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Angkor Wat (Stadt-Tempelanlage) ist
die bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Der
Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom
Penh in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des Sees
Tonle Sap.
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Angkor
Wat ist nur ein Teil der viel umfassenderen Gesamtanlage Angkor mit
seiner Vielzahl von historischen Bauensembles, von denen Angkor
Thom das größte ist. Wie auch die anderen großen
Tempelareale in Angkor, war Angkor Wat von Siedlungen umgeben. Stein
als Baumaterial war allerdings religiösen Bauwerken vorbehalten,
weshalb von den weltlichen Bauten, auch den Residenzen der Herrscher,
keine erhalten sind.
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Im Jahr
1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa
1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren
Kriegszügen gegen die benachbarten Cham, gegen Dai Viet und das
Mon-Königreich Haripunjaya weiter aus. Daneben ließ er
Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten, darunter
Angkor Wat. Die Anlage wurde als Staatstempel des Königs im
südöstlichen Teil der schon unter Suryavarman I. errichteten
früheren Hauptstadt Yasodharapura erbaut und diente der Verehrung
Vishnus. Es gibt auch Hinweise, wie etwa die ungewöhnliche
Ausrichtung Angkor Wats nach Westen, der Himmelsrichtung des
Todesgottes Yama, die dafür sprechen, dass es der Totentempel
Suryavarman II. war.
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Da weder
die Gründungsstele noch andere Inschriften aus dieser Zeit
aufgefunden wurden, die sich auf das Bauwerk beziehen, ist der
ursprüngliche Name unbekannt. Es wird angenommen, dass es nach
Vishnu benannt wurde, mit dem sich der König Suryavarman II. als
Vishnuist im Unterschied zu seinen Vorgängern, die Shivaisten
gewesen waren, identifizierte, und demnach Vrah Vishnuloka („heiliger
Wohnsitz von Vishnu“) hieß und später, angelehnt an den
posthumen Titel des Gründers Paramavishnuloka („er, der die
himmlische Welt des Vishnu betreten hat“), Preah Pisnulok.
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Die
Arbeiten scheinen rasch nach dem Tod des Königs eingestellt worden
zu sein, so dass einige der Reliefs unvollendet blieben. Im Jahr 1177
wurde Angkor von den Cham, traditionellen Feinden der Khmer, erobert.
Jayavarman VII. gelang es schließlich, die Invasoren zu besiegen
und das Khmerreich wiederherzustellen. 1,5 km nördlich von Angkor
Wat ließ er die neue Hauptstadt Angkor Thom mit dem Bayon als
buddhistischen Haupttempel errichten.
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Im
späten 13. Jahrhundert wandelte sich Angkor Wat vor dem
Hintergrund
der durch Jayavarman VII. initiierten religiösen Revolution nach
und
nach von einer hinduistischen Kultstätte in eine des
Theravada-Buddhismus. Zu dieser Zeit wurde Angkor Wat zum Namen des
Tempelkomplexes. Anders als die anderen Tempel Angkors verwahrloste die
Anlage zwar im 16. Jahrhundert etwas, wurde aber nie vollständig
verlassen. Die im Vergleich gute Erhaltung hängt mit dem
Wassergraben
zusammen, der Angkor Wat gegen das Vordringen des Waldes schützt.
Der Innenhof (Foto rechts).
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Der Innenhof
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König
Suryavarman II.
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Die
Wandreliefs haben verschiedene Themen, wie Feldzüge.....
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....Jenseitsvorstellungen....
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...und
das „Quirlen des Milchozeans“ (Hinduistische
Schöpfungsmythos)....
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...zum Gegenstand.
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Im
späten 13. Jahrhundert wandelte sich Angkor Wat vor dem
Hintergrund der durch Jayavarman VII. initiierten religiösen
Revolution nach und nach von einer hinduistischen Kultstätte in
eine des Theravada-Buddhismus. Zu dieser Zeit wurde Angkor Wat zum
Namen des Tempelkomplexes. Anders als die anderen Tempel Angkors
verwahrloste die Anlage zwar im 16. Jahrhundert etwas, wurde aber nie
vollständig verlassen. Die im Vergleich gute Erhaltung hängt
mit dem Wassergraben zusammen, der Angkor Wat gegen das Vordringen des
Waldes schützt.
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Die
gewaltigen Bauten weisen zahlreiche Schäden auf.
Witterungseinflüsse, die tropische Vegetation und menschliche
Zerstörungskraft, wie etwa die Plünderungen durch die
Siamesen im 15. Jahrhundert, haben den Tempeln zugesetzt. Ein weiterer
Grund für den Zerfall ist, dass sich die Khmer ab dem 13.
Jahrhundert dem Buddhismus zuwandten, weshalb keine neuen Tempel mehr
errichtet wurden. (Die Fotos zeigen den Aufstieg zum Allerheiligsten)
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Hinzu
kam die Abholzung sämtlicher Wälder durch die Khmer, sowie
Missernten durch versiegendes Wasser und den damaligen Klimawandel. Die
Anlage diente aber spätestens seit dem 16. Jahrhundert als
buddhistisches Heiligtum, an dem zwischen 1546 und 1747 über 40
Inschriften angebracht wurden, die Inhalte des Theravada-Buddhismus
vermitteln. Die Fotos zeigen Apsaras,
nach der hinduistischen
und Teilen der buddhistischen Mythologie halb menschliche, halb
göttliche Frauen, die im Palast des Gottes Indra leben. Apsaras
gelten auch als „Geister“ der Wolken und Gewässer und sind in
dieser Hinsicht den Nymphen der griechischen und römischen
Mythologie vergleichbar.
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Nachdem
es, bedingt durch die politische Lage in Kambodscha, auch in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum möglich war,
Restaurierungsarbeiten vorzunehmen (Ausnahme war die Kampagne des
Archaeological Survey of India in den 1980er Jahren), sind inzwischen
unterschiedliche Organisationen damit beschäftigt, den weiteren
Zerfall
von Angkor Wat zu stoppen.
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Kopf einer Gottheit
Bayon Tempel, Angkor Thom
Angkor Periode, Bayon Stil, 12./13. Jahrhundert.
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Shiva und Parvati auf dem Stier Nandi.
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Garuda
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Buddhastatue von einer Naga beschützt
Bayon Tempel, Angkor Thom
Angkor Periode, Bayon Stil, 12./13. Jahrhundert.
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Bodhisattva Lokesvara
Prasat Prei, Provinz Siem Reap
Angkor Periode, Bayon Stil, 12./13. Jahrhundert.
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Stehender Buddha
14. Jahrhundert
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Shiva
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