• Letzte Aktualisierung: 10.03.2011

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo



         

   Arabische Republik Syrien

Aleppo - Hama - Apamea






Aleppo, das arabische Haleb mit dem Beinamen Ash Shehba (die Graue) wurde in der Antike Jamschad genannt. Während ihrer über 5000jährigen Geschichte muste sich die größte Stadt Syriens immer wieder fremden Eroberern wie den Assyrern, Hethitren, Babyloniern, Ägyptern usw. beugen. Bis ins 10. nachchristliche Jahrhundert bleibt die Geschichte des Quaa'at Halab (Zitadelle) im Verborgenen. Ab der Herrschaft des Hamdaniden Saif ad-Daula lässt sich die Geschichte ununterbrochen nachvollziehen.  Unter seiner Herrschaft wurde Aleppo zum Hauptstützpunkt der Muslime im Norden Syriens zum Kampf gegen das Byzantinische Reich.  Ende des 12. Jahunderts wurde die Burg unter den Ayyubiden zum Mittelpunkt eines neuen Stadtzentrums.  Die Zitadelle, wie man sie heute sieht, stammt größtenteils aus dem 12. Jahrhundert.


Blick nach Westen (linkes Bild) und Osten.

 
timediver® auf der Brücke.


Blick über die Brücke vom oberen zum unteren Eingangsportal  (Bild links).  Das symbolische (?) Grab eines muslimischen Heiligen.


Die Bauten im Inneren der Zitadelle (Bild links). Ein Blick auf die Diami al Umawi, wo Präsident Assad Geldgeschenke verteilen lässt. Links im Bild ist das Minarett der Umayyaden-Moschee zu sehen.


Das moderne Freilufttheater liegt unweit der antiken Stadt Halab mit ihrem Tempel für den Wettergott Hadad (Bild links).
Die Große Moschee auf der Zitadelle von Aleppo (Bild rechts).


Eingang zum Ayyubiden-Palast und Schaubild der heutigen Zitadelle von Aleppo. 


Die Prunkdecke im Empfangssaal des von Sultan al Malik al Aziz Mohammed im Jahre 1230 errichteten Palastes (Bild links). Arabische Villa Kunterbunt.



Nicht immer alles Glauben, was örtliche Reiseführer zu erzählen haben!
Der syrische Reiseführer erzählte, dass es sich um das Standbild eines armenischen Patriarchen vor einer Armenisch-orthodoxen, apostolischen Kirche (Bild Mitte) handeln würde. Sicherlich leben auch in Aleppo armenische Christen, Nachfahren der von im Jahre 1916 von den Osmanen Verschleppten oder Geflohenen. Tatsächlich handelt es sich hier jedoch um ein Gotteshaus der Maronitisch-Syrischen Kirche von Antiochien. Die Sitzstatue (Bild links) ist das Abbild eines maronitischen Patriarchen. Die auf den Heiligen Maron von Beit zurückzuführende  Religionsgemeinschaft hatte sich bereits während der Kreuzfahrerzeit im Jahre 1182 an die Römisch Katholische Kirche gebunden. Seit 1445 ist sie offiziell eine mit Rom uniert Ostkirche und dem Papst unterstellt. Mit eigener Hierarchie und einer ostkirchlichen Liturgie. Beides rührt von ihrem Ursprung in der westsyrisch-antiochischen Tradition her. In den oberen Stockwerken der engen Gässchen können sich Nachbarn die Hände reichen (Bild rechts).



Das Minarett der Umayyaden-Moschee von Aleppo wurde im Jahre 1095 nach den Plänen des Architekten Hasan al Sarmani fertiggestellt.  Neben den  Mihrāb gibt es in der Moschee einen Schrein aus dem 15. Jahrhundert, in dem das Haupt von Zacharias, dem Vater Johannes des Täufers (dessen Haupt sich angeblich in der Umayyaden-Moschee von Damaskus befindet), aufbewahrt wird (Bild rechts).  Seitdem sie auf wundersame Weise einen Brand überstanden hat, gilt die Reliquie von Aleppo als authentisch. timediver® ist in diesem Zusammenhang aufgefallen, das die Ritter des Templerordens nicht nur Johannes den Täufer in besonderer Weise verehrten, sondern ihnen später auch vorgeworfen wurde, ein bestimmtes Haupt (Baphomet) zu verehren.


Auch den Innenhof der Umayyaden-Moschee darf man nur ohne Schuhe betreten. Die Brücke zur Zitadelle, ihre Wasserleitung und das untere Vortor wurden erst im Jahre 1507 auf Befehl des Mamlukensultans Qansuh al Ghuri errichtet.


Die Norias (Wasserräder) in der 7000 Jahre alten Stadt Hama, die um 1800 v. Chr. als Partnerin der Städte Ebla und Qatna ihre Blütezeit erlebte.


50 Kilometer nordwestlich von Hama liegen die antiken Ruinen von Apameia, die gleich Palmyra über eine kilometerlange Kolonadenstrasse verfügt.
Eine Stele aus dem 9. vorchristlichen Jahrhundert erwähnt einen König namens Urhilinaals herrscher der Stadt. Alexander der Große nannte die Stadt nach seiner makedonischen Residenz Pella. Sein Nachfolger, der Diadoche Seleukos I. Nikator baute die Siedlung  aus und erhob sie zu einer seiner drei Residenzen. Die damalige Bedeutung der Stadt  lässt sich daraus ermessen, dass Seleukos hier seine 500 Kriegselefanten stationierte , ein Gestüt mit 30.000 Stuten und 3.000 Hengsten betreiben ließ und den Staatsschatz in der Akropolis deponieren ließ.


Die heutee sichtbarenb Ruinen stammen vorwiegend aus römischer Zeit, die im jahre 64 v. Chr. mit der Eroberung durch Gnaeus Pompeius begonnen hatte. Kaiser Trajan ließ nach einem Erdbeben im Jahre 115 das gesamte Gelände planieren und die Stadt neuaufbauen.


Ende des dritten nachchristlichen Jahrhunderts erklärte sich der römische Legat Saturnius die Stadt für unabhängig, wurde jedoch bald darauf im Jahre 282 ermordet.  Der Niedergang der Stadt begann mit ihrer Eroberung und Zerstörung durch den Sassanidenherrscher Chosrow I., der im Jahre 573
292.000 Bewohner der Stadt in die Skalverei verschleppte.  Nach den Sassaniden besetzten ab 636 islamische Heere die Stadt, die aufgrund der unterbrochenen Handelswege nach Westen die einstige wirtschaftliche Bedeutung fehlte.


In den Jahren 975 - 993 gehörte Apameia zum Byzantinischen Reich, von wo aus ein Bischof eingesetzt wurde. Danach übernahmen Fatimiden und Assassinen die Stadt, bis sie im Jahre 1106 von Tankred vertrieben wurden. Die Qala'at al Mudiq (linkes Bild) wurden von den westeuropäischen Christen gehalten, bis sie von Nuredins Truppen 1149 erstürmt wurde. Jedoch erst während der Osmanischen Zeit sollte das unbedeutende Dorf in der Burg wieder etwas anwachsen, so dass eine neue Moschee und ein Khan am Fusse der einstigen Akropolis errichtet wurden.

timediver®'s Fotoseiten Syrien 


  Syrien - Indexseite

timediver®'s Reiseführer-, Sprachführer- und Kartentipps

   

Mit einem Klick auf den Titel gelangen Sie zur jeweiligen timediver®-Rezension