• Letzte Aktualisierung: 23.03.2014

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Balaklawa / Балаклава / Balıqlava    

Alupka / Алупка

Haspra / Гаспра / Гаспра / Gaspra

Massandra / Масандра  

        

Eine aktuelle Ergänzung befindet sich auf der Krim-Indexseite


Ca. 15 Kilometer südwestlich von Sevastopol liegt die Bucht von Balaklawa. Der kleine Ort (seit 1957 ein Stadtteil von Sevastopol) mit und Bunker seiner tiefen, durch Berge geschützten Bucht unterlag in Sowjetzeiten als U-Boot-Stützpunkt und Atombunker der höchsten Geheimhaltung und war selbst für die Bewohner der Krim unzugänglich. Fast die gesamte Bevölkerung von Balaklawa war in der Basis beschäftigt. Besuche von auswärtigen Familienmitgliedern unterlagen einer äußerst strengen Erlaubnisprüfung. Der Ort und die Bucht wurden auf keiner Karten abgebildet. Während ausländische Touristen kaum hier her finden, gilt der Ort mit seiner phantastischen Badebucht, die nur mit einem kleinen Schiff zu erreicht ist, als Geheimtipp unter den Einheimischen. Während eine Wandmalerei an den "Vaterländischen Krieg" erinnert (Foto links) bietet ein Plan die Übersicht über die Bucht und die Bunkeranlage (Foto rechts).  Videoclip: Balaklawa


Die 15.000 Quadratmeter große Basis war entwickelt worden, um einen direkten Atomschlag mit der Sprengkraft von 100 Tonnen TNT (das Achtfache der Hiroshima-Bombe) zu überleben und deshalb geradezu unzerstörbar. Der Eingang in den Tunnel und die Basis auf der Seite der Bucht (Foto links).
Der U-Boot-Bunker, das 110 Meterlange und 10 Meter breite Trockendock (Foto rechts) sowie die Werkstätten zur Wartung und Reparatur von U-Booten und für Wartung und Tests von Seeminen und Torpedos wurde als Objekt 825 GTS bezeichnet.


Nachdem Stalin 1947 befahl den Bau eines U-Boot-Stützpunktes, der auch nach einem nuklearen Angriff noch einsatzfähig wäre, befohlen hatte, wurde Balaklawa wegen seiner geografischen Besonderheiten ausgewählt. Die Errichtung der Anlage durch Pioniertruppen, die von zivilen Spezialisten unterstützt wurden, dauerte von der Mitte der 1950er bis in die 1960er Jahre hinein. Der Bunker war angelegt worden, um nach einem Atomschlag  3000 Menschen das Überleben für mehrere Wochen zu sichern und einen Vergeltungsschlag ausführen zu können.


Nach der Auflösung der UdSSR wurde die U-Bootbasis noch bis ins Jahr 1993 operativ betrieben. Danach war die aufgegeben Anlage unbewacht und wurde nach und nach geplündert. Nachdem der ukrainische Präsident 2003 die Anweisung gegeben hatte, das Objekt an das Zentrale Museum der Streitkräfte der Ukraine zu übergeben, ist die Anlage als Museumsaußenstelle der Öffentlichkeit zugänglich. Heute sind dort nur noch Modelle von U-Booten (Foto links) zu sehen. Die Luftaufnahme mit dem eingezeichneten Lageplan macht das gewaltige Ausmass der Basis deutlich (Foto rechts). An der geheimen U-Boot-Ausfahrt (A) war das Meer bereits 30 Meter tief, so dass die Anweisung zum sofortigen Abtauchen bestanden hatte.


Die geheime Ausfahrt aus dem 602 Meter langen und 10 bis 22 Meter breiten Kanaltunnel (Foto links) von innen und von der Meeresseite (Foto rechts) aus gesehen.


Der zweite Teil des Komplexes war das Arsenal (Objekt 820). Es diente zur Lagerung, Wartung, Reparatur und Tests der in den Booten benötigten Munition, einschließlich nuklearer Sprengköpfe. Für den Transport der Munition waren Gleisstrecken verlegt, auf denen Flachbordwagen geschoben wurden. Im Arsenal arbeiteten etwa 150 Personen. Bis zu 9500 Tonnen Treib- und Schmierstoffe wurden hier gelagert. Heute sind dort Schautafeln der ukrainischen Streitkräfte aufgestellt wurden. Das ausgedehnte Schienensystem....


....mit seinen kleinen Wagen Auskunft darüber, wie die Atomsprengköpfe vom Bunker zu den Atombooten transportiert wurden. Neben Fahnen der ukrainischen Marine....


....sind auch Waffen und andere maritime Gerätschaften ausgestellt.


Während von diesem U-Boot allmählich die Farbe abblättert, wartet dieses Baudenkmal auf seine Wiederherstellung.


Bereits von den antiken Griechen wurde die Bucht nach Homers Odyssee als treffend Symbol für eine enge Bucht, in der es keine Stürme gibt (Symbolon) bezeichnet. Mitte des 14. Jahrhunderts besetzten erbauten die Genuesen eine Festung, die sie Cembalo nannten. Die Reste diesen wichtigsten Stützpunktes der Genuesen auf der Krim sind auf dem Hügel zwischen Bucht und offenem Meer heute noch gut zu sehen (Foto links). Seinen heutigen Namen Balaklawa (türkisch Balık Yuva=Fischbecken) bekam der Ort nachdem er 1475 von den  Osmanen  erobert worden war. 1783 befahl Zarin Katharina II. die Ansiedlung  vertriebener Griechen aus der Ägäis an. Während des Krimkrieges hatten die Briten ihre Basis in Balaklawa. Hier fand am 25. Oktober 1854 die unentschiedene Schlacht von Balaklawa statt. Die Ausfahrt aus der Bucht (Foto rechts).


Von Balaklawa aus gelangt man über die hoch gelegene, neue Küstenstraße N19 zu einer kleinen Kapelle (Foto links) und einer Plattform, von der man eine gute Aussicht auf das Schwarze Meer und den kleinen Küstenort Foros/Форос (Foto rechts) hat.


Ein paar Kilometer weiter in Richtung Jalta gelangt man schließlich nach Haspra (Гаспра/Гаспра/Gaspra , wo sich das bekannteste Fotomotiv der Krim, das Schwalbennest (Ласточкино гнездо/Lastiwtschyne hnisdo)  befindet. Nach der Annexion der Krim hatte sich ein russischer General auf dieser unzugänglichen Klippe des Ai-Todor-Kaps, 40 Meter über dem Meer ein kleines Sommerhaus bauen lassen. Eine reiche dame aus Mokau kaufte das Anwesen, ließ das Häuschen abreißen und ein Schlösschen erbauen.


Im Jahre 1911 kaufte ihr der in Baku ansässige deutsche Ölmillionär Freiherr von Stengel das Schlösschen ab und ließ es für seine Geliebte in einer Mischung von Elementen aus der schottischen Neugotik und orientalischer Architektur komplett umbauen. 1927 ließ ein Erdbeben das Gemäuer beinahe ins offene Meer stürzen, als Teile des Felsens abbrachen. Erst in den 1970er Jahren wurde das nunmehr über den Felsen hinaus ragende Bauwerk mit Beton abgestützt.


Unterhalb der des Schwalbennestes befindet sich eine öffentliche Meeresbadeanstalt. Der russische Schriftsteller und Anarchist Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, genannt Leo, lebte in den Jahren 1901 und 1902 im kleinen Kurort Gaspra. Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch komponierte hier seine 5. Sinfonie. Der Ort wurde zum Namensgeber für den am 30. Juli 1916 entdeckten Asteroiden (951) Gaspra.

 
Der Voroncov Palast/Воронцо́вский дворе́ц wurde zwischen 1828 bis 1848 am Fuße des Krim-Gebirges bei der Stadt Alupka/Алупка für Fürst Michail Semjonowitsch Voroncov (1782 - 1856), den Generalgouverneur von Neurussland errichtet. Während einer seiner Vorgänger, Reichsfürst von Taurien Grigori Alexandrowitsch Potëmkin (1739 – 1791), die nach ihm benannten Fassadendörfer für einen Besuch der Zarin Katharina II. der Großen hatte errichten lassen, hat Voroncov einen echten Palast hinterlassen, der heute noch das Ziel vieler Ausflügler ist. Während die Mauern (Foto links) sowie die runden....
   
.....und viereckigen Türme an eine spätmittelaterliche Burg erinnern lassen, zeigt die Nordfassade des Hauptgebäudes die Elemente spätgotischer englischer Schlösser im Tudor-Stil aus dem 16. Jahrhundert....


 ....und das Hauptportal der Südfassade weckt Assoziationen an die indische Mogulzeit. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Anwesen verstaatlicht und als Museum veröffentlicht. Die Deckenverkleidung und der orientalisierende Balkon wurden aus Eichenholz gefertigt. Während der Konferenz von Jalta im Februar 1945 wurde der Palast von der britischen Delegation unter Winston Churchill bewohnt.
Während Mauern und Steinbogen (Foto links) an die berühmte Ritterstraße in Rhodos-Stadt erinnern lassen, denkt man beim Anblick des Krim Karadag (Foto rechts) an den Felsen von Gibraltar .


An der 80 Kilometer langen Strecke (P 29) zwischen Alušta und Sudak wurde zu Ehren des Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, eine neue orthodoxe Kirche errichtet.


Kreuz und Anker, die Symbole für Glaube und Hoffnung. Die Ikonostase der St. Nikolai Kirche (Foto rechts).


Die originelle Plattform, von der man auch einen Blick auf den Krim Karadag (Schwarzen Berg) hat wird von blauen Andreaskreuz der russischen Marineflagge gekrönt. Alexander III. (1845 – 1894), der vorletzte russische Zar, ließ den dreistöckigen Massandra Palast/Массандровский дворец im französischen Stil des 17. Jahrhunderts als Jagdschloss errichten. errichten. In der Sowjetzeit diente das Schloss als streng bewachte Staatsdatscha dem Zentralkomitee der KpdSU, in der Josef Stalin seine Sommerferien verbrachte.  

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