• Letzte Aktualisierung: 03.03.2011

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo



         

   Arabische Republik Syrien

Palmyra  -  تدمر‎ -  Tadmur‏‎





Ihr
Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende, inmitten der Syrischen Wüste gelegene Palmyra zählt zu den wichtigsten Ruinenstädten der Welt. Der arabische Name Tadmor stammt von dem Wort Tamr (Datteln) ab. In den Höhlen nahe der Oase wurden 75.000 Jahre alte Spuren menschlischer Existenz gefunden. Verschiedene Tells in der Umgebung waren bereits im Neolithikum besiedelt. Ab dem 19. vorchristlichen Jahrhundert berichten Keilschriftquellen über den wichtigen Karawanenrastplatz zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien.  Der palmyrische Gott Bel vereinigte in sich die Aspekte des kanaanitischen Gottes Baal  und des babylonischen Marduk, der oftmals Bel (Herr) genannt wurde, sowie des griechischen Göttervetares Zeus. Sein gewaltiger Tempel wurde 32 n. Chr. errichtet.  Das Modell (Foto rechts) zeigt  eine elf Meter hohe Aussenmauer mit Säulen.


Einge Teile der einstigen Säulen der Außenmauer stehen noch heute. Unter den Säulen ist der gesonderte Eingang für die Opfertiere zu sehen, die über den anschließenden Weg in den Innenhof getrieben wurden (Bild links). Die Reste eines Opferaltars (linkes Bild). Als Kaiser Titus im 1. Jüdischen Aufstand im Jahre 70 Bogenschützen aus Palmyra einsetzte und Trajan (98 - 117) Menhari (Kamelreiter) in seine Armee aufnahm gehörte Tadmor schon zum Römischen Imerium. Um 129 n. Chr. wurde die Stadt von Kaiser Hadrain besucht und erhielt den Namen Hadriana Palmyra und den Status einer "freien Stadt".


Blick vom Innenhof auf den einstigen Haupteingang zum Tempelkomplex (Bild links). Die Propyläen aus dem 2. Jahrhundert verbauten die Muslime im Jahre 1133, als sie den Sakralbau zu einer Festung umfunktionierten. Der eigentliche Tempel  (Bild rechts) war mit einer gigantischen umlaufenden Säulenhalle ausgestattet. Der Haupteingang befand sich an einer der Längsseiten, so dass die Gläubigen während des Hinausgehens den Kultnischen nicht respektlos den Rücken zuwenden mussten. MIGs ünber Palmyra .


Die vom Eingang aus rechts befindliche Kultnische(Bild links) beherbergte neben der Kultstatue des Bel ebenso eine des Sonnengottes Yarhibol und des Mondgottes Aglibol. beide Kultnischen haben eine reich verzierte monolithische Steindecke (Bild rechts).


Pfusch am Bau? Die Wämnde der Kultnischen sind nicht mit den Außenmauern verbunden. Die Abbildung des Sonnengottes Yarhibol  (Bild rechts).


Bereits Jahrhunderte vor dem Auftreten des Islams, folgen verschleierte Frauen einem Kamel (Bild links). Die Ostseite des Bel-Tempels.


Blick auf die Süd und Westseite des Bel-Tempels mit Resten der einstigen Säulenhalle (Bild links).  Die Südflanke der einstigen äußeren Tempelmauer.


Blick auf die Südwestecke der Außenmauer/Säulenkolonade (Bild links). Das einstige Haupttor zum Temopelbezirk an der Westseite.


Der um das Jahr 200 fertiggestellte Monumentalbogen (Bild links) kaschiert mit seinem dreieckigen Grundriss einen Knick in der Kolonadenstrasse (Bild rechts), die einst kilometerlang vom Bel-Tempel bis zum Grab-Tempel führte. Das im Jahre 212 von Kaiser Caracalla zur abgabenfreien Colonia erhobene Palmyra, wurde um das Jahr 250 von einem örtlichen Fürsten namens Hairan regiert. Nachdem die Sassaniden die Parther als östliche Feinde Roms abgelöst hatten und ihr Herrscher Schapur I. Kaiser Valerian 260 vernichtend geschlagen hatte, wurde die handelsstadt von den östlichen Karwanenwegen abgeschnitten. Der Sohn Hairans, Fürst Odainat schloss ein Bündnis mit den Römern, weil der Sassanidenherrscher zuvor ein Bündnisangebot auf beleidigende Weise zurückgewiesen hatte.


Blick in den einstigen Tempel des Nabu (Bild links). Der mesopotamische Gott der Weisheit und der Schreibkunst galt in Palmyra auch als Hüter des Schicksals.  Der im Jahr 146 geweihte Tempel beherbergt einen quadratischen Altar, dessen Baldachin auf zwölf Säulen ruhte. Die einstige achteckige Umkleidekabine der Diokletians-Thermen an der Nordseite der Hauptstrasse.


Der Monumentalbogen aus südwestlicher Richtung gesehen (Bild links). Ein zentraler Punkt des antiken Palmyra war der Tetrapylon, der einen weiten Knick in der Großen Kolonadenstrasse kaschierte (Bild rechts). Als Dux Romanorum (Oberbefehlshaber) aller römischer Truppen in Syrien, konnte Fürst Odainat im Jahre 262 bis nach Mesopotamien vordingen. Auf seinem Weg zur Schlacht gegen die vordingen Goten wurde der König der Könige , wie Odainat sich nennen ließ, zusammen mit seinem ältesten Sohn Herodianus umgebracht.  Für seinen unmündigen und jüngeren Sohn Wahballat überrnahm desssen Mutter Zenobia die Regentschaft.  Sie entwickelte einen ungeheuren Ehrgeiz und nutzte die häufigen Kaiserwechsel und Goteneeinfälle dazu, im Jahre 270 Ägypten, benso wie einen großen Teil Anatoliens zu besetzten.  Größenwahnsinnig geworden erklärte sich Zenobia, die auch behauptete von Cleopatra VII. Philopater abzustammen, zur Augusta und ihren Sohn zum Augustus. Auf dem Höhepunkt  ihrer zeichnete sich jedoch bereits das Ende der gebildeten und attraktiven Fürtsinn ab.


Südlich der Kolonadenstrasse befindet sich die Scenae frons des im Jahre 130 fertiggestellten Theaters (Bild links).  Blick auf die im Süden der Kolonadenstrasse gelegen Turmgräber.  Nach seinem Sieg über die Germanen zog Kaiser Aurelian nach Syrien und schlug auch die Palmyrener 272 vor Antiochia. Zenobia kapitulierte noch im selben Jahr und wurde auf ihrer Flucht an einer Euphrat-Furt von einer römischen Patrouille aufgegriffen.


Blick über den einstigen Tempel der Athena Allat und dem Prätorium auf die mittelalterliche Burg Quala'at Ibn Maan (Bild links).  Das Tal der Gräber.
Über Zenobias Tod gibt es verschiedene Versionen. Während einerseits berichtet wird, dass sie auf dem Weg nach Rom starb, gibt es andererseits auch eine Überlieferung, wonach sie erst viel später als Ehefrau eines römischen Senators das Zeitliche gesegnet haben soll.  


Die majestätisch über der Oase thronende Burg Quala'at Ibn Maan (Bild links).  Der Grabturm des Elehbel (Bild rechts). Nachdem die von den Verwandten Zenobias angeführten Palmyrener die in der Stadt stationierten römischen Soldaten massakrierten, kam Aurelian 273 zurück und gab die Stadt der Plünderung und Verwüstung anheim.  Nachdem die Stadt auch noch von ihren östlichen Handelspartner abgeschnitten worden war, behielt sie in der Folgezeit lediglich eine Bedeutung als Etappe wegen ihrer römischen Garnison.  Die vom byzantinischen Kaiser Justinia verstärkten Stadtmauern konnten nicht verhindern, dass Palmyra 634 beinahe kampflos von muslimischen Truppen überrannt wurde. Nachdem sich ihre militärische Bedeutung noch bis ins 16. Jahrhundert halten konnte, verschwand die Stadt für 400 Jahre von der historischen Bildfläche.


Die Gräber sind wie Schubladen in Wandnischen eingebaut. Die Stirnseiten tragen Porträtreliefs der Verstorbenen. Seitlich sind Porträts weiterer Familienangehöriger angebracht. Hochangesehene Personen wurden in Einzelsarkophagen beigesetzt.


Der beeindruckende Zugang zur Quala'at Ibn Maan (Bild links) und der Innenhof der renovierten Burg.


Ein Blick auf die Säulenstrasse, den Bel-Tempel und die bewachsene Oase (Bild links).  Die Türme im Tal der Gräber und die Oase.



Das unterirdische Grab des Artaban wird durch eine tonnenschwere Steintür verschlossen (Bild links). Ein Bildnis der Verstorbenen und ihrer Seele (Bild Mitte). Auch hier werden die Toten in Schubladen beigesetzt (Bilder rechts und unten).


timediver®'s Fotoseiten Syrien 


  Syrien - Indexseite

timediver®'s Reiseführer-, Sprachführer- und Kartentipps

   

Mit einem Klick auf den Titel gelangen Sie zur jeweiligen timediver®-Rezension