• Letzte Aktualisierung: 15.09.2012

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Batumi /Batum
ბათუმი 

        



Batumi wurde als ionische Kolonie unter dem Namen Batis gegründet und erstmals im 1. Jahrhundert von Plinius d. Ä. als Batusi erwähnt. Der Name der Stadt wurde vom griechischen Begriff bathis limin (tiefer Hafen) abgeleitet. Die Batumi Piazza (Foto links) wurde 2009 in der Altstadt nach den Plänen des georgischen Architekten Vazha Orbeladze erbaut. Als ein einzigartiges Ensemble von verschiedenen Stilen und Trends ist die Piazza eine beliebte Begegnungsstätte für die lokale Bevölkerung und Touristen. Das im russisch-imperialen Stil erbaute Gebäude (Foto rechts) aus den 1920er Jahren ist seit dem 7. Juli 2007 Sitz des georgischen Verfassungsgerichtshofes.


Bereits zum Beginn der russischen Herrschaft in den 1870er Jahren war Batumi einer der wichtigsten Welt-Exporteure von Wolle, Baumwolle, Holz, Seidenkokons und Mangan. 1883 wurde die Stadt außerdem ein bedeutender Erdöl-Umschlagplatz, als die Transkaukasische Eisenbahnlinie nach Baku am Kaspischen Meer eröffnet wurde. Mit dem Öl, das mit Waggons und einer Pipeline nach Batumi gelangte, kam auch der Wohlstand. Zahlreiche gut erhaltene Gebäude im heutigen Regierungsviertel, wie die heutige Botschaft der Islamischen Republik Iran (Foto rechts) zeugen von dieser Gründerzeit.


Die Wohnhäuser mit ihren farbenfrohen Balkonen und Geschäften im Erdgeschoss (Foto links) sollen laut Aussage meiner adscharischen Reiseführerin abgerissen werden, um Platz für neue Projekte zu machen.  Wie zum Beispiel dieser Turm mit einem kleinen Riesenrad. In den  sieben Kabinen (Foto rechts) soll ein Restaurant eingerichtet werden.


Memed Abaschidse / მემედ აბაშიძე (1873 - 1937) war ein georgischer Politiker, Schriftsteller und öffentlicher Wohltäter. Als ein bedeutender Führer der muslimischen  Adscharen, er war auch einerseits ein großer Befürworter der pro-georgischen Orientierung seines Landes, andererseits auch einer der Architekten für die Autonomie innerhalb Georgiens. Im Zuge der „Großen Säuberung“ Josef Stalins wurde er erschossen. Aslan Abaschidse , der Enkel seines Bruders versuchte als autoritärer Herrscher die Sezession Adschariens von Georgien, bevor er 2004 abdanken und nach Russland emigrieren musste. Das Medea-Denkmal (Foto rechts) wurde im Juli 2007 bei einem Besuch des georgischen Staatspräsidenten Micheil Saakaschwili eingeweiht. Der griechischen Sage zufolge war Medea die zauberkundige Tochter von Aietes, dem König von Kolchis. Mit Medeas Hilfe konnten Iason und den Argonauten das Goldene Vlies (welches Bronzestatue in ihrer rechten Hand hält) rauben. 


Das Ilia Chavchavadze staatliche Dramatheater am Beginn der Rustaveli Avenue, wurde im Jahr 1952 nach Plänen des Architekten Teplitski gebaut. Zu den Monumenten des gegenwärtigen Baubooms in Batumi zählt auch der vor dem Theater aufgestellte Neptunbrunnen (Foto links). In dieser Muschel  werden standesamtliche Trauungen vorgenommen (Foto rechts).


Zu Batumis großem Uferpark gehören auch diese Wasserspiele. Die flankierenden Säulen werden vom Standbild eines Knaben gekrönt, der jeweils ein anders Musikinstrument spielt und zu einem der Wahrzeichen Batumis geworden ist.


An einem Hotel hängen die Fahnen Georgiens und Adschariens einträchtig nebeneinander, während sich im Nachbarhaus das Türkische Konsulat befindet (Foto links).  In Ufernähe wird an der Stelle eines Open-Air-Kinos eine neue Kulturstätte erbaut (rechtes Fotos). Im Hintergrund ist das neu erbaute Sheraton Batumi Hotel zu sehen....



.....das in weniger als zwei Jahren Bauzeit errichtet und im März 2012 eröffnet wurde. Mit seinen 110 Metern Turm derzeit noch das höchste Wohngebäude an der gesamten Schwarzmeerküste. Der für Batumi geplante Trump Tower soll mehr als 180 Meter hoch werden. Eine dauerhafte Pflastermalerei zeigt  wie Jason den Drachen überwinden hat und das Goldene Vlies an sich nimmt  (Foto Mitte). In der Kuppel des Alphabetturms befindet sich ein Restaurant (Foto rechts).


Die kleine Kirche der Heiligen Barbara (Foto links) steht gegenüber des Sheraton Hotels. Die Synagoge von Batumi / ბათუმის სინაგოგა (Foto rechts) wurde im Jahre 1904 von  Semyon Vulkovich erbaut.


Das Adscharische Staatsmuseum wurde 1908 eingerichtet.


Die heidnischen Idole (Foto links) und der Altar (Foto rechts) stammen aus der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends.


Der bronzene Widder erinnert an das Goldene Vlies. Im antiken Königreich Kolchis wurde das in den Flüssen vorkommende Gold derart gewonnen, dass man Felle ins Wasser legte in denen der Goldstaub hängen blieb.  Die Bronzestatuetten eines Kephalos-Kultes stammen aus der zweiten Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends (Foto rechts).


Die Äxte (Foto links) wurden in der späten Bronzezeit hergestellt. Diebei der Stadt Kobuleti gefundene rotfigurige Keramikvase (Foto links) wird auf 460 - 450 v. Chr. datiert. In ihrer Vollständig und Größe stellt sie eine außerordentliche Rarität dar.


Der Blick in ein Haus zeigt, wie ein Teil der Adscharen noch bis ins 20. Jahrhundert hinein lebte. Während eine Kinderwiege auf dem sicheren Fussboden steht, hängt an der Decke ein Behälter, den man zur Buttererzeugung mit Milch gefühlt in ein Hin- und Herschwingen versetzt hat (Foto links). Zu den an der Wand aufgehängten Gerätschaften gehören auch einfache Schneeschuhe (Foto rechts).


Die Modelle zeigen die Häuser eines armen (Foto links) und reichen Adscharen.


Der Querschnitt durch ein adscharisches Holzschloss (Foto links) Drei typische georgische Musikinstrumente (von links nach rechts): Die Chonguri (viersaitige Langhalslaute mit birnenförmigem Korpus, die gezupft wird) die Chianuri (dreisaitige gestrichene Langhalslaute mit kreisrundem Korpus, wird mit einem Bogen gespielt) und Panduri  (dreisaitige Langhalslaute mit Bünden zum Zupfen).


Ein kunstvolles Fenstergitter (Foto links) und einer der ältesten georgischen Weine aus dem Jahre 1907 (Foto rechts).


Eine frühmittelalterliche Darstellung des Heiligen Georg als Drachentöter (Foto links). Mit ihren insgesamt 18 Läufen, die in zwei konzentrischen Kreisen angeordnet sind, gehört die bemerkenswerte Handgun in das Guinness-Buch der Rekorde.


Die im Jahre 1888 als architektonisches Meisterwerk errichtete orthodoxe Alexander-Newski-Kirche (Foto links) zählte zu den bedeutenden christlichen Kultstätten in Kaukasus. Im Zuge der anti-religiösen Kampagne während der Sowjetzeit wurde das Gotteshaus gesprengt und an seiner Stelle das Intourist Hotel (Foto rechts) erbaut.



Die Kirche der Mutter Gottes / ბათუმის ღვთისმშობლის სახელობის ეკლესია wurde zwischen 1898 – 1902 als römisch-katholische Kirche erbaut. Der Bau wurde von den Zubalashvili Brüdern, zwei katholischen georgischen Geschäftsleute finanziell unterstützt. Das mit neugotischen Stilelementen versehene Bauwerk wurde im Jahre 1989 der georgischen orthodoxen Kirche übertragen. Die Katholiken in Batumi zelebrieren heute ihre Gottesdienste in der neu erbauten Kirche des Heiligen Geistes, die im Jahr 2000 geweiht wurde.


Georgien pflegt sowohl zur Türkei als auch zur Islamischen Republik Iran ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis. Die türkische Grenze ist von Batumi weniger als 20 Kilometer entfernt n auch aus dem Iran kann man häufig Kraftfahrzeuge antreffen. Bemerkenswert ist jedoch das türkische Kennzeichen mit  weißem Halbmond auf rotem Grund (Foto links), das es in dieser eigentlich nicht gibt. Die Zahl 53 bezieht sich auf Rize, eine am Schwarzen Meer im Nordosten der Türkei gelegenen und ca. 130 Kilometer von Batumi entferten Provinz. Die amtlichen türkischen Kfz-Kennzeichen zeigen (wohl mit Hinblick auf einen EU-Beitritt der Türkei) vielmehr ein weißes TR auf blauem Grund. Außergewöhnlich und hierzulande nicht nur Nachahmung empfohlen ist auch die Befestigung des iranischen Kennzeichens mit zwei Kabelbindern (Foto rechts).

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