• Letzte Aktualisierung: 14.06.2011

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  Í S L A N D 

Reykjavik
    Saga- Museum
  
                     



Auf dem Hügel Öskjuhlíð , südlich des Stadtzentrums beim Flughafen Reykjavík, befindet sich Perlan (isl.: Perle), der 1991 fertig gestellte Warmwasserspeicher der isländischen Hauptstadt. Nach bis in das Jahr 1930 zurückreichenden Plänen wurden die sechs Aluminiumtanks mit einer Glaskuppel überdacht. Einer der Tanks wurde trocken gelegt und beherbergt das Saga-Museum, in dem  szenischdie Schlüsselereignisse der der Landesgeschichte dargestellt werden. Der Besucher erhält hier präzise Einblicke in das Leben und Denken der Isländer über einen Zeitraum von mehr als 1.000 Jahren (Foto links). Ein Bronzerelief zeigt die Welt der Nordländer von Schweden bis Grönland (Foto rechts).


Als die Norweger im. 9. Jahrhundert nach Island kamen, lebten dort Priester, papar genannt wurden. Die Lehnwort geht auf das irische Bezeichnung pob(b)a/pab(b)a (Einsiedler oder Mönch) zurück, das wiederum vom lateinischen: papa (Vater) herrührt. (Foto rechts) Die Mönche hatten sich als Einsiedler in die isländische Wildnis zurückgezogen (Foto links). Während einerseits behauptet wird, dass sie nicht  unter den neu angekommenen Heiden" leben wollten, wird auch die Ansicht vertreten, das die irischen Mönche vor Vulkanausbrüchen geflohen seien. Das Landnámabók berichtet darüber, dass einige papar im Siðar-Distrikt siedelten als der Norweger Ketill hinn fiflski in Island ankam. Bisher konnte die Anwesenheit irischer Mönche jedoch noch nicht durch archäologische Funde belegt werden. Um 860 verirrte sich der Norweger/Färinger Naddodd ur bei einem Unwetter mit seinem Schiff auf dem Weg zu den Färöern in den heutigen Reyðarfjörður in Ostisland. Aus naheliegenden Gründen nannte er die Insel Snæland (Schneeland). 


Einige Jahre später überwinterte der Schwede Garðar Svavarsson in Húsavík in Nordisland und benannte die Insel nach sich selbst als Garðarsholmur . Ihm entliefen ein Mitglied seiner Schiffsbesatzung namens Náttfari und zwei Sklaven, eine Frau und ein weiterer Mann, die sich in einem Tal in der Nähe von Húsavík ansiedelten. Náttfari war jedoch nicht edel genug, so dass er bis heute nicht als der erster Siedler Islands angesehen wird. Die Ehre wird Ingólfur Arnarson (Foto rechts) zugesprochen, der mit seinem Ziehbruder Hjörleifur Hróðmarsson und transportfähiger Habe und den Familie im Jahre 870 nach Island kam. Er ließ sich dort nieder, wo seine zuvor ins Meer geworfenen Hochsitzbalken an Land gespült wurden und benannte den Ort Reykjavik (Rauchbucht). Einige Jahre zuvor wies ein freigelassener Rabe Hrafna-Flóki (Foto links) den Weg nach Island. Dieser hatte nach einem harten Winter seinen Siedlungsversuch jedoch wieder aufgegeben und war nach Norwegen zurückgekehrt .


Grimur Kveldúlfsson und sein Vater Kveldúlfur wurden von König Harald I. Hårfagre (ca. 852 - 933) aus Norwegen vertrieben.  Grimur hatte bereits als Mitzwanziger sein Haupthaar verloren und wurde daher auch Skalla-Grimmur (Glatzen Grimur) genannt. Mit seinen übermenschlichen Kräften erlangte er als Schmied größte Berühmtheit (Foto links). Sein Sohn Egill Skallagrímsson (um 910 – 990) erbte nicht nur seine Körperkraft, sondern wurde auch ein berühmter isländischer Skalde und Häuptling, der sein erstes Gedicht bereits im Alter von drei Jahren vortrug (Foto rechts). 


Die Irin Melkorka Mýrkjartansdóttir wurde als 15jährige an den Isländer Höskuldur Dala-Kollsson als Sklavin verkauft, dem sie einen Jungen namens gebar. Da man sie niemals sprechen hörte, ging man davon aus, dass sie stumm sei. Um so erstaunter war Höskuldur, als er sie eines Tages mit dem Sohn sprechen hörte (Foto links). Da sich nun herausstellte, dass sie die Tochter eines rischen Königs namens Mýrkjartan war, wurde sie ab sofort mit der ihr gebührenden Ehre behandelt und erhilet ein eigenes Anwesen in Melkorkustaður im Tal von Laxádur. Freydís Eiríksdóttir war die Tochter von Eiríkr rauði Þorvaldsson und Schwester von Leifur Eiríksson . Bei einem Kampf gegen die Skrælingar in Vinland riss sie sich die Oberbekleidung auf und hielt ihr Schwert an die nackte Brust, was die Indianer dermassen schockierte, dass sie sich zurückzogen (Foto rechts).


Zum Expeditionsteam des Leifur Eiríksson gehörte ein aus dem heutigen Deutschland stammender Mann namens Tyrkir (Foto links), der freudestrahlend mit Weintrauben von einem Erkundungsgang ins Lager Leifbúdir (Foto rechts) zurückkam. Zuerst konnten ihn die Nordmänner nicht verstehen, weil er vor Aufregung in seiner Heimatsprache redete. Nach diesem Fund wurde das Land als Vinland bezeichnet.


Die Wikinger machten Unterschiede zwischen den Völvur einerseits und Hexen und Zauberinnen andererseits. Während letztere mit dem Bösen assoziiert wurden, genoss eine Völva einen hohen Status, denn sie stand in dem Ruf, mit den Göttern kommunizieren zu können. Nach Offenbarung ihrer Zukunftsvisonen wurde sie reich beschenkt. In der Saga von Eiríkr rauði Þorvaldsson spielt die Þorbjörg Lítilvölva (Foto links) mit ihren Vorhersagen für Grönland eine besondere Rolle. Þorgeir Ljósvetningago ði war der Sprecher der heidnische Fraktion, die sich im Jahre 1000 zunächst gegen das Ultimatum des norwegeischen Königs Ólafur Tryggvason zur Annahme des Christentums aussprach. Um einen Bürgerkrieg zu verhindern kam Þorgeir nach einer langen Nacht (Foto rechts) schließlich zu einem Kompromiss: Island nahm offiziell das Christentum an und - was sicherlich einzigartig in der Weltgeschichte ist -  die heidnischen Gebräuche durften jedoch auch weiterhin ausgeübt werden.  


Guðmundur Arason (Foto links) wurde im Jahre 1203 vom Erzbischof von Trondheim zum Bischof von Hólar geweiht. Im Winter 1117/1118 wurden im Auftrag des Althings von 1117 erstmals wesentliche Teile des Textes niedergeschrieben, den der Gesetzessprecher auf der AlÞingversammlung vorgetragen hatte. Mit der Annahme des nach ihrem Schöpfer benannten Hafliði Hafliðaskrá , dem Vorläufer der Grágás, durch das Al Þing im Jahre 1118 beginnt die Zeit des isländischen Schrifttums. Die Grágás wurden um 1263, kurz vor dem Anschluss an Norwegen als Recht des isländischen Freistaates niedergeschrieben (Foto rechts). Die Grágás wurden breits 1271 von der Járnsíða abgelöst, die wiederum schon 1281 vom Jónsbók des norwegischen Königs Magnus VI. Håkonsson ersetzt wurde.


In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts herrschte auf Island ein ständiger Krieg zwischen den einzelnen Familenclans, die ihr jeweiliges Herrschaftsgebiet erweitern wollten. Eine der wichtigsten Familien waren die Abkömmlinge von Hvamm-Sturla, die als Sturlunger bezeichnet wurden. Sie waren jedoch nicht nur als Krieger bekannt, sondern auch als fähige Politiker, Literaten und Geschichtsschreiber (beide Fotos). Nach ihnen wurde eine ganze Ära als Sturlungaöld bezeichnet. Die bekannteste historische Gestalt war Snorri Sturluson (1179 - 23.09.1241).


Eine dieser Schlachten war jene von Örlyģsstaðir zwischen Sturla Sighvatsson und Gissur Þorvaldsson am 21. August 1238 (Foto rechts).
Zwischen 1237 bis 1239 hilet sich Snorri Sturluson in Norwegen auf und wurde von Jarl Skuli einen einen Aufstand gegen den norwegischen König Håkon Håkonarson verwickelt. Snorri verließ Norwegen entgegen der Weisung des Königs in Richtung Island. Im Auftrag des Königs sollte Gissur Þorvaldsson Snorri lebendig fangen und nach Norwegen bringen. Snorri versteckte sich zunächst in einem unterirdischen Gang vor seinen Verfolgern, wurde jedoch - nachdem man ihm Verschonung zugesichert hatte -  von diesen zusammen mit einigen seiner Söhne in Reykholt ermordet . Im Jahre 1402 hatte der Schwarze Tod auch Island erreicht und wütete dort bis 1404. (Foto links).  


Im Jahre 1343 wurde Schwester Katrín, eine Nonne aus dem Konvent von Kirkjubæ r schuldig gesprochen, ihre Seele an den Teufel verkauft zu haben und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt (Foto rechts). Sie habe außerdem mit Dämonen verkehrt und den Papst gelästert. Die Anklagen waren natürlich fragwürdig, so dass Schwester Katrín als erste Märtyrerin Islands gilt. Im 16. Jahrhundert wollte der dänische König Christian III. (1537–1559) auch die reformation auf Island durchsetzten. Es gelang ihm 1541 den wichtigen Bischofssitz Skálholt im Süden mit einem der Reformation freundlich gesinnten Bischof zu besetzen. Der katholische Bischof im Norden in Hóla, Jón Arason (1484 – 7. November 1511), widersetzte sich jedoch hartnäckig sämtlichen Bestrebungen, auch seinen Teil des Landes reformieren zu lassen. Als 548 der vom König eingesetzte Gissur Einarsson starb, setzte Jón Arason einen katholischen Mann seines Vertrauens ein. Der König konnte dies nicht hinnehmen und ließ Jón Arason gefangen nehmen und zusammen mit zwei seiner Söhne - ohne Gerichtsverhandlung -  hinrichten. (Foto links).


Der Nachbau eines Original-Wikingerschlittens und die Bronzeskulptur eines berittenen Nordmannes stehen vor dem eingang desSaga-Museums .
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