|
|
|
|
Der nach
achtjähriger Bauzeit im Jahre 1976 fertiggestellte und von 1992
bis 1994 komplett umgebaute und renovierte Oderturm (Foto
links) ist mit seinen 88,95 Metern bis heute das höchste
Gebäude in Brandenburg. Unmittelbar nachdem Frankfurt an der Oder
von den askanischen Markgrafen Johann I. und Otto
III. die Stadtrechte verliehen worden (1253), wurde mit dem Bau des Rathauses
im Stile der norddeutscher Backsteingotik begonnen (Foto rechts). Das
als zweistöckige Kaufhalle mit Ratsstube und Gerichtslaube
errichtete Gebäude zählt zu den ältesten und
größten Rathäusern in Deutschland. Der Südgiebel
entstand in der zweiten Hälfte
des 14. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das
Rathaus durch einen Brand fast vollends zerstört und aus den
Mitteln einer
1949 unter dem Namen "Rettet das Rathaus" ins Leben gerufenen Lotterie
wieder aufgebaut. Heute befindet sich im Rathaus die
Stadtverwaltung, die Galerie Junge Kunst und das Kabarett Die Oderhähne .
|
|
|
|
Bereits zu Beginn
des 13. Jahrhunderts wurde an der schmalsten Stelle des Verlaufes der
Oder eine Niederlassung gegründet, die sich zu einer eine
Kaufmannssiedlung entwickeln sollte. Der aus dem Geschlecht
der Piasten stammende polnische Herzog Henryk I
Brodaty (Heinrich I. der Bärtige von Schlesien )
verlieh dem Ort 1225 das Markt- und
Niederlagsrecht. Der Nordgiebel des Rathauses (Foto links). In
Frankfurt
an der Oder gibt es 30 Brunnen, von denen
die meisten jedoch aus Kostengründen kein Wasser mehr spenden. Der
Sieben-Raben-Brunnen auf
dem Marktplatz (Foto Mitte) wurde 2003 von Horst Engelhardt
geschaffen. Sein Motiv bezieht sich auf den Namen des
benachbarten Gebäudes, das im Volksmund „Sieben Raben“
genannt wird. Der
Oderbrunnen (auch nach dem Stifter) in Frankfurt (Oder) befindet sich
in
der Nähe des Rathauses. Gestiftet wurde der Trogbrunnen von Paul
Steinbock,
einem Fabrikanten. Die Bronzefigur auf der Säule des Trogbrunnens
symbolisiert die Oder, so dass dieser als Oderbrunnen
(Foto rechts) oder nach seinem Stifter als Steinbockbrunnen bezeichnet
wird. Das Werk des Architekten Hans Bernoulli (1876–1959) wurde am 29.
November 1912 in der Bischofsstraße eingeweiht. |
|
|
|
Hinter einer
Häuserfront an der Südseite des Marktes kann man den Nordturm
der St. Marienkirche erkennen. Mit dem Ursprungsbau der
ehemaligen Hauptpfarrkirche der Stadt wurde 1253 begonnen. Bei
der Zerstörung der Frankfurter Innenstadt im April 1945 wurde auch
die größte Hallenkirche der norddeutschen Backsteingotik
(Grundriss 77 m x 45 m) derart zerstört, dass es trotz mehrerer
Notsicherungen immer wieder zu weiteren Teileinstürzen kam.
Nachdem die Sakristei und der Martyrchor bereits 1958 durch die
Kirchengemeinde St. Marien aus eigenen Mitteln rekonstruiert worden
waren, übernahm 1974 die Stadtverwaltung mit einem Pachtvertrag
die Verpflichtung, die
Ruine für öffentliche Zwecke zu restaurieren und
auszubauen
zu lassen. Ab 1979 begann mit einer sukzessiven Sicherung und
Instandsetzung. Bei timediver®'s ersten Besuch der Stadt im
Jahre 1996 war von den Restaurationsarbeiten jedoch noch wenig zu
sehen, denn die Kirche hatte weder ein Dach, noch Fenster. Sie war
zudem von einem meterhohen Bauzaun umgeben und macht einen Eindruck als
sei die Zeit seit
1945 stehen geblieben. |
|
|
|
237 Stufen
führen auf den 67 Meter hohen Nordturm von St. Marien (Foto
links). Der am 15. Mai 1826 eingestürzte Südturm der wurde
nicht wieder aufgebaut. Die einstige mittlere Glocke (Ton D) ist als
einzige erhalten geblieben. Seit ihrer Restaurierung (2009) steht sie
vor dem Westportal. Die Spendenaktion "
Eine Stimme für St. Marien "
soll das Geld für fünf weitere Glocken einbringen. Zur Zeit
kommt das Geläut noch aus Lautsprechern.
Origineller und sicher etwas einfacher
und kostengünstiger ist diese Art der Fassadenrekonstruktion (Foto
rechts).
|
|
|
|
An der
Nordwestseite von St. Marien befinden sich der Eingang zur
Nordkapelle (Fotos
l. u. r.). Das bereits 1294 belegte Stadtwappen an der Nordostecke
zeigt
mit seinem Hahn ein in der Heraldik nur wenig gebrauchtes Tier.
Daneben,
an Buch und Schlüsseln zu erkennen, der Apostel Simon Petrus (Foto
Mitte).
|
|
|
|
Auch das Georgsportal
befindet sich an der Nordfassade der Kirche.
|
|
|
Im 15. Jahrhundert wurde
das Langhaus (Foto links) auf fünf Schiffe
erweitert. Anstelle des ursprünglichen Chores wurde zwischen 1360
- 1370 ein Hallenumgangschor (Foto rechts) errichtet, der
heute
bereits wieder restauriert ist. 111 der 117
wertvollen mittelalterlichen Bleiglasfenster wurden erst 1997
in
den Archiven der St. Petersburger Eremitage wiederentdeckt. Als
eines
der wenigen sowjetischen Beutekunststücke überhaupt
wurden die Fenster im Juni 2002, die restlichen sechs im November 2008
in die Marienkirche zurückgeführt. Zu den Szenen der
Bleiglasfenster
zählt auch ein Zyklus des Antichristen, der sonst nur
selten
in Kirchen zu finden ist.
|
|
|
Die Nordkapelle (Foto
links) und der einzige in der Kirche verbliebene Epitaph (Foto
rechts).
Website des Fördervereins St. Marien zu Frankfurt an der Oder.
|
|
|
Die erste Brücke
über die Oder war bereits 1253 errichtet worden. Die 1895
eingeweihte Bogenbrücke wurde am 19. April 1945,
um 05:29 von der auf dem Rückzug befindlichen Wehrmacht
gesprengt.
Eine Behelfsbrücke als Holzkonstruktion wurde im Mai 1945
nördlich der zerstörten Brücke errichtet. Ab 1951 wurde
die Brücke von 1895, nunmehr als Grenzbrücke zwischen
Deutschland und Polen wiederaufgebaut und 1952 als „Brücke
der Freundschaft “ eingeweiht. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde
Ende 2002 ein Neubau der Brücke in
Betrieb genommen.
|
|
|
Unmittelbar an der
Uferpromenade wurde die Gedenk- und Dokumentationsstelle für
die Opfer politischer Gewaltherrschaft in Frankfurt/Oder
eingerichtet.
|
|
|
Die dreischiffige
Hallenkirche des einstigen Franziskaner Klosters wurde zwischen 1270 -
1525 errichtet. Ab dem 18. Jahrhundert diente das Gebäude als
Garnisonskirche, seit 1967 als Konzerthalle (Konzerthalle
Carl Philipp Emanuel
Bach) . Die Wiederherstellung ihrer gotischen Gestalt
dauerte bis 1988 an. Die Bronzetüren gehören zur
Gegenwartskunst.
|
|
|
Die heutige
Friedenskirche (Nicolaikirche) geht auf einen ursprünglichen Bau
zurück der
um 1300 errichtet wurde. Im November 1539 wurde die Kirche
säkularisiert, am 15. Juni 1599 zerstörte ein Brand den
barocken Südturm, danach diente das Gebäude 50 Jahre als
Unterkunft für Gefangene und
Kranke untergebracht. Während des Dreißigjährigen
Krieges
wurde es dann als Pulvermagazin genutzt. 1686 fand hielten
hugenottische Flüchtlinge darin ihren ersten Gottesdienst. Von
1735 bis 1737 wurde der barocke Nordturm repariert und vor der
Westfassade ein Kirchengebäude für die
Französisch-Reformierte Gemeinde errichtet, das 1861
schließlich abgerissen werden sollte. Weitere Umbauten erfolgten
ab 1880, bei denen die Kirche auch regotisiert und renoviert wurde. Nach
weiteren umfangreichen Baumaßnahmen im Innern wurde die Kirche
1929 in „Friedenskirche“ umbenannt. Beim großen Stadtbrand
am Ende des Weltkrieges wurde auch die Friedenskirche beschädigt.
Die letzte Neuweihe fand 1959, der letzte Gottesdienst 1974
anlässlich des evangelischen Kirchentages statt. Danach wurde das
Gebäude als Depot genutzt, welches 1985 an die Stadt verpachtet
wurde.
Zwischen 1990 bis 1993 wurde im Rahmen umfassender Sanierungsarbeiten
der
Dachstuhl des Langhauses und des Chors rekonstruiert. Der 1994
gegründete Förderkreis Ökumenisches Europa-Centrum e.V.
hat sich zum Ziel gesetzt, in der Friedenskirche eine
interkonfessionelle Begegnungsstätte zu schaffen.
|
|
|
Seit 1999 führt
die Frankfurt an der Oder die nichtamtliche Zusatzbezeichnung
„Kleiststadt“,
nach dem dort am 10. Oktober 1777 geborenen Dramatiker,
Erzähler,
Lyriker und Publizisten Heinrich von Kleist. Das Ortsschild
weist den Weg über die Oder. Die Häuschen der deutschen
Grenzkontrolle werden gerade abgerissen. Zur ehemaligen Dammvorstadt,
die bis 1945 ein Stadtteil von Frankfurt gewesen ist und heute Słubice
heisst. Auf der Vorgängerbrücke verkehrte ab Ende 1898 auch
eine Straßenbahnlinie zwischen Frankfurt/Oder und seiner
Gartenstadt, wie das heutige Słubice auch genannt wurde.
|
|
|
Anders als auf der
deutschen Seite der Brücke markiert auf der polnischen ein Schild
die Staatsgrenze. Ein Blick von Polen nach Deutschland (Foto rechts),
der jedoch nicht so reizvoll ist , wie von Zgorzelec
nach Görlitz . An dieser Stelle sei
angemerkt, dass in der wechselhaften Geschichte beider Länder
neben der heutigen deutsch-polnischen Grenze, keine andere mehr
derjenigen entsprochen hat, die bereits vor 1000 Jahren zwischen Kaiser
Otto III. und König Bolesław Chrobry in
einvernehmlicher Freundschaft vereinbart wurde!
|
|
|
Die Frankfurter
Uferpromenade mit Friedenskirche (Nicolaikirche), der Gedenk-
und Dokumentationsstelle für die Opfer politischer Gewaltherrschaft
und der Konzerthalle Carl Philipp Emanuel Bach
(Foto rechts). Als timediver® 1996 zum ersten Mal an diesem
polnischen Grenzpfosten gestanden hatte, gabe es dort weder den
gutausgebauten Verkehrskreis el, noch die Neubauten im
Hintergrund.
|
|
|
Ein Blick vom
südlichen Oderdamm über die teilweise überschwemmten Oderauen
nach Frankfurt (Foto links). Am Oderdamm steht ein langgestrecktes
gebäude, welches bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das deutsche
Schützenhaus beherbergte. Unter beibehaltung des Turmes wurde der
einstige Tanzsaal
1945 zu Ehren der Jungfrau Maria umgebaut und als Marienkirche
geweiht (Foto rechts).
|
|
|
In der einstigen
brandenburgischen Neumark, knapp 70 Kilometer östlich von
Frankfurt/Oder liegt die Gmina Lubrza (Liebenau) zwischen den
Flüssen Oder und Warte. Ab 1934 wurde hier vom Deutschen Reich mit
Bau der Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (OWB, nach der
russischen Übersetzung MRU) begonnen, der fälschlicherweise
im Volksmund noch heute als Ostwall bezeichnet wird, einem Begriff der
auch von der NS-Propaganda niemals gebraucht wurde. Hitler ließ
aufgrund seiner Kriegsziele 1938 den weiteren Ausbau zu Gunsten der
Errichtung des Westwalls stoppen.
|
|
|
Von den ursprünglich
geplanten 330 "Kampfobjekten" wurden nur 103 fertiggestellt. Im
südlichsten Zentralabschnitt der OBW liegt die Die Burschener
Schleife (Pętla Boryszyńska), wo nicht nur die oberirdischen Anlagen,
sondern auch die unterirdischen
Bunker etc. besichtigt werden können. Die Höhlensystem dienen
heute 30.000 Fledermäusen als Winterquartier, das dadurch zu den
größten und artenreichsten in Europa zählt. Das
polnische Wort für Fledermaus (Nietoperek) ist der Namensgeber
für ein nahe gelegenes Dorf (deutscher Name Nipter) und ein
Naturschutzgebiet.
|
|
|
|
Der Verlauf
des 100 Kilometer langen OBW ist mit roten Punkten eingezeichnet.
Die einzelnen Verteidigungsanlagen wurden wurden als Werkgruppen
bezeichnet, die sich aus mehreren Werken zusammensetzten, die im
Verbund und unter einheitlicher Führung Verteidigungsaufgaben in
einem Abschnitt eines Verteidigungssystems wahrnehmen. Die
Hauptbefehlsstelle einer Werkgruppe enthielt Räume für den
Kommandanten, Fernsprechverkehr, Telegrafen, Befehlsempfänger und
Melder. Eine der 13 Werkgruppen des OBW
stellte die Werkgruppe Scharnhorst dar, zu der auch das
Panzerwerk (Pz.W.)
717 (heute: Pniewo) gehörte. Das mittlere Foto zeigt die ober-und
unterirdische
Anlage. Von dem Holzturm erhält man einen guten Überblick
über
die gesamte Werkgruppe Scharnhorst. |
|
|
|
Eine künstliche
Panzersperre mit sogenannten Drachenzähnen (Foto links) und eine
MG-Stellung "Ringstand 58", welche auch als "Tobruk" bezeichnet wird.
|
|
|
Die drei Türme des
Panzerwerks 717. Der Sechs-Scharten-Turm 20P7 bestand aus 51 Tonnen
Kruppstahl. Außer zwei Maschinengewehren konnte man von dort aus
auch
Flammenwerfer ein einsetzten. Die Schießlöscher
ermöglichten
den Einsatz von Scheinwerfern. Über den Ausgang für das
Periskop
konnte auch eine Antenne herausgeschoben werden. Zum OBW gehörten
insgesamt
71 solcher Kuppeln, von denen heute nur noch acht verblieben sind.
|
|
|
|
|
|
Bei dem als Pętla
Boryszyńska bezeichneten Ort handelt es sich sich um die Panzerbatterie
5 zu dem neben dem Nordwerk (Foto rechts)....
|
|
|
...auch das Panzerwerk
714 mit einem umfangreichen Tunnelssystem gehörte....
|
|
|
... in dem die einzelnen
Teilanlagen mit einer Schmalspurbahn verbunden waren. Zusammen mit den
Panzerwerken 713, 745 und 766 bildete 714 die Werkgruppe Jahn.
|
|
|
Der Einstieg in das
einstige Nordwerk des Panzerwerks 714 liegt in einer Geländemulde.
|
|
Die Portion Hirschgulasch
mit sechs Kartoffelklößchen, Gurken- und Krautsalat,
Gewürzgurke und einem halben Liter Bier kostete in Słubice
etwa 11 Euro.
|
timediver®'s
Fotoseiten
|
|
timediver®'s
Rezensionen & Empfehlungen
|
|