• Letzte Aktualisierung: 15.09.2012

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Adscharien / Atschara 

Festung Gonio
გონიოს ციხე /  Apsaros 
        



Die Gonio Festung / გონიოს ციხე steht 15 Kilometer südlich von Batumi an der Mündung des Chorokhi Fluss, ca. 4 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt. Ursprünglich von den Römern erbaut, ist sie die älteste Befestigungsanlage in Adscharien. Der älteste Erwähnung der Festung findet sich in der Naturalis Historia  von Plinius dem Älteren (~23 – 79). Auch der Geschichtsschreiber Appian Alexandria ( nach 90 - nach 160) erwähnt in seiner Rhomaika im Zusammenhang mit den Mithridatischen Kriegen den alten Namen des Ortes Apsaros. Die Geschichte des Ortes ist eng mit dem Mythos der Argonauten verbunden. Der Sage nach geht der Name des Ortes auf den Sohn des Königs Aiet, Asparos,  zurück, dessen Leichnam von Iason zerstückelt und hier ins Meer geworfen worden sei.  


Die Gesamtlänge der fünf Meter hohen Außenmauern (Foto links) beträgt  900 Meter. Von ursprünglich 22, stehen heute noch 18 Türme, die jeweils 7 Meter hoch sind. An den Ecken vier Ecken der Festung steht jeweils ein Hauptturm. Von ehemals vier Eingangstoren gibt es heute nur noch das im Westen gelegene (siehe Foto rechts). Die Festung hatte eine wichtige strategische Bedeutung, denn sie schützte die Eingänge zu den Chorokhi und Acharistskali Tälern, durch die man von der Schwarzmeerküste ins Landesinnere gelangen kann.


Bis zum 2. nachchristlichen Jahrhundert war Apsaros als gut befestigte römische Stadt in Kolchis ausgebaut worden. Sie war für ihre Theater und Pferderennbahn bekannt. Nach der Teilung des Imperiums im Jahre 395 gehörte die Stadt zum byzantinischen Einflussgebiet. Der Name Gonio wurde erstmals von Michael Panaretos im 14. Jahrhundert bezeugt. Einer kurzlebigen genuesischen  Handelsniederlassung  folgte 1547 die Besatzung durch die Osmanen: Diese währte bis  1878, als Adscharien in das russische Zarenreich eingegliedert wurde.
 

Mit den archäologischen in Ausgrabungen in Apsaros wurde in den 1960er Jahren begonnen. Die älteste freigelegte archäologische Schicht stammt aus dem 18. Jahrhundert vor Christus. Außerhalb der südlichen Festungsmauer wurden Begräbnisstätten aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert gefunden. In der Mitte des Areals steht ein kleines Museum, in dem die dort gefundenen Artefakte ausgestellt werden.


Originale und moderne Rekonstruktionen der zusammensteckbaren Tonröhren, die als Wasserleitungen dienten.


Die ausgestellten Kult- und Gebrauchsgegenstände stammen aus allen Regionen des Römischen Reiches. Die bronze Serapisstatuette Im Foto links gehörte zu einem ägyptisch-hellenistischen Kult, der die ägyptischen Gottheiten Osiris und Apis miteinander verband und dem griechischen Zeus entsprach. 


Die Münzen aus dem 2./3. Jahrhundert wurden 1974 gefunden. Durch Tonröhren dieser Art wurde das Wasser.....


......in die einstigen Bäder geleitet.


Der Legende nach soll sich in der Festung das Grab des Heiligen Matthias, einem der zwölf Apostel befinden. Dem konnte jedoch noch nicht nachgegangen werden,, weil die georgische Regierung Grabungen in der Nähe der vermeintlichen Grabstätte untersagt hat. In Sowjetzeiten wurden auf dem Festungsgelände Südfrüchte angebaut. Seit 1994 werden in der zu einem Museums-Reservat  Gonio-Festung systematische wissenschaftliche Arbeiten durchgeführt. Gonio erlebt derzeit einen Tourismus-Boom, bei dem die meisten Besucher aus Tblissi kommen, um in den Sommermonaten an den Stränden, die allgemein als sauberer als jene in Batumi gelten genießen, einen Badeurlaub zu machen.


Die Gruben im Mauerwerk (Foto rechts) wurden während der osmanischen Zeit sowohl als Vorratsräume als auch Gefängnisse benutzt.

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Batumi  (Hauptstadt der Autonomen Republik Adscharien)