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Das Þjóðminjasafn
Íslands (Isländische Nationalmuseum) wurde am 24. Februar
1863 gegründet. Die zuvor historisch bedeutenden isländischen Gegenstände,
die in das Dänische Nationalmuseum in Kopenhagen verbracht worden waren,
wurden nach der isländischen Unabhängigkeit zum Teil in das Isländische
Nationalmuseum überführt. Das gegenwärtige Museumsgebäude
in der Suðurgata 41 wurde 1950 eingerichtet (Foto links). Das wohl bekannteste
Exponat ist eine, um das Jahr 1000 gefertigte Bronzestatuette, über
die sich die Gelehrten streiten, ob sie den Gott Thor, einen christlichen
Herrscher oder gar Jesus Christus selbst darstellen würde (Foto rechts).
Die unterschiedlichen Interpretationen haben sicherlich damit zu tun, dass
im Jahre 1000 das Christentum nach einem Beschluss des Alþing
als Staatsreligion angenommen wurde, heidenische Kulte
aber ungehindert im privaten Bereich weiter ausgeübt werden durften.
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Chronologisch aufgebaut
präsentiert die multimediale Dauerausstellung „Eine Nation entsteht.
1200 Jahre Kultur und Gesellschaft in Island“ die Kulturgeschichte Islands
von der Landnahmezeit bis in die jüngste Gegenwart. Während
die älteren Geschichtsepochen vorwiegend aufgrund archäologischer
Funde präsentiert, ist die Darstellung der neueren Epochen eher volkskundlich.
Die Abbildungen zeigen verschiedene Fibeln und Broschen die sowohl praktischen,
als auch modischen Zwecken dienten.
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Mit heidnischen Motiven verzierte
Holzplanken dienten als Teile von Möbeln und Wandverkleidung.
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Nach heidnischem Brauch
wurden die Toten auch mit Waffen bestattet. Das Skelett eines Kindes (Foto
rechts).
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Mit dem Pferd nach
Walhalla. Das Grab eines Krieges mit Pferdeskelett (Fotos links und Mitte).
Die Krümme eines Bischofsstabes wurde aus dem uralten mystischen
Symbol einer sich selbst beissenden Schlange (Ouroboros) gebildet
(Foto rechts).
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Steinreliefs mit Fragmenten
erster christlicher Motive (Foto links). Reste einer hölzernen
Wandverkleidung mit der Darstellung des Jüngsten Tages.
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Eine weitere kunstvolle
Wandverkleidung (Foto links), Schmuckgegenstände (Foto Mitte) und die
die Kirchentür von Valthjofstadur (Foto rechts).
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Christliche Artefakte aus
der zum 1500 Jahrhundert beginnenden dänischen Herrschaft (Foto links).
Ein kunstvoll aus Walross-Elfenbein gefertigtes Trinkhorn mit wohl weniger
christlichen Motiven.
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König Christian
III. (1503 - 1559) von Dänemark hatte bereits im Jahre 1536 die evangelisch-lutherische
Konfession für sein Land, Norwegen und die Färöer durchgesetzt.
Als der Bischofssitz von Skálholt vakant wurde, setzte der König
einen Protestanten ein, der für schnelle Verbreitung der evangelischen
Konfession sorgte. Dem widersetzte sich der katholische Bischof von Hólar,
Jón Arason. Nachdem er im Jahre 1550
mit zwei seiner Söhne in Skálholt hingerichtet wurde, spielt
der Katholizismus auf Island keine Rolle mehr. Heute gehören 79,18%
der Bevölkerung der evangelisch-lutherischen Isländische Staatskirche
an, die gemäß Art. 62 der Verfassung vom Staat unterstützt
und geschützt wird. 0,44 % sind Mitglieder der seit 1972 anerkannten
neopaganischen Ásatrú-Religion. Lutherische Kanzel (Foto links)
und Kirchenbänke (Foto rechts). Die Holzstatue zeigt einen spätmittelalterlich
geharnischten König der auf einem Drachen, dem als besiegt geglaubten
Heidentum, steht (Foto Mitte).
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Ein kunstvoll verzierter
Holzkasten (Foto links) und ein Holzhaus von Siedlern aus dem 19. Jahrhundert
(Foto rechts).
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Nachdem 1904 durch
einen Volksentscheid entschieden worden war, dass ein Isländer den Ministerposten
für Island in Dänemark besetzen und sein Land nach außen
vertreten sollte, begann Islands Autonomie, zu deren Wappentier ein Greifvogel
bestimmt wurde (Foto links). Der Nanook (Eisbär)
ist bis heute das Wappentier Grönland geblieben ist (Foto rechts). In
einzelnen Zusammenstellungen werden die technischen und modischen Errungenschaften
präsentiert, die nach und nach Eingang in die einstige bäuerliche
Gesellschaft Islands fanden (Foto Mitte).
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Die erste (inoffizielle)
- von isländischen Republikanern zwischen 1897 – 1913 gebrauchte - Flagge
Hvítbláinn ("die weiss-blaue")
wurde später von den Shetland-Inseln übernommen (Foto links). Errungenschaften
der frühen Unabhängigkeits- und Nachkriegszeit (Foto recht).
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Kunstvolle Schnitzereien
in Holz und Walross-Elfenbein mit christlichen Motiven (Foto links) und einer
der ersten PCs aus den 1980er Jahren.
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Anlässlich der
Unabhängigkeit Islands am 17. Juni 1944 wurde ein Gesetz
erlassen, das die Staatsflagge und das Staatswappen (Bild links) beschreibt.
Eigene Produkte Islands (Foto Mitte). Isländische Frauentracht
aus dem 19. Jahrhundert (Bild rechts).
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Thorshammer und heidnische
Gemmen und anderer Kultgegenstände, die heute noch Verwendung finden
und ein Schema für Beschwörungen.
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