• Letzte Aktualisierung: 21.05.2010

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S P A N I E N

A V I L A




     
                        
Die heutige Hauptstadt der gleichnamigen Privinz wird  manchmal auch Ávila de los Caballeros oder Ávila del Rey genannt. 115 Kilometer von Madrid entfernt, ist die mit 1131 Meter ü. d. M. am höchsten gelegene Provinzhauptstadt Spaniens mit dem Zug von Madrid-Chamartin aus in 90 Minuten zu erreichen.  Im 5. vorchristlichen Jahrhundert wurde das damalige Obila von dem keltiberischen Stamm der Vettonen bewohnt. Claudius Ptolemaeus  (90 – 168) erwähnt den Ort in seiner Geographia (II 6, 60) als Abula, das er in der iberischen Region Bastetania lokalisiert.
Die Römer nannten die Stadt Abila, bzw. Abela. Später wurde Ávila eine Festung der Westgoten, die von den Arabern im frühen 8. Jahrhundert erobert wurde. Das von den Mauren genannte Ābila wurde im 11. Jahrhundert von den Christen unter Raimundo de Borgoñaz zurückerobert.
Bekannste Tochter der Stadt ist  Teresa von Ávila, die 1515 in der Stadt als Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada geboren wurde. Die Gründerin des Convento de Santa Teresa (der Unbeschuhten Karmeliterinnen) und weiterer 16 Klöster und Mystikerin wurde 1617 zur Schutzpatronin Spaniens ernannt und 40 Jahre nach ihrem Tod 1622 von Papst Gregor XV. heilig gesprochen.


Im Jahre 1985 wurde wurde die gesamte Altstadt in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das wichtigstes Monument ist die  an einigen Stellen renovierte, romanische Stadtmauer, die zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert erbaut wurde. Besonders beindruckend sind neben den 88 Türmen der Befestigungsanlage auch ihre neun Stadttore.


Der Bau der römischen  Basílica de los Santos Hermanos Mártires, Vicente, Sabina y Cristeta wurde 1175 begonnen.Mit Unterstützung der Könige Alfonso X und  Sancho IV de Castilla konnte das romanisch-gotische Bauwerk zu Beginn des 14. Jahrhunderts fertiggestellt werden. Das Lilienkreuz erinnert in seiner Form an das Kreuz des Reconquista-Ritterordens von Avis, das allerdings von grüner Farbe war.


 Im Jahre 306 lebte in Èvora (dem heutigen Talavera de la Reina) ein junger Christ mit Namen Vicente. Während der Christenverfolgung des römischen Kaisers Galerius wurde Vincente in den Kerker geworfen, aus dem ihm jedoch mit Hilfe seiner Schwestern  Sabina und Cristeta zunächst die Flucht in Richtung Norden gelang. In Avila wurden die Geschwister von ihren Häschern eingeholt und außerhalb der Stadt zu Tode gemartert. Der Legende nach habe ein Schaulustiger die Gemarterten verspottet, worauf er von Gott eine besondere Strafe erhalten habe. Reumütig habe der Schaulustige daraufhin den drei Märtyrern ein Grabmal (Foto oben links) errichten lassen.


In zwölf mittelalterlichen, bildlichen Darstellungen auf dem Grabmal wird die Geschichte der Geschwister erzählt. Bevor die Römer, die zum besseren Verständnis der Gläubigen mittelalterlich gekleidet sind, die Verfolgung antreten, müssen sie ihrem Herrn eine(anachronistische) Lehnspflicht schwören. Das rechte Foto zeigt die Marterung der drei Geschwister.


Die Puerta del Alcázar
Die Apsis der Catedral de Ávila wurde in die Stadtmauer integriert.



Zum Beginn der Bauarbeiten an der Catedral del Salvador de Ávila gibt es zwei Theorien. Eine besagt, dass Alvar Garcia 1091 die gotische Kirche auf den Ruinen Iglesia de San Salvador errichtete. Die andere geht davon aus, dass der Bau im 12. Jh. unter der Leitung des Baumeisters Fruchel in Angriff genommen wurde.
Der in Ávila geborene San Pedro Bautista zählt zu den 26 mártires de Japón, die am 5. 1597 in Nagasaki gekreuzigt, am 14. September 1627 von Papst Urban VIII selig-, und am 8. Juni  1862 von Papst Pius IX. heilig-gesprochen wurden.  Heute kommen die japanischen Touristen scharenweise in die Kathedrale von Ávila.
Durch das gotische Portal des Acceso a las Salas del Museo gelangt amn in die Antesacristía , die Capilla de san Bernabé, und Capilla del Cardenal , die Sala de Cantorales, Pequeña Sala : Dolor y Muerte und schließlich in die Sala Capitular nueva.

Zu den Schätzen des Kathedralenmuseums gehören geschnitzte Figuren aus dem 12. Jahrhundert.


Die rechteckig angelegte Plaza Mayor Die einstige Iglesia Santo Tomé el Viejo gehört zum Museo de Ávila.


Die Plaza de Santa Teresa o El Grande mit der um das Jahr 1100 erbauten romanischen Iglesia de San Pedro de Fondo.
Die Casa de los Deanes an der Plaza de Nalvillos beherbergt heute das Museo Provincial de Ávila .


Stele mit einem Andreakreuz.
Eine westgotische Vase.
Stele mit einer Spirale (Unendlichkeit)


Die beeindruckende Stadtmauer ist  2.500 Meter lang und überwindet Höhen und Senken der Landschaft.


Die gotische Seitenfassade der Kathedrale von der Stadtmauer aus.
Ein moderner Brunnen, der an die maurische Tradition anknüpft.


Die einzelnen Skulputuren einem Turm der Stadmauer errinern an die multireligiöse- und -kulturelle Gesellschaft des einstigen  maurischen Al-Andalus. Die einzelnen Stunden der Sonnenuhr zeigen jeweils eine Bronzeplatte mit einem bestimmten Ereignis aus der Geschichte der Stadt.


Die Muralla de Ávila ist  2.516 Meter lang und umspannt eine Fläche von 31 Hektar. Drei Meter breit hat sie eine durchschnittliche Höhe von 12 Metern und wird von mehr als 2500 Zinnen gekrönt.

 
Die Iglesia de Santiago (Foto rechts) ist romanischen Ursprungs. Sie  wurde vom 14. bis zum 16. Jahrhundert mehrmals umgebaut. Der Überlieferung nach diente sie den Rittern des im Jahre 1170 von Alfonso VIII de Castilla gestifteten Santiago-Orden als Versammlungsstätte.Eine bauliche Besonderheit stellt der achteckige Glockenturm dar.
Andalusien - 1992
Lanzarote - 2009