• Letzte Aktualisierung: 21.09.2011

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  Republik Armenien

Chor Virap Խոր Վիրապ

Noravankh /  Նորավանք  



                                



Kein anderes Kloster in der Republik Armenien wurde und wird häufiger abgebildet als das an der türkischen Grenze liegende Chor Virap (armenisch: tiefes Verlies). Es ist nach etwa 40 Kilometern in südöstlicher Richtung von Jerevan über die M" zu erreichen.



Der Legende nach sperrte heidnische König Trdat III. im Jahre 288 n. Chr. Grigor den Erleuchter in 13 Jahre lang  in eine Höhle ein, um ihn vom christlichen Glauben abzubringen. Grigor ließ sich jedoch nicht beugen konnte, vielmehr konnte er den König von einer als unheilbar angesehenen, entstellenden Hautkrankheit heilen. Daraufhin ließ sich Trdat III. mit seiner Familie und seinem Hof im Jahre 301 taufen und verfügte, dass die Armenier (als erstes Volk in der Geschichte!) das Christentum als Staatsreligion annahmen. Über eine Metallleiter gelangt man in einen ca. fünf Meter tief gelegenen Raum, der traditionell als Verlies des Heiligen Grigor angesehen wird. Dort befindet sich u. a. auch ein Gemälde dass an die Taufe König Trdats III. und seines Hofstaates erinnert. 


Im 7. Jahrhundert ließ Katholikos Nerses III. am Ort des Kerkers des Heiligen Grigors eine Kapelle errichten, die 1662 durch einen Neubau ersetzt wurde. Die übrigen Gebäude des Komplexes, wie die heutige Muttergotteskirche im Zentrum, die Klostermauern , Mönchszellen, ein Refektorium sowie ein Wirtschaftsgebäude wurden erst danach hinzugefügt.


Auch wenn der 5137 Meter hohe  Ararat heute in der Türkei liegt, ist er das Nationalsymbol der Armenier geblieben, die bis 1915 größtenteils in den sechs armenischen Vilâyets  im Osmanischen Reich ihren Siedlungsraum rund um den Berg hatten. Auf den Protest der Türkei, dass der Ararat auf türkischem Territorium liege und deshalb nicht auf einem fremden Staatswappen abgebildet werden dürfe, konterte der einstige sowjetische Außenminister Gromyko schlagfertig, dass die Türkei den Mond als eine Mondsichel in der Flagge führe, obwohl ihr weder der Mond noch ein Teil davon gehört. Auch im Wappen der Republik Armenien findet sich der Heilige Berg, an dem nach Genesis 8,4 l nach der Sintflut die Arche Noah gestrandet sei. Blick auf einen Weg und Zaun zum von russischen Truppen gesicherten Niemandsland auf den Ararat. In der armenischen Kultur spielt der Kranich (armenisch: Krunk) eine besondere Rolle. In einem berühmten Lied von Komitas Vardapet wird er als Überbringer von Nachrichten aus der fernen Heimat angesprochen und symbolisiert damit das vom armenischen Volk in seiner Geschichte häufig erlebte Schicksal der Vertreibung.


Auf dem Weg zum ca. 120 Kilometer von Jerevan entfernten Kloster Noravankh kommt man an zahlreichen Weingütern und auch der von russischen Soldaten gesicherten Grenze zur aserbaidschanischen Exklave, der Autonomen Republik Nachitschewan vorbei.


Das sich am Ende der engen Amaghu-Schlucht in völliger Einsamkeit auf einer Erhöhung erhebende Noravankh (armenisch: Neues Kloster) ist sicherlich eines der schönsten Klöster Armeniens.  Die Anlage wurde vornehmlich im 13. Jahrhundert auf Geheiß der Familie Orbeljan, den Prinzen von Sjunikh, errichtet.  (Foto links) Sie steht besonders im Zeichen Johannes des Täufers. Die  zweigeschossige Surb Astvatsatsin (Mausoleumskirche) wurde von Prinz Burtel Orbeljan gestiftet und 1339 vollendet. Eine zwölfsäulige Rotunde krönt diesen einzigartigen Bau  (im rechten Foto links).


Die Mausoleumskirche (Foto links) und die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Bischofssitz von Sjunikh und Grablege der fürstlichen Orbeljan-Familie errichtet Surb Karapet (Stephanos). Jeweils links in beiden Bildern sind die Reste der Alten Surb Karapet (Täuferkirche) zu erkennen, die bereits im 8. - 10. Jahrhundert von unbekannten Gläubigen errichtet wurde.


Ein schweres Erdbeben ließ im Jahre 1840 die Kuppeln und Tamboure der Kirchen einstürzen. Mit der liebevollen Restaurierung wurde bereits mit des 20. Jahrhunderts begonnen.. Aufgrund der vielfältigen Bauplastik zog sie sich jedoch über 50 Jahre hin.


Durch die Pforte der Mausoleumskirche gelangt man zunächst über sechs Stufen nach unten in einen breiten Raum, über dem sich ein komplexes gewölbe in Sternform erhebt. Hier befindet sich das nüchterne und sparsame Mausoleum der Orbeljan. Neben einer Vielzahl armenischer Kreuze zeigt ein im oberen Bereich zu findendes Relief einen Reiter mit gezogenem Schwert (Bild rechts). Über eine Treppe (Bild links) gelangt am in den höher gelegenen Altarraum.


Eine schmale Stiege führt in den ersten Stock, der jedoch nicht zugänglich ist. (Foto links)  Die Dachöffnung des Mausoleums (Foto rechts). 


Das Tor des Klosterkomplexes, der sich in einer fantastischen Landschaft befindet.

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