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Hanoi liegt in einer
Biegung des Roten Flusses, in der Anfang des 7. Jahrhunderts die chinesischen
Besatzer einen militärisch gesicherten Verwaltungssitz einrichteten.
Ly Thai Ho, der Begründer der einheimischen Ly-Dynastie machte im Jahre
1010 diesen zentralen Ort im Flussdelta zu seiner Hauptstadt. Da er dort
zuvor einen zum Himmel aufsteigenden goldenen Drachen gesehen hatte, nannte
er die Stadt Thang Long. Als Schutzmacht
der christlichen Missionen in Indochina griffen französische Kanonenboote
1858 mehrere Ziele in Vietnam an. Nachdem französische Truppen 1882
Hanoi besetzt hatten, musste der geschwächte Nguyen-Kaiser drei Gebiete
abtreten, aus denen die Protektorate Annam, Cochinchina und Tonkin gebildet
wurden. Die Zitadelle von Hanoi (Foto links) wurde 2010
in die Liste des UNESCo-Weltkulturerbe aufgenommen. Der von den Franzosen
erbaute Amtssitz des Gouverneurs von Tonkin (Foto rechts).
Videoclip:
Wehende Flagge Vietnams
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Die aus dem sechsten
Jahrhundert stammende Trấn Quốc Pagode ist die älteste Hanois.
Sie wurde nach König Lý Nam Đế (503 – 548 n. Chr.), dem Gründer
der Lý Dynastie als Gründung des Landes bezeichnet.
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Die Gebäude
der Anlage wurden im Jahre 1815 restauriert. Zwischen zwei Mini-Pagoden
steht ein großes Kupfergefäß für das Abbrennen von
Räucherkerzen bereit (Foto rechts).
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Eine Vielzahl unterschiedlicher
Altäre mit mannigfaltigen Gestalten.....
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.....macht einmal
mehr den Synkretismus ostasiatischer, insbesondere vietnamesischer Religionen
und Philosophen deutlich. Als Quellen der Spiritualität
dienen Vorbilder aus dem chinesischen Konfuzianismus (Bild rechts),
dem Taoismus.....
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.....Buddhismus,
Ahnen- und Mutterkult und Animismus sowie Geister- und Dämonenglauben.
Für Reisende aus dem christlichen Abendland mag dieses Religions-Amalgan
durchaus verwirrend erscheinen, andererseits offenbart es jedoch auch einen
hohen Grad an Toleranz, wie man ihn im Westen über viele Jahrhunderte
hinweg kannte.
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Durch Verbrennen
wird den Göttern, Ahnen, Geistern usw. alles mögliche geopfert
(Foto links). Vor Feiertagen werden dafür immer wieder sogar extra
kleine Geldscheine gedruckt, für die man nicht einmal einen Kaugummi
kaufen könnte. Das zwischen dem Präsidentenpalast und dem gleichnamigen
Mausoleum gelegene Ho-Chi-Minh-Museum
(Foto rechts).
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Obgleich sich timediver®
nach Lenin in Moskau und Mao in Beijing auch den einbalsamierten Onkel Ho
ansehen wollte, musste er jedoch vor einer Warteschlange, die sich bei 40
Grad im Schatten kilometerweit um das Mausoleum nur langsam herum schlängelte,
kapitulieren.
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Die Bilder und der
Videoclip
zeigen nur kleine Ausschnitte der Warteschlange
vor dem Ho-Chi-Minh-Mausoleum. Im Oktober 2010 wurde zum 1000. Jahrestag
der Gründung Hanois auf dem Platz vor dem Mausoleum die
größte Militärparade aller Zeiten abgehalten,
an der 30.000 Menschen teilnahmen.
Der zwischen 1973 und 1975
erbaute Monumentalbau ist jedoch nicht im Sinne des am 2. September 1969
verstorbenen Ho-Chi-Minhs, denn dessen letzer Wille war,
dass seine Leiche verbrannt, und die Asche in Nord-, Mittel- und Südvietnam
vergraben werden sollte.
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Ein besonders Schmuckstück
ist die im Jahre 1049 auf Geheiß des Königs Ly Thai Tong
errichtete Chùa
Một Cột (Einsäulenpagode). Der Legende nach soll
die Pagode ein Dankesgeschenk des kinderlosen Königs an Quan Am, die
Göttin der Barmherzigkeit, gewesen sein, die ihm die Geburt eines Sohnes
und Thronfolgers durch ein Bauernmädchen verheißen hatte. Der
nach einem Entwurf deutscher Architekten zwischen 1900 bis 1906 erbaute
heutige Präsidentenpalast, diente bis 1954 insgesamt
23 französischen Genberalgouverneuren als Amtssitz. Nachdem im
März 1945 kurz das Oberkommando der japanischen Okkupanten eingezogen
war, sollte das Gebäude ab 1954 von der Revolutionsregierung Nordvietnams
genutzt werden. Ho-Chi-Minh weigerte sich jedoch, in einem Kolonialbauwerk
zu arbeiten. ...
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...und zog vielmehr
diese kleineren Gebäude vor, in denen er arbeitete, aß,
schlief und Gäste empfing.
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Zu Ho-Chi-Minhs
persönlichen Fuhrpark gehörten drei Limousinen, die ihm von ausländischen
Regierungen geschenkt worden waren. Das rechte Fahrzeug wurde ihm 1955 von
der Sowjet Union zum Geschenk gemacht.
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In diesem auf Pfählen
errichteten einfachen Holzhaus lebte der als bescheiden und genügsam
bekannte Premierminister (1945–1955) und Präsident (1955–1969) Ho-Chi-Minh
die letzten Jahren vor seinem Tod. Verheiratet war er nie, denn er fühlte
sich in besonderem Maße alleine seinem Land und Volk verpflichtet.
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Ein Blick in das
Arbeitszimmer im ersten Stock des Holzhauses (Foto links). Zum Schutz vor
den us-merikanischen Bombardements wurde für Ho-Chi-Mihn ein Bunker
angelegt (Foto rechts).
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Fast ganz Hanoi
scheint alleine auf zwei Rädern unterwegs zu sein.
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Eine besonders sehenswerte
vietnamesische Spezialität ist das sieben Kilometer nordwestlich vom
Zentrum Hanois gelegene Ethnologische Museum. Denn die Bevölkerung
der Sozialistischen Republik Vietnam setzt sich neben einer Mehrheit der
Vietnamesen aus 52 weiteren kleinen Ethnien zusammen, wie sie in Aussehen,
Sprache und Kultur kaum verschiedener sein könnten.
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Hätten Sie
es gewusst? Das rechte Bild zeigt einen Mondkalender! Modelle
von Häusern der Mon-Khmer aus dem Hochland
Annams (Foto rechts).
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Nach den
Mon-Khmer gelangten
austronesische Stämme in das zentrale Hochland und
schufen Grabstätten wie auf dem linken Foto.
Das 25,6 Meter lange Ngo junk wurde für
Bootsrennen eingesetzt (Foto rechts).
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Bereits seit dem 11. Jahrhundert
erfreute sich das Wasserpuppenspiel des Wohlwollen des vietnamesischen Herrscherhofes.
Nachdem es im Kommunismus lange Zeit als feudalistische Belustigung
beargwöhnt wurde, wird die Kunst heute sogar vom Staat unterstützt.
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Ein Haus aus der
mittelvietnamesischen Gemeinde Kon Tum, das mit Mitteln des deutschen Außenministeriums
errichtet wurde (Foto links). Beim Bau des Langhauses aus dem südvietnamesischen
Đắk Lắk-Region leisteten die Franzosen Hilfe (Foto rechts).
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Links eine Grabstätte
der Jarai, eines Bergvolkes und rechts ein Grab der Cotu aus Zentralvietnam.
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Im Erdgeschoss ihrer
auf Stelzen errichteten Häuser brachte das Volk der Tay seine
Haustiere unter (Foto rechts). Das linke Bild zeigt einen Hühnerstall
und hinter den Feuerlöschern einen Verschlag für Schweine.
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Auf der größeren
der beiden Inseln im Hoan-Kiem-See befindet sich der Ngoc Son (Jadeberg)
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Die Wände
zu beiden Seiten Eingangs zum Schutzgeisttempel sind mit farbenprächtigen
Abbildungen von Tieren und Fabelwesen geschmückt.
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Vom Ostufer des
Sees gelangt man über eine markante rote Holzbrücke zum Tempel,
der im 18. Jahrhundert gegründet und seitdem mehrmals umgebaut wurde.
Im Jahre 1968 wurde eine 2,10 Meter lange,
1,20 meter breite und 250 Kilo schwere Schildkröte aus dem See geborgen
(Foto rechts)....
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...die damit auch
wieder der alten Legende um eine Schildkröte auftrieb gab. Demnach
habe im 15. Jahrhundert der Grundbesitzer Le Loi für seinen Kampf gegen
die Fremdherrschaft der chinesischen Ming-Kaiser von einer goldenen Schildkröte
aus dem See ein magisches Schwert erhalten (König Arthur lässt
grüßen). Nach dem Sieg habe die Schildkröte das Waffe zurückgefordert,
die daraufhin selbst aus der Scheidegeschwebt und mit dem Tier in der
trüben Flut des Sees verschwunden sei. Der Name Hoan Kiem See bedeutet
See des zurückgegebenen Schwertes. Hieran soll auch der im 19. Jahrhundert
auf der kleineren Insel errichtete Thap Rua
(Schildkrötenturm) erinnern. Das gelbe Gebäude (Foto rechts)
stammt jedoch aus einer späteren Zeit und genießt einen Mythos
ganz anderer Art. Es gehörte zu einem großen Gefängnis, dass
von der französischen Kolonialmacht 1896 zur Aufnahme einfacher Krimineller,
aber auch politischer Häftlinge, die hier gefoltert wurden, diente.
Nach 1954 hielten die Nordvietnamesen darin abgeschossene us-amerikanische
Piloten, zu denen auch der spätere Präsidentschaftskandidat John
McCaine gehörte, fest. Von seinen Insassen wurde dieser berüchtigte
Ort als Hanoi Hilton bezeichnet. Eine Ausstellung
im Inneren zeigt in drastischer Weise, welchen Qualen die Gefangenen ausgesetzt
waren.
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Das letzte, noch
stehende Tor zur Altstadt von Hanoi (Foto links). Das rechte Foto zeigt
den Eingang zum 1070 erbauten Văn Miếu-Quốc Tử Giám, der auch
als Literatur- oder Konfuzius-Tempel bezeichnet wird.
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Der Tempel wurde
auf Anordnung des Königs Ly Thanh Tong als Schule für Prinzen
und Kultstätte für Konfuzius erbaut. Nach einem jahrelangen Studium
bei Privatlehrern konnten hier auch Beamtenexamen nach chinesischem Vorbild
abgelegt werden. Die Schildkröten tragen die "Stelen der Doktoren" (Foto
links), manchmal auch einen Kranich (Foto rechts)....
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...oder werden getreu
der Schwert-Legende als goldenes Exemplar ausgestellt.
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Während im
Parterre des Hauptgebäudes dem Feldherren Trần Hưng Đạo (Foto
links) gehuldigt wird, dem es gelang ein Herr von 500.000 Chinesen und Mongolen
zu besiegen, werden im ersten Stock drei vietnamesische Kaiser verehrt. Einer
von ihnen ist Lê Thánh Tông (1442–1497) .
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Getreu dem chinesischen
Vorbild gibt in einem Konfuzius-Tempel auch einen Glocken- und einen
Trommelturm.
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