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Kwidzyn Marienwerder Stadtwappen f_Województwo_Pomorskie_Pommern
Województwo Pomorskie
Westpreußen
Kwidzyn / Marienwerder
 
Prvinz Westpreussen
Provinz Westpreussen wappen
Bereits Ende des 9. Jahrhundert wurde von dem angelsächsische Seefahrer Wulfstan eine Insel im Weichseldelta namens Quidin erwähnt.  Die Bezeichnung lässt sich sowohl auf das prußische (baltische) Wort kweita als auch den polnischen (Westslawischen) Begriff kwiat zurückführen, welche beide Blume bedeuten. Hermann Balk, der Landmeister des Deutschen Ordens ließ 1233 zunächst auf einem von den Prußen befestigten Hügel des Dorfes Queden (1236 -1945 Tiefenau, danach Tychnowy) die Befestigung namens Insula sanctae Mariae errichten. Offenbar gefiel ihm der Standort dann doch nicht, denn noch im selben Jahr entschied er sich für einen ebenfalls zuvor von den Prußen befestigten Hügel, der fünf Kilometer südlich davon lag.


im Zuge des Burgbaus wurde die Stadt Marienwerder nördlich davon gegründet und vom Orden mit einer Handfeste (Siedlungsurkunde) ausgestattet. Mit der Gründung des Bistums Pomesanien ging die Ordensburg 1254 in den Besitz des Bischofs über, der sie bis zu seinem Sitz erwählte residierte, dann ab 1300 in Riesenburg/Prabuty residierte. In den Jahren 1264 - 1284 ließ der Bischof nördlich der Stadt eine Domkirche errichten, der 1322 der Bau einer Bischofsburg zur Unterbringung des 1284 gegründeten Domkapitels folgen sollt. Die heutige Domkirche (Foto unten links) ist ein Neubau, der zwischen 1344 – 1355 anstelle der ersten errichtet wurde. Nahe der Domkirche werden heute in deutsch-polnischer Zusammenarbeit Ausgrabungen der Altstadt Marienwerders durchgeführt, die aufgrund mehrere Brände nach den Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.


Am 14. März 1440 wurde in Marienwerder vom Landadel und den Städten des Ordensstaates der Preußische Bund gegründet. Der Bund opponierte gegen die Herrschaft des Deutschen Ordens und unterstellte sich 1454 gegen die Zusicherung großzügiger Privilegien dem polnischen König. Gemäss den Vereinbarungen  des Zweiten Thorner Friedens vom 19. Oktober 1466 verblieb Marienwerder beim Ordensstaat als dessen einzige Stadt nahe der Weichsel erhalten. Im Zuge der der Säkularisierung des Ordensstaates zum Herzogtum unter dem letzten Hochmeister und Markgrafen, Albrecht von Brandenburg-Ansbach , wurde die Stadt 1525 lutherisch. Der 59 Meter hohe Turm (Foto links) an der südöstlichen Ecke der Burg ist der einzig verbliebene und gleichzeitig auch der Glockenturm der Kathedrale. An der Südseite der Kathedrale wurde ein spätromanisches Vorhaus angebaut. Das Grabungsfeld der 1945 durch Brände zerstörten Altstadt (Foto rechts).



Die dem Evangelisten Johannes gewidmete gotische Kirche ist seit 1993 die Konkathedrale der Diözese Elbląg und Sitz des Kapitels Kwidzyn (Konkatedra św. Jana Ewangelisty w Kwidzynie). Schiff und  Chor und Schiff sind mit einem Sterngewölbe, einem Führungssteg und dreifach gewölbten Gängen abgedeckt. Für die Verteidigung der Kirche besitzt das Dachgeschoss eine Galerie. Das Gebäude ist 86 Meter lang, 25 Meter breit und 21 Meter hoch. Der Südeingang  zur Kirche im spätromanischen Vorhaus (Foto links), die Orgel auf der Westempore (Foto Mitte) und der Altar vor der Empore des Chores (Foto rechts).


Die spätmittelalterlichen Fresken zeigen den auferstandenen Christus mit der Himmelskönigin Maria und seiner Großmutter Anna, die wiederum Maria und diese ihn selbst trägt (Foto links).  Die heiligen Matthias, Dominikus, Nikolaus und Christopherus, v. l. n. r. (Foto rechts).

 
Das Mittelschiff der Kathedrale mit Blick zum Chor (Foto Mitte). Neben der Innenfassade des Vorhauses (Foto links) wurde auch die Kanzel im neugotischen Stil errichtet (Foto rechts).


Die Heiligen Blasius, Georg, Dorothea und Ursula (Foto links) sowie Maria Magdalena und Katharina (Foto rechts).


Der beeindruckendste Teil des monumentalen Backsteingebäudes ist der Dansker. Er wurde in einem Abstand von 55 Metern vom westlichen Flügel der Burg errichtet und ist mit derselben durch einem überdachten, von fünf hohen Bögen getragenen Gang verbunden. Wie bei allen Danskern, diente auch dieser als Plumpsklo mit Wasserspülung, dank eines unter ihm fließenden Wasserlaufes. Die Burg aus westlicher Richtung, vom Fusse des Dansker aus gesehen (Foto rechts).


Die Nordfassade der Kathedrale geht nahtlos in die Burg über. Diese einzigartige monumentale Wehranlage sollte auch die Einheit von kirchlicher und weltlicher Macht ausdrücken (Foto links). Neben dem Eingang zum Burgmuseum befindet sich ein von zwei Bögen getragener Übergang zum einstigen Brunnenturm (Foto rechts).


Über dem Eingang zum Muzeum w Kwidzynie , das leider am Ostersonntag, den 31. März 2013 geschlossen hatte, erinnert ein Spannplakat an Marienwerder in Westpreußen (Foto links). Dansker, Burg und timediver® 's Kutsche aus nordwestlicher Richtung gesehen (Foto rechts).


Kein Aprilscherz! Am Morgen des 1. April 2013 erwartete mich dieser Anblick (Foto links). In der Nacht zum 31. März waren die Uhren bereits auf Sommerzeit umgestellt worden. Das Holzmodell zeigt Kathedrale, Kapitelburg und die von einer Mauer umgebene mittelalterliche Stadt Marienwerder (Foto rechts). 



Der Innenhof der beinahe quadratischen Burg ( 48,7 x 49,6 Meter) mit der Westfassade der Kathedrale (Foto links). Der schwarze Adler Preußens erinnert an die Grenzregelungen des Wiener Kongresses (1815–1818), nach denen Marienwerder Kreisstadt und Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirkes der Provinz Westpreußen wurde (Foto Mitte). Ein enger Treppengang führt ins einstige Wohngeschoss der Burg (Foto links).


Im Kellergeschoss befanden sich neben Vorratsräumen auch Gefängniszellen. Die wohl erst in der Gegenwart an den Kellerwänden aufgehängten Ketten....


.....die enge Einzelhaftbox (Foto links) und ein Richtblock (Foto rechts) sollen dem Besucher ein Gefühl der mittelalterlichen Halsgerichtsbarkeit vermitteln.


Auch zwei Kanönchen hat man noch zum Ausstellen gefunden (Foto links). der ersten Polnischen Teilung geschaffenen Provinz Westpreußen, Als Kreisstadt und Hauptstadt des Regierungsbezirk Marienwerder, der die südliche Provinz Westpreußen umfasste, war die Stadt auch Sitz des gleichnamigen Oberlandesgerichts (Foto rechts) dem die Landgerichtsbezirke Danzig, Elbing, Graudenz, Konitz und Thorn nachgeordnet waren.


Vom einstigen Dormitorium (Foto links) führt der 55 Meter lange Gang, der heute als Ausstellungsraum für Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände dient.......


... zum Dansker, der ehemaligen ehemalige Toilette der Burg, wo man durch eine umhegte Glasscheibe nur noch nach untern sehen kann (Foto links).
Zurück durch den Übergang (Foto rechts).....




...gelangt der Besucher in den Wärmeremter, der im 19. Jahrhundert rekonstruiert wurde (Fotos links und Mitte) und in einen zum Innenhof gelegenen Gang.


Die geräumige Kammer des Dompropstes (Foto links) und zwei Holzgefährte für die bischöflische Schlittenfahrt (Foto rechts). Nach den Bestimmungen des Versailles Vertrages hatte die Einrichtung des Polnischen Korridors, einem Zugang zur Ostsee die Auflösung der Provinz Westpreußen zur Folge.
Im  Abstimmungsgebiet Marienwerder votierten über 92 Prozent der Bevölkerung  am 11. Juli 1920 s für einen Verbleib bei Deutschland. Der Rest der Provinz wurde ohne Abstimmung zwischen Deutschland, Polen und der Freien Stadt Danzig aufgeteilt, wobei der Osten der bisherigen Provinz Westpreußen als Regierungsbezirk Westpreußen mit Sitz in Marienwerder in die Provinz Ostpreußen integriert wurde. Nachdem die Deutschen im Januar 1945 evakuiert worden waren, diente das  nicht zerstörte Marienwerder der Zweiten Weissrussischen Front als Lazarettstadt. In dieser Zeit fiele die Altstadt mehreren Bränden zum Opfer fiel. Nachdem die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt worden war, erhielt sie mit Kwidzyn ihren heutigen Namen.

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