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Die Stadt Poitiers geht auf das von den
gallischen Piktonen gegründete Oppidum Lemonum zurück,
welches nach der römischen Eroberung als Pictavium bezeichnet
wurde. Zu den großen Persönlichkeiten der Stadt zählt
der heilige Hilarius (315-
367), der als Bischof und Kirchenlehrer während des Arianischen Streits einer der
herausragendsten Vertreter der Trinitarier in der Westlichen Kirche
war. In der Schlacht bei Tours und
Poitiers (732) konnte der karolingische Hausmeier der Merowinger
und Großvater Karls des Großen, Karl Martell, das weitere
Vordringen der islamischen Mauren nach Mitteleuropa stoppen. Poitiers
war die Hauptstadt des Poitou,
der historischen Region, die vom Grafen von Poitiers regiert wurde; die
Stadt ist Sitz des Erzbistums Poitiers. Das Rathaus (Hôtel de
Ville) der Stadt (Foto links). Die trotz ihres Namens recht kleine
Kirche Notre-Dame-la-Grande......
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...ist
eines der schönsten Beispiele für die poitevinische Romanik.
Zwischen dem Ende des 11. und der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut,
ist ihre von Türmen mit Schuppenkegeldach flankierte Westfassade
in vier Zonen gegliedert und überreich mit Skulputren
geschmückt. Über dem von Scheinportalen flankierten Portal
findet sich eine Reihe biblischer Szenen, wie Adam und Eva,
Verkündigung und Geburt Jesu. Die Arkaden sind mit Bischöfen.
Aposteln und ganz oben mit Christus in der Mandorla verziert.
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Das
Innere der spätromanischen Notre-Dame-la-Grande
(Foto links) ist auffallend dunkel. Im 19. Jh. hat man bei dem
Bemühen, die alte Ausmalung zu rekonstruieren, zu dunkle Farben
verwendet. Eleonore von Aquitanien
(um 1122 - 1204) hielt im Palast
der Herzöge von Aquitanien, der heute Teil des Justizpalastes ist, Hof. (Foto
rechts)
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Die Tour du Cordier (Porte de
Paris) war einer der Türme der 1588 zerstörten Burg von
Poitiers. Das
seit 1921 unter Denkmalschutz stehende Relikt ist heute der
Mittelpunkt eines Verkehrskreisels (Foto links). Ein kleiner Abstecher
über die D347 führte mich zum Château de Saumur. Das unter
Ludwig I.
ab 1370 errichtete Schloss gilt als eines der schönsten an der
Loire.
(Foto oben rechts)
Es wurde vor allem durch die Septemberseite des um 1485 entstandenen
Buches "Très Riches Heures" des Herzogs von Berry bekannt (Bild
rechts; zum Vergrößern rechte Maustaste und Grafik anzeigen
wählen)
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Videoclip Fontevraud
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In der im Jahre 1105
gegründete Abbaye Royale de
Fontevraud......
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...lebten
Mönche und Nonnen [!] nach den Benediktiner-Regeln, und zwar
immer unter Äbtissinnen, die aus einflussreichen Adelsfamilien
stammten. Die 90 Meter lange, schlichte, dadurch um so eindrucksvollere
Kirche gliedert sich in zwei Teile. Das Langhaus (Foto links) wurde
1150, der Umgangschor (Foto rechts) und das Querschiff 1119 geweiht.
Das einst riesige Vermögen und die politische Bedeutung der
königlichen Abtei äußert sich noch heute in ihrer
Funktion als Grablege für Mitglieder des angevinischen
Königshauses.
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Im
Querhaus finden sich Grabmäler des Hauses Plantagenêt: Eleonore von Aquitanien (um 1122-1204),
Herzogin von Aquitanien, durch Heirat mit Ludwig VII. erst Königin
von Frankreich (1137–1152), dann Königin von England (1154–1189)
und ihr 2. Ehegatte Heinrich II. (1133 - 1189), Herzog der
Normandie und von Aquitanien, Graf von Anjou sowie König von
England.
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Isabella von Angoulême (um 1188 -
1246), seit 1202 Gräfin von Angoulême und von 1200 bis 1216
als zweite Gattin Johanns 'Ohneland' Königin von England, sowie
ihr Schwager, Richard I., genannt Löwinherz (1157
- 1199). Die farbige Zeichnung auf Richards Brust erinnert an seine
Schandtat vom 12. Juli 1191, als er in Akko das kaiserliche Banner in
den Graben werfen ließ.
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Der
Eingang (Foto links) in den Kapitelsaal von 1543 (Foto rechts).
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Der
Marien-Kreuzgang (um 1529 - 1560) ist der größte Frankreichs.
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Die Apsis mit den
angebauten Kapellen an der Ostseite der Kirche.
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Der
achteckige Küchenbau am Südwesteck des Marienkreuzganges
(etwa 1060); das Schuppendach stammt jedoch vom Anfang des 20
Jahrhunderts (Foto links). Die Festlandsgebiete des Angevinischen
Reiches unterstanden zwar der Herrschaft der Plantagenêts, waren
jedoch als Lehen des französischen Königs Teil von
Frankreich. Der englische König war somit Lehensmann seines
französischen Verwandten, besaß aber weitaus
größere Gebiete als sein Lehnsherr.
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Isabella & Elenor
waren in der Abbaye de
Fontevraud verstorben. |
Videoclip
Fontevraud |
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Die
Altstadt und die darüberliegende Burg von Chinon am Ufer der Vienne. Die
gewaltige 400 Meter lange Festung ist von einer bis ins 10. Jahrhundert
zurückgehenden Mauer umgeben. (Foto links). Das
Mittelschloß betritt man durch den 35 Meter hohen Uhrtum (Foto
rechts und links unten).....
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.....aus
dem 13. Jahrhundert. Im herrschaftlichen Haus befindet sich ein kleines
Jeanne-d'Arc-Museum
(Foto rechts).
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In den
unterirdischen Etagen des runden Donjon du Coudray waren im Jahre 1308
ca. 140 Mitglieder des Templerordens gefangen gesetzt, der unter dem
Vorwand der Ketzerei im Jahre 1312 schließlich enteignet und
aufgelöst werden sollte. Der letzte Großmeister der Templer,
Jacques de Molay, wurde zusammen mit anderen Würdenträgern
des Ordens am 18. März 1314 in Paris auf dem Scheiterhaufen
verbrannt. Das Innere im oberen Teil des Turms diente als Colombiers
(Taubenschlag).
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Die berühmten
Templer-Graffiti von Chinon.
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Videoclip
Chinon Panoramablick
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Feldzüge
und englisch besetztes Gebiet während des 100jährigen Krieges (1337 -
1453). Am 25. Februar 1429 konnte Jeanne d'Arc in Chinon Karl VII.
dafür überzeugen, die Rückeroberung der von den
Engländern besetzten Gebiete zu wagen.
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