Die 'Paradiesischen Stadt' war
vermutlich
bereits vor der Achämenidenzeit, in er sie als oberpersische
Residenz
in antiken Quellen genant wird, gegründet worden. Am Ende der
Partherzeit
(224 n. Chr) war Esfahan bereits eine Provinzhauptstadt, unter der
nachfolgenden
Sassanidendynastie wurde sie Garnisonsstadt und bekam eine
Münzstätte.
Nach der arabischen Eroberung stand Esfahan im 7. bis 10. Jahrhundert
unter
der Herrschaft der Ummayyaden- und der Abbasiden-Kalifen. Berühmt
für
ihre Baumwoll- und Seidenproduktion wurde die Stadt von verschiedenen
Lokaldynastien
beherrscht, bis 1501 die turkstämmigen Seldschuken unter Toghrul
Beg (um
990 - 1063) die Stadt einnahmen. Als erster Sultan des
Großseldschukischen
Reiches machte Toghrul Beg Esfahan zu seiner Hauptstadt, die auch
unter
seinen Nachfolgern wirtschaftlich und kulturell erblühen sollte.
Rivalitäten
zwischen den Adelsfamilien hatten schließlich jedoch zur Folge,
dass
die Stadt 1228 widerstandslos den mongolischen Eroberern übergeben
und
daher ihre Zerstörung verhindert wurde. 1388 ließ jedoch,
der
heute im benachbarten Usbekistan als Nationalheld verehrte Amir
Timur [Lenk]
Esfahan plündern und 200.000 Stadtbewohnern die Köpfe
abschlagen
und zu hohen Schädelpyramiden
auftürmen. Nachdem das Reich des
Tamerlan, wie der paranoide Massenmörder auch genannt wurde, nach
dessen
Tode zerfallen war, stritten sich mit den Aq Qoyunlu und Qara Qoyunlu
(Weiße
und Schwarze Hammel) zwei turkmenische Stammesföderationen bis zum
Ende
des 15. Jahrhunderts um die Herrschaft.
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Safawiden-Flagge 1576–1665
Safawiden-Flagge 1665–1722
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Die
Gesichte der Stadt Esfahan (Isfahan) und des gesamten Irans ist eng mit
der ursprünglich aus Ardebil (Aserbaidschan) stammenden Dynastie
der Safawiden verbunden, die
den Iran von 1501 - 1722 regierte. Der Gründer der Dynastie, Ismail I (Reg. 1501 - 1524), war
der Führer des von seinem Vorfahren Safi Al-Din (1252 - 1334) ins
Leben gerufenen schiitischen Safawiyya-Ordens. Bereits zu Beginn seiner
Regierungszeit ließ Shah
Ismail I. die Zwölfer-Schia als
Staatsreligion einführen und machte den Iran zu einer
feudalen Theokratie, an deren Spitze als er als göttlich
bestimmtes Haupt des Staates und der Religion stand. Der fünfte
Safawidenherrscher, Abbas I. (Reg.
1587–1629) verlegte im Jahre 1598 die Hauptstadt des Reiches von Qazvin
nach Esfahan und rief für
den Ausbau der neuen Metropole ca. 30.000 Künstler und Handwerker
aus dem ganzen Land herbei.
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Der unter
Shah
Abbas II. (Reg. 1642 - 1666) fertiggestellte Chehel Sotun-Palast, ist eines der
schönsten Beispiele safawidischer Architektur.
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Die an
der Ecke
des Wasserbeckens aufgestellte Skulptur ist wahrscheinlich die einzige,
in
der Islamischen Republik Iran geduldete Darstellung knapp bekleideter
Menschen.
Der rechteckige Palastbau besteht aus drei vermutlich nacheinander
errichteten
Bauteilen, von denen der Hauptbau wohl der älteste ist. Seinem
Haupteingang
ist eine, nach drei Seiten offene Veranda vorgelagert....
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....deren
intarsienverzierte
Decke von kunstvoll geschnitzten Holzsäulen getragen wird. Das
Bild
der sich im Wasser des Bassins spiegelnden Säulen hat deren Anzahl
optisch
verdoppelt und wurde so zum Namensgeber des 'Vierzig-Säulen-Palastes'.
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Die
Basis
einiger Säulen wird von Löwenplastiken geziert. Zusammen mit
der
Sonne wurde der seit dem Altertum im Iran als Herrschersymbol bekannte
Löwe
vom dritten Shah der Safawiden, Ismail
II. (1576 - 1578) in die Flagge der Dynastie
aufgenommen. Von der Veranda gelangt man in den Eingangssiwan, dessen
Gewölbe
mit einem Stalaktitenrelief überzogen und dessen Wände
vollständig
mit Spiegelmosaiken bedeckt sind. In breite Tür in der Mitte des
Iwans
führt....
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...in die
Empfangshalle, die von drei nebeneinander liegenden Kuppeln
überwölbt wird (Foto links). Die aus dem 17. und 18.
Jahrhundert stammenden Fresken der Innendekoration des manchmal
auch als 'Thronsaal' bezeichneten Raumes wurden während der
Besetzung der Stadt durch die Afghanen (1722 - 1736) mit einer dicken
Putzschicht überzogen und dabei schwer beschädigt. Eines der
restaurierten, großflächigen Bilder zeigt den Galaempfang,
den Shah Abbas I. im Jahre
1611 zu Ehren des Herrschers von Buchara, Vali Mohammad Khan (Reg 1601 -
1611) veranstaltete. Der Khan hatte sich in Folge eines
Aufstandes zum Shah geflüchtet und von diesem Unterstützung
zum Wiederherstellung seiner Macht erbeten. Gleichwohl Shah Abbas den
Vali
Muhammad mit einer Armee zurückschickte, scheiterte der Khan
bei der Zurückeroberung seiner Macht und wurde getötet. Sein
Nachfolger wurde Imam Quli Khan (Reg. 1611–1642).
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Ein
weiteres Fresko
zeigt Shah Tahmasp I. (Reg.
1524 – 1576) beim Empfang des zweiten indischen
Mogulkaisers Nasir ud-din Muhammad Humayun (1508 - 1556),
der
1543 nach Persien geflohen war und 11 Jahre später das Intermezzo
der
Suri-Dynastie beenden und wieder auf seinen Thron in Dehli
zurückkehren
konnte. Die kannelierten Holzsäulen und die prächtigen
Intarsiendecke
der Veranda des Chehel Sotun-Palastes (Foto rechts).
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In
umittelbarer Nähe des Vierzig-Säulen-Palastes befindet sich
der 150 Meter breite und gut 500 Meter lange Meydan-e Imam, der früher als Meydan e Naqs-e Djahan (Abbild der
Welt-Platz) bezeichnet wurde. Der zum Palastareal der Safawiden
gehörende Platz wurde bereits zwischen 1590 - 1595, während
der Regierungszeit von Shah Abbas I. konzipiert und angelegt
worden war. Erst seit kurzem für den Kfz-Verkehr vollständig
gesperrt, ist der 'Platz des Iman' mit seinen fast 9 Hektar Fläche
nach dem Tian’anmen-Platz in Peking der zweitgrößte der
Welt. Von doppelstöckigen Arkaden und den prächtigen Iwanen
von Moscheen und Palästen eingerahmt wurde der Platz bereits im
Jahre 1979 als bedeutende historische Stätte in die Liste des
UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
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Die den
Platz einrahmenden Arkaden beherbergen Läden, in denen
Kunsthandwerk, Souvenirs und einfache Gebrauchsgegenstände
offeriert werden.
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An der
nördlichen Schmalseite des Meydan-e Imam gelangt man durch das Qarysariyeh-Tor in den 'Kaiserlichen Bazar'. Tor und Bazar
wurden bereits zwischen 1602 - 1619 von Sha Abbas I. in Auftrag
gegeben. Der Eingangsiwan zum Bazar wird in seinem oberen Bereich von
Wandmalereien mit höfischen Szenen und Szenarien von Schlachten,
welche Shah Abbas I. gegen die Usbeken schlug, geschmückt (Foto
links). Im Bazar werden unter anderem emaillierte Ziegel angeboten
(Foto rechts).
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An der
Nordostseite des Platzes steht die zwischen 1602 - 1619 errichtete Shaik Lotfollah-Moschee, die nach
einem aus dem Libanon stammenden schiitischen Gelehrten, der auch
gleichzeitig der Schwiegervater des Baumeisters war, benannt wurde. Die
relativ kleine Moschee war für die Öffentlichkeit nicht
zugelassen und besaß deshalb auch weder Minarette noch einen Hof.
Das Gotteshaus wurde von der Familie des Shahs genutzt und daher auch
als Frauenmoschee bezeichnet.
Oberhalb eines Marmorsockels ist der Eingangsiwan zur Moschee
vollständig mit fantasievollen, kleinteiligen Fliesenmosaiken
verziert, die zu den schönsten von ganz Esfahan gehören.
Gekrönt wird das ganze Ensemble durch ein Stalaktitengewölbe.
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Die sich
über den Hauptgebetssaal erhebende Kuppel ruht auf einem
blau-grün gefliesten Tambur, an dessen oberen Rand ein
blaues Inschriftenband mit weißen Schriftzeichen verläuft.
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Die Masdjid-e Imam an der
südlichen Schmalseite des Platzes war als kaiserliche Moschee
für Sah Abbas konzipiert, was sich auch heute noch in ihrer
anderen bezeichnung Djame-ye Abbassi
offenbart. Während seiner Regierungszeit begonnen, konnte sie
jedoch erst 1630 nach 19 Jahren Bauzeit und einem Jahr nach dem Tode
des Herrschers vollendet werden. Als erster Teil war der Portalbau
(Foto links) bereits 1616 fertiggestellt worden. Der 26,5 Meter hohe
Eingangsiwan zur Moschee, der auch eine Medresse angeschlossen war,
wird von zwei Minaretten flankiert. Um die achsensymmetrisch aufgebaute
Vier-Iwan -Moschee exakt nach Mekka (Süden) auszurichten, musste
sie abgewinkelt an das Portalgebäude gebaut werden. Wie das Portal
verfügt auch der Südiwan über zwei Minarette (Foto
rechts).
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Auf dem
Dach des Westiwans befindet sich ein überdachter, hölzerner
Hochsitz (Goldasteh), in dem früher an Feiertagen oder zum
Freitagsgebet ein Geistlicher gestanden hatte, um vor den im Hof
versammelten Gläubigen zu predigen (Foto links). Hinter dem
Südiwan befindet sich der Mihrabsaal
(Foto rechts), dessen hoher Tambour....
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....von
einer Kuppel mit einem Durchmesser von 28 Metern gekrönt wird.
Rechts und links des Mihrabsaals schließt sich jeweils eine mit
acht flachen Kuppeln gedeckte Gebetshalle
an (Foto rechts).
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Der
fünfgeschossige Ali Qapu-Torpalast (Hohe Pforte) an der
langen Südwestseite des Platzes bildete einst den
repräsentativen Zugang zum Palastgelände. In dem
vielräumigen Gebäude waren die Palastwachen und Teile der
Verwaltung untergebracht. Daneben wurden hier Gerichts- verhandlungen
durchgeführt und Gästezimmer und Aufenthaltsräume
für hochgestellte Besucher und ausländische Gesandte
bereitgehalten. Der 68 Meter hohe Bau stammt aus der Zeit von Abbas I.
, wurde jedoch in der Folgezeit, insbesondere nach den
Beschädigungen infolge des Afghanen-Überfalls mehrfach
restauriert. Von seiner durch 18 schlanke Holzsäulen getragene
Veranda konnte einst der Hofstaat de feierlichkeiten verfolgen, die auf
dem Platz begangen wurden. Noch heute bietet sich von dort ein
fantastischer Blick auf den
Meydan-e Imam und die Djame-ye Abbassi (Foto rechts).
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In einem
kreuzförmig angelegte Saal im 5. Obergeschoss wurde Wände und
Decken mit einer Gipsverschalung verkleidet, in welche die Umrisse von
unterschiedliche geformten Gefäßen geschnitten wurden. In
den so geschaffenen Nischen wurden Flaschen und Flacons aus Glas und
Metall deponiert.
Die Gipsnischen und die darin untergebrachten Gefäße wirkten
zudem als akustisch verstärkende Klangkörper, was das Saal
die Bezeichnung Musikzimmer verleihen sollte.
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Ein
besonderes Erlebnis war der Besuch des neuen Feuertempels (Adorian-e
Zartoshtian) der heute um die 500 Mitglieder umfassenden zoroastrischen
Gemeinde von Esfahan in der Khiaban Nazare- Sharqi, Kuche
Sichan
27.....
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....welcher
mit einem ausgiebigen Gespräch mit dem Mobed (= Geistlicher, der dieYasna
zelebrieren darf) Behzad Nikdin
(Foto links) verbunden
war. Bereitwillig und freundlich wurden von ihm alle Fragen zu seiner
Jahrtausende alten Religion beantwortet. (Das Wort Mobed stammt aus dem
Mittelpersischen. Es entstand aus dem Kompositum magu-pati (Meister),
im Altpersischen magush, im Altgriechischen μάγος magos, woraus das
lateinische magus (Magier) entstanden ist.] Hierbei stellte sich
heraus,
dass der Zoroastrismus (Mazdaismus), ohne den weder das Judentum,
Christum oder der Islam denkbar wären, eine sehr pragmatische, mit
den Errungenschaften der Zeit gehende Religion darstellt. Speise- und
andere Lebensvorschriften sind demnach nicht irgendwelchen Dogmata,
sondern den örtlichen Gegebenheiten wie Hygiene, Gesundheit,
dem gedeihlichen Zusammenleben und auch der Ökonomie und
Ökologie geschuldet. Da heute preiswertes Erdgas (Foto rechts) zur
Verfügung stehe, brauche man die Heilige Flamme nicht mehr mit
teurem Aprikosenholz zu nähren. Gleichwohl keine Missionierung und
damit verbundene formelle Konvertierungen durchgeführt werden,
kann sich jeder Mensch, der die sich in seinem täglichen Leben um
die drei Grundsätze 'gut zu denken', 'gut zu reden' und 'gut zu
handeln' als Zoroastrier sehen. Mehr unter https://www.facebook.com/parsinews
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Nachdem
Shah Abbas I. 1603 Armenien erobert hatte, deportierte er ca. 30.000
Bewohner der Weberstadt Dschulfa an das Ufer des Zayandeh Rud-Flusses
in den Süden von Isfahan. Im Laufe der Zeit entstand dann aus der
dortigen Ansiedlung Nor-Dschuga (armenisch: Նոր Ջուղա = Nue-Dschulfa)
der heutige Stadtteil Dschulfa. Vor dem Eingang zum Gelände der
armenischen Vank-Kathedrale
(Foto links), die auch als Heilige
Erlöser Kathedrale und Kirche
der heiligen Schwestern bezeichnet wird, steht eine Skulptur des
armenischen Erzbischofes Khachatour
Kesaratsi, der im Jahre 1636 das erste Verlagshaus Persiens und
des Nahen Osten gegründet hatte und das mit dem Saghmosaran da
erste, in Persien gedruckte Buch herausbrachte (Foto rechts). Das
erste, in arabische Schrift gedruckte persische Buch sollte erst 192
Jahre später (1830) veröffentlicht werden.
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Die um
das Jahr 1606 begonnene und zwischen 1655 und 1664 vollendete Surp Amenaprgich Vank
(armenisch: Սուրբ Ամենափրկիչ Վանք = Vank-Kathedrale)
ist in ihrer Architektur und ihrem Stil ein Spiegel der wechselhaften
Geschichte der armenischen Gemeinde. In ihrer Konstruktion und
Dekoration übte sie einen großen Einfluss auf viele andere
orthodoxer
Kirchen der iranisch-irakischen Region aus. Das armenische Wort Vank bedeutet soviel wie Kloster
oder Konvent. Gleichwohl die Kathedrale von außen an eine Moschee
erinnern lässt,
unterscheidet sie sich von dieser im Inneren durch ihre semi-oktogonale
Apsis und ein erhöhten Altarraum, beides aus den westlichen
Kirchenbau
stammende bauliche Elemente. Die äußeren Bauten der
Kathedrale wie die
Mauern bestehen aus relativ modernem Mauerwerk und bilden mit ihren
glatten Flächen einen krassen Gegensatz zu dem reichlich
ausgeschmückten Inneren. Im Hof erhebt sich ein freistehender
Glockenturm (Foto links) über den Gräbern orthodoxer und
protestantischer Christen.
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Das
Innere ist mit feinen Malereien und vergoldeten Schnitzereien
ausgestattet und besitzt eine Täfelung aus prachtvollen Fliesen.
Die zentral plazierte, feine Wandmalerei zeigt die biblische
Schöpfungsgeschichte und die Vertreibung des Menschen aus dem
Paradies. Die Pendentife zwischen Kuppel und inneren Mauern sind mit
Cherubimköpfen verziert, die von Flügeln umgeben sind. Die
Decke über dem Eingang ist mit Pflanzenmotiven im Stile der
persischen Miniatur bemalt. Einen derartigen Prunk mit solchen,
unverkennbar von westlichen 'Künstlern' [zu erkennen an den
Mönchen mit eindeutig römisch-katholischen Tonsuren]
geschaffenen, abstoßenden
Motiven hatte timediver® noch in keinem Gotteshaus der
Armenisch Apostolischen Kirche, auch nicht am Sitz ihres Patriarchen in
Edmiatschin
(Armenien), gesehen! Hierzu gehören auch die
abartigen Darstellungen von Märtyrern, die auf alle möglichen
Arten zu Tode gemartert werden. Ich erspare mir die Präsentation
dieser 'frommen' Darstellungen.
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Gegenüber
der Kathedrale befindet sich die Bibliothek (Foto links), in der unter
anderem 700 Handschriften aufbewahrt werden, und ein zweistöckiges
Gebäude aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, in dem das bereits
1905
eröffnete Armenische Museum untergebracht wurde (Foto rechts).
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Im Museum
werden zahlreiche religiöse, ethnologische und historische
Gegenstände der Armenier, wie dieses Taufbecken (Foto rechts)
ausgestellt.
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Hierzu
gehören auch die wie Reliqiuen ausgestellten Waffen,
Ausrüstungs- und Bekleidungsgegenstände des armenischer
Revolutionsführers und iranischer Nationalhelden Yeprem Khan Davidian (1868 - 19.
Mai 1912), der im November vom iranischen Parlament zum Polizeichef von
Teheran berufen wurde.
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Ebenfalls
im Museum aufbewahrt werden zwei, an die Deutsche Venus-Expedition erinnernde
Gedenksteine. Für den in etwa 243 Jahren nur viermal zu
beobachtenden Venustransit (Vorbeiziehen des Planeten Venus vor der
Sonne) am 9. Dezember 1874, zwischen 01:49 Uhr - 06:26 Uhr, der von
ganz Europa aus unsichtbar gewesen war, waren insgesamt etwa 60
Expeditionen aufgebrochen. In einer Ecke des Hofes wurde ein Monument
zum Gedenken an den 1915 von den Osmanen an den Armeniern verübten
Völkermord errichtet .
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Sechs
Kilometer östlich der Innenstadt steht mit er Pol-e Sharestan die älteste
der elf Brücken Esfahans. Die Steinpfeiler und die
bugähnlichen Wellenbrecher stammen wahrscheinlich aus der
Sassanidenzeit. Das darüber liegende Bogenwerk aus Ziegelstein
wurde im 11. Jahrhundert unter den Seldschuken hinzugefügt.
Bei den zusätzlichen bogenförmigen Durchlässen oberhalb
der wuchtigen Pfeiler, die in Zeiten starker Wasserführung einen
maximalen Durchfluss zu sichern halfen, handelt es sich
möglicherweise um eine Anleihe beim Brückenbau der
Römer. Da die Pol-e Khaju bereits jenseits der Stadtgrenzen
Isfahans lag, könnte es sich beim Gebäude am Nordende der
Brücke um ein Zollhaus gehandelt haben. Die Brücke wird heute
kaum noch benutzte Brücke stellte einst die Verbindung zwischen
dem Dorf namensgebenden Schahrestan und seinen landwirtschaftlich
genutzten Feldern südlich des Flusses her. Im Jahre 1138 wurde auf
der Brücke der von den Seldschuken abgesetzte 30. Kalif der
Abbasiden, Ar-Raschid (Reg. 1135–1136), von einen Schiiten ermordet.
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Die um
1650 auf Befehl von Shah Abbas II. auf den Fundamenten einer
Vorgängerin erbaute Pol-e Khadju
(Khadju Brücke) gehört zu den Wahrzeichen
der Stadt Esfahan. Der britische Vizekönig von Indien George
Curzon bezeichnete sie 1892 als die stattlichste Brücke der
Welt. Die über das Flussbett des Zayandeh Rud führende
Brücke ist zweistöckig und besitzt 23 Backsteinbögen.
Sie ist 128,7 Meter lang und 11,7 Meter breit. Die an den Bögen
angebrachten Schleusentore können bei Bedarf geschlossen werden,
um das Wasser vor der Brücke aufzustauen. In der Mitte der
Brücke befindet sich außerdem
ein achteckiger Ausbau mit Aussichtsplattformen. Auch der untere Teil
der Brücke ist für Fußgänger zugänglich und
mit seinen
auf der flussabwärts gelegenen Seite zum Wasser führenden
Stufen als
Aufenthaltsort beliebt.
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Obwohl
infolge ausgebliebener Schnee- und Regenfälle im letzten Winter
das Flussbett im Mai 2014 voll ausgetrocknet gewesen war, gelang
es den Verantwortlichen der Stadt sämtliche, zur Erholung der
Städter angelegte Grünanlagen durch Bewässerung in
Schuss zu halten.
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Die
derzeit trockenen Durchläufe unter Khadju-Brücke erinnern an
neolitische Kammergräber, wie sie u. a. in der Bretagne zu finden
sind (oto links). Das traurige Bild eines nunmehr trockenen Fusses zu
erreichenden Bootverleihs (Foto rechts).
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Die Si-o-se Pol (33-Bogen-Brücke‘),
die außerhalb des Iran auch als
Allah-Verdi-Khan-Brücke bekannt ist wurde 1602 von
Schah Abbas I. in Auftrag gegeben und von seinem Kanzler Allahverdi Khan Undiladze, einem
Iraner georgischer Abstammung gebaut. Die Brücke ist ein als
zweistöckiger Ziegelbau auf Steinpfeilern konzipiertes Viadukt.
Sie ist 290,4 Meter lang, 13,5 Meter breit und besitzt 33 (persisch:
Sioseh) Bogen. Der Weg über die Brücke wird zu beiden Seiten
von überdachten Arkaden gesäumt.
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Neben der
Si-o-se Pol wurde
die Bronzeskulptur des Flötenspielers aufgestellt. In der ganzen
Stadt finden sich überdimensionierte Filmrollen mit Szenen aus dem
irakisch-iranischen Krieg.
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Die nach
der islamischen Revolution von 1979 staatlich auferlegte Pflicht, den Tschador (persisch: Zelt) zu tragen
hat sich dahingehend relativiert, dass diesen mittlerweile bloß
als ein Zeichen besonderer Glaubensstrenge ansieht. Heute tragen junge,
modebewusste Frauen in den Städten oftmals eng anliegende und nur
knapp über das Knie reichende, durchaus anschauliche
'Wämser'. Die Freitagsmoschee
von Isfahan stellt ein Museum der 1300-jährigen Entwicklung
iranischer Architektur dar. Ausgrabungen der Fundamente eines sassanidischen
Feuertempels haben zudem bestätigt, dass die im Jahre 772
erbaute erste Moschee auf diesem vorislamischen Bauwerk errichtet
worden war. Nachdem die erste Moschee 840 zerstört worden und eine
neue, größere Moschee erbaut worden war, entwickelte sich
diese mit ihrer Bibliothek wissenschaftlicher Bücher zum
größten wissenschaftlichen Zentrum von Esfahan. Nachdem
im zehnten Jahrhundert einige Anbauten hinzukamen und die Säulen
der Fassade mit dekorativ glasierten Ziegeln bedeckt worden waren,
erfolgten im elften Jahrhundert wichtige architektonische
Veränderungen hin zur späteren Vier-Iwan-Moschee.
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Die
weiträumigen Säulenhallen wecken Assoziationen an die mit
23.000 qm Grundfläche etwas größere Mezquita
im andalusischen Cordoba. In
einer Nische der Südhallen erinnert eine Gedenktafel an die
Sprengköpfe der Raketen, die hier währen des
irakisch-iranischen Kriegs einschlugen.
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Ende des
11. Jahrhunderts veranlasste der Großwesir des Seldschukensultans
[Dschalal ad-Daula wa-d-Din Abu l-Fath] Malik-Schah I. (Reg. 1072 -
1092), Nizam al-Molk, den Bau
des südlichen Kuppelbaus. Dieser von einer unverzierten Kuppel
überspannte Saal (Foto rechts) wurde in der Achse des
Gesamtkomlexes an die Qibla-Wand angebaut und mit einem Mihrab
ausgestattet.
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Die Qibla
in der südlichen Säulenhalle (Foto links) und der Westiwan (Soffeh-e Ostad) mit
einem darauf .......
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....stehenden
Goldasteh. In der islamischen Stuckornamentik finden sich die aus dem
Zoroastrismus übernommenen Swastiken wieder (Foto rechts).
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Der
nördlich des Westiwans liegende Gebetssaal wurde auf Geheiß
des ilkhanidischen Herrschers Oldjeitu
(1280 - 1316), der als Mohammad Chodabande (persisch: der Mann Gottes)
bekannt war, erneuert. Hier befindet sich ein aus dem Jahr 1310
stammender Mihrab, der mit seiner kunstvollen und reichen
Stuckornamentik und seinen Kufi-Inschriften zu den schönsten des
Iran gehört (Foto links). Der im 15. Jahrhundert unter den
Timuriden an den Westiwan angebaute dreischiffige Shabestan (persisch: Winterhalle)
wurde extrem zurückhaltend dekoriert (Foto rechts).
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Der Nordiwan (Soffeh-e Dravish) und der
Ostiwan (Soffeh-e
Shagerd), an dem noch große Teile des Originalschmucks aus
seldschukischer und mongolischer Zeit zu sehen sind.
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Im Jahr
1088 ließ Tadj al-Molk, der Ratgeber der Mutter Malik Shahs
hinter den nördlichen Säulenhallen einen zweiten Kuppelsaal
(Foto links und rechts) errichten, der genau auf einer Achse mit dem im
Süden stehenden Mirhab liegt. Möglicherweise wollte Tadj
al-Molk dadurch seinem Rivalen Nizam al-Molk ausstechen, der den
südlichen Säulensaal errichten ließ. Die beiden aus
massiven Backsteinen errichteten Kuppelbauten sollten als einzige den
Brand überstehen, die im Jahre 1121 von den Assassinen entfacht
wurde. Mit einer Gesamtgrundfläche von 2 Hektar ist die danach
wiederhergestellte Vier-Iwan-Moschee heute die größte des
Iran.
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Auf dem
Golzareh Shohadah (Märtyrer-Friedhof) wurden tausende Isfahanis
beigesetzt, die während des irakisch-iranischen Krieges (1980 -
1988).... |
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.....an
der Front gefallen waren. Daneben fanden hier auch Opfer des Mekka-Massakers von 1987 ihre
letzte Ruhestätte. Die saudi-arabischen Sicherheitsbehörden hatten am Freitag, den den 31.
Juli 1987 das Feuer auf die Demonstranten eröffnet,
wobei nach offiziellen Angaben 402 Menschen, darunter 275 Pilgerinnen
und Pilger aus der Islamischen Republik Iran getötet worden.
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Im
Iran war seit Taubenhaltung seit jeher auf die Provinz Esfahan
konzentriert wo man zur Gewinnung des Taubenkots, welcher in der
Landwirtschaft als Dünger eingesetzt wurde, eine Vielzahl von
Taubenhäusern errichtete.
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Die
allererste Adresse für eine Unterkunft in Esfahan ist das Abbasi Hotel, welches in der alten Madarschah Karwansara (Karawanserei
der Shahmutter) eingerichtet wurde. Sein Innenhof wurde im Stile
eines Paradeison angelegt. Die Anlage war unter Sultan
Hosein (Reg. 1694 - 1722), dem letzten
safawidischen Herrscher vor der afghanischen Invasion als Madreseh,
Bazar und Karawanserei konzipiert worden.... |
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...und
wurde schließlich 1957 auf Anraten des damaligen Direktors
des Iranian Archeological Service (IAS), André Godard,
restauriert und in ein Hotel umfunktioniert, wobei ihre Grundstrukturen
beibehalten werden konnten.
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Im Jahre
1965 waren die Rekonstruktionsarbeiten der Anlage
abgeschlossen, wobei die Originalfassaden der Karawanserei erhalten und
ihre Räumlichkei- ten in kunstvoll dekorierte Hotelräume
umgebaut
worden waren.
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1971
wurde die Hotelanlage um ein Areal von 11.500 m²
erweitert.
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In der
obersten Etage des Aseman Hotels befindet sich ein
Drehrestaurant, von dem man einen hervorragenden Panoramablick aus die
Stadt hat.
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