• Letzte Aktualisierung: 21.09.2011

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Republik Armenien

Edschmiatsin  /   Էջմիածին

Erebuni /   Էրեբունի  

 Sevankloster/ Սևանավանք 


                                 


Dort, wo in der Vision des Heiligen Grigor, der eingeborene Sohn Gottes herabgestiegen war und mit einem Schwert den kargen Boden des Ararattales in der alten Königsstadt Vagharschapat gedeutet hatte, ließ er eine große Kirche errichten und legte somit den Grundstein für die Entstehung des religiösen Zentrums des armenischen Christentums: Edmiatschin. Der Ort der Niederkunft Christi wurde zum Sitz des armenischen Katholikos erhoben. Nach Errichtung des Palastes des Katholikos und weiterer Gebäude wurden hier bedeutende Synoden abgehalten, durch die die eigenständige Stellung der Armenischen Apostolischen Orthodoxen Kirche  gestärkt wurde. Seit 1441 ist  Edmiatschin ununterbrochen das armenische Kirchenzentrum.  Der heutige Palast des Katholikos (Foto links).  Die Grundmauern der ältesten Kirche, die bald nach ihrer Errichtung durch die Perser zerstört wurde gehen auf das Jahr 303 zurück. Der Hauptteil der heutigen Kathedrale stammt vermutlich aus dem 5. Jahrhundert.  Der alten Kirche wurden nach und nach weitere obere Bauteile hinzugefügt, wie der aus dem Jahre 1627 stammende Tambour und  der auf die nach drei Seiten offene Vorhalle gesetzte Glockenturm (Foto rechts).


Durch ihre im 17. und 18. Jahrhundert durchgeführte Umgestaltung  zählt die Kathedrale zu den wenigen ausgemalten Kirchen Armeniens. Entgegen den Kirchen anderer orthodoxer Gemeinschaften, vor allem derjenigen Russlands, gibt es in den armenischen Kirchen keine Ikonostase. Rechts vom Altar ist jedoch ein Vorhang zu finden, der  mit dem Eintritt  der Dunkelheit  und während bestimmter Riten der armenischen Liturgie zugezogen wird.


Der zentrale Tetrakoncho s weist vier freistehende Mittelpfeiler auf. Die einzelnen Konchen sind nach innen hufeisenförmig, nach außen fünfeckig. In der Anlage befindet sich ein in der Gegenwart errichtetes Baptisterium. Dies ist auch der Ort, an dem die Gläubigen Blumen ablegen und ihre  Wünsche aussprechen.


Die Apsis der Kathedrale ist nach außen hin trapezförmig (Foto links).  Wenige hundert Meter südlich der Kathedrale findet sich ein Chatsch'khar (Kreuzstein) vor der Umfassungsmauer der Surb Hripshime, die der Katholikos Komitas im 7. Jahrhundert  über der Todesstätte der schönen Heiligen Hriphsime errichten ließ. Hriphsime war zusammen mit mehreren anderen Nonne vor der Verfolgung des römischen Kaisers Diokletian nach Armenien geflohen.  Dort verliebte sich König  Trdat in sie. Sie wiedersetzte sich jedoch den Avancen des Königs, der sie und ihre 36 Gefährtinnen daraufhin foltern und töten ließ.


Der zerstörte Ort zur Ablage von Blumen und Wunschäußerung.  Die im Jahre 618 (Inschrift im Westeingang und Ostapsis) geweihte Kirche gilt als typischste und charakteristischste aller armenischen Kirchen.  



Vor dem Erebuni-Museum befindet sich eine Sandsteinskulptur des urartäischen Königs Argischti I., der die gleichnamige befestigte Siedlung im Jahre 782 vor Christus gegründet hatte. Den Aufgang zum Museum und dem darüber liegenden archäologischen Komplex flankieren zwei mit Weinreben geschmückte Löwen und zwei geflügelte Sphingen.


Modernes Fresko mit der Rekonstruktion der Befestigung Erebuni  und ein Blick  von der Zitadelle auf das Erebuni-Museum.


Bei Ausgrabungen in dem urartäischen Verwaltungszentrum Argischtihinili im Bezirk Armavir war man auf Inschriften gestossen, die von der Ansiedlung 6600 Deportierter aus den Ländern Hatti und Chupani  in Erebuni berichten. Die zyklopischen Mauern der Festung hielten dem Ansturm der feindlichen Skythen von allen festungen des Ararattales am längsten stand. Sie wurde vermutlich als letzte erst im 6. vorchristlichen Jahrhundert zerstört.


Vom einstigen Tempel des urartäischen Hauptgottes Chaldi ist nicht mehr viel übrig.  Die 440 Quadratmeter große Halle mit Säulen und einer Decke aus Zypressenholz war als einziger urartäischer Tempel nicht quadratisch angelegt. Er diente auch als Arsenal und lag unmittelbar neben dem Palast des Königs. Gegenüber den zerstörerischen Graffiti in den rekonstruierten Fresken erscheint das rigorose Fotografierverbot im Nationalmuseum geradezu grotesk.


In den rekonstruierten Mauern der einstigen Zitadelle kann man sich beinahe wie in einem Labyrinth verlaufen.


Links unterhalb des Haupteingangs zur Festung befand sich die Empfangshalle, die neben dem Chaldi-Tempel zu den reich verzierten, repräsentativen Gebäude der Anlage zählte und heute genau wie diese vor sich her vergammelt (Foto links).  Von Jerevan gelangt man über die M4 zum Sevan-See, den die Armenier "Blaue Perle" nennen. Dem See wurde in der Vergangenheit dermaßen viel Wasser entnommen, dass sein Spiegel um 20 Meter gesunken, und die ehemalige Klosterinsel zu einer Halbinsel geworden ist. Blick von der Halbinsel  auf das Festland (Foto rechts).


Die in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts errichtete Muttergotteskirche weist einen Trikonchos-Bau mit einem verlängerten Westarm vor. Der rechteckige Raum zwischen Nord- und Westkonche stammt aus späterer zeit und hat seinen Eingang nicht in der Kirche, sondern davor.  Altar und Apsis sind wie in beinahe allen armenischen Kirchen bescheiden gehalten und zeigen den nackten Stein.


Der 79 Kilometer lange und 56 Kilometer breite Sevan-See ist mit 1900 Metern Seehöhe einer der höchstgelegenen Seen der Welt. Er wird von rund 30 Flüssen gespeist, entlässt mit dem Hrazdan jedoch nur einen einzigen. Im Hintergrund sind die Gegham-Berge mit dem Azhdahak (3597 Meter ü. NN) zu erkennen. Die Apostelkirche (links im rechten Foto) wird als überkuppelte Kreuzkirche auf das Jahr 874 datiert. Eine dritte, auf Geheiß der armenischen Prinzessin Maria, Tochter des Bagratiden Aschots und Frau des Prinzen Vasak von Sjunikh, errichtete Kirche (St. Harutiun)  wurde jedoch nicht wieder aufgebaut.


Blick an der Apostelkirche vorbei auf den Sevan-See.  Der Wasserspiegel des Sevan-Sees steigt wieder, denn der rote Pavillon hatte sich bei seiner  Errichtung noch auf einem jetzt nicht mehr vorhandenen Strand befunden.  

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