iv align="Center">
Nach oben...


  • Letzte Aktualisierung: 16.04.2012

  • Besucher bisher: kostenloser counter


timediver® Logo

Von den Dardanern

zu den

Kosovaren





timediver®'s Vorbemerkungen:
Von Albanern und Serben werden unterschiedliche Darstellungen für ein und diesselbe zentralbalkanische Region  vertreten, um ihren historischen Anspruch auf Kosova/Kosovo zu begründen. Während sich die Albaner als Nachfahren der illyrischen Dardaner sehen, betrachten die Serben das Gebiet als mittelalterliche Wiege Serbiens. Nach ihrer Auffassung sind die Albaner erst nach ihnen dorthin gelangt. Die besonders in Internet zu verfolgende Polemik dieser Diskussionen sollte allmählich dem Einsehen weichen, dass dies einem gedeihlichen Miteinander von Europäern im Wege steht. Durch eine Zusammenstellung historischer Fakten möchte ich den Versuch einer objektiven Darstellung unternehmen.
2. Jt.
v. Chr.
Im nordwestlichen Balkan entwickeln sich lokale Kulturen, die heute als proto-illyrisch angesehen werden. Neben prä-indoeuropäischen Volksgruppen, sind die ältesten indoeuropäischen Einwanderer, die Träger der Tumulus-Kultur an der Ethnogenese der Illyrer beteiligt. Danach geben die indoeuropäischen Träger der spätbronzezeitlichen Glasinac-Kultur (im heutigen Bosnien) der weiteren Ethnogenese der Illyrer einen Schub. Daneben sind auch Kontakte und kultureller Austausch mit dem mykenisch-kretischen Kulturkreis denkbar.
1.
Jt.
v.
Chr.
Die Zuordnung der Illyrer zu den mittel- und ostmitteleuropäischen Kulturen, wie z. B. Lausitz-Kultur oder Urnenfelderkultur ist zwar umstritten, ein Beeinflussung jedoch wahrscheinlich, da Errungenschaften einer (Leit-)Kultur selten auf eine Ethnie beschränkt bleiben, sondern häufig auch von anderssprachigen Nachbarvölkern übernommen werden. Bestimmte Techniken der Keramikherstellung und die Erdbestattung verbreiten sich vom Balkan aus bis nach Süditalien. (Die Wahrscheinlichkeit einer Verwandtschaft der Stämme beiderseits der Adria stützt sich z. B. auf Ähnlichkeiten zwischen der illyrischen Sprache und jener der süditalienischen Messapier.)
8. Jh. v. Chr. Die kontinuierliche Entwicklung von Regionalkulturen, spiegelt sich in der Differenzierung der illyrischen Stämme. Homer nennt in seiner Ilias die Dardani und Paeones als Verbündete der Trojaner. Auch später treten die Illyrer in Opposition und Konkurrenz zu den Griechen und später zu den Makedonen auf. Der Begriff Illyrer (grie.: Illúrioi) wird uneinheitlich gebraucht. Die Zahl ihrer bekannten Stämme, wird mit den Erkundungsfahrten der Griechen entlang Adria in den nächsten Jahrhunderten anwachsen.

Die Dardaner sind Volksstamm, der im Inneren des Balkans lebt. Ihr Gebiet das von heutigen Wissenschaftlern teilweise den Illyrern, teilweise den Thrakern zugerechnet wirden, umfasst das heutige Kosovo, reicht westlich davon bis ins Tal des Drin und schliesst die albanische Landschaft Dukagjin ein. Im Norden erstreckte es sich bis über Naissus hinaus und im Süden gehörte die Gegend des heutigen Skopje dazu, wo das dardanische Land an Pelagonien und Päonien grenzt, die im 4. vorchristlichen Jahrhundert Provinzen des makedonischen Königreichs geworden waren. Im äußersten Süden "Dardanien" an das Gebiet Dassaratia mit der Hauptstadt Lychnidos. Obgleich über die Herkunft und die Ethnogenese der Dardaner kaum etwas bekannt ist, geht die antike Tradition von einer Verwandtschaft mit dem mythischen kleinasiatischen Volk der Dardaner aus. Diese These würde für eine Zugehörigkeit der balkanischen Dardaner zu den Thrakern sprechen, für die es jedoch keine archäologischen Nachweise gibt.
Die ausgegrabenen dardanischen Artefakte, wie Keramik und die Fibeln weisen demgegenüber illyrische Formen auf, die den illyrischen Fundstücken im heutigen Albanien und an der mittleren Adriaküste ähneln. Da die Dardaner bis zur römischen Eroberung in einer weitgehend schriftlosen Kultur lebten, ist von ihrer Sprache so gut wie nichts überliefert. Zahlreiche Inschriften belegen jedoch, dass sich die Einwohner Dardaniens unter römischer Herrschaft der lateinischen und der griechischen Sprache bedienten.
5
Jh.
v.
Chr.

Hekataios von Milet, bezeichnet die Japyger, Taulantier, Chelidonier, Sesarether als Illyrer. Um die Städte herum entstehen kleinere illyrische Fürstentümer. Daneben kam es auch zu oftmals recht kurzlebigen Reichsbildungen. Griechische Siedler beginnen mit der Kolonisierung des illyrischen Siedlungsgebietes. Nicht immer friedliche Kontakte zu den griechischen Städten führen zur Übernahme griechischer Kulturelemente durch die Illyrer, für deren Elite griechische Luxuswaren zu Prestigegütern werden. (Im 20. Jh. werden die Ausgrabungen der Sippengrabhügel im nordalbanischen Mati-Tals und am Ohrid-See zahlreiche griechische Importwaren zu Tage fördern.) So offenbaren die Entstehung und der Ausbau von befestigten Höhensiedlungen zu städtischen Zentralorten, wie z. B. Byllis oder Berat, die verstärkten griechischen Einflüsse, die auch bedeutende Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaftsstruktur nach sich ziehen. Neben dem städtisches Handwerk und dem Handel gewinnt auch die Seefahrt an Bedeutung.
um
500
v. Chr

Die Dardaner bauen ihre ersten befestigten Siedlungen, wie z. B.: Vlashje in der Nähe der heutigen Stadt Prizren . Obgleich es noch keine größeren räumlichen, politischen Verbund gibt, ist belegt, dass die Dardaner Handel mit den Nachvölkern und -stämmen betreiben. Keramik aus Korinth, Athen und Epidamnos dient als Grabbeigabe. Das wichtigste Exportgut der Dardaner ist Silber. So bezogen die griechischen Kolonien Apollonia und Epidamnos den größten Teil des Silbers für ihre Münzprägungen aus den Bergwerken der Dardaner.

455/
452 v. Chr.
Herodot beschreibt in seinen Historien (I 96) das Volk der Illyriōn Enetoí (die sich tätowieren und Menschenopfer zelebrieren) als Nachbarn der Triballer, Dardaner und Makedonen und stellt dadurch eine Verwandtschaft zu den oberitalischen Venetern in Frage, was zur Vermutung führt, dass er die Illyrer lediglich als einen Unterstamm der Makedonen ansieht. Neben den balkanillyrischen Stämmen kennen die griechischen Autoren auch jenen der italischen Messapier.
4. Jh. v. Chr.

Schriftliche Überlieferungen griechischer Historiker berichten von Kriegen zwischen dem Königreich Makedonien gegen die Illyrer und die in Epirus ansässigen Molosser.
So hat der Periplus des Pseudo-Skylax bereits Kenntnis von illyrischen Stämmen, bei denen er zwischen an den Küsten lebenden Buliner, Hyller, Hierastammer, Nestäer, Manier, Encheleer, Taulantier, Oriker, sowie Amantier) und solchen des Hinterlandes , wie Autariaten, Atiutaner und Dexarer unterscheidet. Das Fehlen der Japyger lässt sich mit deren Vertreibung durch die Liburner erklären. Die Ansicht, dass die Illyrer ein Volk an der Adriaküste des Balkan sind, mit den Liburnern als nördliche und den Chaonen als südliche Nachbarn, hält sich im griechischen Kulturraum bis in die römischen. Zeit hinein.
um 400 v. Chr
Der illyrische Siedlungsraum liegt an der Peripherie der Hallstadt- und Latenkultur.
Illyrische Stämme geraten in kriegerische Auseinandersetzung mit den Kelten. In der südlichen Region kommt es zu ethnischen Vermischungen zwischen den Völkern.
Die landschaftlichen Gegebenheiten bestimmen die ökonomische Basis der eisenzeitlichen Bewohner Illyriens. Während die Gebirgsregionen des westlichen Balkans von Hirtenkulturen bestimmt sind, dominiert in den Ebenen der Ackerbau. Die illyrische Gesellschaft der Eisenzeit ist in Sippen- und Familienverbände gegliedert. Spätere Grabfunde sind ein Beleg dafür, dass die einzelnen Stammesgebiete von Fürsten beherrscht wurden, deren Familien sich sozial deutlich von der übrigen Bevölkerung abhoben.
Foto: Illyrische Grabstätte an der Straße Gjirokast ër-Kakvij ë /Südalbanien 2007© by timediver ®
um
400
v. Chr.
Mit der Stadt Damastion, die nur durch ihre Münzprägungen bekannt wird und konnte bisher heute nicht noch nicht relokalisiert werden konnte, gibt es zumindestens ein gesellschaftliches Zentrum in Dardanien.
359 Perdikkas III. von Makedonien fällt im Kampf die Truppen des illyrischen Königs Bardyllis.
359/
323
Philipp II. von Makedonien kann die Illyrer zwar entscheidend schlagen, sie bleiben jedoch auch unter seinem Alexander (dem Großen) weiterhin selbständig.
3. Jh. Die illyrischen Könige Glaukias und Agron errichten bedeutende regionale Fürstentümer. In dieser Zeit werden die Illyrer auch für ihre Seeräuberei berüchtigt.
280
v.
Chr.

Die Dardaner treten erstmals im Zusammenhang mit dem Kelteneinfall auf dem Balkan in Erscheinung, als sie den Makedonen ein Bündnis gegen die Invasoren vorschlagen, von diesen jedoch abgelehnt wird. Später werden die kaiserzeitlichen Historiker Diodor und Ptolemaeus berichten, dass die Dardaner in jener Zeit von Königen regiert wurden. Namen der Herrscher nennen sie allerdings nicht.

211/
199
v.
Chr.

Der makedonische König Philipp V. (220–179) führt Krieg gegen die Dardaner.

229/
228
v.
Chr.
Gestützt auf das illyrische Königreich Ardiaierreich von Shkodra und der Schwäche der griechischen Küstenstädte kann sich Piraterie auf der Adria ausbreiten. Die von Rom zur illyrischen Königin Teutana (=Königin der teu-ta, ein Name der mit der mit den indoeuropäischen Begriffen für Gemeinschaft, (Volks-)stamm verwandt ist) entsandte Delegation kehrt ohne Verhandlungsergebnis, jedoch mit einem auf der Rückkreise Ermordeten Römer an den Tiber zurück. Im darauf folgenden 1. Illyrischen Krieges muss die Königin im Angesicht der gewaltigen römischen Flotte einlenken. In Folge eines oktruierten Friedensvertrages muss sie auf einen großen Teil Illyriens verzichten und jährliche Kriegskostenent- schädigung zahlen. Der Küstenstreifen Zwischen Lissos (Lezh) und Epiros, mit den Inseln Korkyra (Korfu), Pjaros (Hvar), Issa (Vis), der Stadt Epidamnos (Dyrrhachion/Urazzo/Duerrёs), Atintanien und das Gebiet der Parthiner wird ein römisches Protektorat unter dem Regenten Demetrios von Pharos. Südlich von Lissos ist illyrische Kriegschiffen jelivhr Operation verboten.
Foto: Illyrische Waffen - Helm - Schild; Skanderbeg Museum Kruj ë 2007© by timediver ®


220/
219
Demetrios von Pharos bricht den Vertrag von 22 . Im 2. Illyrischen Krieg zerstört Konsul L. Aemilius die Stadt Pharos. Demetrios flieht zu Philipp II. von Makedonien. Die gesamte kommt Region endgültig unter die Herrschaft des römischen Adlers.

168
v.
Chr.

Unter König Genthios (Gentius), der in Shkodra residiert gibt es die einzige eigenständige Münzprägung der Illyrer. Nachdem Gentius als letzter illyrischer König von den Römern geschlagen wurde, wird er als Gefangener nach Rom geführt. Damit ist die 61jährige Zeit des Kampfes zwischen Römern und Illyrern jedoch noch nicht beendet. Die Eroberung des gesamten von Illyrern bewohnten Gebiets dauert noch an, das von den Römer in mehrere Vasallenstaaten aufgeteilt wird.
Foto: Teuta & Gentius Nationalmuseum Tirana 2007© by timediver ®
175
v.
Chr.
Unter ihrem König Monunios wehren die Dardaner Einfälle der Bastarner ab. Monunios verheiratet seine Tochter Etleva mit dem illyrischen König Genthios . Fünf Jahre später treten Monunios und Genthios einem Bündnis mit den Makedoniern gegen die Römer bei.
167
v.
Chr.
Nach dem Ende des "3. Makedonisch-Römischen Krieges" (167) bitten die Dardaner den römischen Konsul Lucius Aemilius Paullus um Frieden. Die südlich und westlich an Dardanien angrenzenden Länder waren nun zu römischen Provinzen geworden. Die nächsten 50 Jahre werden die Römer a keine weiteren Vorstösse auf dem Balkan unternehmen.
86
v.
Chr.
Lucius Cornelius Sulla geht gegen die gegen die mit dem König von Pontos, Mithridates VI., gegen Rom verbündeten Dardaner vor. Ihr Gegenangriff führte die Dardaner bis nach Delphi.
76
v. Chr.
Während seiner Statthalterschaft in Makedonien gelingt es Gaius Scribonius Curio (Konsul 76 v. Chr.) , die Thraker und Dardaner entscheidend schlagen.
59
v. Chr
Die Dardaner waren bereits in die römische Provinz Illyrien eingegliedert worden, als Gaius Julius Caesar Prokonsul von Gallien und Illyrien wird.
32
v. Chr.
Nach den Feldzügen Oktavians wird das gesamte „befriedete“ Gebiet zwischen raetischen Alpen bis nach Mazedonien wird dem Imperium Romanum als Provinz Illyricum eingegliedert, die wegen ihrer Bodenschätze (Gold, Silber, Kupfer und Eisen), Waldbestände und Marmor wirtschaftlich attraktiv ist.



Fotos: Amphitheater Duerrës; 2007© by timediver ®
6/9
n. Chr.
Illyrien wird nach Aufständen in mehrere Provinzen aufgeteilt. Dardanien wird Teil der neuen Provinz Mösien.
1. Jh.
n. Chr.
Das gebirgige Dardanien ist für die Römer von geringer Bedeutung. Es wurden weder Legionen stationiert, noch für lange Zeit römische Kolonien gegründet. Neben Naissus (Niš) und der municipia Scupi (Skopje/Shkup) gibt es keine weiteren Städte von Bedeutung. Dies führt bis dahin nur zu einem schwachen Grad der Romanisierung bei den Dardanern. Der Bergbau des Landes hatr nach wie vor eine überregionale Bedeutung. Der hierfür verantwortliche römische Procurator metallorum Augusti residiert in Scupi.
um
125 n. Chr.
An einer seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert von Illyrern bewohnten Siedlung gründet Kaiser Hadrian die Kolonie Ulpiana (10 Km südöstlich des heutigen Priština, beim Ort Lipjan). In der Nähe dieses dritten Muncipium in Dardania war man auf bedeutende Bleivorkommen gestossen, Damals diente das giftige Metall der errichtung von Trinkwasserleitungen.
3. Jh. n. Chr. Durch Jahrhunderte andauernden Kontakt akkulturierten sich die Illyrer allmählich an die römische Lebensweise, was im Laufe der Generationen auch zu einem Wechsel der Sprache zum Lateinische hin führte. Die illyrisch-römischen Beziehungen sind jedoch wechselseitig, denn die Truppen des Illyricums rekrutieren sich vornehmlich aus romanisierten Illyrern und der Elite der romanisierten Illyriciani aus Sirmium entstammen einige römische Kaiser.

Zum Ende des Jahrhunderts wird Dardanie n immer wieder von Barbareneinfällen von nördlich der Donau betroffen. Aus diesem Grund werden die Städte nun stärker befestigt und Truppen in der Provinz stationiert. Dardaner dienen als Soldaten im römischen Heer.
260/
270
Kaiser Marcus Aurelius Claudius.
270/
276
Kaiser Probus
284/
305
Bei seiner Reorganisation der Provinzialverwaltung richtet Kaiser Cäsar Valerius Diocles (Diokletian) eine eigene von Obermösien abgetrennte Provinz Dardania ein. r
bis 324 rivalisierende Regenten der Tetrachie.
395
Bei der Teilung des Römischen Reiches wird Dardanien dem griechischen Osten geschlagen.
411 Naissus (Niš) wird von den Horden des Hunnenkönigs Attila erobert und geplündert.
um
500
n.
Chr.

Während die illyrischen Bewohner an der Schwelle zum Mittelalter im Küstengebiet der Adria größtenteils romanisiert sind, lassen sich in ihrer Nachbarschaft Bewohner des Inlandes nieder, die ihre illyrische Muttersprache beibehalten haben. Aus dieser Siedlungssymbiose entsteht im nördlichen Albanien das Volkstum der Albaner, in deren kollektiver Ethnizität die Spuren des Illyrertums bewahrt blieben. Als Fusionsprodukt zwischen dem Illyrischen des Binnenlandes und der Sprache der Küstenillyrer, die sich teilweise an das Lateinische assimiliert hatten, entsteht die albanische Sprache. Deren weitere Sprachelemente dem Thrakischen entstammen, das sich ebenfalls in einer Phase der Lateinisierung befunden hatte. Zu den ältesten Begriffen des albanischen Wortschatzes gehören ca. 70 Substratwörter aus vorrömischer Zeit (die auch im heutigen Rumänischen präsent sind.) Das Albanische wird zum einzigen, bis heute existenten Vertreter eines eigenen Sprachzweiges der indogermanischen Sprachfamilie, zu dem die ausgestorbenen illyrischen und messapischen Idiomen gehörten. ( „MIA“-Sprachzweig“ © timediver 2007 )
Ende
5. Jh.
Nachdem Kaiser Zenon die Goten nach Italien abgelenkt hat, herrscht in Dardanien für einige Jahrzehnte Frieden und die Wirtschaft prosperiert wieder.
7.
Jh.
Während Gebiete südlich des Flusses Skhumbin von slawischen Stämmen erobert werden, zieht sich die alteingesessene Bevölkerung, in das unzugängliche Bergland zurück. Ein großer Teil der romanisierten-illyrischen Bevölkerung, geht, ebenso wie die Thraker, im Laufe weniger Jahrhunderte in den Südslawen auf.
Um
1000
Das gesamte Gebiet zwischen Schwarzem Meer und Adria, einschließlich des heutigen Albanien gehört zum Großreich des bulgarischen Zaren Samuel.
11. Jh Erstmalige Bezeichnung der Bewohner um Duerrës als Albaner nach dem dort einstmals ansässigen Illyrerstamm „Albanoi“.
1014 Nachdem die Bulgaren am 29. Juli in der Schlacht von Kleidion (Clidium) von Kaiser Basileios II. (Bulgaroktonos ) vernichtend geschlagen werden, kann dieser erneut die byzantinische Herrschaft über Albanien ausdehnen.
1054
Das große Schisma zwischen Rom und Byzanz hat zur Folge, dass sich im Norden Albaniens die römisch-katholische Kirche etabliert, während sich im Süden die griechisch-orthodoxe Richtung verbreitet. Aufgrund ihrer diesseits orientierten Haltung passen sich albanischen Großgrundbesitzer, Bischöfe und Bevölkerung gemäß ihren jeweiligen Interessen mal der einen, mal der anderen Glaubensrichtung an. Der katholisch-orthodoxer Konflikt sollte in Albanien niemals zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führen.

1081





1190
1216








Die sizilianischen Normannen landen in der Nähe von Vlora (Vlorë) und dringen über die Via Egnatia ins Landesinnere in. Eine dauerhafte Herrschaft können sie jedoch nicht errichten.

Mit Arberien (Arberia) und seiner Hauptstadt Krujë etabliert sich das erste unabhängige Fürstentum. Unter Fürst Dhimiter erreicht Arberien, seine größte Ausdehnung, von Pult im Norden bis zum Fluss Devoll im Süden, von Shkodër und Duerrës im Westen bis Dibër im Osten.

Foto: Principata e Abrit Tirana Nationalmuseum 2007© by timediver ®
1205


1272/
1282








14. Jh.
Die Republik Venedig bringt die Stadt Dyrrachim (Durazzo/Duerrës) unter ihre Kontrolle.

Der sizilianische König Karl von Anjou errichtet eine kurzzeitige Herrschaft an der Küste und nennt sich „Rex Albanae“.

ab
1348
Nachdem albanische Volksstämme immer weiter in den Süden, bis in den Epirus und nach Thessalien vorgedrungen sind und das aufgrund innerer Unruhen geschwächte Byzanz nicht mehr auf dem Balkan eingreifen kann, bringt der serbische König Stefan Dushan im Bündnis mit nordalbanischen Adligen ein großes Territorium unter seine Herrschaft. Als Kaiser der Serben, Griechen und Albaner regiert Stefan fortan sein serbisches Großreich, das jedoch wegen einer fehlenden Zentralregierung allmählich machtpolitisch und geografisch zersplittert. Albanische Familienclans gründen eigene halbautonome Fürstentümer, die sich dem serbischen König wiedersetzten. Die Balsha mit der Unterstützung Venedigs im Norden und Skhodra als Mittelpunkt einen gut organisierten Staat. Ballsha II. trägt den Titel eines Königs. Daneben gibt es die Kastrioti, die Topia um Duerrës., die Muzakas um Berat, die Zenebisht in Gjirokaster und die Arta von Shpatads (heute GR).
1354
Die Osmanen überqueren die Dardanellen (!) und beginnen in Makedonien mit der Errichtung von Militärbasen.
1389
Am 28. Juni tritt eine aus Serben, Ungarn, Bosniern, Bulgaren und Albanern gebildete Allianz unter dem serbischen Prinzen Lazar auf dem Amselfeld (Kosovo/Kosova) auf die Truppen Sultan Murads I. Obwohl neben Lazar auch Murad I. den Tod fand, sollte der Sieg des osmanischen Heeres das Schicksal der Balkanländer für die nächsten 500 Jahre bestimmen.

1415
Nachdem weder das geschwächte byzantinische Reich, noch die kleineren christlichen Balkanstaaten das weitere Vordingen der Osmanen verhindern konnten, stoßen diese bis nach Zentralalbanien vor, wo sie die Stadt Krujë einnehmen.
1417
Die Osmanen erobern Vlora, Kanina, Berta und Gjirokastër.
ab
1431

Durch die Eroberung weiterer Gebiete festigt Murad II. die Herrschaft der Osmanen auf dem Balkan. Zur Sicherung der eroberten Gebiete werden Garnisonen errichtet und Volksstämme aus Kleinasien angesiedelt. Südlich des Flusses Mat und nördlich des Epirus wird das heutige Albanien zu einer osmanischen Provinz (Sanjak) zusammengefasst. Um ihren Herrschaftsanspruch gegenüber Rom und Venedig zu sichern, gewährten die Osmanen auch auf dem Balkan eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber den ansässigen Ethnien und deren Sprachen. um die den Christen auferlegte Kopfsteuern zu sparen, treten Bewohner des Balkans zum Islam über. Zur Sicherung der Loyalität müssen christliche Familien in regelmäßigen Abständen ihre Söhnen an die Hohe Pforte des Sultans ausliefern (Devşirme), wo diese im Islam erzogen, zu Beamten ausgebildet oder eine soldatische Ausbildung bei den Janitscharen erhalten. Gjon Kastrioti beherrscht ein Gebiet von Prizren im Norden bis Lezhë im Süden. Auch er muss seinen Sohn Gjergi Kastrioti (den späteren Skanderbeg) und dessen drei Brüder den Osmanen übergeben......
Foto: Albanische Fürstentümer; Museum Krujë 2007© by timediver®
1462
Die älteste schriftliche Überlieferung des gegisch-albanischen besteht in einer katholischen Taufformel.
ab
1468
Während Skanderbegs Sohn mit seinen Arbëreshe (eine Ableitung von Albanoi) nach Süditalien emigriert, bezeichnen sich die „Daheimgebliebenen“ mit der Zeit als Shiqtarë und ihr Land als Shiqipëria. Neben Shqipponjë (Adler) wird die Eigenbezeichnung auch auf shqip (deutlich) oder das Verb shqippoj (verständlich sprechen) zurückgeführt. Dies deutet darauf hin, dass sich die Albaner nach der osmanischen Eroberung anhand ihrer eigenen Sprache gegenüber anderssprachigen Ausländern definierten. Da der Adler ins Gebirge passt und zudem für Stärke, Stolz, Freiheit steht, also auch für das Volk der Shkiptaren , korrespondieren beide Deutungen, die legendäre und die sprachhistorisch reale, mit dem Nationalbewusstsein der Albaner, das sich neben der kriegerischen Wehrhaftigkeit auch über Sprache definiert.
1496
Das erste deutsch-albanische Wörtersammlung entsteht.
1455
In Venedig wird mit dem „Mëshari“ (Missale) das erste Buch in gegischer Sprachform gedruckt.
1492
Der Katechismus des italo-albanischen Priesters Leke Matranga erscheint in der toskischen Variante.
17. Jh.


1809





1816

Der Begriff Illyria taucht als poetischer Begriff in William Shakespeares „Was ihr wollt“ auf.


Napoleon benennt die von Österreich eroberten Gebiete Dalmatien, Fiume, Görz, Istrien,
Krain, Triest und Teile Kroatiens und Kärntens als „ Illyrische Provinzen “ der Kaiserreiches Frankreich.
Der Wiener Kongress gibt einem Teil der ehemals napoleonischen Gebiete den Namen
„Königreich Illyrien“, das sich allerdings als kurzlebig erweisen sollte.
ab
1830
Beginn einer geistigen Bewegung der nationalen Wiedergeburt Völker Südosteuropas, die seit Jahrhunderten unter osmanischer Vorherrschaft standen. Die albanische „Rilindja“ muss sich auf andere Wurzeln berufen, als die nationale Wiedergeburt der Griechen und der Südslawischen Völker. Anders als bei der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter slawischen, insbesondere kroatischen intellektuellen populären illyrischen-panslawischen Idee,
die eine Vereinigung aller Südslawen zum Ziel hatte, geht der albanische Ansatz nicht von einem geographischen Begriff Illyrien aus, der nach der slawische Landnahme im 6. Jahrhundert aufgehört hatte zu existieren. Es werden Forschungen durchgeführt, um eine sprachliche Kontinuität zwischen den antiken Illyrer und den Albanern herzustellen. So sind neben albanischen auch nichtalbanische Forscher der Überzeugung dass die albanische Sprache, die neben Griechisch und Armenisch zu den isolierten Zweigen der indoeuropäischen Sprachfamilie zählt, eine Nachfolgerin des Illyrischen sei. Dies ist strittig, weil sich die Beweisführung aufgrund der wenigen Quellen, die zudem ausschließlich aus kurzen Inschriften bestehen sehr schwierig gestaltet. Von Kritikern wird daher neben der illyrischen Herkunft der Albaner auch eine spätere Einwanderung (wie bei den Slawen) deren ihren heutigen Sprachraum erwogen.
1861


Ethnografische Karte des Zentralbalkan: Albaner (gelb), Serben (grün), Bulgaren (hellgrün)
1878
Am 10. Juni wird in der Bayrakli-Moschee zu Prizren die "Albanische Liga", die auch "Liga von Prizren" genannt wird gegründet. Außenpolitische Ziele der Liga sind die Verhinderung von Gebietsabtretungen, die Rückgabe besetzter osmanischer Gebiete, die Entsendung einer Abordnung zum Berliner Kongress, sowie die Autonomie für die von Albanern bewohnten Gebiete innerhalb des Osmanischen Reichs. Während die von Serbien besetzten Gebiete aufgegeben wurden, verteidigten die Truppen der Liga diejenigen Gebiete, die Montenegro zugesprochen worden waren und die von Griechenland beanspruchten Städte Janina und Preveza.
1881
Ein Ligakomitee hat bis zum Frühjahr die Regierungsgewalt und die Verwaltung des Vilayet Kosovo übernommen. Die Osmanen reagieren mit der Entsendung von Truppen. Dieführenden Köpfe der Liga
werden verhaftet und in weit entfernten Provinzen internieret. Die Herrschaft der Liga war damit zwar zerstört, eine Folge einer erstärkten kulturellen Emanzipation, die immer wieder von lokalen Unruhen begleitet war, ließ sich jedoch nicht mehr aufhalten.
1895
Gründung der "Liga von Peja " im Januar unter Vorsitz Haxhi Zekas (1832-1904), die nach kurzer Zeit von den Osmanen zerschlagen wird.
1908





1912
Der albanische Kongress von Manastir (Bitola, heute FYROM) nimmt das lateinische Alphabet als
allgemeingültiges für albanische Sprache an.



Am 8. November wird in Vlora die Republik Albanien ausgerufen.
1918
Das Kosovo gehört als Bestandteil Serbiens zum neugegründeten "Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen " , das 1929 offiziell in Königreich Jugoslawienumbenannt wird.
1920er
Die aus dem slawischen Toponym Kosov- und dem albanischen Suffix -ar Bezeichnung Kosovar findet erstmals in Albanien Verwendung. Dort halten sich zentausende Flüchtlinge auf, deren politische Sprecher im Parlament von Tirana eine eigene Gruppe bilden, die als Kosovaren bezeichnet werden. Mit fortschreitender Dauer der Aufspaltung der albanischen Siedlungsgebiete, bürgert sich der Begriff allmählich in den albanischen Sprachgeprauch ein.
1942 Als Untertitel einer von den Partisanen herausgegebenen Wochenzeitung taucht der Begriff Kosovar auf, bleibt jedoch unter Kosovo-Albanern umstritten.
1943
Vom Vorsitzenden der von Deutschland initiierten "Zweiten Liga von Prizren" wird im September der Vorschlag unterbreitet 120.000 - 150.000 Freiwillige für den Kampf gegen südslawische Partisanen aufzustellen.
1944
In einem dunklen Kapitel der Geschichte wird der Name Skanderbegs in Verruf gebracht.
Auf Weisung Heinrichs Himmlers wird die „21. Waffen-Gebirgs-Division der SS Skanderbeg (albanische Nr. 1" aufgestellt, für die der Name Skanderbeg als zusätzliche Bezeichnung missbraucht wird. Auch Skanderbegs Helm mit dem Gamsschädel muss als Ärmelabzeichen der Uniformen herhalten. Die Angehörigen der Einheit rekrutieren sich hauptsächlich aus dem Kosovo/Kosova , das dem vor Hitlers Gnaden geschaffenen „Großalbanien“ angeschlossen worden war. Die NS-Rassenideologie versucht, die Albaner als „Arier“ im Kampf gegen die Jugo(=Süd-)slawen, vornehmlich die Serben zu instrumentalisieren, wobei sie sich Jahrhunderte alte ethnische und auch konfessionelle Gegensätze zunutze macht. So zeichnet sich die auch als „Albanische Nr. 1“ genannte Einheit weniger durch die Bekämpfung der kommunistischen Partisanen Titos aus, als durch Terrorakte gegen die Zivilbevölkerung des Kosovo/Kosova und Nordmazedoniens. Am 28. Juli wird das Dorf Veliko zerstört und seine 380 Einwohner, darunter 120 Kinder ermordet. Die Kommandos der Division verschleppen aus ihrem Einsatzgebiet sämtliche Juden, denen sie habhaft werden konnten zur Deportation nach Bergen Belsen, vertreiben zigtausende von Serben und begehen weitere Kriegsverbrechen.

timediver®'s Anmerkungen:

Während die Kollaboration mit dem Nationalsozialismus und die damit verbundene Schaffung eines kurzzeitigen "Großalbaniens " seit der Zeit Enver Hoxhas von albanischer Seite her oftmals verschwiegen, relativiert, bzw. interpretiert wird, oder andere Aspekte in den Vordergrund (Rescue in Albania) gerückt werden, dient sie serbischer Propaganda zum Herstellen einer "historischen Kontinuität" zu den Ereignissen im Zusammenhang mit dem Konflikt um Kosovo-Metohija/Kosova. Gleiches gilt auch für die im Herbst 1942 gegründete albanische "Balli Kombëtar (Nationale Front)". So wird die "BK" zum Beispiel einerseits im " Länderinformationsblatt des United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) ", das sich einer 1989er Ausgabe der Berner Zeitung.als Quelle bedient, im Kreise anderer Parteien kurz zwar als großalbanische, jedoch antikommunistische Widerstandsgruppe gegen Faschismus und Nationalsozialismus vorgestellt. Andererseits wird sie in " Wikipedia - The Free Encyclopedia ", mit Berufung auf jugoslawische Quellen, als Kollaborateurin der Achsenmächste präsentiert.
Während die französische Ausgabe L’encyclopédie libre ", einen kleinen Arikel über die "Partia Balli Kombëtar Shqiptar " vorweisen kann, wird diese in andersprachigen Wikipedia-Versionen, wie der italienischen " L’enciclopedia libera " zur "Elezioni legislative in Albania 2001" oder in " Die Freie Enzyklopädie " im Artikel zur albanischen Geschichte nur kurz erwähnt. Die albanische " Enciklopedia e Lirë " bietet indessen überhaupt keinen eigenständigen Artikel über die "Balli Kombëtar". (
1974 Durch eine neue jugoslawische Verfassung wird Kosovo zu einer autonomen Provinz erklärt.
In der Diskussion kosovoalbanischer Intellektueller wird heftig über die ethnische Identität der eigenen Volksgruppe debattiert. Während die einen die Auffassung vertreten, dass sich durch Jahrzehnte lange Trennung von Albanien eine besondere kosovarische Identität herausgebildet habe, lehnen andere die Selbstbezeichnung Kosovar ab, weil dies die Spaltung der albanischen Nation vertiefen würde.
Die Befürworter erkennen dadurch nicht nur die politische Realität in Jugoslawien an, sie bringen damit auch ihren Anspruch, Titularnation der autonomen Provinz zu sein. Die Gegner des vor allem in Albanien etablierten Begriffes, sehen darin jedoch einen Versuch der südalbanisch, toskisch dominierten kommunistischen Regierung Enver Hoxhas, die nordalbanischen gegen zu spalten.
1989
Nach der Aufhebung des Autonomiestatus und Bruch der jugoslawischen Verfassung von 1974 durch das Regime Slobodan Miloševićs, der mit einer Verschärfung des serbisch-albanischen Konflikts einhergeht, gelangt der Begriff Kosovaren in die internationalen Medien. Von einigen Journalisten und den United Nations wurde er auch auf die nichtalbanische Bevölkerung Kosovos übertragen.

Als Antwort auf die serbischen Repressionen wird am 23. Dezember die Lidhja Demokratike e Kosovës ( LDK , Demokratische Liga des Kosovo) als führende politische Partei der Albaner im Kosovo gegründet. Vorsitzender wird der promovierte Philologe Ibrahim Rugova (2. Dezember 1944 - 21. Januar 2006) gegründet.
1990
Die albanischstämmige Bevölkerung des Kosovo proklamierte am 2. Juli die Unabhängigkeit. Ibrahim Rugova wird in einer international nicht anerkannten Wahl am 24. Mai zum Präsidenten der selbstausgerufenen „Republik Kosova“ der Albaner gewählt. Unter Rugovas Führung beginnen die Albaner ein paralleles Verwaltungs-, Gesundheits- und Bildungssystem aufzubauen. Rugova setzt sich stets für eine gewaltfreie Lösung des Konflikts mit Serbien und für das Prinzip des passiven Widerstandes ein, was im den Beinnamen "Gandhi des Balkans" einbringen soll.
1992
Im Februar gründen Kosovo-Albaner in Deutschland die Partei Lëvizja Popullore e Kosovës (LPK) ("Volksbewegung von Kosovo") Als Konkurrenzorganisation zur pazifistisch orientierten Partei Ibrahim Rugovas LDK befürwortet die LPK den bewaffneten Kampf gegen die serbischen Streitkräfte.
1993 In Prishtina spaltet sich im Mai die Lëvizja Kombëtare për Çlirimin e Kosovës (LKÇK; Nationale "Bewegung für die Befreiung des Kosovo") ab, die ebenfalls unter Kosovo-Albanern in Deutschland aktiv ist. Auch sie versucht sich eine militärische Abteilung zu schaffen.
1994
Im Untergrundschließen sich Mitglieder von LPK, LKÇK und Veteranen, die in den Jugoslawienkriegen auf Seiten Kroatiens und der muslimisch-kroatischen Föderation gekämpft haben, zur UÇK ( Ushtria Çlirimtare e Kosovës ; „Befreiungsarmee des Kosovo“) zusammen.
1996
1998
In diesem Zeitraum bekannte sich die UÇK zu 21 politischen Mordanschlägen. Daher wurde sie nicht nur von Serbien als terroristisch angesehen. Auch die Kosovo-Albanern sahen in ihr weniger eine nationale Armee als vielmehr eine Organisation wie z. B. die baskische ETA oder die irischen IRA.
1998
Die UÇK geht auch militärisch in die Offensive und kontrollierte bis Anfang Juli etwa ein Drittel des Kosovo, das als "befreite Gebiete" deklariert wird. Serbische Kräfte holen Anfang August zum Gegenschlag aus und eroberten die von der UÇK gehaltenen Territorien zurück. Die UÇK sah sich einer Übermacht von 13.000 Mann der serbischen (paramilitärischen) Sonderpolizei, 6500 Angehörigen der jugoslawischen Armee und 400 serbischen Paramilitärs ("Tiger" serb.: Tigrovi ) gegenüber, der sie in offener Auseinandersetzung nichts entgegensetzen konnte.

Die Kämpfe führen zu einer großflächigen Zerstörung kosovo-albanischer Siedlungen und im Sommer registrierte die UN-Hilfsorganisationen ca. 50.000 bis 60.000 vom Kriegvertriebene, der Anzahl sich bis ins Folgejahr stetig erhöhte.
1999
Zwischen dem 24. März 1999 bis zum 10. Juni 1999 interveniert die NATO ohne UN-Mandat ausschliesslich mit "gezielten Luftschlägen" gegen das serbische Vorgehen gegen die albanischsprachige Bevölkerung der "serbischen Provinz" Kosovo. Nach dem erzwungenen Rückzug der serbischen Streitkräfte im Juni und dem darauf folgenden Einmarsch der NATO, erfolgt die Entwaffnung und am 20. September die Auflösung der UÇK. De facto wurde sie in verschiedene Nachfolgeorganisationen transformiert Neben einem Waffenstillstand wird, basierend auf der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates , eine UN-Verwaltung im Kosovo eingerichtet.
2000

Am 29. Oktober stellt Ibrahim Rugova seine Flagge für "Dardania" vor. October 29, 2000. The flag was blue, inscribed with a red disc with a golden ring. Inside the red disc is the Albanian eagle. Die als "Rugova-Flagge" bezeichnete Fahne des Präsidenten der international nicht anerkanten Republik Kosovo wurde bei Sport- und Kulturveranstaltungen während der UNMIK-Phase benutzt.
2006
Bei der Beerdigung des an Lungenkrebs gestorbenen Präsidenten Ibrahim Rugova wird sein Sargam 26. Januar in eine "Dardania-Flagge " gehüllt.
2007 Bei einem Wettbewerb für eine Flagge des Kosovo werden 993 Vorschläge eingereicht. Nach den Vorgaben der UN muss die Fahne ein Abbild der multiethnischen Gesellschaft sein. Die verbietet sowohl die Abbildung des albanischen und serbischen Doppeladlers, als auch die hergebrachten Farbschemen
rot/schwarz und blau/rot/weiss. Aus den möglichen Vorlagen wählt die "Kosovo Symbol Kommission"
der Vorschläge aus, die sie der "Nationalversammlung des Kosovo" am 4. Februar zur Entschedung vorlegt.


Die Spirale als dardanisches Symbol für die Sonne gedacht.
Fünf Sterne repräsentieren ethnischen Gruppen. Der größte Stern für die Albaner. Ein "europäisches Design" zeigt sechs gleichgrosse Sterne als Symbole für die Volksgruppen der Albaner, Serben, Türken, Bosniaken, Kroaten, Goranen, Roma und Aschkali.
2008
Nachdem die jahrelangen Verhandlungen zum Abschluss eines Interim-Rahmenabkommens zur Findung einer politischen Lösung der Kosovokrise ergebnislos verliefen, erklärt das Parlament in Prishtina/Priština am 17. Februar die Unabhängigkeit der Republika e Kosovës/Република Косово / Republika Kosovo. Als Nationalflagge wird wird der oben rechts abgebildete Vorschlag angenommen. In der Folgezeit erkennen 58 von 192 UN-Mitgliedsstaaten die Unabhängigkeit an. Hierzu zählen Deutschland und 22 weitere EU-Staaten, ohne Griechenland, Slowakische Republik, Spanien und Zypern. Außer Serbien haben mit Montenegro, Albanien, Mazdonien und Bulgarien auch die Nachbarländer den neuen Staat anerkannt. Als ehemalige Teilrepubliken Jugoslawiens treten EU- und NATO-Mitglied Slowenien, sowie NATO-Neumitglied Kroatien zu den anerkennenden Nationen hinzu. Staaten von denen die Unabhängkeit nicht ankannt wird, allen voran Serbien, die Russische Föderation und China, verweisen auf die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates vom 10. Juni 1999 in deren Präambel es u. a. heisst, dass sich alle UN-Mitgliedstaaten zur Wahrung der „Souveränität und Integrität Serbiens“ und der anderen Staaten der Region verpflichten.

In den seit Ende Juli ausgestellten Reisepässen wird die Staatsangehörigkeit mit Kosovar angegeben.
2009
Obwohl weder die Serben, noch die anderen Minderheiten des Kosovo sich selbst als Kosovaren bezeichnen, bzw. jemals bezeichnet haben, wird der Begriff mittlerweile international für die gesamte Bevölkerung der Republik verwendet und hat als solcher auch Eingang in den Duden gefunden.

timediver®’s Anmerkung :
Während meiner Balkanreise im April/Mai fand sich auch kein Albaner, der sich als Kosovar bezeichnet hätte. Ich habe jedoch Albaner kennengelernt, die Ibrahim Rugovas Idee, das Land Dardania zu nennen, zustimmen, jedoch keine Ansprüche erheben, tatsächlich und gänzlich von dem antiken Illyrerstamm abzustammen. So fand ich am 1. Mai am Grabe Rugovas in Prishtina, zwischen einer albanischen und der Flagge des Kosovo, auch eine Flagge Dardaniens vor.

2005
Neritan Ceka veröffentlicht sein Buch „The Illyrian to the Albanians“
Mehr als 600 Lehnwörter lateinischer Herkunft, zeugen von einer fortgeschrittenen Akkulturation einer vormals autochthonen Bevölkerung an die römische Lebensweise und Sprache. Im Alltag und über die Terminologie der griechisch-orthodoxen Kirche gelangten auch Gräzismen in das Albanische. Seit dem 6 Jahrhundert kamen Slawische, vornehmlich serbische, im 12. Jahrhundert venezianische, ab dem 15. Jahrhundert schließlich auch türkische Entlehnungen hinzu. Die Namen der illyrischen Könige Gent(ius) und Agron, sowie der Königin Teuta sind bei den Albaner(innen) auch heute noch oftmals anzutreffen. Die in einigen Enklaven Griechenland lebenden Arvanitika sprechen eine Variante mit starkem Lokalkolorit, das sich von anderen Formen des Albanischen deutlich unterscheidet. Auch die Entwicklung des in Süditalien gesprochenen Arbëreshë weist erhebliche Abweichungen vor. Bei vernünftiger Betrachtung kann davon ausgegangen werden, dass die heutigen Albaner in einer Beziehung zu den antiken Illyrern stehen. Die bereits seit der Antike unterschiedlich definierten und klassifizierten Illyrer verkörpern hierbei nur einige von vielen Elemente, die zur albanischen Ethnogenese führen sollten.

Das Albanische ist der einzige Vertreter des sogenannten " MIA“-Sprachzweiges" © der indogermanischen Sprachfamilie, zu dem u. a. die ausgestorbenen illyrischen und messapischen Idiomen gehörten.

timediver®'s Fotoseiten





timediver®'s historische Themen



Gjergj Kastrioti, genannt Skanderbeg

Erstes Bulgarisches Reich
auf dem Balkan - Donaubulgarien


timediver®'s Buchtipps