• Letzte Aktualisierung: 18.03.2014

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República del Perú
Piruw Republika
Piruw Suyu
 
El Valle sagrado de los Incas
                  

Als Heiliges Tal der Inka wird die vom Río Urubamba durchflossene Hochebene zwischen den Orten Pisac und Ollantaytambo bezeichnet. Dieses Tal war für die Inkas wegen seiner besonderen geographischen und klimatischen Qualitäten von besonderer Bedeutung. Als einer der reichsten landwirtschaft- lichen Gegenden trug es im erheblichen Maße zum Reichtum von Tahuantinsuyo bei. Die abwechslungsreiche und ursprünglichen Landschaft mit schneebedeckten Bergen, blühenden Wiesen, tiefblauen Lagunen, einer ursprünglichen Flora und Fauna und zahlreiche archäologische Stätten sowie der Weg zum Machu Picchu machen das Tal zum wohl bedeutendsten touristischen Ziel in ganz Südamerika.
Nachdem man etwa 30 Kilometer in nordwestlicher von Lima aus mit dem gefahren ist, offenbart sich beim Ort Pisac am Mirador Taray...
...ein erster Blick in das Valle Sagrado de los Incas, dessen archäologische Stätten mit dem Boleto Turístico Del Cusco betreten werden können, welches für 130 Nueves Soles, umgerechnet ca. 33 Euro, erhältlich ist.

Videoclip: Mirador Taray

In der Nähe des heutigen Ortes Písac, der auch als südliches Tor zum Heiligen Tal  wurde von den Inkas auf einem Felsmassiv eine weiträumige Wohnburg erbaut. Bastionen, Tormauern, Häuser, Lagertürme, ein Tempelviertel, über 4500 Felsengräber (Foto rechts) und Pflanzterrassen  (Foto links) bildeten in einer Höhe von mehr als 3000 Metern ü. d. M. die Siedlung Písaca (Quechua: Rebhuhn). In vier noch heute erkennbaren  Abschnitten konzentrierten sich die Funktionen der Anlage. An ihrer am tiefsten gelegenen Stelle befinden sich die von Stützmauern getragenen Stufenfelder des Argarzentrums. Oberhalb davon stehen der fünfteile Tempelverbund Intiwantana (Quechua: Der Ort, an dem die Sonne verankert ist)., auf dem sich darüber erhebenden Sattel die Bergbauernsiedlung Qanchis Raqai (Quechua: Sieben Häuser) und unweit des 3300 Meter hochgelegenen Kammes die von einer Ringmauer umschlossene Festung Qalla Qasa (Quechu: Geteiltes Dorf).
Um nicht der natürlichen Erosion und dem Verfall preisgegeben zu werden, bedürfen die etwa 7000 (!) Planzterrassen einer permanenten Wartung.  Nachdem die Arbeiten an den obersten Terrassen abgeschlossen sind, wird erneut an den untersten begonnen.
Die Stützmauern der Terrassen dürfen nicht betreten werden!  Zum Mauerwerk gehört ein ausgeklügeltes System von Wasserkanälen....
...und in Stein gehauene Ablaufrinnen (Foto links). Hauptsehenswürdigkeit der archäologische Stätte ist das aus rosa Granitbausteinen ,ebenso perfekt wie die Coricancha in Cuzco, zusammengefügte Amaru Punku (Quechua: Schlangentor; Foto rechts), welches man nach 40 Minuten Aufstieg erreicht. Die kantigen Mauern, die trapezförmigen Türen und die haarscharfen Lichtschnitte entsprechen dem klassischen Architekturkanon der Inka. Sonnenuhr, Reinigungsbäder und die Opfertische, auf denen Lamas dargebracht wurden können zwar noch heute ausgemacht werden, der besucher muss sich den Ort ähnlich wie in Coricancha als eine mit Gold- und Silberfolien ausgeschlagene und von schimmernden Idolen beseelte Kultstätte vorstellen.
Der offenbar von keiner prä-inkaischen Zivilisation bewohnt gewesene Ort , wurde wahrscheinlich nicht vor 1440 errichtet.  Historiker vermuten, dass Písaca  gegründet wurde, um Cusco vor möglichen Angriffen zu schützen. Nachdem es Francisco Pizarro gelungen war, die Siedlung in den frühen 1530er Jahren zu plündern und zu zerstören, ließ der spanische Heerführer und Vizekönig von Peru (Reg. 1569 - 1581), Francisco de Toledo, Conde de Oropesa (1515 - 1582) in den 1570er Jahren das heutige Písac errichten.
An der Straße nach Ollantaytambo bieten zahlreichen landestypische Imbissbuden diese an Spießen geröstete Delikatesse (Foto links). Die nach den von ihnen abgegebenen Laute als Cuy (Quechua: Quwi) bezeichneten Nager werden seit über 4000 Jahren von den Völkern der Anden häufig in deren Küchen als Fleischlieferanten gehalten. Jährlich werden etwa 65 Millionen Meerschweinchen verzehrt, deren Gewicht meistens zwischen 500 bis 600 Gramm liegt. Peruanische Züchtungen haben jedoch auch bereits größere Exemplare hervorgebracht größere, die sogar über 1 Kilogramm wiegen können. Wer das traditionelle peruanische Hochzeitsmal  kosten möchte, braucht übrigens nicht bis zu Südamerika zu Reisen, vielleicht findet er hierzulande einen Sarden, der diese Art von Braten ebenfalls zu schätzen und zuzubereiten weiß.
Das auf einer Höhe von von 2.792 Metern ü. NN gelegene Ollantaytambo (Quechua: Rasthaus, Depot des Ollantay) wurde unter dem 9. Inka, Pachacútec Yupanqui (Reg. 1431 - 1478) zum königlichen Anwesen und zeremoniellen Zentrum ausgebaut. Seine Baugeschichte lässt sich heute nur noch in groben Zügen skizzieren. Bereits seit alter Zeit war der grüne Felsen bereits eine geheiligte Stätte (Huaca) mit einfachen Bruchsteinmauerwerk und kleinen Trapeznischen gewesen, bis sie, vielleicht schon in der ersten Inka-Periode zum Ende des 12. Jahrhunderts n. Chr., einen Mantel aus Granitmonolithen erhielt, wobei die Frontmauer vor den Seitenwänden entstand. Die größten Bauleistungen dürften jedoch in der Spätzeit des Imperiums entstanden sein, als eine Heerschar von zwangsverpflichteten Arbeitern die großen Bausteine von den 10 Kilometer entfernten Chachicata-Steinbrüchen herbeischafften. Das gewaltige Baumaterial musste dabei nicht nur über den Fluss gebracht werden, sondern danach mit reiner Muskelkraft den Steilhang hochgezogen werden. Die spanische Conquista verhinderte schließlich die Fertigstellung des Monuments, so dass mehrere der bis zu 7 meter langen Piedras Cansadas (Müde Stein) auf ihrem Transportweg liegen gelassen wurden. Der Überlieferung nach diente Ollantaytambo als Schrein für die herzen udn Eingeweide der Inkaherrscher diente, deren Mumien sich in der Coricancha von Cusco befanden. Am Cerro Bandolista wurden die an ihren Seiten von natürlichen Felsformationen flankierten Pumatalli-Terrassen angelegt.

Der Aufstieg über die steilen Pumatallis-Terrassen ist zwar beschwerlich, bietet jedoch einen Blick auf das Tal des Río Patacancha, der im Valle Sagrado de los Incas in den Río Urubamba mündet und die Montaña Pinkuylluna (Foto links) mit den einstigen Depósitos der Inkas (Foto rechts). Mit dem Ort ist eine mündliche Überlieferung aus der Inka-Zeit verbunden, wonach sich der aus einfachen verhältnissen stammende Feldherr Ollantay in die schöne Prinzessin Cusi Coyllur (Morgenstern), eine Tochter des Herrschers Pachacútec Yupanqui verliebt habe. Dem 9. Inka, dem Ollantay nicht standesgemäß war, soll die beiden Liebenden daraufhin so lange schikaniert haben, bis sich der verschmähte Schwiegersohn  nach einem siegreichen Feldzug gegen ihn erhoben und die Prinzessin zur Frau genommen habe. Pachacútec ließ seine Tochter in einem Gefängnis verschwinden. Nach dem Tode des Herrschers  befreite sein Sohn und Nachfolger TúpacYupanqui seine Schwester aus ihrer Haft und rehabilitierte Ollantay. Als Nationalepos wird Ollanta gelegentlich
in
Sacsayhuamán  aufgeführt.
Das weltbekannte Symbol Ollantaytambos sind sechs Porphyr-Monolithen, die ohne jegliches Bindemittel nahezu fugenlos zusammen gefügt wurden. Mit einer Höhe von 4,05 Metern, einer Breite von 1,90 Metern und einer Tiefe von 1,80 Metern ist der rechts außen stehende Monolith VI der gewaltigste.  Monolith IV zeigt auf drei Ebenen ein Stufenornament, welche die dreigeteilte Kosmovison der Inka in Himmel, Erde und Unterwelt spiegelt.  Die zyklopische Wand war das Kernstück des unvollendeten großen Sonnentempels.

Unmittelbar unterhalb des Sonnentempels befindet sich die heute, nach ihren gemauerten Nischen bezeichnete Hornacinas-Terasse (Foto links). Beim Abstieg an der Ostseite gelangt man zum Baño de la Ñusta (Foto rechts). Die sagenhafte Prinzessin ist jedoch nur ein Sinnbild der Göttin des alles Leben spendenden Wassers. Die heilige Quelle ziert eine konkav geschwungene Wand mit einem Stufensymbol, welches den himmlischen Sinn alles Fließenden (πάντα ῥεῖ würde es Heraklit nennen) vermittelt. Der von Pizarro nach der Ermordung Atahualpas als Marionette eingesetzte Manco Cápac II. , der nach seiner erfolgreichen Flucht im Frühjahr 1536 gegen die Spanier aufbegehrte, kurzzeitig Sacsayhuamán in Besitz nehmen konnte und Cusco belagerte, zog sich mit etwa 2.000-3.000 Gefolgsleuten zuerst nach Ollantaytambo zurück. Dort gelang im 1536 bei Mascabamba durch die Flutung der Ebene ein Sieg gegen die Spanier. Bei einem großangelegten Angriff der Spanier verlor Manco Capac II. drei Jahre später seine Schwester und Ehefrau Cura Ocllo, die von Spaniern gefangen und zu Tode gequält wurde, und musste sich in die stark bewaldete Gegend von Vilcabamba zurückziehen. Nachdem die Spanier bei den Spaniern zwischen Francisco Pizarro und Diego de Almagro ein Streit um die Herrschaft über Cuzco ausgebrochen war Manco Cápac II. sieben Parteigängern Almagros Zuflucht gewährt hatte, wurde er zusammen mit diesen Mitte des Jahres 1544 ermordet.  Die Mörder wurden von den Söhnen Manco Cápacs, Sayri Túpac (Reg. 1544- 1561), Titu Cusi Yupanqui (Reg 1561 - 1570) und Túpac Amaru (Reg. 1570 - 1572), mit dem die Herrschaft der Sapa Inka (Quechua: Sapay Inka = Ich, der einzige Inka, als Intipchurin (Quechua = Sohn der Sonne) über Tawantinsuyu zu Ende gehen sollte, gestellt und hingerichtet. 


Eine Toppattraktion bietet, trotz der Schäden, die während der Regenzeit 2009/2010 entstanden sind, die etwa 7 Kilometer von der kleinen Comunidad de Maras abgelegene archäologische Stätte Moray. Die Anlage ist in eine ca. 3500 Meter über dem Meer befindliches Kalkstein-Plateau eingebettet, neben der sich im Südwesten der 4100 Meter hohe Wayñunmarka erhebt. In drei natürlichen, unterschiedlich tiefen Dolinen verschiedener schufen die Inkas hier einen bemerkenswerte Komplex kreisförmiger und konzentrischer Terrassen. Die mit über 70 Metern tiefste Anlage wird Qechuyoq Muyo genannt (Foto links, Nr. 1 im Foto rechts). Als Khuychi Muyo (2), Sima Muyo und Intiwantana Muyo (4) werden die drei kleineren Anlagen bezeichnet, die im Modell (Foto rechts) zu sehen sind. Durch die Terrassierung und die runde Anordnung ergibt sich eine Überlagerung des Makroklimas durch etliche, für jede Terrasse unterschiedliche Mikroklimata, die insgesamt einen Temperaturunterschied von bis zu 15 Grad Celsius vorweisen können. Möglicherweise diente Moray den Inkas als Agrarversuchsfeld und/oder war eine Kultstätte der Erd- und Allmutter Pachamama, die trotz oberflächlichem Christentum noch heute von  der Bevölkerung verehrt wird. Alljährlich im Monat Oktober kommen die Einwohner der umliegenden Gemeinden hierher, um ihre landwirtschaftliche Erzeugnisse und handwerklichen Arbeiten zu präsentieren, sowie mit Musik und Tanz die Fiesta del Sol (Moray Raymi) zu feiern.
Ein weiterer sehenswerter Ort im Heiligen Tal der Inkas ist das kleine, auf einer Höhe von 3760 Metern ü. d. M gelegene, Chinchero. Auf den Fundamenten des Sommersitzes des 10. Inka Túpac Yupanqui wurde in der spanischen Kolonialzeit die Iglesia de Nuestra Señora de Monserrat errichtet, in der heute die sonntägliche Messe in Quechua, der Sprache der Indigenas zelebriert wird.
Hinter drei eher bescheidenen Arkadenbögen (Foto links) zeigt bereits der Bereich über der Eingangstür eine reichhaltige, von floralen Mustern bestimmte Dekoration, die über dem Türsturz von einem Gemälde mit der Gottesmutter (Foto rechts) gekrönt wird. Die Madonna wird von den Indigenas als Verkörperung der alten Erd- und Allmuter Pachamama gesehen, der allerorts noch Opfer dargebracht werden!
Der Hauptaltar, der im Jahre 1607 geweihten Kirche wurde im Stil des Anden-Barock geschnitzt, mit Blattgold belegt und der jungfräulichen Geburt Christi gewidmet (Foto links). Die prächtigen, mit floralen Mustern und Fresken von Heiligen verzierten Wände, wurden zusätzlich mit Werken der Indigena-Maler und Leiter der Cuzco-Schule Diego Quispe Tito (1611 – 1681) und Arbeiten wie La Virgen de Montserrat ausgestattet, die Chihuantito Francisco im Jahre 1693 geschaffen hatteBesonders beeindruckend....
...ist jedoch der Dachstuhl der Kirche (Foto links). Auch unterhalb des neben der Kirche gelegenen Plaza de Armas, auf dem jeden Sonntag farben- prächtiger Markt stattfindet...
...sind ebenfalls noch Mauern des einstigen Palastes vom 10. Inka, Túpac Yupanqui erhalten geblieben (Fotos links und weiter oben rechts).  Es ist kaum zu glauben die phantastische Dolinen-Landschaft und Natur des Altiplano Chinchero-Maras  (Foto rechts) mit dem Bau des neuen Aeropuerto Internacional de Chinchero-Cuzco   zerstört werden soll.

Videoclip: Chinchero


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