• Letzte Aktualisierung: 12.12.2013

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo



República de Guatemala

Departemento Sololá / Lago di Atitlán

                          

Quelle des Panoramabildes: Andreas Steinbichler, mexperto.com       Videoclip
Die Bezeichnung Atitlán leitet sich etymologisch aus de Nahuatl-Begriffen  Atl (Wasser) und Titlan (zwischen) und kann daher mit "Zwischen den Wassern" übersetzt werden. Man vermutet einerseits dass der See eine Caldera (Krater) ist, der bei der Explosion eines großen Vulkans entstanden sein könnte. Andererseits wird auch angenommen, das sich dort in der präklassischen Periode der Maya (600 v. Chr. - . 250 n. Chr.) das Epizentrum eines Erdbebens befunden habe, das den See entstehen ließ. Die kleinen Ortschaften rund um den See sind nach Heiligen benannt: Palopó Santa Catarina, San Antonio Palopó Tolimán San Lucas, Santiago Atitlán, San Pedro La Laguna , San Juan La Laguna , San Pablo La Laguna , San Marcos La Laguna, Santa Cruz La Laguna und San Francisco Panajachel. Die Orte sind mit Booten zu erreichen. Ein  besonderes Merkmal des Lago Atitlan ist der am Mittag einsetzende Xocomil (aus der Mayasprache Cakchique:  Xocom = sammeln  und il = Sünden), eine Kollision von warmen Südwinden mit den kühleren Luftmassen des Hochlandes, die auf dem See sehr starke Wellen auslösen, wie timediver® bei einer stürmischen Überfahrt schmerzhaft erfahren musste.
Der See liegt 1.560 Meter über dem Meeresspiegel, 18 km lang und als seine größte Tiefe wurden bisher 350 m Tiefe sondiert. Nach einem Erdbeben im Jahre 1976 sank der Wasserspiegel zunächst um mehr als 10 m, stieg danach jedoch um einen größeren Wasserstand wieder an, der zu einigen Überflutungen führte. An seinem Ufer erheben sich die Vulkane Atítlan (3537 m), Tolimán (3.158 m) und San Pedro (3020 m).
Die Gemeinde Santa Catarina Palopó wurde nach der heiligen Katharina von Alexandria benannt, deren Festival jedes Jahr am 25. November gefeiert wird. Die etwa 5000 Einwohner (2011) gehören zu ihrem größten Teil  dem indigenen Volk der Cakchiquel, welches vornehmlich die gleichnamige Maya-Sprache spricht.
Die im kolonialen Stil erbaute Kirche Santa Catarina Palopó wird zur Zeit von den tatkräftigen Einwohnern bei lautstarker Musik renoviert.
Waschtag der fleißigen Frauen von Santa Catarina Palopó (Foto links). San Antonio Palopó (Foto rechts) erhielt seinen Namen zu Ehren des Antonius von Padua, dessen Fest alljährlich am 12. Juni begangen wird. Einer wichtigsten Dorfbewohner  war Xahil Palopó Batzin, der am 7. Januar 1570 von dem benachbarten Maya-Stamm der Tzutuhil getötet wurde. Die Tzutuhil waren bereits 1523 vom spanischen Conquistador Pedro de Alvarado besiegt worden, der hierzu deren Krieg gegen die Cakchiquel ausnutzen konnte.
Direkt an und neben der auch in ihrem Inneren bescheiden ausgestatteten Iglesia de San Antonio Palopó....
....findet der Markt des Ortes statt. Die Vulkane Atítlan (3537 m), Tolimán (3.158 m) und der klien Cerro de Oro (Goldhügel, Foto rechts).
Die Bootsfahrt geht weiter zu dem am Fuße der Vulkane Atítlan (3537 m), Tolimán (3.158 m) gelegenen Ortschaft Santiago de Atitlán. Der 1524 an der Stelle der zuvor zerstörten Stadt Chuitinamit gegründete Ort ist mit einer Fläche von 136 qkm und  26.000 Einwohnern der größte am Atítlan See.
Die fruchtbare Gegend um den Atitlán-See war bereits in präkolumbischer Zeit besiedelt. Um das Jahr 1000 wird ein Ort namens Chukumuk oder Xicomuk erwähnt, dessen Bewohner jedoch keine Maya, sondern, worauf Übereinstimmungen von Keramikscherben hindeuten, Nahuatl sprechende Pipilen waren, die aus dem heutigen Mexiko einwanderten. Angehörge des des Maya-Stammes der Tzutuhilen siedelten sich erst in kolonialer Zeit an.
Wie in allen Bergdörfern Guatemalas wird auch hier ein Maximón als Ortsheiliger verehrt, dem man reichliche Gaben in Form von  Kerzen, Alkohol, Zigarren und Schnaps zukommen lässt, damit ein Schamane vor dem Götzen einen gewünschten Erfolg herbeizelebrieren kann. Falls ein puristischer katholischer Priester vorbeikommen sollte, lässt man den Maximón rasch hinter einer Art Schneewittchensarg mit eines Jesus- oder Heiligenpuppe oder etwas ähnlichem verschwinden. Für den Eintritt in das Heiligtum und das Fotografieren des Maximón wird jeweils ein Obulus erhoben. 100 Centvaos sind die Untereinheit des guatemaltekischen Quetzal, der ca. 0,127 Euro entspricht.  Die 25 Centavos-Münze zeigt eine Frau mit der einst örtlich  typischen Kopfbedeckung, welche aus einem etwa 6 cm breiten, mehrere Meter langen Band gewickelt wird (Foto rechts).

Die Mehrheit der heutigen Bewohner des Ortes gehören dem Maya-Stamm der Tzutuhilen an, Minderheiten bilden Angehörige der mit ihnen verwandten Cakchiquel und Quiché. Die abgelegene Lage Santiago de Atitlán begünstigte auch nach der spanischen Eroberung das Fortleben vorchristlicher Lebens- und Denkweisen sowie alter Glaubensvorstellungen, was sich nicht nur in dem Maximón, sondern auch an und in der örtlichen Kirche zeigt. So erinnert der Sockel auf dem das Kreuz aufgestellt wurde an eine Stufenpyramide, bzw. einen vorchristlichen Altar und die in der Kirche aufgehängten grünen Tücher symbolisieren einen Maya-Tempel. Neben Relikten aus den religiösen Vorstellungen der Maya und 500 Jahren Katholizismus haben sich seit den 1980er Jahren auch evangelikale Sekten aus den USA ausbreiten können. ausgebreitet. Bei vielen von der katholischen Kirche enttäuschten Indios fallen deren Lehren nicht nur auf einen fruchtbaren Boden, die Sekten verfügen auch über große finanzielle Mittel, die sie in Entwicklungsprojekte und in den Bau großer Gebetshallen investieren.

Auch in den Darstellung einer ganzen Reihe von Gruppen verschiedener Heiligen....
...offenbaren sich die stark lokal und traditionell geprägten Vorstellungen der indigenen Bevölkerung.
Zwei Gedenktafeln in der Kirche erinnern an die Unruhen in den 1980er und 1990er Jahren, die von guatemaltekischen Armeeeinheiten mit Menschenrechtsverletzungen und Terroraktionen blutig niedergeschlagen wurden. Im Oktober 2005 bescherte der Hurrican Stan mit seinen starken Regenfällen und Schlammlawinen den Bewohnern des Ortes ein weiteres Unglück, bei dem 70 Menschen getötet und viele Häuser sowie die an den Berghängen gelegenen Milpas (Maisfelder) zerstört wurden.
Auch die Umrandung dieses Brunnens zeigt die farbenfrohen Muster der örtlichen Textil-Handarbeiten (Foto links). Die vom Stadtzentrum zur Bootsanlegestelle führende Straße ist gesäumt von Verkaufsständen mit farbenfrohen Produkten aller Art. Hier finden sich gewebte und bestickte Kleidungsstücke, Taschen Decken usw.

Autorikschas, sogenannte Tuk-Tuks prägen auch das geschäftige Straßenbild von Santiago de Atitlán. Mein Gruss "Shalom Israel" wurde -  tausende von Kilometer von Jerusalem entfernt - vom Fahrer der Trishaw (Foto rechts) freundlich erwidert.

Die prachtvolle Vegetation rund um den Atítlan See ist artenreich und vielfarbig.
Die am Nachmittag leicht gekräuselte Wasserfläche lässt bereits den Xocomil erahnen der zu einer stürmischen und schmerzhaften Überfahrt  führen sollte. Ein letzter Blick auf den 3020 Meter hohen Vulkan San Pedro (Foto rechts).

timediver®'s Fotoseiten



   
Tikal



Mexiko
Honduras
Belize

timediver®'s Rezensionen & Empfehlungen


timediver® empfiehlt als Reiseveranstalter
den Mexiko-Spezialisten für Rundreisen in
Mexiko, Guatemala, Honduras und Belize

Mextrotter