• Letzte Aktualisierung: 19.03.2014

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República del Perú
Piruw Republika
Piruw Suyu
Machu Picchu
                
                                     
Die Bahnstrecke Cusco–Machupicchu–Quillabamba (185 km) gehört zur peruanischen Südbahn, Ferrocarril del Sur, welche eine Spurweite von 914 mm (Deutsche Bahn: 1432) besitzt. Die Bauzeit des Abschnitts Cuzco - Agua Calientes (110 km) dauerte von 1913 - 1931. Im Februar 2014 begann timediver®'s Zugfahrt nicht an der Estación San Pedro, sondern an der Estación Wanchaq mit einer 90minütigen Fahrt in einem Bus der Peru Rail ins 70 Kilometer entfernte Pachar, da dieser Streckenabschnitt  stillgelegt war. An der Estación de Pachar startete dann die zweistündige Zugfahrt nach Agua Calientes, die lediglich durch einen Halt in Ollantanytambo unterbrochen wurde. Seit einem Erdrutsch zwischen den Stationen Machu Picchu und Santa. Teresa im Jahre 1982 endet die Strecke bereits 15 Kilometer hinter Agua Calientes an der Central Hidro Electrica Machu Picchu, einem Pumpspeicher- kraftwerk. Neben dem Schienenweg kann der Machu Picchu auch über den erst 1942 wiederentdeckten Camino del Inca (Inca Trail) erreicht werden, der am Ufer des Rio Urubamba bei Bahnkilometer 82 seinen Anfang nimmt. Die nur unter bestimmten Restriktionen mögliche, beschwerliche Wanderung auf dem Inka Pfad dauert vier Tage und führt über drei  4198, 3998 und 3700  M. ü. d. M. liegende Gebirgspässe der Abra Warmiwañusqa (Quechua: Sterbende Frau). Als Entschädigung für die Strapazen bieten sich Blicke auf schneebedeckte Berge und in Schluchten mit tropischer Vegetation und der Zugang zu mehreren Inka-Ruinen, wie Runkurakay, Sayacmarca, Wiñay Wayna und Phuyupatamarca, die auf anderem Wege nicht zu erreichen sind.
Da timediver® der viertägige Trip zu unkomfortabel und vor allem auch zu zeitaufwendig war, ließ ich mich lieber mit der Peru Rail kutschieren.

Neben Peru Rail verkehren auf der Strecke auch Personenzüge der Andean Railways (Foto links), die am 1. Januar 2013 mit der Inca Rail fusionierte.
Als Zielort der Bahn wird fast immer, auch in Fahrplänen, Agua Calientes angegeben, eine Benennung die von den oberhalb des Ortes gelegenen Thermalquellen herrührt. Die richtige und offizielle Bezeichnung des kleinen, aber recht belebten Örtchens lautet hingegen Machu Picchu Pueblo. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur von wenigen Bauernfamilien bewohnt, entwickelte sich dieser infolge des Eisenbahnbaus zu einer Siedlung, die von den  Arbeitern Makinachayuq  (Spanisch/Quechua: Die [Ortschaft] mit der kleinen Maschine) genannt wurde. Die Schmalspurbahn ist die einzige Trans- portmöglichkeit, den von Felssteilwänden und Nebelwald umgebenen Ort von Cusco aus zu erreichen, eine Straßenverbindung gibt es bis heute nicht!

Video Clips von Machu Picchu Pueblo (Agua Calientes):   1  2 

Eine kleine Brücke führt über den reißenden Río Urubamba, der hier vom kleineren Río Alcmayo Zufluss erhält. Die "Hauptstrasse" von Agua Calientes  bildet das Gleisbett der Bahn, die lautstark, nur durch einen schmalen Gehweg von den Häusern getrennt , an den meisten Hotels vorbeifährt.
Während das turmförmige Denkmal alle bedeutenden kulturellen Sehenswürdigkeiten Perus präsentiert (Foto links), verkörpert die Bronzestatue eines Sapa Inka (Quechua: Sapay Inka = Ich, der einzige Inka, als Intipchurin (Quechua = Sohn der Sonne) die Kosmologie der Tawantinsuyu, welche eine, durch die heiligen Tiere Schlange (Weisheit), Puma (Stärke) und Kondor (Gerechtigkeit) symbolisierte, Dreiteilung in Unterwelt,  Erde und Himmel  postulierte. (Eine verblüffende Analogie zur nordischen Mythologie, welche die Welt in Utgard, Midgard und Asgard einteilte.)  Der wie eine Schlange gewundene Lauf des lebenspendenden Wasser ergießt sich in eine Tawa Chakana (Andenkreuz) welche für die vier Himmelsrichtungen des Inkareiches mit Cuzco als Nabel der Welt, sowie durch die Stufung zwischen seinen Balken ebenfalls für die Dreiteilung der Welt Ukhu Pacha (Unterwelt), Welt der Kay Pacha (Welt der Menschen) und Hanaq Pacha (Götterwelt) steht (Foto rechts).


Die Luftlinie zwischen Agua Calientes und dem Eingang zur UNESCO-Weltkulturerbestätte Machu Picchu (seit 1983) beträgt zwar nur 1, 6 Kilometer, der Weg über Carretera Hiram Bingham ist jedoch neun Kilometer lang und dauert mit dem Bus 20 Minuten oder 1 1/2 bis 2 Stunden zu Fuss.  Da die tägliche Besucher- zahl auf 4000 begrenzt wurde, muss man sich das Ticket zum Eintritt bereits zuvor besorgt haben. Neben den Gedenktafeln für den (vor der
us- amerikanischen Annexion [ 7. Juli 1898] auf Hawaii geborenen) Archäologen, Forschungsreisenden und Politiker Hiram Bingham III (1875 -1956), der am 24. Juli 1911 mit seinem Team die vom Dschungel überwucherten Ruinen wiederentdeckte....

...erinnern das Instituto Nacional de Cultura del Perú und dieAmerican Society of Civil Engineers, dass die 1450 auf Befehl des 9. Inka, Pachacútec Yupanqui, geschaffene "Siedlung" bereits 90 Jahre später, im Jahre 1540 von allen Bewohnern verlassen wurde (Foto links). Eine Schautafel gibt einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Llaqta (Quechua: Dorf, Ort) Inka de Machu Picchu (Foto rechts).
Bereits nach wenigen, eher unbeschwerlichen Gehminuten bekommt der Besucher den weltberühmten Anblick zu Gesicht, der für viele Schwärmer ein Traumbild und Sehnsuchtsziel bleiben wird. Gemäss dem dualen Weltbild der Inka war auch diese Anlage in einen  Hanan- (oberen) Hurin- (unteren) Sektor geteilt, die Unterscheidung zwischen Stadtgebiet und landwirtschaftlicher Zone machte zudem auch die Vierteilung wie in Cuszco und dem gesamten Reich Tawantinsuyu praktiziert, perfekt. (Quelle des Lageplans: wikimedia, Autoren Pablopablo   und Lencer)  
Ein Panorama, vor dem sich jeder Besucher gerne fotografieren lässt, bevor er mit den architektonischen Details der Anlage beschäftigt, die einstmals lediglich als Landsitz und Rückzugsort des 9. Sapa Inka Pachacútec Yupanqui (Reg. 1431 - 1478) und seines etwa 800köpfigen Hofstaates diente. Im  Vordergrund (Foto rechts) die Werkstätten und Wohnhäuser der Arbeiter (C1).

Videoclips von Machu Picchu:   1  2  3

Unterhalb des "Arbeiterviertels" befindet sich das nach seinem halbrunden Turm benannte Torreón Foto links), der mit seiner akkurat ohne Mörtel zusammengefügter Mauer dergestalt mit einem heiligen Felsen verbunden ist, dass es den Anschein einer gewachsenen Verbindung erweckt  Die Sorgfalt der Steinbearbeitung am Turmfenster lässt die religiöse Bedeutung des Sumturhuasi (Templo del Sol) erahnen, während seine unregelmäßige Kurvatur an die Schwunglinie der Corincancha in Cuzco erinnert. Die im Felsen liegende Höhle des Sanktuariums wurde von Bingham als Mausoleum der Könige gedeutet (C2). Blick über den Heiligen Hof (C4) zu dem sich dahinter erhebenden Hügel Intiwanta (Quechua: wo die Sonne angebunden ist [C5])
Die steilen Terrassen an der Südwestflanke des "Arbeiterviertels" und das dort befindliche Stadttor (C1).
Das Stadttor mit Blick nach außen und der weitere Weg durch das "Arbeiterviertel" (C1).
Ein typisches Lagerhaus (Foto links), was an den großen "Fenstern" zu erkennen ist. Hier konnten mit Hilfe des Wechsel von Tages- und Nacht- temperaturen Feldfrüchte durch eine Art Gefriertrocknung haltbar gemacht werden (C1). Der Heilige Hof (Foto rechts) mit dem Haupttempel (C4).
Blick über die Königliche Residenz (C3) zum Acllawasi (C14 - C16). Vom Mirador Templo el Sol bietet sich ein guter Blick auf den selbigen.....
...an dem sich südlich (im linken Foto rechts) der sogenannte Palacio de la Ñuste (Palast der Prinzessin) anschließt (C2). Blick auf den Heiligen Hof (C4) zum sich dahinter erhebenden Hügel Intiwanta (C5) und den 2701 Meter hohen Huayna Picchu (Quechua: Junger Gipfel) .
Der Carpahuasi (Haupttempel) mit seinem vier Meter langen, aus einem einzigen Monolithen geschliffenen Opferstein oder Altar wurde bei einem Erdbeben beschädigt (Foto rechts), woran sich dieses Chinchilla offenbar nicht stört. Gleichwohl diese Nager zu den Verwandten des Meerschweinchens gehören, landen sie bemerkenswerterweise weder auf dem Grill noch im Kochtopf der Indigenas (C4).
Unmittelbar neben dem Templo Principal steht der Templo de las Tres ventanas, der seinen Namen den großen, trapezförmigen nach Osten ausge- richteten Fensters verdankt, die von riesigen Steinquadern gebildet werden. Der Tempel besitzt keine Mauer zum heiligen Platz hin, so dass er eher einer Halle ähnelt (Tempel der drei Fenster). Die Strahlen der aufgehenden Sonne fallen durch die Fensteröffnungen direkt auf den heiligen Platz und wurden zur Bestimmung der Winter- und Sommersonnenwende genutzt. Hier, am Inticancha (C4) befand sich wahrscheinlich auch der Palast des Hohen Priesters, der als Magier, Gelehrter und oberster Sonnendiener die gleiche Macht besaß, wie der Sapa Inka, zu deren nächsten Verwandten er gehörte.
Die Außenseite des Templo Principal  (Foto links) und ein Blick über die obere Initipampa (Quechua: Inti = Sonne, Pampa = Feld) zur Gruppe der drei Türeingänge und dem Mondtempel (C13) und zum Huayna Picchu.

Nach einem kurzen Aufstieg gelangt man zum Allerheiligsten und am höchsten gelegenen Stelle der Anlage, dem Intiwanta (Quechua: wo die Sonne angebunden ist (C5). Mit dem aus einem Felssockel herausgehauenen Block (Foto rechts) konnten der Sonnenlauf, die Tageszeit, Sternbilder und Planetenbahnen bestimmt werden. Bemerkenswerter Weise steht die neigung des Granitblocks im direkten Bezug zum Äquator und seine vier Scheitelpunkte markieren exakt die vier Himmelrichtungen
Die Grupo de los Moteros o Acllahuasi wurde nach den runden Gebilden rechts, welche als Mörser interpretiert werden, gedeutet. Über ihren tatsächlichen Zweck wird jedoch bis heute ebenso spekuliert, wie über die Sonnenjungfrauen (Quecua: Acllahuasi = Haus der gewählten Frauen)...
.....die angeblich in diesen Räumlichkeiten heimisch gewesen sein sollen (C14 - C16).
Während  die dem Kopf eines Kondors ähnliche Bodenplastik (Foto links) der Namensgeber für den wichtigsten Trakt  von Hurin-Machupicchu ist, wurden die Felsen und Mauern (Foto rechts) als Körper und Schwingen des Vogels gedeutet. (C18).

Die südlichen Terrassenfelder und die unter dem Templo del Sol befindliche Höhle, die von Bingham als Mausoleum der Könige gedeutet wurde (C2).

Der einzigartige Templo del Sol darf von Touristen nicht mehr betreten werden, nachdem sich dort einige von ihnen an den Wänden zu verewigen versuchten. Die in der Nähe stehende eisgraue Mauer aus Granit ist ebenfalls ein Meisterwerk inkaischer Steinmetzkunst (C2).
Auf dem Weg hinauf zum haus des Wächters der Roca Funeraria (Foto links) bietet sich ein Blick  auf den Steinbruch und die nördlichen Pflanzterrassen (Foto rechts).
Auch zur einstigen Funktion des heute als Roca Funeraria bezeichnete Monolithen gibt es verschiedene Theorien. Während die einen ihn in Verbindung  von den mit den den entdeckten Gräbern als Bestattungsstein zu Trauerfeiern am Eingang des Friedhofs von Machu Picchu sehen wollen, betrachten ihn andere als Opferaltar (Foto links).  Von hieraus führt ein 20minütiger Weg zur....

....Puente del Inca, die vielleicht einmal so ähnlich wie jene von Q'eswachaka  (Foto rechts) ausgesehen haben könnte.



Videoclip: Auf dem Weg zum Wayna Picchu

Während die meisten Touristen nach einer Besichtigung des Machu Picchu (Quechua: Alter Gipfel) noch am selben Tag nach Cuzco zurückfahren, hatte mir mein Reiseveranstalter Inkatrotter eine Übernachtung in Agua Calientes empfohlen, der am Morgen ein wohl einmaliges Erlebnis der besonderen Art folgen sollte. Bereits um 06:30 Uhr nahm ich einen der ersten Busse, der mich erneut zur alten Inka-Stätte bringen sollte, um dort den in Dunstwolken gehüllten, 2701 Meter hohen Huayna Picchu (Quechua: Junger Gipfel) erklimmen.
Zu dieser frühen Stunde, in der nur wenige Besucher...
...und dieses einsame Lama unterwegs waren....
....boten sich durch die überall emporsteigenden Dunstschwaden unvergessene Stimmungsbilder...
....wie auch beim Blick auf die sich empor windende Carretera  Hiram Bingham (Foto links). Am Eingang zum Huayna Picchu findet sich die erste Gruppe von maximal 200 Besuchern ein, um Punkt 07:00 Uhr den Kontrollpunkt passieren zu können (Foto rechts).
Pro Tag werden insgesamt nur zwei Gruppen à 200 Besucher zugelassen, die sich nicht nur am tags zuvor das Ticket besorgt haben müssen, sondern zudem verflichtet sind, sich mit Namen, Herkunftland und Alter an der Kontrollstelle ein- und nach ihrer Rückkehr wieder auszutragen. Hierbei konnte timediver® feststellen, dass er an diesem Tage der drittälteste Bezwinger des Huayna Picchu war, der seinem Namen alle Ehre machte, da er vorwiegend von japanischen und anderen Twens erklommen wird. Der Aufstieg ist nicht nur beschwerlich sondern, aufgrund des schmalen Weges und der tiefen Abhänge auch gefährlich. Neben Fitness ist Schwindelfreiheit die wichtigste Voraussetzung für dieses Unternehmen. Manche Stellen bieten zwar Stahlseilen zum Festhalten, ein derartiger Gefahrenort wurde jedoch in Deutschland für die Öffentlichkeit niemals freigegeben werden. Die Registrierung am Checkpoint ist daher nicht verwunderlich, den sollte jemand nicht nach dort zurückkehren besteht die Möglichkeit, dass er abgestürzt ist und Suchtrupps losgeschickt werden müssen.  Die zum Aufstieg erforderliche Zeit wird zwar mit ca. einer Stunde angegeben, man sollte sich ihr jedoch doppelt so lange widmen. Unterhalb des Gipfels erreicht man schließlich eine Terrasse (Foto rechts)....
... von wo aus sich ein grandioser Ausblick auf  die nun unten gelegene  Inkasiedlung un der zu ihr hinaufführenden Carretera Hiram Bingham bietet (Foto links).  Die letzten Meter zum Gipfelbereich (Foto unten links) kann man nur geduckt durch diese Höhle (Foto rechts)....

...und manchmal nur auf allen Vieren bewältigen. Nachdem man etwa 1 Stunde am Gipfel verweilt hat, sollte man sich auch für den noch gefährlicheren Abstieg....
...der an diesen Häusern vorbeiführt, genügend Zeit lassen....

....um immer wieder die herrliche Aussicht auf die Landschaft, das Tal des Río Urubamba und auch auf die Central Hidro Electrica Machu Picchu
(Foto rechts) genießen und sich einprägen zu können. 
Wer dann noch genügend Luft und Lust besitzt kann dann auch noch den 2479 Meter hohen weniger hohen Huchuy Picchu (Kleinen Gipfel) erklimmen.
Nach knapp 4 1/2 Stunden bestätigt dann ein Rückblick auf den Huayna Picchu die eigene Tagesleistung und der Rückweg zum Ausgang bietet.. ...
...weitere Sichtperspektiven auf diese famose, aber auch hochgefährdeten Weltkulturerbestätte, wie hier auf die Kondorgruppe (C18) und die daneben liegenden südlichen Pflanzterrassen. Die Beschränkung auf max. 5000 Besucher täglich ist eine Auflage der UNESCO, die sich auch vehement gegen Pläne  einer Seilbahn von Auges Calientes zum Machu Picchu ausspricht, weil diese den Touristenstrom weiter anschwellen lassen und außerdem die Erdrutschgefahr erhöhen würde.....

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