• Letzte Aktualisierung: 19.04.2015

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Frankreich

timediver®'s Ostern-Tour 2015 - 3. Etappe
 Le Mans - Caluyere - Angers



     

Auf der D323, in der Gemeinde Duneau, ca. 30 Kilometer vor Le Mans, wurde ich durch Hinweisschilder auf den Dolmen de Pierre couverte (Foto links) und den Menhir de Pierrefiche (Foto rechts) aufmerksam gemacht. Beide Artefakte stammen aus dem Neolithikum und sind etwa 5000 Jahre alt.
Da Le Mans im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört blieb, hat sich auch die historische Altstadt erhalten. Am bedeutendsten sind die gallo-römische Stadtmauer (Foto rechts), die gegen Ende des 3. Jahrhunderts gebaut wurde, sowie die Kathedrale Saint-Julien im romanisch-gotischen Baustil. Le Mans war als Zentrum der Grafschaft Maine im 11. und frühen 12. Jahrhundert zwischen den Herzögen der Normandie und den Grafen von Anjou hart umkämpft. Nachdem sich 1110 das Anjou endgültig die Oberhoheit über das Land sichern konnte, gehörte Le Mans seit 1154 zum  Angevinischen Reich der Plantagenets. Johann Ohneland verlor den Festlandbesitz nördlich der Loire allerdings wieder an die französische Krone, die damit 1204 auch Le Mans wieder unter ihre Herrschaft brachte. Im Verlauf des Hundertjährigen Krieges war Maine erneut zwischen Engländern und Franzosen umkämpft. 1443 wurden  die Engländer schließlich endgültig aus Maine vertrieben werden. Nachdem hier einige Jahrzehnte wieder ein eigenes Grafengeschlecht geherrscht hatte, wurde Maine 1480 dem französischen Kronbesitz zugeschlagen.

Videoclip Kathedrale Le Mans Osterngesang


Weltberühmt wurde Le Mans durch seine Motorsportveranstaltungen, insbesondere durch die 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Das Vorbild vieler Langstreckenrennen wird seit 1923 alljährlich Mitte Juni auf der 13,5 km langen Strecke Circuit des 24 Heures auf Landstraßen im Süden von Le Mans ausgetragen. Bereits 1906 fand in Le Mans unter Beteiligung von 32 Automobilen das erste Grand-Prix-Rennen der Welt statt. Ferner gibt es das 24-Stunden-Rennen für Motorräder sowie diverse weitere Motorsportveranstaltungen, unter anderem den Grand Prix von Frankreich der Motorrad-Weltmeisterschaft, die auf der kürzeren Variante der Rennstrecke, dem Circuit Bugatti stattfinden.
Im Innenbereich der Rennstrecke gibt es seit 1991 das Musée Automobile del la Sarthe/Musée des 24 Heures, in dem ca. 100 Fahrzeuge ausgestellt sind.
Von links nach rechts:
COUGAR 'COURAGE' (1982), C01 'Grand-mére', 8 Zylinder V, 3299 ccm, 330 km/h
COURAGE PESCAROLO (2003), C 60 Peugeot, 6 Zylinder, 3199 ccm, 345 km/h
ONROAK MORGAN-NISSAN (2013), Nissan V 8, 4494 ccm, 340 km/h
RONDEAU M 379 (1980)
8 Zylinder V Ford Cosworth
2993 ccm, 340 km/h
Gewinner des 24-Stunden-Rennen 1980
AUDI E-tron Quattro R18H (2013)
V 6 Zylinder Turbo Diesel
3700 ccm, 327 km/h
Gewinner 24-Stunden-Rennen 2013
AUDI R8 FSI (2002)
V8 Zylinder - 2 Turbos
3595 ccm, 360 km/h
3 Siege zw. 1999 - 2002
DAUER PORSCHE 962 C  (1994)
6 Zylinder
2994 ccm, 390 km/h
Von links nach rechts:
SIMCA GORDINI (1939), 4 Zylinder, 568 ccm, 110 km/h
SINGER NINE (1939), 4 Zylinder - 1 ACT, 972 ccm, 117 km/h
CHENARD & WALKER Tank Z1 Spécial (1925)
4 Zylinder
1095 ccm, 152 km/h
CITROËN Autochemille - Geländefahrzeug (1931)
4 Zylinder, 1628 ccm, 36 km/h
Peking - Beirut (1931/32)
TRABANT Typ 601 (1989)
2 Zylinder Zweitakt
595 ccm, 100 km/h
CGE TUDOR
Electrique, 96 Volt, 45 Ampère
58 km/h
KRIEGER Electrique A 155 (1908)
2 Elektromotoren, 80 Volt
20 km/h
FERRARI DINO Prototyp 206 GT Pininfarina (1965)
V 6 Zylinder
1987 ccm, 230 km/h

VOISIN Typ C14 Berline "Chartreuse" (1929)
6 Zylinder
2326 ccm, 37 km/h
PEUGEOT Typ 48 Tonneau (1902)
1 Zylinder
833 ccm, 37 km/h
In der Allee der Helden werden wichtige Fahrer und ihre Devotionalien präsentiert.
CHEVROLET CORVETTE C5 (1999), V 8 Zylinder, 5666 ccm, 292 km/h
RENAULT FRERES Tonneau Typ U-D (1904)
4 Zylinder
3770 ccm, 85 km/h
Auch in der Alle der Helden:
Steve Mc Queen und sein Film Le Mans (1970)
Kompletter Film in englischer Sprache (109 Minuten)
DE DION BOUTON & TRÈPARDOUX (1885)
Dampfmaschine mit 4 Zylindern
25 km/h





Kein Druckfehler! Bei meiner Weiterfahrt auf der D323 kam ich am Chateau Durtal vorbei, welches am Loir liegt. Der Loir ist ein Fluss der in den Regionen Centre-Val de Loire und Pays de la Loire verläuft.
Um das Jahr 929 nimmt Fulko I. 'le Roux' den Titel eines Grafen von Anjou an, Angers wird Sitz der Grafschaft seines Herrscherhauses, das in der französischen Geschichte eine bedeutende Rolle spielte.Um 1175 wurde das Krankenhaus Saint-Jean durch König Heinrich II. von England, Graf von Anjou, gegründet. In den Jahren 1232–1242 erfolgte der Ausbau des Schlosses auf Veranlassung Blanka von Kastiliens und Ludwig IX., genannt der Heilige. Die Universität Angers wurde 1356 gegründet. Einem der bedeutendsten Vertreter der Dynastie Anjou, René I., genannt Le bon Roi René, Herzog von Anjou, Graf der Provence und König von Neapel und Sizilien (1409–1480) wurde vor der Burg ein Denkmal gesetzt (Foto links).
Das Château Angers findet seinen Ursprung im 11. Jahrhundert, als die Grafen von Anjou ihr Palais an dieser Stelle errichteten. Im 13. Jahrhundert wurde es fertiggestellt und war Teil der Stadtmauer. Von außen ähnelt es eher einer Festung mit seinen 40 - 60 Meter hohen 17 Rundtürmen, die bis auf den Mühlenturm alle gestutzt wurden. Eine architektonische Besonderheit sind die Baumaterialien: Tuffstein (weiß) und Schiefer (schwarz). Damit zeigt sich, dass Angers an der Grenze des Pariser Beckens und des Armoricanischen Massivs liegt.
Aus der Dynastie der Fulkonen ging Gottfried V., genannt der Schöne (le Bel), Graf von Anjou, Tours und Maine (Grand-Anjou), hervor, der nach seiner Helmzier, einem Ginsterzweig, als erster den Beinanen Plantagenêt erhielt. Sein Sohn Henry Plantagenet heiratete die geschiedenene Frau des französichen Königs Ludwig VII., Eleonore von Aquitanien, und bestieg als Heinrich II. den englischen Thron. Mit den Festlandbesitzungen, für die der englische König in einem Lehnsverhältnis zum französischen König stand, gründete Heinrich II. das (von seinem Hauptort Angers namentlich abgeleitete) angevinische Reich., welches von etwa 1150 bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts Bestand haben sollte.

Videoclip Angers Panoramablick

Im Hof der Burg stehen v. l. n. r. das Logis Royal und die gotische Chapelle Royale, die beide um das Jahr 1400 errrichtet wurden, sowie das Châtelet von 1450
Dieses moderne Gebäude in der Burg beherbergt die zwischen 1373–1380 entstandenen „Tenture de l'Apokalyse“.
Der grandiose Schatz mittelalterlicher Gobelinkunstwurde nach Zeichungen von Hennequin de Bruges von dem Pariser Weber N. Bataille gefertigt.
Die Gobelins der Apokalypse bestandern einst aus sieben Teilen mit einer Länge von 168 Metern, von denen noch sechs (103 Meter lang, 4,5 Meter breit) mit insgesamt 74 Szenen noch erhalten sind.
Blick auf die Maine.
Videoclip Kathedrale von Angers Osterngeläut
Auch Blanka von Kastilien wurde in Angers ein Denkmal gesetzt (Foto links). Die Westfassade der zwischen 1150 und 1280 errichteten Kathedrale St-Maurice wird überragt von drei [!] Türmen, von denen der mittlere 1540 eneuert wurde (Foto Mitte).Hinter dem Chor der Kathedrale steht die Maison d'Adam, ein Fachwerkhaus aus dem 15./16. Jahrhundert mit reichen Schnitzereien (Foto rechts).

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