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im Zuge des
Burgbaus wurde die Stadt Marienwerder nördlich davon
gegründet und vom
Orden mit einer Handfeste (Siedlungsurkunde) ausgestattet. Mit der
Gründung des Bistums Pomesanien ging die Ordensburg 1254 in den
Besitz des Bischofs über, der sie bis zu seinem Sitz erwählte
residierte, dann ab
1300 in Riesenburg/Prabuty residierte. In den Jahren 1264 - 1284
ließ
der Bischof nördlich der Stadt eine Domkirche errichten, der 1322
der
Bau einer Bischofsburg zur Unterbringung des 1284 gegründeten
Domkapitels folgen sollt. Die heutige Domkirche (Foto unten
links) ist ein Neubau, der zwischen 1344 – 1355 anstelle der ersten
errichtet wurde. Nahe der Domkirche werden heute in
deutsch-polnischer Zusammenarbeit
Ausgrabungen der Altstadt Marienwerders durchgeführt, die
aufgrund
mehrere Brände nach den Zweiten Weltkrieg zerstört worden
war.
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Am 14. März
1440 wurde in Marienwerder vom Landadel und den Städten des
Ordensstaates der Preußische Bund
gegründet. Der Bund opponierte gegen die Herrschaft des Deutschen
Ordens und unterstellte sich 1454 gegen die Zusicherung
großzügiger Privilegien dem polnischen König.
Gemäss den Vereinbarungen des Zweiten Thorner
Friedens vom 19. Oktober 1466 verblieb Marienwerder beim
Ordensstaat als dessen einzige Stadt nahe der Weichsel erhalten. Im
Zuge
der der Säkularisierung des Ordensstaates zum Herzogtum unter
dem letzten Hochmeister und Markgrafen,
Albrecht von Brandenburg-Ansbach , wurde die
Stadt 1525 lutherisch. Der 59 Meter hohe Turm (Foto links) an der
südöstlichen Ecke der Burg ist der einzig verbliebene und
gleichzeitig auch der Glockenturm der Kathedrale. An der Südseite
der Kathedrale wurde ein spätromanisches Vorhaus angebaut. Das
Grabungsfeld der 1945 durch Brände zerstörten Altstadt (Foto
rechts).
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Die dem
Evangelisten Johannes gewidmete gotische Kirche ist seit 1993 die
Konkathedrale der Diözese Elbląg und Sitz des Kapitels Kwidzyn (Konkatedra
św. Jana Ewangelisty w Kwidzynie). Schiff und Chor
und Schiff sind mit einem Sterngewölbe, einem Führungssteg
und dreifach gewölbten Gängen abgedeckt. Für die
Verteidigung der Kirche besitzt das Dachgeschoss eine
Galerie. Das Gebäude ist 86 Meter lang, 25 Meter breit und 21
Meter hoch. Der Südeingang zur Kirche im
spätromanischen Vorhaus (Foto links), die Orgel auf der Westempore
(Foto
Mitte) und der Altar vor der Empore des Chores (Foto rechts).
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Die
spätmittelalterlichen Fresken zeigen den auferstandenen Christus
mit der Himmelskönigin Maria und seiner Großmutter Anna, die
wiederum Maria und diese ihn selbst trägt (Foto links). Die
heiligen Matthias, Dominikus, Nikolaus und Christopherus, v. l. n. r.
(Foto rechts).
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Das
Mittelschiff der Kathedrale mit Blick zum Chor (Foto Mitte). Neben
der Innenfassade des Vorhauses (Foto links) wurde auch die Kanzel im
neugotischen Stil errichtet (Foto rechts).
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Die Heiligen
Blasius, Georg, Dorothea und Ursula (Foto links) sowie Maria Magdalena
und Katharina (Foto rechts).
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Der
beeindruckendste Teil des monumentalen Backsteingebäudes ist der Dansker.
Er wurde in einem Abstand von 55 Metern vom westlichen Flügel der
Burg errichtet und ist mit derselben durch einem überdachten, von
fünf hohen Bögen getragenen Gang verbunden. Wie bei allen
Danskern, diente auch dieser als Plumpsklo mit Wasserspülung, dank
eines unter ihm fließenden Wasserlaufes. Die Burg aus westlicher
Richtung, vom Fusse des Dansker aus gesehen (Foto rechts).
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Die Nordfassade
der Kathedrale geht nahtlos in die Burg über. Diese einzigartige
monumentale Wehranlage sollte auch die Einheit von kirchlicher und
weltlicher Macht ausdrücken (Foto links). Neben dem Eingang
zum Burgmuseum befindet sich ein von zwei Bögen getragener
Übergang zum einstigen Brunnenturm (Foto rechts).
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Über dem
Eingang zum Muzeum w
Kwidzynie , das leider am Ostersonntag, den 31.
März 2013 geschlossen hatte, erinnert ein Spannplakat an
Marienwerder
in Westpreußen (Foto links). Dansker, Burg und timediver®
's Kutsche aus nordwestlicher Richtung gesehen (Foto rechts).
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Kein Aprilscherz! Am Morgen
des 1.
April 2013 erwartete mich dieser Anblick (Foto links). In
der
Nacht zum 31. März waren die Uhren bereits auf Sommerzeit
umgestellt worden. Das
Holzmodell zeigt Kathedrale, Kapitelburg und die von einer Mauer
umgebene mittelalterliche Stadt Marienwerder (Foto rechts).
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Der Innenhof
der beinahe quadratischen Burg ( 48,7 x 49,6 Meter) mit der Westfassade
der Kathedrale (Foto links). Der schwarze Adler Preußens erinnert
an die Grenzregelungen des Wiener Kongresses (1815–1818), nach denen
Marienwerder Kreisstadt und Hauptstadt des gleichnamigen
Regierungsbezirkes der Provinz Westpreußen wurde (Foto Mitte).
Ein enger Treppengang führt ins einstige Wohngeschoss der Burg
(Foto links).
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Im Kellergeschoss
befanden sich neben Vorratsräumen auch Gefängniszellen. Die
wohl erst in der Gegenwart an den Kellerwänden aufgehängten
Ketten....
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.....die enge
Einzelhaftbox (Foto links) und ein Richtblock (Foto rechts) sollen dem
Besucher ein Gefühl der mittelalterlichen Halsgerichtsbarkeit
vermitteln.
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Auch zwei
Kanönchen hat man noch zum Ausstellen gefunden (Foto links). der
ersten Polnischen Teilung
geschaffenen Provinz Westpreußen, Als Kreisstadt und Hauptstadt
des
Regierungsbezirk Marienwerder, der die südliche Provinz
Westpreußen umfasste, war die Stadt auch Sitz des gleichnamigen
Oberlandesgerichts (Foto rechts) dem die Landgerichtsbezirke Danzig,
Elbing, Graudenz, Konitz und Thorn
nachgeordnet waren.
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Vom einstigen
Dormitorium (Foto links) führt der 55 Meter lange Gang, der heute
als Ausstellungsraum für Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände
dient.......
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... zum Dansker,
der ehemaligen ehemalige Toilette der Burg, wo man durch eine umhegte
Glasscheibe nur noch nach untern sehen kann (Foto links).
Zurück durch den Übergang (Foto rechts).....
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...gelangt
der Besucher in den Wärmeremter, der im 19. Jahrhundert
rekonstruiert
wurde (Fotos links und Mitte) und in einen zum Innenhof
gelegenen
Gang.
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Die geräumige Kammer
des Dompropstes (Foto links) und zwei Holzgefährte für
die bischöflische Schlittenfahrt (Foto rechts). Nach
den Bestimmungen des Versailles Vertrages hatte die
Einrichtung des Polnischen Korridors, einem Zugang zur Ostsee die
Auflösung der Provinz Westpreußen zur Folge.
Im Abstimmungsgebiet Marienwerder votierten über 92
Prozent der Bevölkerung am 11. Juli 1920 s für
einen Verbleib
bei Deutschland. Der Rest der Provinz wurde ohne Abstimmung zwischen
Deutschland,
Polen und der Freien Stadt Danzig aufgeteilt, wobei der Osten der bisherigen
Provinz Westpreußen als Regierungsbezirk Westpreußen
mit Sitz in Marienwerder in die Provinz Ostpreußen
integriert wurde. Nachdem die Deutschen im Januar 1945 evakuiert worden
waren, diente das nicht zerstörte Marienwerder der Zweiten
Weissrussischen Front als Lazarettstadt. In dieser Zeit fiele die
Altstadt mehreren Bränden zum Opfer fiel. Nachdem die Stadt unter
polnische Verwaltung gestellt worden war, erhielt sie mit Kwidzyn
ihren heutigen Namen.
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