• Letzte Aktualisierung: 22.06.2014

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جمهوری اسلامی ايران
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
Islamische Republik Iran
Meybod /Nain



Etwa 60 Kilometer nordwestlich von Yazd in der gleichnamigen Provinz, an der Schnellstraße 71 (Teheran - Bandar Abbas), liegt die Wüstenstadt Meybod. Auch hier gibt es mindestens eine, an ihren Lüftungstürmen  zu erkennende eine Zisterne (Foto links) und ein Eishaus (Foto rechts).
Hinter der Zisterne gelangt man in eine Karawanserei (Foto links), die als Rastort von Reisegesellschaften gedient hatte und heute Wohn- und Handwerksräume beherbergt. In der Mitte des gepflasterten Hofes befindet sich eine tiefer gelegene, oktagonale Wasserstelle, die von einem flachen, ebenfalls achteckigen  Bau geschützt wird (Foto rechts).
Im Zentrum der Stadt Meybod, direkt neben der Khiaban Emam Khomeini, befindet sich die Burg. Die jüngsten archäologischen Forschungen haben ergeben, dass die Ursprünge der Zitadelle bis ins 4. vorchristliche Jahrtausend zurückreichen.
Der heutige, um die 25 Meter hohe Arg wurde auf Veranlassung des ilkhanidischen Statthalters Amir Mubariz al-Din Muhammad (1314 - 1358), dem Gründer der persischen Muzzafariden- Dynastie, die zwischen 1314 bis 1393 über den Südiran und Kurdistan herrschte, aus luftgetrockneten Ziegeln erbaut. Von den Zinnen des Arg und später im Vorbeigehen wurden die Reisenden von einer Kompanie iranischer Rekruten begrüsst, die offenbar nach dort ihren 'Betriebsausflug' unternommen hatten.
Der ovale Grundriss der fünfgeschossigen Bauwerks umfasst etwa 4 Hektar.
Jede der sich nach oben hin verjüngenden Etagen ist von einer Mauer umgeben.
Auf der obersten Etage befand sich der Palast der Gouverneurs. Vor der untersten Mauer wurde einstmals ein breiter und tiefer Graben ausgehoben.....

....in dem sich heute ein Garten befindet. Von der bis ins 20. Jahrhundert genutzten Zitadelle bietet sich sich ein guter Blick auf die einfachen Backsteinbauten der Stadtbevölkerung, die Karawanserei mit Zisterne und das Eishaus (Foto rechts).

Videoclip: Meybod Panorama


Schräg gegenüber der Zitadelle befindet sich eine Filiale der 1979 gegründeten Maskan Bank. Auch als Housing Bank für die Bereitstellung von Immobilien bekannt, ist sie das einzige verbliebene Finanzunternehmen, das im Jahre 2008 nicht von der staatlichen Bank Melli Iran (Iranische Zentralbank) verboten wurde. Könnte dieser Umstand vielleicht auch auf die Assoziationen zurückzuführen sein, die das Logo der Bank Maskan an das blau-weiße Logo einer großen Bank in Deutschland erweckt?
Beinahe sämtliche Straßen- und Hinweisschilder im Iran zeigen neben der persischen Bezeichnung in arabischen Schrift auch die lateinische.  Diese ist jedoch durchgehend dem englischen Idiom angepasst, so dass bei der Benutzung deutschsprachiger Literatur in den meisten Fällen Konfusion entstehen kann. Wie vielerorts im Iran, wird auch in Meybod den Gefallenen  des Irak-Iran-Kriges (1980 - 1988) gedacht. Hier geschieht dies durch eine kilometerlange Reihe von stilisierten Tulpen, in deren Blüten jeweils das Porträt eines der Märtyrer angebracht wurde.
Die ausgeklügelte Bewässerung ermöglicht auch den Anbau von Pistazienbäumen, die eine Wuchshöhe von bis zu 12 Meter und ein Alter von 300 Jahren erreichen können. (Foto links). Die Pistazie im botanischen Sinne keine Nuss, sondern eine Steinfrucht mit essbarem Samen.  Mit 127.014 Tonnen  Pistazien, die der Iran im Jahre 2012 in die Länder Asiens exportierte, war das Land weltweit die Nummer 1.
Der weitere Weg nach Esfahan führt von Meybod aus, nach 117 Kilometern auf der S 71, in die an der Rande der Wüste gelegenen Nain (Nā'in).  Die bereits während der Sassandienzeit in der heutigen Provinz Esfahan gegründete Stadt ist vor allem für die Produktion von Teppichen undmantelartigen Umhänge (Abas) bekannt, die meistens aus Kamelhaar hergestellt werden. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die im Jahre 960 nach sunnitisch- abbasidischen Vorbildern, auf älteren, aus dem 7. Jahrhundert stammenden Fundamenten, errichtete Freitagsmoschee. Das zu den ältesten islamischen Sakaralbauten des Irans zählende Gotteshaus gliedert sich um einen zentralen Innenhof, der an allen Seiten von Arkaden umgeben ist. Das 28 Meter hohe, oktagonale Minarett wurde erst während der Seldschukenzeit (1038 - 1094) hinzugefügt.

Die Höhe der Arkadengewölbe beträgt das Dreifache ihrer Breite, wobei der jeweils mittlere an jeder Seite noch höher ist (Foto links). An drei Seiten schließen sich Riwaqs an. Über eine Treppe an der Nordwestseite des Hofes gelangt man in den unterirdischen Winterbereich der Moschee  (Foto re.).
Für die Verzierungen der Mauern, Pfeiler und Säulen wurden in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts noch keine Fliesenmosaiken, Kacheln oder glasierte Ziegel verwendet.  Das Dekor bestand ausschließlich aus ursprünglich farbigen Stuckreliefs, welche sich neben Pflanzenranken auch verschlungener Inschriftenfriese bediente. Der geschnitzte Minbar (Foto rechts) stammt aus dem 14. Jahrhundert.

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