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  • Letzte Aktualisierung: 16.06.2013

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O‘zbekiston Respublikasi

Ўзбекистон Республикаси
Republik Usbekistan
                  



Die Republik Usbekistan war das dritte Land, das timediver® auf seiner Zentralasien-Reise besuchte. Das Viloyat Xorazm ist eine der zwölf Landprovinzen Usbekistans in der historischen Landschaft Choresmien, einer Großoase am Unterlauf des Amudarjas (Oxus), zu der auch das heute in Turkmenistan gelegene Köneürgenç (Gurganch) gehört. Die westlich des Amudarja an der alten Seidenstraße gelegene Oasenstadt Khiwa (Xiva/Хива/Chiwa/Khiva) war die Hauptstadt des Khanats Xiva. Der Begriff Seidenstraße (Foto rechts) geht auf den Begründer der modernen Geomorphologie, Ferdinand Freiherr von Richthofen (1833 – 1905) zurück. Aufgrund ihrer günstigen Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa kam  der Stadt stets auch eine strategische Bedeutung zu. Im 6. Jahrhundert n. Chr. gegründet, wurde sie im Jahre 712 von den Arabern erobert und islamisiert. Die bedeutendste Handelsstadt in Choresm wurde 1220 von Dschingis Khans und 1388 erneut von Timur Lenk (Tamerlan) erobert



Xiva ist seit 1967 Museumsstadt. Die Altstadt Itchan-Kala wurde 1990 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe der Menschheit aufgenommen. Die rekonstruierten Stadtmauern aus Tonerde  und luftgetrockneten Ziegeln im Westen der Altstadt (Foto links) mit seinem Tor Ata Dawase (Foto rechts).  
Bereits im Jahre 1997 konnte Khiwa sein 2500jähriges Stadtjubiläum feiern. 

 
  
Vor der Medrese Amin Khan steht der Stumpf des Minarettes Kalta Minor (Foto links), welches auch als Kok menar (grünes Minarett) bezeichnet wird. Mit einem Durchmesser von 14,8 Metern  und einer Höhe von nur 28 Metern markiert es dennoch die Silhoutte der Stadt. Angeblich beabsichtigte Abu al-Ghazi Muhammad Amin Bahadur ein Minarett erbauen zu lassen, von dem man bis ins 400 Killometer entfernte Buchara schauen konnte. Die Bauarbeiten seien nach dem Tode des Khans, der diesen 1855 in einer Schlacht ereilte, eingestellt worden. Die Medrese Amin Khan ist eine 70 x 60 Meter große Anlage aus vier Iwanen, die zwischen 1851 - 1852 errichtet wurde (Foto rechts).



Die Karte links zeigt das unter russischer Herrschaft, bzw. Protektion stehende Turkestan (Land der Türken), welches im Westen auch als Große Tatarei bezeichnet wurde. Im Altertum von iranischen Völkern (Indoeuropäern) besiedelt wurde es als Turan (Land des Tūr, dem Sohn des sechsten mythischen Urkönigs Fereydūn) bezeichnet. Als Land der Land der Aniran (Land der Nicht-Iraner) jenseits des Amudarja wurde Turan später auch als Urheimat aller Türken betrachtet. Muhammad Rahim Bahadur (1806–1825) regierte als drittletzter Khan der Qungrat Dynastie (1804–1920) 46 Jahre vom 10 September 1864 bis September 1910. Der reisende ungarischer Orientalist, Turkologe und vermutlicher Geheimagent in britischen Diensten, Hermann Vámbéry (1832 - 1913) schildert in seinem ReiseberichtMan nannte mich Reschid Efendi unbeschreibliche Grausamkeiten, die als Strafen in Namen des Khans Muhammad Rahim Bahadur II. (Foto rechts) vollstreckt wurden. Nichtsdestotrotz  ziert ein Bild des blutrünstigen Khans noch heute die Lobby des Hotels Malika Kheivak in der Altstadt von Chiwa.

Noch ein paar bemerkenswerte historische Fakten:

Nachdem Zoroaster Choresmien im Jahre 588 v. Chr. Erfolgreich missioniert hatte, wurde die Region ein frühes Zentrum der zoroastrischen Religion. Der persische Großkönig Kyros II (~590/580 – 530 v. Chr.) konnte Choresmien seinem Imperium einverleiben. Im Jahr 329/328 v. Chr. erschien der choresmische König Pharasmanes bei Alexander dem Großen, um ihm ein Bündnis anzubieten. Dies führte dazu, dass Choresmien nicht erobert wurde und unabhängig bleiben konnte. blieb unabhängig. Das seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. Als Schriftsprache belegte Choresmisch wurden mit einem abgewandelten aramäischen Alphabet geschrieben. wurde. Diverse Zerstörungen choresmischer dokumentieren die Überfälle von Nomadenvölkern der Yuezhi und Saken . Eine eigene choresmische Zeitrechnung setzte um 38 v. Chr. Ein und endete mit der arabischen Eroberung um das Jahr 712 n. c. Chr. Bis zum Abschluss der ethnischen und linguistischen Türkisierung Choresmiens im Spätmittelalter, bildeten die iranischen Choresmier die Hauptbevölkerungsgruppe der Region. Nach dem Schlachtentod des letzten Choresm-Schahs Dschalal ad-Din (1231), war der nunmehr heimatlose Rest des choresmischen Heeres, eine Reitertruppe namens Khwarezmiyya im Jahre 1244 bis nach Syrien geflüchtet und dort vom Ayyubiden-Sultan von Ägypten as-Salih als Söldner angeworben worden. Auf ihrem Weg nach Gaza, wo sie sich mit dem Heer der Ägypter zu vereinigten, hatte die Khwarezmiyya im Spätsommer Jerusalem für die Ägypter zurückerobert und geplündert. In der Schlacht bei Gaza am 17./18 Oktober 1244 bereitete das vereinigte Heer der Choresmier und Ägypter einer von Kreuzfahrern eiligst mit den Emiraten von Aleppo, Damaskus Homs und Kerak geschmiedeten Allianz eine vernichtende Niederlage. Das Khanat Xiva entstand als unabhängiges, usbekisches Fürstentum im Jahre 1512 und wurde 1873 zu einem russischen Protektorat. Seine Hauptstadt war zunächst Köneürgenç und nach einer Laufänderung des Amudarja um 1620 die Stadt Khiwa. Im Zuge der Oktoberrevolution wurde das Khanat durch die Gründung der Volksrepublik Choresmien im Jahre 1920 aufgehoben.



Mit dem Bau des Palastes Tasch Hauli (steinernes Haus) wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft des Khans Allah Quli Bahadur (1825–1842) begonnen. Die Residenz besteht aus mehreren Baugruppen und eingeschobenen Innenhöfen, die von hohen zinnenbewehrten Mauern umgeben sind. Zu jedem der Höfe gehört ein hoher Iwan, zudem eine charakterische geschnitzte Holzsäule gehört.  Die Außenseite der Westmauer des Tasch Hauli (Foto links) und ein Blick in den Mehman-Chane (Foto rechts), einen der drei Haupthöfe des Palastes.
Zum  Mehman-chane gehören der einstige Thronsaal des Khans mit zahlreiche Gästezimmern (Foto links). Im Hof stehen zwei runde Plattformen, auf denen die Yurten des Khans errichtet wurden (Foto rechts). Jeder Iwan der einzelnen Höfe ist mit einem anderen Deckendekor ausgestattet. Die Wände sind mit glasierten Kacheln mit den für Khiwa typischen Mustern verkleidet, insbesondere blaue Schmuckmedaillons und verse des choresmischen Dichters Agechi.


Im Ars-Chane befand sich der Gerichtstrakt des Palastes, wo die Angeklagten vorgeführt und abgeurteilt wurden. Auch hier wurde eine runde Plattform für die Yurte des Khans bereitgehalten.

Der größte Innenhof war dem Harem (Foto links und rechts) vorbehalten. Bis zur Flucht des letzten Khans wurden dort von der Außenwelt abgeschlossen und streng bewacht seine Frauen, Kinder und Slavinnen eingesperrt.  Videoclip Folklore
An den Wänden des Haremshofes befinden sich diese vermeintlichen "Schleifchen".  Es sind sind jedoch Zeichen, welche das (dualistische) zoroastrische Weltbild verdeutlichen und auch in der islamischen Kunst Choresmiens Aufnahme gefunden haben (Foto links). Die Decke des Iwans im Harem (Foto rechts).


Zu den immer wiederkehrenden archaischen Symbolen Zentralasiens gehören das Pentagramm (Foto links) das seit 3000 v. Chr. Als Symbol der sumerischen Göttin Inanna und danach als das semitischen Ištar und römischen Venus galt, sowie die aus dem Zoroastrismus übernommene Swastika als Sonnensymbol.

Im Jahre 1802 hatte wurde die seit 1511 regierende Yadigarid Shabanid Dynastie von der Qungrat Dynastie abgelöst. Um ihren vom Handelsaufschwung beflügelten Herrschaftsanspruch zu dokumentieren ließen die neuen Herrscher innerhalb weniger Jahre eine Reihe von Monumentalbauten errichten. Zu diesen gehört auch die Medrese Kutlug Mura Inak, die nach dem ersten Herrscher der neun Dynastie Inak Iltazar Inaq ibn Iwaz Inaq Biy (1804–1806) benannt wurde. Die gegenüber dem Palast gelegene, 40 x 30 Meter große Anlage ähnelt mit ihren wuchtigen Außenmauern und den Ecktürmen einem Festungsbau (Foto links).  Die bereits im 10. Jahrhundert erwähnte Palastmoschee wurde bereits in den Jahren 1788 - 1799 rekonstruiert und ausgebaut.  Die 55 x 46 Meter große Säulenhalle mit ihren ursprünglich 212 Säulen wird in Anlehnung an die andalusische Mezquita auch als Cordoba Mittelasiens bezeichnet (Foto rechts).



Nur das Minarett (Foto Mitte) an der Ost-Westachse der Stadt  lässt erkennen, dass sich hier die Dschuma (Juma) Moschee mit ihren Holzsäulen befindet. Einige der in Sechserreihen zu jeweils sieben angeordneten reich verzierten Holzsäulen stammen aus dem 10. - 12 Jahrhundert. Sie gehören damit zu den ältesten Zeugnissen zentralasiatischer Holzschnitzkunst. Zu den geschnitzten Ornamenten gehören sechseckige Sterne, stilisierte Blätter und Blumen sowie Inschriften in Kufi- und Neski-Schrift. Der Reiseleiter bekundete, dass eine der Säulen aus Indien stammen (Foto links) würde und mit buddhistischen (Lotos) und hinduistischen (Affengott Hanuman) Motiven versehen sei (Foto rechts).



Das Kalta Minor und die Medrese Amin Chan aus südöstlicher Richtung gesehen (Foto links). Weit über die Dächer Khiwas ragt die auf einem Tambour ruhende, mit türkis-blauen Kacheln verzierte Kuppel des Mausoleums des berühmten Volksheiligen Iawan Mahmud (1247 - 1326) hervor Um das Mausoleum herum gibt es zahlreiche weitere Grabstätten, in den denen die auch die islamischen Toten nach zorastischem Brauch - für den die "Elemente" Luft feuer, Wasser und Erde als heilig gelten - nicht in, der Erde sondern darüber in Sarkophagen beigesetzt wurden (Foto rechts).



Der "starke Mann" war berühmt wegen Tapferkeit und Stärke als Ringer, aber auch als Arzt und Dichter. Seine Werkstatt, in der er viele Jahre gelebt und gearbeitet hatte wurde als seine Grabstätte zu einem Pilgerort, an dem sich später auch Khane Abu al-Ghazi I Bahadur (1643–1663), Shir Ghazi (1714–1727), Muhammad Rahim Bahadur I. (1806 – 1825 und Allah Quli Bahadur (1825–1842) beisetzen ließen.


 

In Usbekistan wird zwar unterschiedliches Brot gebacken, seine Herstellung ist jedoch seit Jahrhunderten unverändert (Foto links). In Usbekistan wird zwar unterschiedliches Brot gebacken, seine Herstellung ist jedoch seit Jahrhunderten unverändert. Unmittelbar neben dem Westtor erhebt sich die in den Jahren 1804 - 1806 unter Khan Iltazar Inaq ibn Iwaz Inaq Biy begonnene, unter Khan Allah Quli Bahadur ausgebaute Ko'xna Ark (Alte Festung), die jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts fertiggestellt wurde (Foto rechts).


Die Kommandanten der Truppen des Chans. In einem Hof der Ko'xna Ark befindet sich die Sommermoschee des Khans Allah Quli Bahadur aus dem Jahre 1830.


Im einstigen Thronsaal befinden sich Nischen zur Aufnahme von Geschirr (Foto links) und eine Nachbildung des Thrones (Foto rechts).


Von der Zitadelle des Ko'xna Ark...


...bietet sich ein hervorragender Panoramablick über die Stadt Khiwa Videoclip Panorama Khiwa


Im außerhalb der Stadt gelegenen Winterpalast des Khans fand timediver® (vorerst) letztes Abendessen in Khiwa statt (Foto links und rechts).


Nach etwa 470 Kilometern und 7stündiger Fahrzeit in südöstlicher Richtung durch den die Kysylkum -Wüste (Roter Sand) erreicht man von Khiwa mit Buchara (Buxoro) eine weitere bedeutende Stadt Usbekistans und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Ihre Altstadt Buxoros mit den Baukunstwerken wurde im Jahre 1993 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe aufgenommen  Das Foto links zeigt Said Mir Mohammed Alim Khan (1880 – 1944), den letzten Emir von Buchara (sitzend, dritter von rechts) im Kreise seiner Vertrauten und ausländischer Militärattachés, zu denen auch der Gesandte des Deutschen Kaiserreiches gehörte (stehend. dritter von links). Wie in Khiwa befand sich timediver®'s Hotel in der denkmalgeschützten Altstadt (Foto rechts). 

Bemerkenswert ist, dass in Buchara weitgehend tadschikisch, einem dem Persischen verwandte indoeuropäische Sprache gesprochen wird. Seit 1599 herrschten hier die Emire der Dschaniden-Dynastie, die 1785 von der Mangit Dynastie abgelöst wurde. as Emirat befand sich im Gegensatz zu Persien, Kokand und Russland. Anders als das Khanat Khiwa wurde das Buchara zwischen1865 und 1868 von den Russen erobert, die jedoch den Emir in seinem Amt beließen. Erst der Ausgang der Schlacht von Buchara am 2. September 1920, in der sich eine Allianz zwischen von Buchara, Afghanistan und Großbritannien den von Michail Wassiljewitsch Frunse (1885 – 1925) geführten Sowjettruppen geschlagen geben musste, bedeutete das Ende des Emirats, der bis 1924 die kurzlebige Volksrepublik Buchara folgen sollte.




Das unter Ibrahim Arslan Khan (1178–1204), einem Herrscher der Karakhaniden, (Kara Khan = schwarzer Khan), einer türkische Herrscherdynastie, die um 960 zum Islam übergetreten war und im 11. und 12. Jahrhundert Mittelasien beherrschte, errichtete 50 Meter hohe Minarett Kalan (hoher Turm) Das vormongolische Baudenkmal ist mit seinem sich langsam verjüngenden Turm, dessen Sockel einen Durchmesser von 10 Metern besitzt, in seiner Grundform sowohl für Mittelasien als auch den Iran charakteristisch (Foto links). Ein mohnkapselförmige Laterne mit 16 Spitzbogenfenstern bildet die Krönung des Minaretts (Foto Mitte). Neben seiner Funktion als besonders hervorgehobener Ort, an dem der Muezzin seine Stimme erschallen ließ, die das Minarett auch als Leuchtturm in der Wüste und Hinrichtungsstätte, von der Mann die in einen Sack verschnürten Delinquenten nach unten stieß. Der Eingang zur Moschee Kalan, die in ihrer heutigen Form jedoch erst im Jahre 1514 unter den Schaibaniden fertiggestellt wurde (Foto rechts). 

Das Prachtportal der Medrese Mir-e Arab (Foto links), deren Bau während der Regierungszeit des Schaibaniden-Khans und Abul Ghazi, Ubaydullah bin Mahmud bin Shah Budagh (1534 – 1539), fertiggestellt wurde, jedoch dem Scheich Mir-e Arab als eigentlichen Bauherrn zugerechnet wird. Finanziert wurde die zweistöckige Anlage mit ihren vier Iwanen angeblich aus dem Erlös mit dem Verkauf von 3000 Schiiten erzielt wurde.  Die Bauarbeiten an der Moschee Kalan wurden im Jahre 1514 abgeschlossen. Auf einer Grundfläche von 127 x 78 Metern ist sie eine nach timuridischen Vorbildern errichtete Vier-Iwan-Moschee..
 
 

Die den Hof umgebenden Galerien (Foto links) werden von 208 Pfeilern getragen, auf denen 288 flache Kuppeln ruhen. Mihrāb (Gebetsnische) und Minbar (Kanzel) der Moschee Kalan (Foto rechts).



Zu den feilgebotenen Waren Bucharas gehören Nagelstempel (Foto links) mit denen sich vor dem Backen Muster in das Fladenbrot stechen lassen und Keramikgefäße (Foto rechts).


Die einander gegenüberliegenden Medresen Abdulasis Khan (links im Foto links) und Ulughbek (rechts im Foto links und Foto rechts). Letztgenannte wurde auf Weisung  des Timuridenherrschers und Wissenschaftlers Ulugh Bek (1394 - 1449) als theologische Hochschule erbaut. Als eine der ältesten Medresen in Zentralasienen diente sie über Jahrhunderte als baulicher Prototyp. Neben dem Portal, dessen Fayancenschmuck im Laufe der Zeit verloren gegangen war und nur allmählich ersetzt werden konnte, erhebt sich jeweils ein zweigeschossiger Bau mit Spitzbogenbogenarkaden (Foto rechts).

Die Medrese Abdullaxon wurde 1596/98 errichtet. Neben dem Innenhof (Foto rechts)  sind besonders die Kuppel der Moschee (Foto rechts)....



...und die Stalaktiten des Mihrāb (Foto links), sowie die einstigen Studentenzimmer (Foto rechts) sehenswert.
 

Von den im 16. Jahrhundert errichteten Handelsgewölben sind drei noch gut erhalten geblieben. Im Tak-e Telpak Forushan (Foto links), der noch heute einen guten Einblick in das Geschäftsleben des alten Buchara bietet, konnte man einst jede Kopfbedeckung kaufen.  Die Moschee Magh-e Attri  (Foto rechts) wurde im 9. Jahrhundert an einer Stelle erbaut, wo in vorislamischer Zeit ein Tempel der Zoroastrier gestanden hatte.  das bauwerk konnte erst in den 1930er Jahren unter einer dicken Schicht von Sand und Schutt freigelegt und anschließend restauriert werden.



Am Eingangsportal der Moschee konnten Sonnenräder als Symbole der alten persischen Religion freigelegt werden (Foto links).  Ein im Jahre 1477 gepflanzter Maulbeerbaum (Foto Mitte) und die Bronzeskulptur des Hodscha Nasreddin (Foto rechts), einer Art usbekischer Till Eulenspiegel, dessen Anekdoten auch von Miguel de Cervantes für seinen Don Quijote aufgegriffen wurden.


Die Medrese Nadir Devon Begi (Foto links) aus dem Jahre 1622/23 war ursprünglich aus Karawanserei geplant und gebaut worden. Kurz nacch ihrer Fertigstellung soll sie vom Khan als schöne Medrese gelobt worden sein. Da auch ein Khan unfehlbar war, wurde das Bauwerk ohne jegliche Umbauarbeiten als Medrese genutzt. Da keine Ayvone und Darsxana als Unterrichtsräume zur Verfügung standen, wurden hierzu die großen Eckzimmer genutzt. Im Innenhof (Foto rechts) wird noch heute deutlich, dass es sich um eine Karawanserei handelte.


Ein besonderes Beispiel für den Umgang der heutigen Usbeken mit ihren historischen Bauwerken ihres Landes stellt das im Jahre 1807 auf Kosten des reichen turkmenischen Kaufmannes Chalifa Nijakul errichte Torhaus einer Medrese dar, welches Tschar Menar (Vier Minarette) genannt wird. Das einst vernachlässigte Gebäude auf dessen Türme Störche ihre Nester gebaut hatten, erstrahlt heute beinahe wieder in seinem alten Glanz  (Foto rechts).


Mit seinen rekonstruierten hellblau glasierten Kacheln, zählt das viertürmige Tschar Menar zu den ausdrucksvollsten Baudenkmälern der Mangitenzeit und ist heute ebenso ein Wahrzeichen Bucharas, wie das aus dem frühen 10. Jahrhundert stammende Samaniden-Mausoleum (Foto rechts).


Nirgendwo sonst in der islamischen Welt findet sich ein ähnliches Kleinod, wie die in der Regierungszeit von Ismail Samai (892 - 907) erbaute Begräbnisstätte. Das eindrucksvolle Mauerwerk gestaltet sich ganz alleine aus der Art und Weise wie die Backsteine verbaut wurden. Flach, übereck, senkrecht, diagonal und im Fischgrätenmuster verleihen sie dem Gebäude Transparenz und Luftigkeit.


Anekdotenreich erzählt der usbekische Reiseführer, was er und seine Kumpels in ihrer Jugendzeit mit den Wasserautomaten (Foto links) anstellten. Die einst in der ganzen Sowjetunion verbreiteten Automaten findet man heute nur noch in Usbekistan. Von diesem Turm bietet sich eine Aussicht über die Stadt.

 
Die im 18. Jahrhundert als Gemeindemoschee errichte Bolo Hauz (Foto links) steht heute in einer Grünlage zu der auch ein Wasserbecken (Hauz). Gegenüber der Moschee Bolo Hauz liegt mit dem Registan der Hauptplatz Bucharas, wo man durch ein Tor in den Ark (Festung) der Stadt gelangen kann.
 

Die Festung wurde während ihrer tausendjährigen Geschichte mehrmals aufgebaut. Der Thronsaal, eigentlich ein gepflasterter Hof (Foto links) diente zur Krönung der Herrscher und anderen zeremonien, sowie dem Empfang ausländischer Gesandter (Foto rechts).  Die Mauern des Ark wurden teilweise restauriert, teilweise aber auch in dem Zustand belassen, in dem sie sich seit dem Beschuss durch die russische Artillerie in den 1860er Jahren befinden.
 
Vom Registan bietet sich einer schöner Anblick des gesamten Kalon-Ensembles.

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