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Nachdem der westfränkische
König Charles III. le Simple dem Wikingerjarl Rollo mit
dem Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte im Jahre 911 die Normandie als
Lehen übertragen hatte, wurde Rouen die Hauptstadt des neuen Duché
de Normandie. In der Rue du Dojon erinnern eine Gedenktafel und
Ascheurne an all diejenigen die während der deutschen Besatzung in NS-Konzentrationslager
deportiert wurden (siehe beide Fotos).
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La Tour Jeanne d'Arc
ist der einzige Überrest des einst von Philipp II. Auguste zwischen
1204 - 1210 erbauten, zehn Türme zählenden Chateau de Rouen
(Foto Mitte). Die später heilig gesprochene, französische
Nationalheldin Johanna von Orléans (~6. Januar
1412 - 30. Mai 1431) wurde hier während des Hundertjährigen Krieges
vor ihrer Hinrichtung von den Engländern als Herätikerin
festgehalten und gefoltert.
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Ein Modell des Chateau de Rouen.
Als größter der Türme und Dojon der Festung ist La
Tour de Jeanne d'Arc zu erkennen (Foto rechts).
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Der Burggraben vor dem Dojon
(Foto links). Eine am Eingang des Turms angebrachte Tafel erinnert an die
französische Rückeroberung Rouens durch Charles VII le
Victorieux aus dem hause Valois im jahre 1449 und den grausamen Tod von
Jeanne d'Arc am 30. Mai 1431 Foto Mitte).
Eine kunstvolle Glasscheibe mit einer heraldisch eher seltenen blauen Ritter-Schwertlilie
(Foto rechts). Seit Robert le Pieux (27. März 972 - 20.
Juli 1031) stand die Fleur-de-Lys als wichtiges Symbol in einem besonderen
Verhältnis zum Königreich Frankreich.
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Das Rippengewölbe
des ebenerdigen Stockwerkes mit seinem Schlussstein (Foto links).
Eine Holzschnitzerei mit der Abbildung der gefangen genommenen und gefesselten
Jeanne d'Arc (Foto rechts).
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Das Hôtel de Ville
(Rathaus) und die im gotischen Rayonnantstil Abbatiale St-Ouen an
der Rue de la République, wo auch ein Reiterstandbild von Kaiser
Napoleon I. Bonaparte aufgestellt wurde. Die 137 Meter lange und 26
Meter breite Kirche gehörte einst zu der Mitte des 8. Jahrhundert an
der Grabstelle des Bischofs von Rouen, dem Heiligen Ouen (610 - 684) errichteten
Benediktinerabtei, die bis zur Französischen Revolution bestand.
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Das Hôtel de Ville
(Foto links) und der Zugang zum Aître St-Maclou, dem alten
Pestfriedhof, Richtung Ausgang gesehen (Foto rechts).
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Von 1348 bis bis 1781 wurden hier
die Pestopfer verscharrt. Ein eigenartiges Ensemble aus Fachwerkhäusern
aus dem 16. Jahrhundert, die mit Schnitzereien von Totenköpfen, Totengräberwerkzeugen
und Stundengläsern "verziert" sind, säumt den Innenhof. Im einstigen
mittelalterlichen Beinhaus ist heute die Kunsthochschule untergebracht (beide
Fotos).
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Die Rue de Chanoines
(Foto links) ist eine schmale mittelaterliche Gasse, die nur zu Fuß
passiert werden kann. L'Église St-Maclou wurde zwischen 1437
und 1521 im spätgotischen Flamboyantstil errichtet. Ihr Fassade
ist durch ein ungewöhnliches Ensemble aus fünf Spitzbögen geprägt,
die ein reich verziertes Renaissanceportal überspannen (Foto Mitte).
Nach schweren Bombenschäden im Kriegsjahr 1944 renoviert, kann das Kircheninnere
heute eine interessante Mischung aus alten und neuen Buntglasfenstern aufweisen
(Foto rechts).
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Die 1201 begonnene und erst 1514 fertiggestellte
Cathédrale primatiale Notre-Dame de l'Assomption de
Rouen wurde auf den Grundmauern eines romanischen Vorgängerbaus errichtet,
der gleichfalls auf einer vom Heiligen Victrice (340 - 410) errichteten, älteren
christlichen Kultstätte erbaut worden war und im Jahre 1200 durch einen
Brand zerstört wurde. Die untere Partie des 82 Meter hohen Tour Saint-Romain
an der Westfassade (im linken Foto links) ist um 1160 entstanden, während
seine oberen Teile erst im 15. Jahrhundert aufgesetzt wurden. Der 75 Meter
hohen Tour de Beurre (im linken Foto rechts) wurde durch eine Steuer
auf den Butterverkauf in der Fastenzeit - während der normalerweise
der Verzehr von Milchprodukten verboten war - finanziert und im Flamboyant-Stil
des späten 15. Jahrhunderts im Jahre 1507 fertiggestellt. Er wird von
einer achteckigen Turmspitze gekrönt, deren ausgeklügeltes Strebewerk
vier große und vier kleine Fialen abschließen. Das Tympanon
des Hauptportals zeigt die Wurzel Jesse (Foto rechts).
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Die 144 Meter lange Kathedrale
von Rouen war Krönungsort und Grablege der normannischen Herzöge
sowie Metropolitankirche der Normandie.
Das Grabmal des zweiten Herzogs der Normandie, Guillaume
I. Longue-Épée, der am 17. Dezember 972 verstorben ist (Foto
rechts).
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Grabstätte von Henri le
Jeune (28. Februar 1155 – 11. Juni 1183), Mitkönig seines Vaters
Henry II. und älterer Bruder von Richard Löwenherz .
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Die Epitaphien der ersten Bischöfe
von Rouen (Foto links). Epithaph, im dem einst das Herz des vorletzten
Herzogs, Richard Löwenherz, das sich heute in der Schatzkammer der Kathedrale
befindet, beigesetzt wurde. Sein Leichnam wurde in der Abbaye Royale
de Fontevraud bestattet.
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Das Grabmahl von Rollo, dem ersten
Herzog der Normandie (Foto links). Mit ihrem 1877 fertiggestellten, 151,5
Meter hohen Vierungsturm war die Kathedrale von Rouen bis zur Fertigstellung
des Kölner Doms im Jahr 1880 das höchste Gebäude der Welt (Foto
rechts).
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An dieser Stelle wurde am 30 Mai
1431 Jeanne d'Arc als "rückfällige Ketzerin" bei lebendigem Leibe
verbrannt. Im Jahre 1909 wurde sie von Papst Pius X. selig-
und elf Jahre später 1920 von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen.
timediver® wurde an ihrem Gedenktag, dem 30. Mai geboren.
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Nachdem L'Eglise St-Vincent
durch Bombenangriffe der Alliierten im März 1944 zerstört worden
war, wurde an gleicher Stelle, neben dem einstigen Scheiterhaufen im Jahre
1979 die L'Église de Jeanne d'Arc fertiggestellt. Die neue Kirche
soll einem umgedrehten Boot ähneln und ihre Dächer ziehen sich
fast über den gesamten Platz. Die Grundmauern der alten Kirche sind
noch erkennbar (Foto rechts).
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Das ebenfalls bei den Luftangriffen
1944 zerstörte Palais du Justice wurde dagegen sorgfältig
wieder hergestellt.
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Unter dem Ehrenhof des Justizpalastes
verbergen sich die einzigen Hinweise auf die alte jüdische Gemeinde
, die bis zur ihrer Vertreibung durch Philipp IV. le Bel im Jahre
1306 bis zu 20 % der Stadtbevölkerung ausmachte. Le Gros Horloge
, deren Uhrwerk aus dem 14. Jahrhundert stammt. Die reiche Renaissanceverzierungen
über dem Bogen wurden 1529 angebracht. Die Uhr verfügt lediglich
über einen Stundenzeiger und unter der Ziffer VI erscheint der
Wochentag jeweils Gestalt einer mit ihm assoziierten Gottheit (Foto rechts).
Da Horloge ein weibliches Nomen ist müsste es eigentlich La Grosse
Horloge heissen. Die künstlerischen Ausschmückungen der Uhr
hielt man jedoch für dermaßen gelungen, dass man meinte, das grammatische
Geschlecht der Uhr in die maskuline Form umzuwandeln.
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