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Von Samarkand sind es
auf direktem Wege
in die usbekische Hauptstadt Taschkent 340 Kilometer. Da jedoch ein
etwa 30 Kilometer langes Teilstück der noch in Sowjetzeiten
erbauten
M 39 durch Kasachstan führt, muss ein Umweg in Kauf genommen
werden.
Der mit 490 Meter höchste
Fernsehturm Zentralasiens wurde nach
siebenjähriger Bauzeit am 15. Januar 1985 eröffnet. Für
das zweifelhafte Vergnügen in eines der beiden 105, bzw.. 110
Meter
hoch gelegenen Drehrestaurants zu kommen muss sich der Besucher
nicht nur ausgiebiger und mehrmaliger Personen und Passkontrollen
unterziehen, sondern auch noch 15 US $ berappen. Taschkent verfügt
auch über drei U-Bahnlinien.
Da die unterirdischen Anlagen auch als Bunker dienen wird eine
große Zahl an Kontrollpersonal und Überwachungskameras
aufgeboten um das strengste Fotografierverbot durchsetzen zu
können.
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Die Fontänen
versperren nicht nur den Weg und die Sicht auf das Oliy Majlis, den Senat der Republik
Usbekistan (Foto links), sie kühlen vielmehr auch auf
angenehme Weise die heisse Luft. Unmittelbar daneben befindet sich der Unabhängigkeitsplatz mit einer
von Säulen getragenen Konstruktion, die in ihrer Mitte von einem
Kranich gekrönt wird (Foto rechts).
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Vom Denkmal der "Mutter Usbekistan" (Foto links) hat
man einen freien Blick auf das Senatsgebäude (Foto rechts).
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Das Amir Timur Museum, auch
Timuriden-Museum genannt wurde im Jahre 1993 zur 660. Geburtstag
Wiederkehr des Geburtstages von Temür ibn Taraghai Barlas
eröffnet. Unter seiner markanten blauen Kuppel
birgt das Museum in seinem reich verzierten Innenraum sowohl Exponate
von Timur und seinen Nachkommen, als auch vom amtierenden
autokratischen Präsidenten des Landes, Islam Karimov.
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Die Ausrüstung eines
Reiters aus dem 14. - 16. Jahrhundert (Foto links). Die Karte rechts
zeigt das von Timur, alias Tamerlan unterworfene Gebiet (grün) mit
den heutigen Staatsgrenzen und verschiedene naive Bilder, wie man sich
den großen Eroberer im Westen vorstellte.
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Während
die Vitrine ein Filmplakat
sowie Bekleidung und Waffen des Hauptdarstellers birgt, ist das
Modell des Taj Mahal ein Hinweis darauf, dass sein Erbauer, der
indische Großmogul Shah Jahan ein Nachfahre des Timuriden Zahir
ad-Din Muhammad Babur gewesen ist, der Elemente des
zentralasiatischen Baustils nach Indien mitgenommen hatte. |
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Die Gedenktafel
lässt erkennen, dass die Schaffung des Amir Timur Platzes und das
Aufstellen seines Reiterstandbildes im Jahre 1993 von Präsident
Islam Karimov initiiert wurden. Glücklicherweise hat sich dieser
jedoch einer friedlicheren Außenpolitik verschrieben als der von
ihm gekürte Nationalheld.
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Direkt am Amir Timur
Platz stehen das noch in Sowjetzeiten errichtete Hotel
Usbekistan, von dem man einen schönen Blick auf die Stadt hat und
das im modernen Protzstil errichte Kongresszentrum (Foto rechts).
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Wie stets bei seinen
Reisen, war es timediver® auch in der usbekischen Hauptstadt ein
besonders Anliegen das Historische
Museum zu besuchen. Der äußere, wie auch der sich
bietende innere Anblick des Museums zeigen, warum es früher "Staatliches Museum für die Geschichte
der Völker Usbekistan-Lenininmuseum" hieß. Von
turanischen Versuchen zur Geschichtsklittung war ich bereits von meinen
Reisen in die Türkei und kurz zuvor in Turkmenistan bereits
einiges gewöhnt......
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....als ich dieses
Exponat mit zwei Schlangen (Foto links) sah und als Beschreibung
"Steinamulett, 2000 v. Chr. , Sogh. Fergana Region" zu lesen
bekam, glaubte timediver® gar, dass er seinen Augen nicht trauen
könnte. Im Mai 201o hatte ich das Buch Frauen und Schlangen: Geheimnisvolle Kultur
der Elamer in Alt-Iran der renommierten Iranistikerin Prof. Dr.
Heidemarie Koch gelesen und rezensiert. Das Cover ihres Buches zierte
das aus Elam (den
Nachbarn der nicht
weniger rätselhaften
Sumerer) stammende Exponat, bei dem es sich tatsächlich um ein
Gefäß
handelt. Das ausgestellte Stück ist hingegen entweder eine
Fälschung, die dem Museum angedreht oder auf dessen Veranlassung
gar
erst angefertigt wurde. Das Original des goldenen Armbandes mit den
Köpfen eines Fabelwesens stammt aus dem sogenannten Oxus-Schatz
(Amudarja-Schatz), einer Sammlung von aus Gold und Silber bestehenden
Fundstücken, vor allem aus der Zeit des Achämenidenreiches
(6. bis
4. Jahrhundert v. Chr.). Vom Fundort ist lediglich bekannt, dass er
am Fluss Oxus, der heute Amudarja heißt, liegt.
Möglicherweise
befindet er sich im antiken Baktrien, im heutigen Tadschikistan.
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Ebenfalls aus dem
Amudarja-Schatz stammt die Statuette eines
zoroastrischen Priesters (Foto links). Das Ossuarium mit einer
sitzenden Frau aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammt aus der heutigen
Autonomen Republik Karakalpakistan (Foto Mitte). Der aus Ton
gefertigte Kopf mit spitzer Mütze aus einem Ort namens Karatepa
(Schwarzhügel) im 3. - 4. Jahrhundert weist noch Spuren roter
Farbe auf (Foto rechts).
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Die Nachbildung eines
Gebeinhauses (Foto links) aus dem 4. bis 7. Jahrhundert, welches zur
Aufnahme von Ossuarien (Foto rechts) diente.
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Ein Ossuarium aus dem 6.
- 7 Jahrhundert, das in der Taschkent-Region gefunden wurde (Foto
links). Rekonstruktionszeichnung eines buddhisten Klosters und
Tempels aus Fayaztepa (Surkhandaria Region) im 1. - 3.
Jahrhundert (Foto rechts).
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Eine ganze Reihe
von Exponaten erinnern an das buddhistische Zeitalter Zentralasiens,
vornehmlich vom 1. bis 3 Jahrhundert. Buddhastatue mit zwei
Mönchen (Foto links) und die Abbildung und Statue eines Bodhisatva
aus der antiken Stadt Termiz im Südosten Usbekistans.
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Das Fragment einer
Wandmalerei ( 6. - 7 Jahrhundert) zeigt, dass sein Schöpfer die
abgebildete Raubkatze und den Elefanten offenbar nur vom
Hörensagen kannte (Foto links). Eine Frauenplastik aus der
Surkhandaria Region des 6. jahrhunderts (Foto rechts).
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Die Karte zeigt die
Ausbreitung der Turkstämme, vornehmlich nach Süden und Westen
im 6. und 7. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen auch die von
ihnen an ihren Friedhöfen aufgestellten Balbals. Der
Begriff Balbal bedeutet in
den Turksprachen Vorfahr oder Großvater.
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Ein zeichnerischer
Rekonstruktionsversuch soghdischer Krieger aus dem 7. bis 8.
Jahrhundert, die sich schließlich den islamischen Eroberern
beugen mussten. Eine Hontahta (Tischplatte) aus dem 10:/11. Jahrhundert
(Foto rechts).
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Verschiedene mongolische
Pfeilspitzen und aas Zertifikat eines Kriegers mit mongolischer Schrift
aus dem 13. Jahrhundert.
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Karte der mongolischen
Teilreiche nach dem Tode Dschingis Khans im 13. Jahrhundert und ein
heroisierendes Bildnis seines selbsternannten Nachfolgers Amir Timur,
der aufgrund seiner Herkunft jedoch selbst niemals die Khanwürde
erlangen konnte.
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Ein Panzerplatten-Hemd,
wie es zur Zeit Timurs von den Kriegern seiner Reiterhorden
getragen wurde.
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Nachdem Taschkent 1865
von russischen
Streitkräften erobert und 1867 zum Zentrum des
Generalgouvernements
Turkestan gemacht worden war, wurde sowohl die Amtskette eines
russischen Richters als auch die Kette für einen seiner Probanden
benötigt.
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Die beiden Karten geben
die
territoriale Gliederung Zentralasiens um das Jahr 1900 (links)
und der kurze Zeit der Alasch Orda (kirgisische Autonomie
innerhalb Russlands) zwischen dem 13. Dezember 1917 und dem 26.
August 1920 (rechts) wieder. Zur Bekräftigung ihrer Autonomie ging
die Alasch Orda ein Bündnis mit den zarentreuen Ural-Kosaken ein,
deren Ataman in Orenburg residierte. Etliche Kosaken waren einer
tatarischen, baschkirischen oder kasachischen Frau verheiratet. Mit
dieser Allianz sollte die militärische Position der Alasch Orda
gestärkt werden, da sie alleine nicht in der Lage waren, ihr
Territorium gegen die Bolschewiki zu verteidigen. Die Flagge der
politischen Orda-Alasch-Partei zeigte einen weißen Halbmond
und Stern auf grünem Grund, jene des Autonomiegebietes einen
gelben
Halbmond mit Stern auf rotem Grund. Beide Flaggen sind somit
vorgänger der Flagge der Türkischen Republik, die von Mustafa
Kemal Pascha (Atatürk) erst am 29. Oktober 1923 ausgerufen werden
sollte.
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Im Jahre 1919 wurden
die wenigen
Truppen der Alasch Orda und der mit ihnen verbündeten
Kosakenverbände von der Roten Armee vernichtend geschlagen und
ihre
Führer größtenteils getötet. Im August 1920 wurde
das Gebiet der
Alasch Orda unter der Bezeichnung „Kirgisische Autonome
Sozialistische Sowjetrepublik dem vom 7. November 1917 bis zum 30.
Dezember 1922 bestehenden Sowjetrussland
angeschlossen. Mit der Gründung der Sowjetunion entstanden in der
verschiedene Volksrepubliken, Sozialistische Sowjetrepubliken, Autonome
Sozialistische Sowjetrepubliken, Autonome Gebiete und Oblasten die in
der Folgezeit mehrmals umorganisiert werden sollten.
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In der 30 Kilometer
nordöstlich von Buchara gelegenen Stadt Vabkent steht ein ind en Jahren
1197 bis 1199 erbautes, 38,7 Meter hohes Minarett, das dem Kalan
Minarett in Buchara sehr ähnlich ist, jedoch in seinen
Proportionen weniger elegant und ausgewogen, in seiner Ornamentik
weniger abwechslungsreich ist (Foto rechts). Ebenfalls an der Strecke
Buchara-Samarkand, ca. 80 Kilometer von Buchara entfernt steht aus
Wasserspeicher.....
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...aus der
Karakhanidenzeit Zentralasiens (11. und 12. Jahrhundert), das heute in
seinem Inneren leider nicht mehr gepflegt wird (Foto rechts).
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Auf der anderen Seite der
recht flott befahrenen M 37 erhebt sich das mächtige Portal einer
Karawanserei die der Karakhanidenfürst Shams al Mulik Nasr (Reg.
1068 - 1080) erbauen ließ.
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Obwohl der Einfluss des
Islams zu sehen ist, sind am Portal vortimuridiusche Dekorationen zu
erkennen, welche unmittelbar an die zoroastrische Kunst anknüpfen.
Bei der Rekonstruktion der Anlage hat man eine erfreuliche
Zurückhaltung bewahren können, die üblicherweise -
insbesondere bei den timuridischen Bauwerken Usbekistans - nicht
gepflegt wird.
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