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  • Letzte Aktualisierung: 02.07.2012

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Sozialistische Republik Vietnam


Ho-Chi-Minh-Stadt /
Thành phố Hồ Chí Minh





Beim Anflug bekommt man die beeindruckende Mäander-Landschaft des Saigon-Flusses zu sehen. Als die ersten Vietnamesen 1674 ankamen befanden sich hier bereits einige Dörfer der Khmer, die den Invasoren aus dem Norden schnell zu weichen hatten. Die neuen Siedlungen waren zunächst auch nicht größer, gewannen jedoch an Bedeutung als der im Süden herrschende Nguyen-Clan chinesischen Händlern erlaubte, einen Handelplatz zu gründen.  1790 ließ Nguyen Anh die Zitadelle Gia Dinh errichten, die zum Kern des späteren Saigon werden sollte. Die Franzosen besetzten die Zitadelle im Jahre 1859. Der schwache König Tu Duc trat drei Jahre später Cochinchina an die Franzosen ab, die Saigon 1883 zur Haupstadt ihrer südlichen Kolonie machten.


Auf den Straßen von Ho-Chi-Minh-City scheinen noch einige Zigtausend mehr Zweiradfahrer unterwegs zu sein, als in Hanoi. Im Angesicht dieser riesigen, nicht immer disziplinierten Pulks, für die Fußgängerüberwege eher von weniger Interesse sind, ist das Überqueren der Straßen nicht ganz ungefährlich. Videoclip: Ho Chi Minh City Straßenverkehr 


Das Stadttheater wurde 1899 fertiggestellt und diente den südvietnamesischen Diktatoren von US-Gnaden als Sitzungssaal für ihr Scheinparlament. (Foto links). 1976 wurde das Gebäude wieder zu einem Theater und Opernhaus umgebaut. Der neoromanische Basilika der Kathedrale Notre Dame (Vương cung thánh đường Đức Bà Sài Gòn) entstand zwischen 1877 und 1883. Die beiden 40 Meter hohen Türme wurden jedoch erst im Jahre 1900 hinzugefügt


Auch die Hauptpost wurde im späten 13. Jahrhundert von den Franzosen erbaut. Bei meinem Eintreffen hatte das Museum für Kriegsrelikte (Bảo tàng chứng tích chiến tranh) bereits geschlossen....


.... so dass ich mich mit den Exponaten im Hof zufrieden geben musste. Unter Betreiben der damaligen vietnamesischen Regierung wurde das Museum im September 1975 als Dokumentationsstätte für Kriegsverbrechen der US-Amerikaner und der von ihnen eingesetzten  Marionetten-Regierung Süd-Vietnams eingerichtet.  Später wurde es als Museum für amerikanische Kriegsverbrechen bezeichnet, bis es im Rahmen der Liberalisierung in Vietnam und der Normalisierung der Beziehungen zu den USA seine heutige Bezeichnung erhielt.  


Der ehemalige Südvietnamesische Präsidentenpalast (Foto links) wurde am 27. Februar 1962 von zwei südvietnamesischen Luftwaffenpiloten bei einem Putschversuch bombardiert. Am 30. April 1975 erwartete hier der südvietnamesische General Duong Van Minh, der wenige Tage zuvor vom fliehenden Präsidenten  Nguyen Van Thieu zu dessen Nachfolger ernbannt worden war, die anrückenden Panzer der kommunistischen Allianz.  Nachdem Soldaten die gelb-rote Fahne auf dem Dach des Gebäudes durch die rot-blaue des Vietcong ausgetauscht hatten, nahm Oberst Bui Tin die Kapitulationserklärung Minhs entgegen.  Auf die Worte Minhs, wonach dieser seit dem Morgen auf die Machtübergabe gewartet habe, entgegnete Oberst Bui Tin, dass Minh ihm nicht übergeben könne, was dieser garnicht besitzt.


Bilder von den Panzern, die den Zaun zum Gelände des Präsidentenpalastes niederwalzen gingen damals um die Welt. Saigon wurde damals in Ho-Chi-Minh-City umbenannt: Saigon ist jedoch auch heute noch die Bezeichnung für den alten Stadtkern, der nur noch einen recht kleinen Teil einer stark expandierenden Metropole ausmacht.


Die beiden Panzer von damals haben heute einen Ehrenplatz auf dem Gelände des in Palast der Einheit umbenannten Bauwerkes.


Vietnamesische Elektroarbeiten muten genauso seltsam an.....


...wie das Công trường Quốc tế. Die Recherche ergab, dass das Bauwerk bepflanzt werden kann und der Kelch am oberen Ende des Turmes im Jahre 2010 mit einer riegen Blüte gekrönt worden war. Das kleine Überlebenssortiment (Foto rechts) kostet weniger als 5 Euro.


Vor dem Ben Thanh Markt steht das Reiterstandbild von Trần Nguyên Hãn, einem General aus dem frühen 15. Jahrhundert (Foto links). Im ehemaligen Rathaus von Saigon, einem Kolonialbau aus dem Jahre 1906, ist heute das Volkskomitee untergebracht (Foto rechts).  

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