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Ca. 15 Kilometer
südwestlich von Sevastopol liegt die Bucht von Balaklawa.
Der kleine Ort (seit 1957 ein Stadtteil von Sevastopol) mit und Bunker
seiner tiefen, durch
Berge geschützten Bucht unterlag in Sowjetzeiten als U-Boot-Stützpunkt
und Atombunker der höchsten Geheimhaltung und war selbst
für die Bewohner der Krim unzugänglich. Fast die gesamte
Bevölkerung von Balaklawa war in der Basis beschäftigt.
Besuche von auswärtigen Familienmitgliedern unterlagen einer
äußerst strengen Erlaubnisprüfung. Der Ort und die
Bucht wurden auf keiner Karten abgebildet. Während
ausländische Touristen kaum hier her finden, gilt der Ort mit
seiner phantastischen Badebucht, die nur mit einem kleinen Schiff zu
erreicht ist, als Geheimtipp unter den Einheimischen. Während eine
Wandmalerei an den "Vaterländischen Krieg" erinnert (Foto links)
bietet ein Plan die Übersicht über die Bucht und die
Bunkeranlage (Foto rechts). Videoclip:
Balaklawa
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Die 15.000 Quadratmeter
große Basis war entwickelt worden, um einen direkten Atomschlag
mit der Sprengkraft von 100 Tonnen TNT (das Achtfache der
Hiroshima-Bombe)
zu überleben und deshalb geradezu unzerstörbar. Der Eingang
in
den Tunnel und die Basis auf der Seite der Bucht (Foto links).
Der U-Boot-Bunker, das 110 Meterlange und 10
Meter breite Trockendock (Foto rechts) sowie die Werkstätten zur
Wartung
und Reparatur von U-Booten und für Wartung und Tests von Seeminen
und
Torpedos wurde als Objekt 825 GTS bezeichnet.
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Nachdem Stalin 1947
befahl den Bau eines U-Boot-Stützpunktes, der auch nach einem
nuklearen Angriff noch einsatzfähig wäre, befohlen hatte,
wurde Balaklawa wegen
seiner geografischen Besonderheiten ausgewählt. Die Errichtung der
Anlage durch Pioniertruppen, die von zivilen Spezialisten
unterstützt
wurden, dauerte von der Mitte der 1950er bis in die 1960er Jahre
hinein. Der Bunker war angelegt worden, um nach einem
Atomschlag
3000 Menschen das Überleben für mehrere Wochen zu
sichern
und einen Vergeltungsschlag ausführen zu können.
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Nach der Auflösung
der UdSSR wurde die U-Bootbasis noch bis ins Jahr 1993 operativ
betrieben. Danach war die aufgegeben Anlage unbewacht und
wurde nach und nach geplündert. Nachdem der
ukrainische Präsident 2003 die Anweisung gegeben hatte, das Objekt
an das Zentrale Museum der
Streitkräfte der Ukraine zu übergeben, ist
die Anlage als Museumsaußenstelle der Öffentlichkeit
zugänglich.
Heute sind dort nur noch Modelle von U-Booten (Foto links) zu sehen.
Die
Luftaufnahme mit dem eingezeichneten Lageplan macht das gewaltige
Ausmass
der Basis deutlich (Foto rechts). An der
geheimen
U-Boot-Ausfahrt (A) war das Meer bereits 30 Meter tief, so dass die
Anweisung
zum sofortigen Abtauchen bestanden hatte.
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Die geheime Ausfahrt aus
dem 602 Meter langen und 10 bis 22 Meter breiten Kanaltunnel (Foto
links) von innen und von der Meeresseite (Foto rechts) aus gesehen.
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Der zweite Teil des
Komplexes war das Arsenal (Objekt 820). Es diente zur Lagerung,
Wartung,
Reparatur und Tests der in den Booten benötigten Munition,
einschließlich nuklearer Sprengköpfe. Für den Transport
der Munition waren
Gleisstrecken verlegt, auf denen Flachbordwagen geschoben wurden. Im
Arsenal
arbeiteten etwa 150 Personen. Bis zu 9500 Tonnen Treib- und
Schmierstoffe
wurden hier gelagert. Heute sind dort Schautafeln der ukrainischen
Streitkräfte aufgestellt wurden. Das ausgedehnte Schienensystem....
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....mit seinen kleinen
Wagen Auskunft darüber, wie die Atomsprengköpfe vom Bunker zu
den
Atombooten transportiert wurden. Neben Fahnen
der
ukrainischen Marine....
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....sind auch Waffen und
andere maritime Gerätschaften ausgestellt.
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Während von diesem
U-Boot allmählich die Farbe abblättert, wartet dieses
Baudenkmal auf seine Wiederherstellung.
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Bereits von den antiken
Griechen wurde die Bucht nach Homers Odyssee als treffend Symbol
für eine enge Bucht, in der es keine Stürme gibt (Symbolon)
bezeichnet. Mitte des 14. Jahrhunderts besetzten erbauten die Genuesen
eine Festung, die sie Cembalo nannten. Die Reste diesen
wichtigsten Stützpunktes der Genuesen auf der Krim sind auf dem
Hügel zwischen Bucht und offenem Meer heute noch gut zu sehen
(Foto links). Seinen heutigen Namen Balaklawa (türkisch Balık
Yuva=Fischbecken) bekam der Ort nachdem er 1475 von den
Osmanen erobert worden war. 1783 befahl Zarin Katharina II. die
Ansiedlung vertriebener Griechen aus der Ägäis an.
Während des Krimkrieges hatten die Briten ihre Basis in Balaklawa.
Hier fand am 25. Oktober 1854 die unentschiedene Schlacht von Balaklawa
statt. Die Ausfahrt aus der Bucht (Foto rechts).
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Von Balaklawa aus gelangt
man über die hoch gelegene, neue Küstenstraße N19 zu
einer kleinen Kapelle (Foto links) und einer Plattform, von der man
eine gute Aussicht auf das Schwarze Meer und den kleinen Küstenort
Foros/Форос (Foto rechts) hat.
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Ein paar Kilometer weiter
in Richtung Jalta gelangt man schließlich nach Haspra
(Гаспра/Гаспра/Gaspra , wo sich das bekannteste Fotomotiv der Krim,
das Schwalbennest (Ласточкино гнездо/Lastiwtschyne hnisdo)
befindet. Nach der Annexion der Krim hatte sich ein russischer General
auf dieser unzugänglichen Klippe des Ai-Todor-Kaps, 40 Meter
über dem Meer ein kleines Sommerhaus bauen lassen. Eine reiche
dame aus Mokau kaufte das Anwesen, ließ das Häuschen
abreißen und ein Schlösschen erbauen.
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Im Jahre 1911 kaufte
ihr der in Baku ansässige deutsche Ölmillionär Freiherr
von Stengel das Schlösschen ab und ließ es für
seine
Geliebte in einer Mischung von Elementen aus der schottischen Neugotik
und
orientalischer Architektur komplett umbauen. 1927 ließ ein
Erdbeben
das Gemäuer beinahe ins offene Meer stürzen, als Teile des
Felsens
abbrachen. Erst in den 1970er Jahren wurde das nunmehr über den
Felsen
hinaus ragende Bauwerk mit Beton abgestützt.
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Unterhalb der des
Schwalbennestes befindet sich eine öffentliche Meeresbadeanstalt.
Der russische Schriftsteller und Anarchist Lew Nikolajewitsch Graf
Tolstoi, genannt Leo, lebte in den Jahren 1901 und 1902 im kleinen
Kurort Gaspra. Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch komponierte hier
seine 5. Sinfonie. Der Ort wurde zum Namensgeber für den am 30.
Juli 1916 entdeckten Asteroiden (951) Gaspra.
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Der Voroncov
Palast/Воронцо́вский дворе́ц wurde zwischen 1828 bis 1848 am
Fuße des Krim-Gebirges bei der Stadt Alupka/Алупка
für Fürst Michail Semjonowitsch Voroncov (1782 - 1856), den
Generalgouverneur von Neurussland errichtet. Während
einer seiner Vorgänger, Reichsfürst von Taurien Grigori
Alexandrowitsch
Potëmkin (1739 – 1791), die nach ihm benannten Fassadendörfer
für
einen Besuch der Zarin Katharina II. der Großen hatte errichten
lassen,
hat Voroncov einen echten Palast hinterlassen, der heute noch das Ziel
vieler
Ausflügler ist. Während die Mauern (Foto links) sowie die
runden....
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.....und viereckigen
Türme an eine spätmittelaterliche Burg erinnern lassen, zeigt
die Nordfassade des Hauptgebäudes die Elemente spätgotischer
englischer Schlösser im Tudor-Stil aus dem 16. Jahrhundert....
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....und das
Hauptportal der Südfassade weckt Assoziationen an die indische
Mogulzeit. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Anwesen
verstaatlicht und als Museum veröffentlicht. Die Deckenverkleidung
und der orientalisierende Balkon wurden aus Eichenholz
gefertigt. Während der Konferenz von Jalta im
Februar 1945 wurde der Palast von der britischen Delegation unter Winston
Churchill bewohnt.
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Während Mauern und
Steinbogen (Foto links) an die berühmte Ritterstraße in Rhodos-Stadt erinnern
lassen, denkt man beim Anblick des Krim Karadag (Foto rechts) an den
Felsen von Gibraltar .
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An der 80 Kilometer
langen Strecke (P 29) zwischen Alušta und Sudak wurde zu Ehren des
Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer, eine neue orthodoxe
Kirche errichtet.
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Kreuz und Anker, die Symbole
für Glaube und Hoffnung. Die Ikonostase der St. Nikolai Kirche
(Foto rechts).
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Die originelle Plattform,
von der man auch einen Blick auf den Krim Karadag (Schwarzen Berg)
hat wird von blauen Andreaskreuz der russischen Marineflagge
gekrönt. Alexander III. (1845 – 1894), der vorletzte russische
Zar, ließ den dreistöckigen Massandra
Palast/Массандровский дворец im französischen Stil des 17.
Jahrhunderts als Jagdschloss errichten. errichten. In der Sowjetzeit
diente das Schloss als streng bewachte Staatsdatscha dem Zentralkomitee
der KpdSU, in der Josef Stalin seine Sommerferien verbrachte.
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