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Im 13. Jahrhundert besaß
der Skalde und Politiker Snorri Sturluson (1179 – 1241) in Bessastaðir
(wenige Kilometer südwestlich von Reykjavik) einen Herrenhof. Nach
seiner Ermordung Snorris fiel dieser an de König von Norwegen.
In den nachfolgenden Jahrhunderten blieb Bessastaðir zuerst der Sitz der
Vertreter des norwegischen, dann des dänischen Königs. Seit 1973
wird das Anwesen als Amtssitz des isländischen Präsidenten genutzt.
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Die Bláa Lónið
(Blaue Lagune) entstand als Nebenprodukt des nahe gelegenen Geothermalkraftwerkes
Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. In
dem Thermalfreibad bei Grindavík wird ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser
aus einer Tiefe von etwa 2 km, das in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß
wird, zur Oberfläche gepumpt. Nachdem es zur Stromerzeugung und zum Betrieb
eines Fernwärmenetzes genutzt wurde, floss es in das umliegende Lavafeld,
so dass sich dort ein Salzwassersee in der typisch blau-weißen Farbe
(Kieselalgen) bildete. Nachdem die Bevölkerung auf die Idee gekommen
war darin zu baden, wurde dort ein Thermalbad mit Wassertemperatur von 37
– 42 °C angelegt. Für einen dreistündigen Besuch wird ein Eintrittsgeld
von 30 Euro erhoben. Der See erstreckt sich über eine Fläche von
5000 m².
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Þingvellir
ist ein circa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík
am Nordufer des Sees Þingvallavatn gelegener Ort und ein Nationalpark
im Südwesten von Island. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral
in Þingvellir die Reitpfade aus allen Teilen des Landes (Foto links).
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Der isländisch Begriff
"Þing" (gesprochen wie das englische Thing) bedeutet Volksversammlung,
der jedoch etymologisch mit dem englischen "think" verwandt ist.
"Völl", Plural "vellir" bedeutet Ebene oder Felder, so dass Þingvellir
als Ebene der Volksversammlung zu übersetzten ist.
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Der zum UNESCO-Welterbe
gehörende Þingvellir liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone),
die von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill, am Südufer
des Sees Þingvallavatn, umgeben ist. An diesem Ort und seinem Umfeld
wird das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen
Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar. In den letzten
10.000 Jahren ist das Land beiderseits der der Schlucht Almannagjá
um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter
gesenkt. Videoclip
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Die Zeichnung eines einstigen
Hauses (Foto links) und seine heutigen Überreste (Foto rechts).
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Seit dem Jahr 930 (Gründung
des isländischen Freistaats) kommt hier das alljährlich tagende
Alþing (Allthing)aller freien Männer zusammen.
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Auch die Ausrufung der
Republik Island am 17. Juni 1944 fand vor dieser
imposanten Felswand aus Basalt statt.
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Links neben der kleinen Kirche und den anderen
Gebäuden befindet sich ein Rondell, das eigentlich der isländische
Nationalfriedhof werden sollte. Bisher wurden dort jedoch lediglich zwei
Personen bestattet. Eine Zeichnung der Versammlung aller aus den vier
Himmelrichtungen stammenden Freien am Lögberg (Gesetzesberg).
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Der Nationalpark wird vom
Öxará durchströmt, der in der Schlucht
Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss,
formt.
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1294 wurde der
Stóri Geysir (Foto rechts) - nachdem später alle anderen
Heißwasser-Springquellen benannt werden sollten
- das erste Mal in den Oddsverja annáll erwähnt.
1845 erreichte er eine Höhe von 170 Meter. Nachdem er 1915 seine Aktivität
vorerst eingestellt hatte, wurde er ab 1935 wieder für einige Jahre
aktiv, um danach für längere Zeit zu ruhen. Die seit den 1970er
Jahren mit Hilfe von vielen Kilo Schmierseife ausgelösten Eruptionen
wurden auf Druck der Umweltschutzverbände Anfang der 1980er Jahre wieder
abgeschafft. Seit einem Erdbeben im Jahr 2000 bricht er wieder unregelmäßig
aus. Zwischen dem 17. und 20. Juni 2000 erreichte der „Große Geysir“
für 2 Tage eine Höhe von 122 Meter und gilt daher als der höchste
Geysir. Die Funktionsweise des Geysirs wurde 1846 von Robert Bunsen auf seiner
Islandreise wissenschaftlich erkundet .
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Der Strokkur Geysir
zeigt alle 6 – 10 Minuten eine zeitlich recht kurze, 20-30 m hohe Eruptionssäule
(Foto links). Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken,
von wo aus die Nordamerikanische und Eurasische Platte auseinander
driften (Foto rechts).
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In verschiedenen Sprachen
wird vor der Hitze des Wassers gewarnt. Der Litli Geysir (Kleine
Geysir) brodelt so vor sich her.
Videoclip
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Der Gullfoss
(Goldene Wasserfall) des Flusses Hvítá
im Haukadalur im Süden Islands gehört mit Þingvellir
und den benachbarten Geysiren zum sogenannten Gullni hringurinn
(Golden Ring), den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands. Es
ist dem Einsatz von Sigríður Tómasdóttir
und ihrem Vater Tómas Tómasson zu verdanken, dass es
diesen Wasserfall noch gibt, da sich beide um 1920 gegen den geplanten Verkauf
des Geländes am Wasserfall zur Wehr setzten. Eine englische Gesellschaft
wollte einen Staudamm errichten, um Elektrizität gewinnen. Ein weiteres
abgelehntes Projekt von 1977, mit dem drei Viertel der Wassermenge hätten
abgezweigt werden müssen, hätte 2.444 Gigawattstunden pro Jahr
Strom erzeugt. |
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Der Wasserfall rauscht
über eine 11 Meter und eine 21 Meter hohe Stufe in die
Tiefe, wobei die beiden breiten Kaskaden in etwa einem 90°-Winkel zueinander
stehen. Vom Wasserfall bis zum breiten Tal ist die Schlucht 2,5 km lang und
erreicht eine Tiefe von 70 Metern.
Videoclip
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