem Eingang des Tempels (Foto links) und der
im Tempelinneren gelegene Altar (Foto rechts).
|
|
|
Das an einen Peripteraltempe
l mit umlaufender Säulenhalle und mehrstufigem Podium erinnernde
Bauwerk fiel erst im jahre 1679 einem schwerem Erdbeben zum Opfer. Erst
300 Jahre später wurde das älteste Bauwerk Armeniens von
den Orientalisten Nikolaj Marr und Jakov Smirnov wiederentdeckt . Die originalgetreue
Rekonstruktion erfolgte in den 1960er Jahren. Angeblich sollen sich heutzutage
dort an bestimmten Tagen Sonnenanbeter und andere Sekten versammeln. Zwischen
Sonnentempel und Palastruine befinden sich die kreisrunden Fundamente
der Sionkirche, die auf den Katholikos Nerses im 7. Jahrhundert
zurückgeht (Foto rechts).
Videoclip
|
|
|
Die Sionkirche als jüngstes
Bauwerk auf dem Plateau von Garni sollte vermutlich den Geist des großartigen
heidnischen Tempel verstummen lassen. Es ist ein großer Tetrakonchos
mit perfekter Symmetrie der Kreuzarme und vier Eckkapellen. Auf der
Weiterfahrt zum Kloster Geghard sieht man auf einem Hügel an der rechten
Straßenseite die Bronzeskulptur einer Löwin, eines der Wappentiere
Armeniens. Videoclip
|
|
|
Mit der fortschreitenden Christianisierung
Armeniens wurde an einer vormals bekannten heidnischen Kultstätte,
vermutlich zu Beginn des 4. Jahrhunderts, Ajrivankh (Höhlenkloster)
gegründet. der Legende nach habe der Heilige Grigor der Erleuchtete
bereits persönlich versucht, die heidnischen Spuren des heutigen
Kloster Geghard zu beseitigen.
|
|
|
Als Erbauer der Hauptkirche
zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelten die Brüder Ivanē
und Zakharē , die später die armenische Dynastie der Zakharja
n begründen sollten. Um 1214 wurde mit dem Aufbau in Verbindung der
älteren Anlage begonnen. Unmittelbar neben dem Haupteingang der Katoghike
gelangt in die in den Felsen gehauenen Räume.
|
|
|
Der Torbogen der dem Tal zugewandten
Seite der Hauptkirche. Wie gewohnt bescheiden: nackter Stein, Altar und
Vorhang.
|
|
|
Die in den Fels gehauenen Kirchen
bestechen durch ihre Schlichtheit.
|
|
|
In der ersten Felskirche befindet
sich das Avazan, ein Wasserbecken, in dem das Wasser einer heiligen
und wundertätigen Quelle gesammelt wird.
(Foto links). Noch heute wird es von zahlreichen Pilgern
getrunken. Kreuz und Schlange ? - als Symbol des Sieges Christus
über das Böse?
|
|
|
|
Auf dem Klostergelände
findet man zahllose Chatsch' khare (Kreuzsteine) aus den unterschiedlichsten
Jahrhunderten. das armenische Kreuz lässt an einem Baum erinnern,
dem neues Leben entspringt (Auferstehung Jesu).
|
|
|
|
Weitere in den Fels gehauene
Kapellen, Mönchszellen und Chatsch' khare.
Videoclip 1
Videoclip 2
|
|
|
Zu dieser dreiräumigen
Kapelle gelangt man über eine Eisentreppe. Symbolik aus heidnischer
Vorzeit: Der Löwe siegt über den Stier, was den Beginn eines neuen
Zeitalters verkörperte. Dasselbe Motiv ist an einem Tor in der antiken
Stadt
Butrint (Albanien)
zu sehen.
|
|
|
Vor dem Kloster halten Händler
Sudschuk, ein Konfekt das aus Walnüssen, die mit
einem dicken Sirup aus gemahlenen Feigen, Rosinen und Granatäpfeln
überzogen sind und einen ebenso gehaltvollen armenischen Kuchen
feil (Foto rechts)..
|
timediver®'s Fotoseiten
|
|
|
|