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Wenn man aus Richtung Caen die
N 13 geradeaus weiterfährt gelangt man an einen Round Point, der
dem Gedenken an den Supreme Commander Allied Expeditionary Force (Oberbefehlshaber
der Alliierten Streitkräfte) bei der Landung in der Normandie und späteren
34. Präsidenten der USA, Dwight „Ike“ David Eisenhower (14. 10.1890
- 28. 03.1969) gewidmet ist (Foto links). Eine am Flüsschen Aure
gelegene Mühle (Foto rechts).
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Die restaurierten Reste eines
gallorömischen Walls aus dem späten 3. Jahrhundert
nach Christus und eines daran angelehnten Gebäudes aus dem 10. Jahrhundert
(Foto links) befinden sich direkt neben La cathédrale Notre-Dame
de Bayeux, die auf dem vermuteten Forum des römischen Augustodurum
und und den Fundamenten eines 891 von Normannen zerstörten karolingischer
Vorgängerbaues errichtet wurde. Als vorromanische Kathedrale unter Herzog
Herzog Rollo aufgebaut, fiel sie dem Großbrand vom Bayeux im Jahre
1047 zum Opfer. Blick auf die Südseite mit Vierungsturm, der
in den 1850er Jahren durch aufwendige Baumaßnahmen vor dem Einsturz,
bzw. Abriß gerettet werden konnte. Mit einem zweiten Geschoss und einer
neugotischen Dachkuppel erhielt er in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert
dann seine heutige Gestalt. (Foto rechts).
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Nach dem Wiederaufbau als Bischofskirche
fand die erneute Weihe – zeitgleich mit der Fertigstellung des Wandteppichs
- am 14. Juli 1077 durch Odo von Bayeux statt, den Bischof von Bayeux,
Earl of Kent und Halbbruder von Wilhelm dem Eroberer.
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Am reich mit Skulpturen
verzierten gotischen Westwerk befinden sich ein Haupt- und zwei Nebenportale,
neben denen sich zwei wuchtige, spitze Türme von 75 Meter Höhe
erheben. Über dem Weltgerichts-Tympanon (1427) am Hauptportal
befindet sich eine Empore hervor, über der sich ein vierbahniges
Maßwerkfenster wölbt. Darüber wiederum,
d. h. zwischen den beiden Türmen steht eine Reihe von zehn herabblickenden
Gewändefiguren (Foto links). Die Kathedrale hat den Grundriss einer
dreischiffigen Kreuzbasilika von 96 Meter Länge.
Die Seitenwände des Hauptschiffes sind in drei Abteilungen gegliedert.
Das sechsjochige Kreuzrippengewölbe über Obergaden und Triforium
befindet sich in einer Höhe von 23 Meter und spannt sich über Breite
von zehn Metern. (Foto Mitte) Der Kern des Kirchenbaus und die unteren Teile
der beiden Türme sind im romanischen Baustil errichtet, was durch ein
Modell (Foto rechts) deutlich wird.
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Durch jeweils sechs Arkaden gelangt
man in die sechs Meter breiten Seitenschiffe. Der romanische Wandschmuck
der unteren Abteilung zeigt skandinavische und orientalische Einflüsse
, deren ikonographischen Bezüge rätselhaft sind (Foto links) Eine
Skulptur zeit den Erzengel Michael mit seinem Flammenschwert als Drachentöter.
Der Drache ist gleichermaßen Symbol des Bösen und des Heidentums,
das vom Christentum besiegt wird.
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Der Kopf mit dem ausgeprägten
Gabelbart (Foto links) ist sicherlich kein christliches Symbol. Die Krypta
gilt als Rest der vorromanischen Kathedrale. Auf einem gallischen Heiligtum
sei die erste Gebetskapelle auf Weisung des Heiligen Exupère
(† um 410) errichtet worden. Der Bau der ersten Kathedrale erfolgte jedoch
erst unter seinem Nachfolger und Begründer des Bistums Bayeux, dem
Heiligen Regnobert (Foto rechts und Fotos unten).
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Die im Mittelalter zugemauerte
und dadurch vergessene Krypta wurde erst im 15. Jahrhundert wiederentdeckt.
Dadurch blieb ihre ursprüngliche Ausgestaltung mit zwei Säulenreihen
und vereinfachten korinthischen Kapitellen, die sich über ein
romanisches Kreuzgewölbe spannen, erhalten. Oberhalb der Kapitelle sind
die Bogenlaibungen mit ockerfarbenen Zeichnungen musizierender Engel
an unterschiedlichen Musikinstrumenten verziert. In den Aussparungen befinden
sich farbenprächtige Fresken und der Gisant (Liegefigur ) des Kanonikers
Gervais de Larchamp. (Foto rechts).
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Im Musée de la Tapisserie
de Bayeux befindet sich eine historisches Zeitzeugnis, das seit 2007
zum UNESCO-Programm „Memory of the World" (Weltdokumentenerbe) gehört:
Der Wandteppich von Bayeux, auch Bildteppich der Königin Mathilda
genannt (Foto rechts), ist eine in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts
entstandene beinahe 70 Meter lange Stickarbeit auf einem ca. 52 Zentimeter
hohen Tuchstreifen. In 58 Einzelszenen wird die Eroberung Englands durch
den Normannenherzog Wilhelm geschildert. Die Erzählung beginnt
mit dem Zusammentreffen von Harald Godwinson, Earl of Wessex und dem angelsächsischen
König Edward. Da sie mit der Schlacht von Hastings am 14. Oktober
1066 endet, fehlen die Schlussszenen mit der Krönung Williams
I. the Conqueror (Guillaume le Conquérant) zum ersten
normannischen König Englands.
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Szene 18: Das normannische
Heer nähert sich dem Ort Dol-de-Bretagne, dessen Herzog Conan fliehen
muss und sich abseilt (Foto links).
Szene 46: Ein Späher berichtet William von den Truppenbewegungen
Harolds (Foto rechts).
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Szene 51: Die von William
ermutigten Kämpfer stürzen sich in die Schlacht Foto links).
Szene 56: Die Armee Harold Godwinsons wird zerschlagen
(Foto rechts).
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Die Thorvald ist der einzige
Nachbau des Kyrkbåt (Kirchboot, von finnisch Kirkkovene) das
in Oslo im Museum steht. Dieser Bootstyp wurde in Norwegen bis ins 19. jahrhundert
hinein benutzt, um die Leute über den Fjord oder in die Kirche zu bringen
(Foto links). Die zeichnung zeigt die Aufstellung der Truppen Wilhelms
und Harolds bei der Schlacht von Hastings am 14. Oktober 1066
(Foto rechts).
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Das Modell einer normannischen
Motte, eines vorwiegend aus Holz errichteten Burgtyps,
dessen Hauptmerkmal ein künstlich angelegter Erdhügel mit einem
turmförmigen Gebäude ist. Derartige Befestigungen werden auch als
Erdhügelburg, Erdkegelburg oder Turmhügelburg bezeichnet Modell
des auf Weisung König Williams ab 1078 in London errichteten
White Towers. Der typische Dojon (Wohnturm) ist der Kern
des heutigen Towers.
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Der mit einer Kettenrüstung
und normannischem Nasalhelm geharnischte Reiter zur Zeit der Eroberung
Englands (Foto links). Während die mit Lilien verzierte Krone
Wilhelms auf sein französisches Erbe hinweist, sind die Drachenköpfe
seines Throns Belege für seine skandinavischen Vorfahren. Die riesige
Platane an der Place de la Liberté ist einer der letzten noch
stehenden Freiheitsbäume Frankreichs, die im Jahre 1797 auf Anordnung
der Revolutionsregierung in jeder französischen Gemeinde angepflanzt
werden mussten. (Foto rechts).
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Am Abend des 6. Juni 1944
wurde Bayeux von den Sherwood Rangers erobert. Nachdem es einen Tag
später offiziell befreit worden war, richtete Charles de Gaulle
hier seinen ersten Regierungssitz ein, der Bayeux eine Schlüsselstellung
für die Alliierten verlieh. Der Friedhof von Bayeux ist der größte
von 18 Commonwealth-Soldatenfriedhöfen in der Normandie. Neben
Kanadiern, Australiern, Neuseeländern, Südafrikanern, Polen, Russen,
Franzosen, Tschechen und Italienern Briten waren die meisten Gefangenen aus
Großbritannien, was auch die Inschrift des Memorials erklärt:
NOS A GULIELMO VICTI VICTORIS PATRIAM
LIBERAVIMUS
(Einst wurden wir von William erobert und jetzt haben wir das Heimatland
des Eroberers befreit.)
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Blick über die Gräberreihen
auf die Kathedrale (Foto links). Auf dem Friedhof wurden auch 466 deutsche
Soldaten begraben (Foto rechts).
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Ein etliche Jahrhunderte altes
Fachwerkhaus mit einem herauskragenden Obergeschoss (Foto links. Bronzene
Plaketten auf dem Pflaster der Gehwege, die mit einem stilisierten
Baum aus dem Teppich von Bayeux verziert sind, weisen den Circuit
du Vieux Bayeux aus, auf dessen 2,5 Kilometer langen Strecke 23 besondere
Stationen markiert und beschrieben werden (Foto rechts).
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