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Kaliningrad (калининград) - Königsberg

Flagge Preußen

Wappen Königsberg

Flagge Russland
Urkundlich belegt, lässt der böhmische König Ottokar II während eines Kreuzzuges am 29.06.1255 auf dem pruzzischer Hügel Tuwangste das Castrum de Coningsbergk in Zambia (Samland) errichten. Die um die Burg entstehende Stadt wurde daher als Königsberg bezeichnet, bis sie am 04.07.1946 zu Ehren Michail Kalinins, dem ersten Präsidenten der UdSSR, in Kaliningrad umbenannt wird.
Nach dem Ende der Sowjetunion und Öffnung der Kaliningardskaja Oblast für ausländische Besucher am 1.2.1991 gab es mit Jantanogorsk (Bernsteinstadt) , Baltikograd (Ostseestadt) oder Kantgrad (Kantstadt) Ideen für eine neue Namensgebung der Stadt, die jedoch alle an den Kosten und dem Widerstand von Militär und Veteranen scheiterten.



Der auf der Pregelinsel (Kneiphof) 1333-80 als Wehrkirche geplante Dom wurde auf Hunderten von Eichenpfählen, die durch dicke Torf- und Schlammschichten in den festen Untergrund getrieben wurden, errichtet. 1554 brannten beide Türme, wurden jedoch wieder aufgebaut.
Am 30. August 1944 bei schweren britischen Bombenangriffen zerstört, beabsichtigte Leonid Breschnew nach dem Schloss auch die Kirchenruine sprengen lassen. Dieser Plan wurde nicht realisiert, so dass ab 1992 mit dem Wiederaufbau der 101 m langen, dreischiffigen Hallenkirche und ihres 58 m hohen Südturmes begonnen werden konnte.
Der Kneiphof war einst das dicht bebaute Herz von Königsberg. Im heutigen Kalininrad ist der Ostrow Kanta als Grünanlage geographischer Mittelpunkt.
Das Standbild Herzog Albrechts an der Südostecke des Domplatzes wurde erst kürzlich errichtet.


Das Brandenburger Tor ist das einzige der sechs noch bestenden Tore des inneren Mauerrings, der zwischen 1843 - 1863 errichteten neuen Stadtbefestigung, durch das noch heute Fahrzeuge fahren können.
Das 1923 von Hans Hopp erbaute Stadthaus wird nach einem Umbau auch heute noch als Rathaus genutzt.


Die anlässlich des 200jährigen Todestages des Philosophen im Jahre 1924 nach einem Festakt an der Nordostseite eingeweihte "Stoa Kantiana" von Friedrich Lahr war der Grund, der den Dom vor der Sprengung bewahrte!


Der am Oberteich gelegene Donaturm aus dem 19. Jh. beherbergt heute das Kaliningarder Bernsteinmuseum.
Das prächtigste der 6 Stadttore ist das 1850 erbaute Königstor. Die 1945 von den Statuen der Könige Ottokar II., Friedrich I. und Herzog Albrechts abgeschlagnen Köpfe wurden zum 750jährigen Jubiläumsjahr der Stadt restauriert.



Durch das Roßgärter Tor führte einst die Cranzer Allee als Poststrasse zur Kurischen Nehrung. In der Fassade prangen die Medaillons der preußischen Generale und Heeresreformer Scharnhorst und Gneisenau.
Die neue orthodoxe Erlöserkathedrale besitzt fünf goldene Kuppeln und bietet Platz für über 2000 Gläubige
Auch das Sackheimer Tor war Teil des im 19. Jahrhundert errichteten neuen inneren Befestigungsringes.



Denkmal "Mütterchen Russland"
Die Gedenktafel an der Südwestecke des ehemaligen Schlossplatzes erinnert an den Kategorischen Imperativ.
Die 1933 geweihte Kreuzkirche des Berliner Architekten Arthur Kickton ist ein eigenwilliger Eklektizismus aus Historizimus, Jugendstil und maurischen Formen. 1945 nur leicht beschädigt, zunächst als Autowerkstatt genutzt wird sie restauriert und nach 1988 der orthdoxen Gemeinde übergeben.


Fort Quednau mit seinen weitläufigen Kasematten wurde zwischen 1875 und 1879 erbaut und bildete zusammen mit weiteren Fortifikationen den äußeren Befestigungsring der Stadt Königsberg.
Wenige Kilometer vom Fort entfernt, nahe des heutigen Flughafens, fand am 17.02.1370 bei Rudau (Melnikovo / мельниково) eine der größten Schlachten im mittelalterlichen Ostpreußen statt. Dem Ordensheer gelang es zwar die viel stärkeren Streitkräfte der Litauer zu schlagen, jedoch fielen Marschall Henning Schindekopf und eine Vielzahl weiterer höherer Ordensritter.


Fort V. ist, war eine von einem Wassergraben umgebene Fortifikation.


Brückenhäuschen an der ul. Oktjabr'skaja
Im heutigen Bunkermuseum an der Kaliningrader Universität befand sich der Befehlsstand des letzten Kampfkommandanten von Königsberg, General Otto Lasch, der am 09.04.45 kapitulierte und die "Festung Königsberg" den Kommandeuren der Roten Armee übergab.


Die zu Sowjetzeiten geplante генерала павлова / Generala Pavlova blieb unvollendet. Heute überbrückt unter anderem noch ein verottetes und nutzloses Betonteil den московский проспект (Moskovskij Prospekt).
Die Alte Börse (Dworez Kultury Morjakow) wurde 1870 im Stil der Florentiner Renaissance auf 2200 Eichenpfählen auf dem Moorboden am Pregel erbaut. Heute beherbergt sie im Souterrain das Kasinorestaurant.


Das auf dem pruzzischen Hügel Tuwangste errichtete Königsberger Schloss war seit 1309, als der Hochmeistersitz des Ordens von Venedig auf die Marienburg verlegt wurde, Sitz des Marschalls des Deutschen Ordens. Nach unzähligen Umbauten, wurde das Schloss im Jahre 1457 Sitz des letzten Hochmeisters.
1969 wurde die Schlossruine, ideologisch motiviert aufgrund eines Befehls aus Moskau, gesprengt, obwohl ein Wiederaufbau möglich gewesen wäre.
(SW-Foto zeigt ein an der Ausgrabungsstätte angebrachtes Plakat mit einer Abbildung vor dem August 1944.)
Das am Ostrand des ehemaligen Schlossplatzes 1969 erbaute Haus der Räte (Dom Sowjetow) war als Rathaus und Parteizentrale der KPdSU geplant, wurde jedoch nie bezogen, weil der 16-stöckige Koloss aufgrund statischer Mängel absackte.
Über die Zukunft der Betonruine und laut Gräfin Marion Dönhoff "hässlichsten Haus Europas", sowie einen Wiederaufbau des Schlosses gibt es noch keine Entscheidung.


Blick über den Bauzaun auf die Ausgrabungstätte der ehemaligen Königsberger Schlosskirche.

Gedanktafel für den in Königsberg geborenen Schriftsteller, Juristen, Komponisten, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner und Karikaturisten E.T.A. Hoffman....

....der an diesem exzellenten Kaliningrader Biersortiment sicherlich auch seine Freude gahabt hätte