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A R O M U N E N

Geschichte Teil 1

1800 v. Chr. - 565 n. Chr.

 

THRAKER - ILLYRER - DAKER - GETEN - RÖMER - GOTEN - GEPIDEN

 

1800 v. Chr.

Das Gebiet des heutigen Rumäniens ist von den indoeuropäischen Dakern und Geten, Angehörige des nördlichen Zweiges der thrakischen Völker besiedelt. Die Südgrenze für dies enge Völkergemeinschaft, in der die Daker allmählich das Übergewicht gewannen, bildete die Donau.

2. Jh. v. Chr.

Während die Römer mit der Festigung ihres Einflusses in Mazdeonien und Griechenland beschäftigt sind, beginnt der Expansionsdrang der dakischen Stämme.

158 v. Chr.

Die Ansiedlung lateinisch sprachiger Veteranen auf dem Balkan beginnt mit Errichtung der Provinz Macedonia, dem Gebiet zwischen der heute albanischen Adriaküste im Westen, der Linie Serdica (Sofia) und Thessaloniki im Osten. In der römischen Kaiserzeit ist dies eine Mischzone griechischer und lateinischer Einflüsse. Dort, im Gebiet des alten Königreiches Mazedonien und den Regionen Thessalien und Epirus, im Dreieck zwischen Adriatischen, Ionischen und dem ägäischen Meer entsteht aus der Verschmelzung der dort ansässigen autochthonen thrako-illyrischen Bewohner mit den aus der italienischen Halbinsel stammenden Kolonisten ein latinophones (vlachophones) Volk.
Die Einwanderung aus Italien setzt sich noch bis in das erste nachchristliche Jahrhundert fort.

82 - 28 v. Chr

Unter dem Daker Burebista formiert sich erstmals ein dakisches Reich, dessen Kerngbiet sich in Siebenbürgen um das Orstie-Gebirge mit der Burg von Costesti befand und das sein Herrschaftsgebiet fast bis an die Grenzen Italiens ausdehnen konnte. Nach dem Tod Burebistas zerfällt das Reich der Dako-Geter, die die Kunst der Eisengewinnung beherrschten, in mehrere Teilherrschaften.

85 - 106 n. Chr.

Während die südlich der Donau gelegene Region (benannt nach dem Thrakerstamm der Myser) als Provinz Moesia Inferior und Moesia Superior in das Römische Reich eingegliedert wird, herrscht nördlich davon König Decebal, dem eine nochmalige Einigung der Daker gelungen ist. Er lockte die Römer über den Roten-Turm-Pass, die Verbindung zwischen Walachei und Siebenbürgen. Die Erschöpfung beider Seiten führte jedoch zu einem Friedensschluss, mit dem sich Decebal formell unterwarf und dafür römische Mittel zum Ausbau seines Landes erhält. Decebal nutzt die 10-jährige Friedenszeit aber auch zum Ausbau der dakischen Festungen. Geleitet von Geldnöten, die er in Erwartung von dakischem Gold, Silber und Eisen lösen will, bereitet der römische Imperator Trajan einen weiteren Feldzug vor. Durch zwei Kriegszüge (102 und 105) werden die Daker besiegt . Mit der Beute wurden zum Triumph Tranjanssäule und Tranjansforum in Rom errichtet.

107


Aromunen Dacia

Daciae wird erstmals als römische Provinz erwähnt. Zur militärischen Sicherung fuhren die Römer den Donaulimes am Olt entlang bis zu den Karparten und der Dnjestrmündung. Mit Völkerschaften, die aus allen Teilen des Imperiums kommen, erfolgt die Kolonisierung der neuen Provinz. Es entstehen Monumentalbauten, Tempel, Amphitheater, Bäder und ein Netz aus befestigten Strassen. Jedoch nicht alle Daker sind unter römische Herrschaft geraten. Ein Teil des Volkes lebt ausserhalb der römischen Provinz, im heutigen Crisana und Maramures, die niemals von Rom erobert werden sollten.

271

Wiederholte Einfälle der Goten, Karpen (Namensgeber für die Karparten) und Kostoboken in die aufgrund ihrer Lage wie keine andere römische Provinz von Feinden umgebene Dacia, zwingen Kaiser Aurelian durch Begradigung der Grenze die Provinz Daciae nach 165 Jahren wieder aufzugeben. Das Gebiet der heutigen Walachei wird ebenfalls geräumt.
Mit dem Rückzug der Römer fällt das Gebiet für viele Jahrhunderte aus der Geschichtsschreibung. Mediävistiker sehen das transylvansiche Plateau und die Karparten nur als Transitland der Völkerwanderungen.

275

Nach dem Abzug der Römer fallen verschiedene germanische Völker in die Region ein. Die frühen Dako-Rumänen Transylvaniens treten nur vereinzelt zum arianischen Christentum der Goten über.

395

Nach der Teilung des Imperiums in Ost- und Westrom - die Grenze verläuft von der Donau bei Sirmium (beim heutigen Belgrad) bis Lissos (Lezha) in Nordalbanien - erhält sich bei der provinzialrömischen Bevölkerung in Makedonien und Epirus die lateinische Sprache. Kirchlich gehören diese Regionen in der Spätantike unter das lateinische Patriarchat der römischen Päpste, was sicher nicht unwesentlich zum Erhalt der Latinität beitrug, auch wenn politisch Konstantinopel das Szepter führte und Griechisch nach und nach zur Amtssprache werden sollte.

527 - 565

Das Oströmische (byzantische) Reich wird von Justinian, einem einer lateinisch sprechenden Familie Mazedoniens entstammenden Kaiser, regiert. Aus diesem im südöstlichen Europa gesprochenen Latein sollte sich diejenigen, heute als romanisch bezeichneten Sprachen entwickeln, die nördlich der Donau als rumänisch und südlich davon als vlachisch (walachisch) bezeichnet werden. Justinian kann deshalb als ein romanischer Herrscher bezeichnet werden, jedoch weder als Römer im damaligen Sinne, noch als Rumäne im heutigen.