Die Ursprünge von Aphrodisias lassen
sich zwar bis in das 3. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen, ihren
Namen erhielt sie jedoch erst im 3. Jahrhundert v. Chr. Zuvor wurde
sie als Lelegonopolis, Megalopolis und Ninoe (nach ihrem
legendären Gründer Ninos). Bezeichnet. Im
Hellenismus ging Aphrodisias eine Sympolitie mit ihrer Nachbarstadt
Plarasa ein. Im des Krieges Mithridates VI. Stand Aphrodisias auf
Seiten seiner römischen Feinde und schickte sogar Hilfstruppen,
als
der römische Feldherr Quintus Oppius um 88 v. Chr. belagert wurde.
Aufgrund der dankbaren Fürsprache des besaß die Stadt auch
während
der römischen Bürgerkriege ein gutes Verhältnis zu den
Machthabern
Roms, da sie sich für die richtige Seite entschieden hatte. Nach
der gewaltsamen Eroberung der Stadt durch die Truppen des Quintus
Labienus im Jahre 40/39 und dessen anschließender Niederlage,
sicherte das zweite Triumvirat (Antonius, Octavian und Lepidus) aus
Dankbarkeit per Dekret 39 v. Chr.
Freiheit von der römischen
Provinzverwaltung, Immunität von römischen Steuern und das
Asylrecht zu. Dieser Beschluss wurde vom römischen Senat
und Volk
bestätigen. Die Privilegien
wurden immer wieder bestätigt,
zuletzt 243 n. Chr. durch Kaiser Gordian III. Videoclip des antiken Aphrodisias
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Die
Ausgrabungsstätte von Aphrodisias
(Ἀφροδισιάς) liegt in der antiken Landschaft Karien im
Südwesten der heutigen
Türkei, nahe dem Ort Geyre.
Von der D585 aus kann man bereits die Stadtmauer sehen, die an dieser
Stelle vom Stadion (Foto links) gebildet wurde. Der Besucher erreicht
den Eingang zum Gelände als Passagier eines Anhängers, der
von einem Traktor gezogen wird. (Foto rechts).
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Aphrodisias
war die kleinasiatische Hauptkultstätte der Liebesgöttin
Aphrodite, die bei den Römern als Venus verehrt wurde. Da das
julisch-claudische Kaisergeschlecht seine Wurzeln über den
Trojaner Äneas auf die Göttin zurückführte,
sollte die Stadt für ihre ausschweifenden Feierlichkeiten
berühmt werden. Als Festspiel- und Wallfahrtsort, nahe von
Marmorbrüchen gelegen, zog die Stadt unzählige Bildhauer an,
welche die Schule von Aphrodisias während der gesamten kaiserzeit
zu einem gefragten Stil im Römischen Reich machten. Unter dem
persönlichen Schutz von Kaiser August, besaß die Stadt um
Christi Geburt 15.000 Einwohner. Das Gelände vor dem Museum (Foto
rechts)..... |
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.....und
der davor gelegen Weg (Foto links) zu den Ausgrabungen sind von
zahlreichen Sarkophagen flankiert. Die drei Säulen mit den
korintischen und dem ionischen Kapitellen (Foto rechts) gehören zu
einem Gebäude, das gegenüber dem heutigen Museumseingang
gestanden hatte.
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Als
erste Station bei einem Rundgang trifft der Besucher auf den Tetrapylon aus der Zeit des Kaisers
Hadrian, das beinahe vollständig aus Originalteilen rekonstruierte
Zeremonialtor des Aphrodite-Heiligtums,.....
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...das
mit seinem üppigen, fast filigranen Skulpturschmuck das
Prunkstück der gesamten Anlage ist.
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Der
Giebel des Tores durch das die Pilger in das Heiligtum gelangten, weist
an seiner Rückseite kunstvoll gestalte Reliefs auf.
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In
unmittelbarer Nähe vom Tetrapylon befindet sich das Grab des Archäologen Kenan T. Erim
(Foto links), der von 1961 bis zu seinem Tode im Jahre 1990 die
Ausgrabungen geleitet hatte. Da der in der Schweiz aufgewachsene
und in den USA promovierte Professor eigenen Worten zufolge eine
"lebenslange Liebesaffäre mit Aphrodite" pflegte, ist seine
außergewöhnliche Beisetzung auf dem Grabungsgelände
konsequent. Das 262 Meter lange und 59 Meter breite Stadion (Foto rechts) ist das
besterhaltenste der Antike und eines der größten in
Kleinasien.
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Auf
den 25 Sitzreihen des geschlossenen Ovals hatten bis zu 30.000
Zuschauer Platz. Die Längsseiten sind in der Mitte leicht
nach außen gezogen, so dass das Publikum von überall einen
Überblick über die gesamte Arena besaß,. An den beiden
Schmalseiten sind die steingefügten Eingangstunnel für die
Athleten..... |
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.....die
sich in Disziplinen wie Ringen, Boxen, Weitsprung und Diskuswerfen
maßen, noch vollständig erhalten. Der Ostteil des Stadions
wurde in
byzantinischer Zeit durch eine Mauer abgetrennt, so dass fortan auch
Tier- und Gladiatorenkämpfe veranstaltet werden konnten. Vom
Stadion aus hat man einen guten Blick auf die Säulen...
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...des
einstigen Aphrodite-Tempels, der im 5. Jahrhundert durch Entfernen
seiner Cella zu einer christlichen Basilka umgestaltet wurde. Die
Säulen der einstigen Ringhalle markierten danach das Mittelschiff
der Kirche, während an der Ostseite eine Apsis mit Priesterbank
entstanden war und der vormalige Eingang von dort zur Westseite
verlagert wurde. Der Wandel vom Aphrodite-Tempel zur Kirche wurde wie
der Übergang vom heidnischen zum christlichen Kult unter
pragmatischen Bischöfen langsam vollzogen und von der
prosperierenden Stadtbevölkerung getragen. Die Stadt wurde
schließlich in Stauropolis (Stadt des Kreuzes) umbenannt und
avancierte zum Zentrum des Bistums Caria.
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Die
Bauarbeiten am Aphrodite-Tempel
hatte bereits im 1. Jahrhundert vor Chr. begonnen, wurde jedoch erst
130 n. Chr. abgeschlossen. Die bis ins Frühjahr hinein
schneebedeckten Berge des Akdağ bieten auch heute noch für die
vierzehn aufrechtstehenden, kannelierten Säulen eine schöne
klassische Kulisse. Im 14. Jahrhundert wurde der Ort vollends
verlassen, so dass nur das in der Nähe gelegene Dorf Geyre fortbestand.
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Die
Friese und Platten der einstigen Basilika tragen verschiedene Formen
des Kreuzes und andere Symbole.
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Das
Bouleuterion
(Rathaus) von Aphrodisias hat mit seinen neun marmornen Sitzreihen die
Zeit seit dem späten 2. Jahrhundert fast unversehrt
überdauert (Foto links). Südlich von dem Bouleuterion, das
auch als Odeion (Konzertsaal)
genutzt wurde, gelangt man zu den den Hadrianus-Thermen
....
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...einer
mit Platten und Bodenmosaiken geschmückten Bäderanlage.
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Gegenüber
den Hadrianus-Thermen (Foto links) lag eine von Säulen umgebene
doppelte Platzanlage, bestehend aus der Nord- und später angefügten
Süd-Agora.
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Rund
um ein Kühle spendendes, langes Wasserbecken
diskutierten die Bürger hier in den Portiken des Tiberus die
Tagespolitik.
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In
hellenistischer Zeit wurde ein Theater
in den Hang gebaut, dass im ersten Jahrhundert für bis zu 7000
Zuschauer von Theaterstücken, Gladiatoren- kämpfen und
Tierhatzen erweitert wurde (Foto links) Noch in byzantinischer
Zeit wurden noch zwei weiter Sitzreihen angebaut. Die bis ins 7.
Jahrhundert genutzte Stätte, wurde im 8. KJahrhudnert zugemauert
und der gesamte Hügel zu einer Burg umgestaltet. Säulen
und Fundamente unterhalb des Theaters (Foto rechts).
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Während
der mit Sonne und Weinreben verzierte Monolith verlassen im
Gelände stehen blieb, wurden die Bauteile mit den
Charaktergesichtern .....
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.....zu
einer Mauer aufgeschichtet (Foto links). Neben dem Eingang zum Museum
steht ein Sarkophag auf dem Göttervater Zeus (Jupiter), Hermes
(Merkur) und weitere Götter abgebildet wurden (Foto rechts).
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Der
Besucher des Museums wird von einer Statue der Siegesgöttin Nike (Victoria)
aus dem ersten vor- oder nachchristlichen Jahrhundert
begrüßt, die eine Trophäe in ihrem rechten Arm
hält (Foto links). Eine Vitrine birgt einige bronzezeitliche, vor Ort gefundene Exponate
(Foto rechts).
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Die
beinahe lebensgroßen Reliefs waren am Monument des Julius Zoilos Aniti
angebracht, dass um 30 v. Chr. erbaut worden war.
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Unterkörper
und Beine einer Sitzstatue der Aphrodite aus dem 2. - 3 Jahrhundert n.
Chr. /(Foto links). Akanthos-Ornament aus dem späten
ersten vorchristlichen Jahrhundert (Foto Mitte) und die Reste einer
Skulptur, die Achilles mit der toten
Amazonenkönigin Penthesilea darstellt.
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Zwei
wohlhabende Familien stifteten das Sebasteion,
eine aus zwei 80 Meter
langen Kolonnaden bestehender Prunkweg, der zur Nord-Agora führt.
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Die
Anlage wurde zu Ehren des Kaisers Augustus errichtet und diente als
Kultstätte seiner Dynastie bis Nero, wurde aber auch zur Verehrung
der
nachfolgenden Herrscher genutzt.
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Ein ganzer Saal des Museums ist dem
einzigartigen Reliefzyklus des Sebasteions gewidmet. In der Mitte des
Saals steht das Reiterstandbild des
Troilos, der von Homer als
jüngster Sohn von König Priamos von Troja und dessen
Hauptfrau
Hekabe und Held des Trojanischen Krieges genannt wird. Bei der Vielzahl
der einzelnen Bilder habe ich mich auf jene beschränkt, die am
vollständigsten sind. |
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Achilles
und Penthesilea (Foto links) Dionysos, der Gott des Weines wird an eine
Nymphe übergeben (Foto Mitte) Die Befreiung des angeketteten
Prometheus durch Herakles (Foto rechts).
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Der
Argonaut Meleagros und sein Gefährte Atalante (Foto links).
Bellerophon und das geflügelte Pferd Pegasus (Foto Mitte)
Leda und der Schwan (Foto rechts).
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Ein
königlicher Held mit seinen Jagdhunden (Foto links). Der auf
seinem Orakelschrein sitzende Gott Apollo (Foto Mitte)
Die drei Grazien waren Jungfrauen der Aphrodite (Foto rechts).
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Der
Trojaner Äneas trägt seinen Vater Anchises auf den
Schultern (Foto links) Anchises vor Aphrodite, der er eine Nacht lang
beiwohnen darf. Die Göttin trägt einen kleinen Eros auf dem
Schoss. das Ergebnis der Liebesnacht ist der römische Stammvater
Äneas (Foto Mitte). Der Kriegsgott Ares, von den
Römern Mars genannt (Foto rechts).
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Kaiser
Claudius als universeller Retter und Beschützer (Foto links). Die
Göttin der Gesundheit Hygieia (Foto Mitte)
Die geflügelte Göttin des Sieges mit einer Trophäe (Foto
rechts).
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Zwei
nackte Prinzen (Foto links) Für seine Verdienste wird der
nackte Imperator vom Volk Roms in gestalt eines Senators gekrönt
(Foto Mitte) Aphrodite wird von der Göttin des Mutes Andreia
gekrönt (Foto rechts).
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Der
nackte Imperator Tiberius mit einem gefangenen Barbaren (Foto links)
Kaiser Claudius und Britannia (Foto Mitte) Die Gestalt des siegreichen
Imperators (Nike Sebaston) , symbolisiert die Unterwerfung Britanniens
und Armeniens (Foto rechts)
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Roma
und die Erdgöttin Geia (Foto links) Ein kaiserlicher Prinz, Nero
oder Britannicus als Dioskur dargestellt (Foto Mitte)
Claudius und Agrippina (Foto rechts)
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Der
zweite Prinz als Dioskur (Foto links) Augustus und Victoria (Foto
Mitte). Eine Reihe von Skulpturen und mit Girlanden gezierte Gesichter
auf ihren Sockeln verkörpern verschiedene Ethnien des
römischen Imperiums, wie hier die Kreter (Foto rechts).
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Eine
Karte zeigt die zwischen den Säulen dargestellten Völker des
Imperiums und benachbarter Länder. |
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Allegorische
Darstellung der Judäer (Foto links) und der Äthiopier (Foto
rechts)
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Nero
und seine Mutter Iulia Agrippina, auch Agrippina minor genannt,
die erim im Jahre 59 n. Chr. ermorden ließ. Der Satyr mit dem
kleinen Gott Dionysos mag als Vorlage für die spätere
Darstellung des Christopherus mit dem Jesusknaben gedient haben (Foto
Mitte) Das von einem Theodoros gestiftet Bild der Aphrodite aus
dem 2./3. Jahrhundert. An der Krone befindet sich eine Abbildung
des
Gestirns der Göttin, der Planet Venus......
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...der
auch die Stephane (Corona) einer ihrer Priesterinnen ziert (Foto
links). Die am besten erhaltende Statue der Aphrodite, die im Tempel
der Stadt gefunden wurde. Ihr Gewand ist u. a. mit den Drei
Grazien, Sonne, Mond und Erosfigurinen geschmückt. (Foto Mitte)
und dee Kopf einer anderen, im Tempel gefundenen Figur der
Aphrodite (Foto rechts).
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Das
Mosaik am
Ausgang
des Museums zeigt Aphrodite mit Galene,
der allegorischen Gestalt der
Stille, Windstille, Meeresstille und ruhige See, die im klassischen
Griechenland als eine von Affekten, Verwirrungen und Unruhe befreite,
in sich erfüllte Seele gedeutet wurde (Foto links). Nach einer
etwa
80 Kilometer langen Fahrt in Richtung Nordosten erreicht man nach
eineinhalb Stunden die im Landkreis Denizli gelegenen und 1988 in die UNESCO-Liste des
Weltnaturerbe aufgenommenen
Kalksinterterrassen von Pamukkale (türk. für Wolleburg)
und die oberhalb von ihnen gelegenen Reste der antiken Stadt Hierapolis
(Foto rechts). |
.Beim
Austritt des
mit
Calciumhydrogencarbonat gesättigten Quellwassers entweicht
aufgrund
des Druckabfalls Kohlendioxid, wodurch die Löslichkeitsgrenze von
Calciumcarbonat überschritten wird, das daher als Travertin
ausfällt.
Bei 30 Grad Celsius werden pro Sekunde werden 250 Liter Thermalwasser
ausgeschüttet, was 21600 Kubikmeter täglich bedeutet. Mit 2,2
g
Kalk pro Liter zum könnten damit täglich maximal 48 Tonnen
ausgeschieden werden. Durch die ab den 1960er Jahren oberhalb der
Sinterterrassen errichteten Hotels und ihre Zufahrtsstrasse erfuhren
die Kalksinterterrassen eine zunehmende Schädigung. Den Terrassen
fehlte das Wasser, da es zum großen Teil von den Hotels
aufgebraucht
bzw. nur noch in stark verunreinigtem Zustand über den Kalkstein
geleitet wurde, wodurch diese schnell verschmutzten und ihre
strahlend weiße Färbung gegen ein Grauschwarz eintauschten.
Daneben
war es den Besuchern auch noch erlaubt, sich vollkommen frei auf den
Terrassen zu bewegen und zu baden. Der Kalkstein wurde hierbei durch
die Sonnenöl- und -cremes der Badegäste weich und
brüchig, wodurch
große, nur sehr langfristig und aufwendig behebbare Schäden
entstanden.
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Als sich diese
Probleme gegen Anfang der 1990er Jahre,
dass die Als die UNESCO im Zuge des immer größeren Zulaufes
von
Touristen schließlich damit drohte, Pamukkale von der
Welterbeliste
zu streichen wurde ein großangelegtes Rettungsprogramm in Angriff
genommen. 1996 wurde ein generelles generelle Bade- und
Begehungsverbot für das gesamte Areal der Terrassenanlage
erlassen,
alle Hotels wurden zunächst geschlossen und bis 1998 abgerissen.
Daneben wurde die direkte Zufahrt auf den Berg gesperrt und neben der
ehemaligen Straße wurden völlig neue, den natürlichen
Terrassen
nachempfundene Betonbecken angelegt, welche durch die
Sinterausfällungen des über sie fließenden Wasser nach
und nach
ein natürliches Aussehen annehmen werden. Während dieser
Vorgang
bereits weit vorangeschritten ist, wurde das von Sicherheitspersonal
überwachte Betreten der Terrassen auf den Bereich der ehemaligen
Straße beschränkt, nur nur barfuß über die antike
Stadt
Hierapolis oder aus dem Ort Pamukkale möglich. Inzwischen ist es
nach rund vierzehn Jahren intensiver Renaturierung gelungen, den
größten Teil Pamukkales wieder in seinem natürlichen
weißen Glanz
erscheinen zu lassen, auch wenn einige Teile nach Expertenmeinung
noch etwa 30 Jahre benötigen werden, um sich wieder in ihrem alten
Erscheinungsbild präsentieren zu können.
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Unterhalb
der Kalksinterrassen wurde ein Park angelegt. Videoclip Pamukkale
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