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Banteay Srei ist eine hinduistische
Tempelruine in der Region Angkor der kambodschanischen Provinz Siem
Reap. Der auf Grund seiner Ornamentik als einer der kunstvollsten
geltende Tempel wurde Mitte des 10. Jahrhunderts erbaut. Banteay Srei
liegt rund 23 Kilometer nordöstlich des Angkor Wat und 28
Kilometer nordöstlich des Zentrums der Stadt Siem Reap am oberen
Siem-Reap-Fluss.
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Vom
Eingang führt ein 67 Meter langer Prozessionsweg (Foto rechts),
der von Arkaden und Querpavillons beidseitig flankiert war, zum Gopuram
der Ostseite des äußeren von drei Mauerringen, die den
Tempel rechteckig umschließen. Der äußere Mauerring
aus Laterit, der den Tempelteich einfasst, ist in Ost-West-Richtung 100
Meter und von Nord nach Süd 95 Meter lang.
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Der
für die inneren Bauten verwendete hochwertige rosa Sandstein
lässt besonders detaillierte Ornamentik zu. Fast alle Wände
der Gebäude im Tempelareal sind mit einem
außergewöhnlich feinen Reliefdekor verziert. Plastisch
herausgearbeitete Girlanden und Laubornamente wechseln mit
kachelartigen skulptierten Platten ab.
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Außergewöhnlich
sind die Flachreliefs auf den Türstürzen und Portalgiebeln
der Tempeltürme, „Bibliotheken“ und Gopura mit Darstellungen aus
der hinduistischen Mythologie, insbesondere dem Ramayana. Die Tympana
an den Giebeln der „Bibliotheken“ gelten als die schönsten der
Khmerkunst (Foto rechts). |
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Der
Tempel wurde während der Regentschaft von Rajendravarman II.
(944–968) zu Ehren des Gottes Shiva errichtet. Auftraggeber waren die
Brahmanen Yajnavaraha, Guru des späteren Königs Jayavarman V.
(968–1001), und dessen jüngerer Bruder Vishnukumara, beide Enkel
von Harshavarman I. und reiche Landbesitzer in der zu dieser Zeit
Ishanapura genannten Region. Die Einweihung erfolgte am 22. April 967.
Der ursprüngliche Name des Tempels lautete Tribhuvanamahesvara
(„Großer Gott der dreifaltigen Welt“) und bezog sich auf eine
Manifestation Shivas in der hinduistischen Überlieferung. Der
heute gebräuchliche Name Banteay Srei bedeutet „Zitadelle der
Frauen“ bzw. „Zitadelle der Schönheit“.
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Vor
den Eingängen zu den seitlichen und der Mandapa des zentralen
Prasat kauern mythische Yaksha-Wächter mit Löwen-, Affen- und
Geistergesichtern auf Menschleibern, auf den Treppenmauern hocken
Garudas. Nord- und südöstlich der Tempeltürme stehen
zwei Gebäude aus Sandstein und einigen Laterit-Bauteilen, die als
„Bibliotheken“ bezeichnet werden. Über ihren Tonnengewölben
sind die Dächer mit Ziegelsteinen in Kragbauweise gedeckt.
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Im
Zentrum der Anlage von Banteay Srei
stehen drei Tempeltürme, Prasat genannt, nebeneinander auf einer
T-förmigen, mit Friesen geschmückten Plattform, wobei dem
zentralen, etwa 10 Meter hohen Turm eine Mandapa, ein pavillonartiger
Vorbau mit Ziegeldach, vorgesetzt ist. Die den zentralen Prasat
nördlich und südlich flankierenden Türme haben eine
Höhe von etwas über 8 Metern. In zahlreichen Nischen stehen
etwa 70 Zentimeter kleine Figuren: Devatas, Apsaras und Dvarapalas.
Diese Kunstwerke sind so fein herausgearbeitet, dass sie eher wie
geschnitzt anmuten als in Stein gemeißelt. Der zentrale Prasat
ist Tribhuvanamaheshvara, Shiva als großen Herrscher der drei
Welten, der nördliche Vishnu und der südliche Shiva geweiht.
Alle Tempeltürme besitzen neben den nach Osten ausgerichteten
Eingängen je drei Scheintüren.
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Bantei Srei zählt seit 1992 zu
den UNESCO-Weltkulturerbestätten.
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Beng Mealea (Lotusbecken) ist
eine hinduistische Tempel-Ruine in Kambodscha und bildet eines der
schillerndsten Zentren des Khmer-Reiches Angkor.
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Beng
Mealea liegt etwa 40 km östlich von Angkor und gehört vom
Stil her in die Mitte des 12. Jahrhunderts, jedoch finden sich keine
Inschriften.
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Man kann
nur annehmen, dass die Anlage unter König Suryavarman II.
errichtet wurde. Obwohl als hinduistischer Tempel ausgeführt
finden sich auch buddhistische Symbole. Der Tempel ist überwiegend
mit Sandstein errichtet und weitgehend original belassen mit teilweise
überwachsenen Bauwerken.
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Bis vor
wenigen Jahren war die Anlage schwer zu erreichen, eine neue
Straße nach Koh Ker sorgt nun für eine bessere Anbindung.
Die Anlage des Tempels überdeckt eine Fläche von 181 Meter
mal 152 Meter und war das Zentrum einer Stadt, die wiederum ein 45
Meter breiter Stadtgraben von 1.025 Meter Länge in West-Ost- und
875 Meter in Nord-Süd-Richtung umgab.
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Beng
Mealea ist nach Osten ausgerichtet, hat aber auch Eingänge in den
anderen Himmelsrichtungen. Im Osten liegt ein Baray. Viele der Reliefs
zeigen Szenen aus Hindu-Epen mit Vishnu und Shiva.
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Beng Mealea gehört seit 1992
zum Weltkulturerbe der UNESCO.
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Eine
besondere Stellung unter den Tempelanlagen von Angkor und in den
Plänen von Besuchern nimmt Ta
Prohm wegen des halbverfallenen Zustandes ein. Die
Restauratoren und Architekten der École française
d’Extrême-Orient (EFEO), die ersten, die in der Neuzeit begannen,
die Tempel zu restaurieren, beschlossen, einen Tempel in dem Zustand zu
belassen, in dem sie ihn vorfanden.
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Die Wahl
fiel auf Ta Prohm. Die Vegetation und die herabgefallenen Mauersteine
wurden nur soweit entfernt und gesichert, dass es Besuchern
möglich ist, die Anlage zu begehen. Besonders eindrucksvoll sind
die Würgefeigen (Ficus virens) und die noch größeren
Tetrameles nudiflora, deren Wurzeln ganze Gebäude überwachsen.
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Die
äußere Begrenzungsmauer der Anlage umschließt ein
Gebiet von etwa 60 Hektar, wovon der Tempel und die ihn umgebenden
Gebäude nur einem Hektar einnehmen. Jenseits der
äußeren Mauer befanden sich rund 3.140 Dörfer mit
insgesamt 80.000 Bewohnern. Auf dem Gelände selbst lebten vor
allem Mönche. Eine Tempelinschrift gibt ihre Zahl mit 12.640 an.
Ta Prohm wurde im frühen Bayon-Stil errichtet, dessen
auffälligstes Merkmal Türme mit oft mehrere Meter hohen
Gesichtern des Bodhisattva Lokeshvara sind (Foto links).
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Wie
überall in Angkor waren aus Stein gebaute Gebäude
religiösen
Zwecken vorbehalten. Die Menschen, auch der König, lebten in
Häusern
aus Holz. Das ist auch der Grund, weshalb nur die Tempelanlagen die
Jahrhunderte überstanden, während alle weltlichen
Gebäude dem
tropisch-feuchten Klima zum Opfer fielen. |
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Errichtet
wurde Ta Prohm vom späten 12. bis hinein ins 13. Jahrhundert unter
der Regentschaft von König Jayavarman VII. Spätere
Erweiterungen erfolgten unter König Indravarman II. Der
ursprüngliche Name lautete „Rajavihara“ (Sanskrit), was auch die
Verwendung bezeichnete: das königliche Kloster.
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Obwohl
Jayavarman VII. und auch seine Mutter, der er die Anlage widmete,
Buddhisten waren, findet sich in Ta Prohm eine Vielzahl von Reliefs mit
Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie (Krishna, Vishnu, aus
dem Ramayana u. a.).
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Nach der
Fertigstellung wurden in den Heiligtümern 260 Götter und
Göttinnen verehrt.
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Die
Weihung des Tempels erfolgte 1186 zu Ehren von Prajnaparamita, dem
buddhistischen Konzept der „Perfektion der Weisheit“. Wie viele der
Tempelanlagen in Angkor ist Ta Prohm damit ein Beispiel für den
Synkretismus der damaligen Khmer-Bevölkerung.
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Der Tonle Sap (Großer See) ist der
größte See Südostasiens und eines der fischreichsten
Binnengewässer der Erde. Von Norden wird der See durch mehrere
Zuflüsse gespeist, im Süden tritt der nach dem See benannte
Tonle-Sap-Fluss aus, der in Phnom Penh in den Mekong mündet. Jedes
Jahr im Juni ist dort ein weltweit einzigartiges Naturphänomen zu
beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der
Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis
zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein
großteils sehr flaches und ebenes Land ist, drängt das
Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, und dieser wechselt die
Fließrichtung. Die Wassermassen drängen zurück in das
Becken des Tonle Sap und füllen den See, der während der
trockenen Jahreszeit eine Oberfläche von 2.600 – 3.000 km²
aufweist, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende
Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu
fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Der Höhepunkt der
Überflutungen wird im September erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist
knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Kulturfläche
Kambodschas von Wasser bedeckt. Erst im November, wenn der Mekong
wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die
Richtung, und das Wasser des Sees fließt langsam ab. Dieses
Ereignis ist Anlass für das sogenannte Wasserfest (khmer: Bon Om
Touk), das auch gleichzeitig den Beginn der Fischereisaison darstellt.
Die Bewohner am See haben sich ebenso.....
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....auf
dem See auf die jahreszeitlichen Wechsel eingestellt.
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Wohnhäuser
(Fotos oben und rechts) und eine Schule auf dem Tonle Sap (Foto rechts).
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