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La Villa de Guadalupe ist ein
nördlicher Vorort von Mexiko-Stadt auf dem Berg Tepeyac und ist
mit jährlich ca. 20 Millionen Pilgern der größte
Wallfahrt der Welt. Nach der Wallfahrtstradition erschien hier am 9.
Dezember 1531 am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, dem
57jährigen Indio Juan Diego die Gottesmutter persönlich. Als
Juan Diego die Marienerscheinung dem Bischof mitteilte, sei auf
seinem Mantel auf unerklärliche Weise das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Guadalupe"
entstanden. Die „Basilika der Jungfrau von Guadalupe“, die auch als
Kaiserin Lateinamerikas verehrt wird, ist das wichtigste Heiligtum
Mexikos und eines der bedeutendsten Marienheiligtümer der Welt.
Juan Diego wurde 1990 von Papst Johannes Paul II. Zuerst selig- und
2002 heilig gesprochen. Heute weiß man, dass einige Elemente
nachträglich auf das Bild gemalt wurden, etwa der Mond, der Engel
und die Falten der Robe. Im Jahre 1848 wurde hier mit dem Vertrag von
Guadalupe Hidalgo der Mexikanisch-Amerikanische Krieg beendet. La
Basílica de Santa María
de Guadalupe und der in den 90er Jahren des 18.
Jahrhunderts erbaute Templo y antiguo
convento de las Capuchinas (Kapuziner-Konvent; Foto links) an
der Plaza
de las Américas, wo
auf dem auch ein neuer Glocken- und Uhrturm (Foto rechts) aufgestellt
wurde. |
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La Antigua Basílica de
Santa María de Guadalupe wurde in den Jahren 1682 - 1708 im
Stil des Barroco plateresco Neu-Spaniens
erbaut. Rechts von der alten Kathedrale steht eine
Statue des Papstes Juan Pablo II., der die Pilgerstätte im Jahre
1999 besucht hatte. Zwischen der kathedrale und dem Kapuzinerkonvent
steht ein etwas schiefes Gebäude (Foto rechts).
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Die
alte Basilika wurde wohl nicht zufälligerweise nahe dem Ort
erbaut, an dem einst Tonāntzin
(Nahuatl: Unsere ehrwürdige Mutter), eine wichtige
mesoamerikanische Erdgöttin verehrt wurde und dessen Tempel die
spanischen Eroberer zerstörten.
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Die
Marienerscheinung am 9. Dezember 1531 kam gerade recht, um die
heidnische Göttin im christlichen Sinne umdeuten zu können.
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Eine
Gedenktafel (Foto links) erinnert an den Franziskanermönch und
ersten Erzbischof von Mexiko, Juan de
Zumárraga (um 1468 - 1548) erinnert, der 1528 nach
Zentralamerika kam, wo er die Bekehrung der Indianer organisierte,
Pfarrbezirke schuf und 1531 das spätere mexikanische
Nationalheiligtum „Unserer Lieben Frau von Guadalupe“ einweihte.
Aufgrund eines Streits mit den weltlichen Behörden gegen
missbräuchliche Machtanwendung musste er 1532 nach Spanien
zurückkehren, kam jedoch 1534 von dort wieder zurück und
widmete seine ganze Energie der Einrichtung von von Schulen, eine dem
Colegio de la Santa Cruz de Tlatelolco oder Colegio de San Juan de
Letrán, in die hauptsächlich die Söhne des
indianischen Adels aufgenommen wurden. Er gründete das Hospital
Amor de Dios und ließ 1539 die erste Druckerei in Mexiko
errichten. 1535 wurde Zumárraga zum
ersten Apostolischen Inquisitor gegen Häresie und Glaubensabfall für
Mexiko-Stadt und Umgebung ernannt und blieb dieses Amt bis 1543. Er
trat für die Zerstörung der alten Tempel ein und ließ
Inquisitionsverfahen durchführen in denen er u. a. am 30. November
1539 den Kaziken Don Carlos, Sohn des Nezahualpilli und Enkel des
Tlatoani (Fürsten) von Texcoco, Nezahualcóyotl, wegen Praktizierung der alten Religion auf
dem Scheiterhaufen verbrennen ließ. Für das erste
Brandopfer der Inquisition in Mexiko wurde Zumárraga von Spanien
gerügt, weil die Indios die neue Religion nach so kurzer
Zeit noch gar nicht richtig kennen können. Zumárraga
schrieb Werke zum Katechismus, die in Mexiko erschienen. Sein Grab
findet sich in der Kathedrale von Mexiko-Stadt. Eine zweite Bronzetafel
ist der Erinnerung an die Marienerscheinung gewidmet (Foto rechts).
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Die
gewaltige kreisförmige Nueva
Basílica de Santa María de Guadalupe wurde
zwischen 1974 und 1976 gegenüber der allmählich im
weichen Untergrund versinkenden alten Kathedrale erbaut.... |
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so dass nunmehr das mit einer mexikanischen Flagge geschmückte
Bild der Jungfrau von jedem Punkt innerhalb des Kirchenbauwerkes gut zu
sehen ist. Das kreisförmige Gebäude mit einem Durchmesser von
100 Metern bietet Platz für bis zu 50.000 Personen. Zu Ehren der Königin von Mexiko und Kaiserin Amerikas wurden die
Flaggenm aller Staaten des Kontinents aufgehängt (Foto rechts).
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Die
Agave salmiana (Foto
links) war bereits in präkolumbischer Zeit ein wichtiger
Rohstofflieferant. Aus ihr kann man Fäden, Nadeln, dünnes
pergament und vor allem einen Saft gewinnen (Foto rechts), der nach
einer schnellen Gärung mit seinen zwei bis sechs Prozent
Alkohol bereits von den Azteken als ixtac
octli (Nahualtl: weißer Likör) geschätzt und
für religiöse Zeremonien verwendet wurde. Seine heutige
Bezeichnung Pulque leitet sich
irrtümlicherweise vonoctli poliuhqui (verdorbener Likör),
einem Begriff der lediglich für einen übergorenen Pulque
verwendet wird. Der fermentierte weißliche Saft (Foto rechts)
verdirbt schnell und ist, weil nicht nicht lager- und
transportfähig, außerhalb Mexikos kaum erhältlich. Zu Tequila, einer Form des Mescal (Nahuatl: Schnaps) gebrannt,
schmeckt er sicherlich auch viel besser für europäische
Gaumen.....
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Das 1987 zum
UNESCO-Weltkulturerbe
erklärte Teotihuacán war
zwischen 100 und 650 n. Chr. das
dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum
Mesoamerikas, das auch verschiedene Maya-Stadtstaaten im Süden
nachhaltig beeinflussen konnte. Mit 200.000 Einwohnern war die Stadt
auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung mit Abstand nicht nur die
größte
auf dem amerikanischen Kontinent, sondern auch eine der
größten
Städte der damaligen Welt. Nachdem ab 650 ihr Einfluss zu
schwinden
begann, wurde Teotihuacán um 750 aus noch nicht vollständig
geklärten Gründen weitgehend verlassen. Die Mexico (Azteken) die
Teotihuacan bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko zwischen
1320 und 1350 als eine seit Jahrhunderten verlassene Ruinenstadt
vorfanden, sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den bis
heute fortlebenden Namen Tēotīhuacān
(Ort, an dem man zum Gott
wird). Seit der Zeit der Ankunft der ersten Spanier wurde die
Stadt
bereits erforscht, professionelle Ausgrabungen finden jedoch erst
seit etwa 1900 statt. Erschwerend für die Forschungsarbeiten ist
das
Fehlen schriftlicher Zeugnisse, so dass viele Erkenntnisse nur auf
einer Interpretation der Funde beruhen. Die bekanntesten Bauwerke des
riesigen archäologischen Komplexes sind jene, die von den Azteken
als Sonnen- und Mondpyramide sowie als Straße der Toten
bezeichnet
wurden. Die um 100 n. Chr. errichtete
Sonnenpyramide (Foto links) ist mit ihrer
Grundfläche von 222 mal 225 Metern, einer Höhe von gut 65
Metern
und einem Volumen von rund einer Million Kubikmetern die
drittgrößte
Pyramide der Welt.
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Panoramablick auf die Mondpyramide: Videoclip 1 Videoclip
2
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Die
am nördlichen Ende der Calzada
de los Muertos gelegene Pirámide
de la Luna wurde
etwa 100 Jahre nach
der um
100 n. Chr. Erbauten, größeren Pirámide del Sol errichtet. Bei
einer Grundfläche von 120 mal 150 Metern erreicht sie eine
Höhe von
46 Metern. Trotz
geringerer Höhe gegenüber der Sonnenpyramide,
liegt ihre Spitze mit der Spitze der Sonnenpyramide ungefähr auf
gleicher Höhe, weil
die Mondpyramide auf einer kleinen Erhebung steht.
Anders als die Sonnenpyramide entstand sie in mehreren Etappen, wobei
der früheste Bau um
100 nach Chr. Erbaut
wurde. Bis zum Jahr
350 folgten insgesamt sieben Bauphasen. Grabungen unter der Pyramide
brachten mehrere Kammern zum Vorschein, in denen sich menschliche
Überreste fanden. Aufgrund
fehlender Zeugnisse wird wie bei der gesamten Stätte auch
über den Grund und Standort ihrer Erbauung
viel spekuliert.
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Nach
der ersten Plattform dürfen die weiteren Plattformen der Pirámide
de la Luna heute nicht mehr erklommen werden. Bereits von ihrer
ersten Plattform bietet sich ein toller Ausblick auf die an der Straße der Toten gelegenen
Tempel und die Pirámide
del Sol (Foto rechts). |
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im
Zentrum der unterhalb der Mondpyramide gelegenen Plaza
de la Luna befinden sich die Reste des Quincunx, welches auch als Cruz
Teotihuanaca bezeichnet wird und der dahinter gelegene Altar
central
(Foto links). Eine Vielzahl freigelegter und rekonstruierter....
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...Tempel
säumen die Plaza de la Luna und die Calzada
de los Muertos.
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Einige
Tempel harren jedoch noch ihrer Freilegung (Foto links). Ein
Schlangenmuster (?) am Fundament des Quincunx, über
dessen zentralen Altar sich ein Blick....
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...auf
eine der seitlichen Pyramiden an der Plaza de la Luna bietet. In der
Nähe des einstigen Altar
central (Foto rechts)....
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...findet
sich die verwitterte Escultara de la
Diosa de la Aqua (Wassergöttin; Foto links) , Chalchiut
licue. Ein Schlangenkopf (Foto rechts) am ....
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.....Palacio de Quetzalpapalotl, dessen
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...Wandgemälde
zum Teil rekonstruiert werden konnten (Foto links). Der Weg auf der Calzada de los Muertos
führt am Templo de la agricultura
und dem Templo de los animales
mitólogicos (Foto rechts) vorbei....
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....zur
Mural del Jaguar und den Bauten des Palacio del Sol (Foto rechts)...
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...schließlich
zur Piramide del Sól....
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...an
deren Basis etliche Fragmente ausgestellt werden.
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Der
steile Aufstieg in der prallen Mittagshitze lohnt sich auf jeden Fall...
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...denn
auf der Spitze der Pyramide erhält man zwar keine Geschenke wie
der Würdenträger (Rechtes Foto) und bekommt auch nicht das
Herz herausgeschnitten (Foto rechts), sondern kann eine einzigartige
Aussicht ...
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... nach links
auf den südlichen Bezirk mit der Ciudadela und der Pirámide
de Quetzacóatl, nach rechts auf die Mondpyramide....
Panoramablick
von der Sonnenpyramide: Videoclip
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...
und geradeaus (Foto links) sowie einen kühlen Luftzug
genießen. Die Bauarbeiter mussten sich dereinst weitaus mehr
schinden (Foto rechts).
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