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  • Letzte Aktualisierung: 02.07.2012

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Naturhistorisches Museum

Gorkhi-Terelj Nationalpark


      



Das 1924 gegründete Natural History Museum (Байгалийн түүхийн музей) wird stets als erste Empfehlung von Reiseveranstaltern und Tourguides genannt, wenn man sich nach den Museen in Ulaanbaatar erkundigt. Dieses Spiralenmodell der Evolution (Foto rechts) entspricht einer Raum-Zeit-Vorstellung, wie sie timediver® bereits vor mehr als 35 Jahren hegte, jedoch infolge seiner damaligen Möglichkeiten nicht darstellen konnte.


Das Gebiet der heutigen Mongolei wird seit vielen Jahrtausenden von Menschen bewohnt. Die wichtigsten prähistorischen Stätten sind die altsteinzeitlichen Höhlenmalereien der Khoid Tsenkheriin Agui in der Khovd Provinz und die Tsagaan Agui (Weiße Höhle) in Bayankhongor Provinz.  Eine neolithische bäuerlichen Siedlung wurde im Aimag Dornod ausgegraben, während in der westlichen Mongolei nur temporäre Lager von Jägern und Fischern vorgefunden wurden.

Das im Jahre 1955 in der südlichen Wüste Gobi gefundene Skelett eines Tarbosaurus (furchteinflößende Echse). Als kleinerer Bruder des nordamerikanischen Tyrannosaurus stand er vor ca. 70 Millionen Jahren an der Spitze der Nahrungspyramide. Der bipede Carnivore konnte ein Größe von 15 Metern und ein Gewicht von drei Tonnen erreichen. Im Kiefer des über 1,3 Meter langen Schädels steckten bis zu 64 messerscharfe Zähne. Auch sein versteinerter Fussabdruck ist gewaltig (Foto rechts).


Ebenfalls aus der späten Oberkreidezeit stammt das Skelett eines Gallimimus bullatus, der 1972 im Ömnö-Gobi-Aimag entdeckt wurde. Der von der polnischen Paläontologin Halszka Osmólska beschriebene „Hühnernachahmer“ (Ornithomimosauria) erreichte eine größe von bis zu sechs Metern. Dieser gewaltige Oberschenkelknochen stammt von einem Nemegtosaurus mongoliensis , der 1971 in der Nemegt Uul Formation gefunden wurde. Der zum Taxon sauropoder Dinosaurier (Diplodocidae) zu zählende Gigant lebte ebenfalls in der späten Kreidezeit.


Generalmajor Dschügderdemidiin Gürragtschaa (Sansar) (*15. 12 1947 in Raschaant/Bulgan-Aimag; Mongolische Volksrepublik) war der erste und bisher einzige Mongole im Weltraum. Nach seinem Ingenieurstudium für Luft- und Raumfahrttechnik wurde er am 1. März 1978 als Kosmonaut in das Interkosmos-Programmes aufgenommen. Mit der zehnten Gastmannschaft der Saljut 6 startete er mit Sojus 39 als Bordingenieur und Forschungskosmonaut am 22. März 1981 in den Weltraum. Nach der Landung am 30. März 1981 schied er aus dem Kosmonautenkorps aus. Danach wirkte Gürragtschaa als Leiter eines wissenschaftlichen Institutes in Ulan Bator und bekleidete verschiedene Ämter. In den Jahren  2000 bis 2004 amtierte er als Verteidigungsminister der Mongolei. 1997 hat er den Nachnamen Sansar (Weltraum) an Stelle seines mongolischen Clannamens angenommen. Das Bild links zeigt ihn zusammen mit seinem russischen Kollegen und Kommandanten von Sojus 39, Wladimir Alexandrowitsch Dschanibekow (*13.Mai 1942) .


Jacke und Helm des einzigen mongolischen Kosmonauten.


Das Takhi, (Тахь= heilig) oder Mongolisches Wildpferd (Foto links), ist die einzige Wildpferdart, die in ihrer Wildform bis heute überlebt hat. Seine Bezeichnung Przewalski-Pferd stammt vom russischen Expeditionsreisenden Nikolai Michailowitsch Przewalski. Dieser hatte 1878 von einer  Expedition  Haut und Schädel der in der westlichen Welt unbekannten und wissenschaftlich noch nicht beschriebenen Wildpferdart nach St. Petersburg mitgebracht. Nachdem das letzte freilebende Przewalski-Pferd im Jahre 1969 gesehen wurde und auch in der Gefangenschaft weniger als 40 Exemplare lebten, begannen einige Zoos der Welt ein umfangreiches Züchtungsprogramm, dem anschließend auch Auswilderungen in der Mongolei folgen sollten. Der Mongolische Wolf  (Canis lupus chanco) erreicht eine Körperlänge von etwa 120 bis 140 Zentimeter, eine Schulterhöhe von 70 bis 90 Zentimeter sowie ein Gewicht von bis zu 60 Kilogramm. Im Schamanismus der Mongolen und Turkmenen ist er ein wichtiges Totemtier.


Aufgrund seiner extrem kleinen Population und sein schmalen Verbreitungsgebietes wird der Gobibär (Mazaalai) in der nationalen Roten Liste der Mongolei als vom Aussterben bedroht geführt. Das in der Mongolei verbreitete, zweihöckrige Kamel (Baktrisches Kamel/Camelus ferus) wird auch als Trampeltier bezeichnet.


Seit Jahrhunderten werden in der Mongolei auch Steinadler für die Beizjagd zu Pferde abgerichtet. Von Falknern der ethnischen Minderheit turkstämmiger Kasachen werden die Könige der Lüfte auch zur Wolfsjagd eingesetzt. Die Falknerei wurde mit 2010 für die Mongolei und eine Reihe weiterer Länder in die UNESCO-Weltliste des immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen.


Die beeindruckende Flusslandschaft des Terelj (Foto links) und der markante Schildkröten Felsen (Foto rechts).


Hinter der neuen und alten Brücke über den Terelj beginnt der  Gorkhi-Terelj-Nationalpark  am Fuße des 2360 Meter hohen hohen Sarida uul. Doch vor dem Betreten des Naturparks muss dem alten Brauch gemäß an einem Steinhaufen (Owoo) den Geistern gehuldigt werden. Nach dem lamaistischen Glauben soll das dreimalige Umrunden des Owoo, bei dem man an Wünsche denkt und eine Opfergabe, zumeist einen Steins ablegt, Glück bringen. Ausgetrunkene Bier- und Wodkaflaschen  lassen jedoch eher einen Mißbrauch vermuten.  Videoclip: Owoo & Trampeltiere


Verhaltensregeln und das Eingangstor zum Gorkhi-Terelj-Nationalpark im Töv Aimag, dessen Flagge auf dieser Seite rechts oben zu sehen ist.


Als ich im 80 Kilometer von Ulaanbaatar entfernten Buuveit Ger Camp eintraf, war ich zunächst der einzige Tourist......


...und hatte ohnehin eine der spartanisch ausgestatteten Doppeljurten für mich alleine gebucht.

Nach kurzer Zeit konnte ich jedoch ein charakterisches Berlinern vernehmen, das von einem Harry stammte, der mit der Transsibirischen und Transmongolischen Eisenbahn nach Ulaanbaatar gelangt war.  Gemeinsam erklommen wir anschließend die steilen Höhen hinter dem Camp und unterhielten uns dabei über Gott und die Welt. In der beheizten Palastjurte (Foto rechts) , wie alle größeren Zelte genannt werden,...


...wurden dreimal täglich die Mahlzeiten aufgetischt.


Die Krone der Palastjurte (Foto links). In einer fantastischen Naturlandschaft bieten die Jurten (von türkisch Yurt= Heim, mongolisch: Ger) Anblicke....


.....die der Reisende sein ganzes Leben lang im Gedächtnis behalten wird. 


My ger is my castle! (Foto links) Beim gemächlichen Aufstieg boten sich hervorragende Ausblicke.....


...auf die famose Naturlandschaft des Gorkhi-Terelj-Nationalparks.


Das Anheizen des rostigen Ofen gehört zu den Serviceleistungen (Foto links). Holz nachlegen muss man dann jedoch selbst. Wenn der Ofen richtig bollert ist es knackig warm in der Jurte. Wenn die Kerze erlischt und das Feuer heruntergebrannt ist kann es jedoch ungemütlich werden. Da sich das gefährlich heiss gewordene Ofenrohr (Foto rechts) auf der linken Seite der Jurte befand, entschied ich mich vorsichtshalber - um in der Dunkelheit nicht schlafestrunken dagegen zu laufen - entgegen allen mongolischen Tradtionen für das Bett auf der rechten Seite....
...und nutzte das linke als Ablage (Foto links). Ein letzter Blick mit Videoclip auf das Buuveit Ger Camp.

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