• Letzte Aktualisierung: 02.04.2017

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Preăh Réachéanachâk Kâmpŭchéa
Königreich Kambodscha
Angkor Thom

                           

Aus dem Umland gelangt man über fünf Dämme durch fünf Tortürme nach Angkor Thom (Große Hauptstadt). Die Dämme sind etwa 15 m breit und mit Sandstein verkleidet; sie durchqueren die Wassergräben. Als seitliche Balustraden dienen je 54 Gottheiten, links Devas (dienende Götter), rechts Asuras (Dämonen), die eine Naga tragen, ein Schlangenwesen. mit mehreren Köpfen tragen. (Devas auf der linken Seite im Foto links und im linken Foto.)
Die Asuras des Südtores (beide Fotos) korrespondieren mit den Devas des Nordtores und umgekehrt. Gleiches gilt für das West- und Osttor. Diese Dynamik zwischen Göttern und Dämonen mit dem Bayon als Drehpunkt und Symbol für den Berg Meru sowie der Nagabalustrade als Vasuki entspricht dem Schöpfungsmythos des Quirlen des Milchozeans. Wie die Balustraden, so sind auch die Gopuram, die Tortürme, aus Sandstein gearbeitet. Auf kreuzförmigem Grundriss erheben sie sich um je 22 m, die Toröffnungen sind 7 m hoch. Jeder Torturm trägt nebeneinander drei Turmaufbauten mit großen Gesichtern: Vom hohen mittleren Aufbau schaut ein Gesicht stadtauswärts, eines stadteinwärts; von den niedrigeren rahmenden Aufbauten schaut je ein Gesicht seitwärts (Foto rechts).
Im Südtor (Foto links).  Neben Angkor Wat ist der Bayon (Foto rechts und unten) die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage in Angkor. Berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen, aus Stein gemeißelten Gesichtern.
Im Jahr 1177 gewannen die Cham eine Seeschlacht auf dem Tonle-Sap-See gegen die Khmer, eroberten deren damalige Hauptstadt Jayenfranagari und töteten König Tribhuvanādityavarman. In vierjährigen Kämpfen gelang es einem jungen Heerführer und Prinzen, die Invasoren zu besiegen; im Jahr 1181 bestieg er als Jayavarman VII. den Thron, und während seiner dreißigjährigen Herrschaft erwies er sich als einer der bedeutendsten Könige von Angkor.
Da der König im Unterschied zu seinen hinduistischen Vorgängern Mahayana-Buddhist war, entstand in seinem Auftrag eine Vielzahl buddhistischer Tempel, Klöster und Universitäten – innerhalb und außerhalb der Stadtmauern seiner neuen „Großen Hauptstadt“, Angkor Thom.
Sein vielleicht direkter Nachfolger Indravarman II. (Reg. um 1220–1243) führte das Bauprogramm weiter; Jayavarman VIII. (um 1243–1295) war verantwortlich für die Zerstörung zahlreicher buddhistischer Bildwerke und restaurierte einige wichtige hinduistische Tempel; in Srindravarman (um 1295–1307) begegnet uns wohl der erste Theravada-Buddhist unter den Angkorkönigen. (Die nachfolgenden Fotos zeigen Kriegszüge, Seeschlachten und Siegesfeiern)
Nun ist die lokale Baugeschichte nicht mehr nachvollziehbar, denn im aufkommenden Theravada-Buddhismus wurden fast nur noch hölzerne Gebäude errichtet. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen mit Siam, aber auch aufkommende Probleme .....
.....mit der Wasserversorgung und der Bodenfruchtbarkeit führten bis Ende des 16. Jahrhunderts zum Niedergang des Angkorreiches.
Die so genannte Entdeckung Angkors in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (ein unsinniger Begriff, denn die Khmer hatten die Tempelanlagen nie vergessen, und andere europäische Besucher hatten sie längst beschrieben) ist eng mit dem Namen Henri Mouhot verknüpft, die Renovierungsgeschichte insbesondere mit der École française d’Extrême-Orient.
Seit 1992 gehören das Angkorgebiet und damit auch Angkor Thom zum von der UNESCO erfassten Weltkulturerbe.
Hundekampf
Erfrischungen
In den Kochtopf... (Foto links) Der Bayon (Fotos rechts und unten) unterscheidet sich durch mehrere Besonderheiten von anderen Tempeln in Angkor, insbesondere:
das zentrale Heiligtum ist rund, nicht quadratisch, die Tempelanlage wurde über Jahrhunderte umgebaut und erweitert und dadurch komplexer als andere Bauten, der Tempel ist nicht von einer Mauer umgeben, sondern von offenen Säulengängen, auf den Türmen wurden rund 200 bis zu 7 Meter hohe Gesichter des Bodhisattva Lokeshvara in den Stein gehauen.

Noch ist nicht endgültig geklärt, ob das Gesicht des Königs als Vorbild für diese Darstellungen diente, dies wird aber für naheliegend gehalten, da der Kult des Bodhisattva mit dem Kult des vergöttlichten Königs (Devaraja) eng verbunden war.
Die Terrasse der Elefanten (Fotos rechts und unten) befindet westlich der Nordsüd-Straße am Großen Platz und grenzt damit das Palastgelände nach Osten ab.
Die Terrasse wurde von König Jayavarman VII. am Ende seiner Regierungszeit (Anfang des 13. Jahrhunderts) erbaut. Sie besteht aus drei unterschiedlich hohen Plattformen, zu der fünf Treppen führen. Die Darstellungen von Elefanten und einer großen Elefantenjagd gaben der Terrasse ihren Namen. Des Weiteren sind auch Garudas, Löwen, Balaha, Gladiatoren, Artisten und Polospieler zu sehen.
Auf dem 350 m langen und 14 m breiten Gelände standen nach Schilderungen chinesischer Reisender des 13. Jahrhunderts mehrere Pavillons, die heute nicht mehr existieren. Von dort aus konnte die königliche Familie Paraden, Prozessionen und Spiele auf dem Großen Platz ansehen. Terrasse des Leprakönigs (Foto rechts).

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