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43 Kilometer südlich
von Ulaanbaatar und 6 Kilometer nordöstlich von Zuunmod
, dem Hauptort des Töv-Aimag, wurde im Jahre 1733 auf einem
ansteigenden Gelände in über 1500 Metern ü. d. M. das
Kloster Manzushiryn (Mandshir) Khiid gegründet. Seit 1750 war
es dem religiösen Führer der Mongolen, dem Bogd Gegeen, persönlich
unterstellt. Die verwitterten Stelen aus dem 6. bis 8. Jahrhundert, die
einmal zu alten Grabstätten gehörten zeugen von der Macht der
Gök-Türken-Khane. Die Internationale
Buddhistische Flagge (ganz oben rechts) wurde erstmals am 28. April 1885,
dem jährlich höchsten buddhistischen Feiertag Vesakh
in Colombo/Ceylon (heute Sri Lanka) gehisst. Am selben Ort wurde sie anlässlich
der Gründung der World Fellowship of Buddhists
im Jahre 1950 als Symbol des internationalen Buddhismus anerkannt. Blau
symbolisiert das universelle Mitgefühl. Gelb symbolisiert den Mittleren
Weg. Rot symbolisiert den Segen der Praxis (Vollendung, Weisheit, Tugend,
Glück und Erhabenheit). Weiß symbolisiert die Reinheit des
Dharma (der Lehre) und vollkommene Befreiung jenseits von Zeit- und Raumgebundenheit.
Orange symbolisiert die Weisheit der Lehre Buddhas.
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Im 13. Jahrhundert
soll sich hier eines der vier Hauptlager des Dschingis Khan mit
sechs seiner Frauen befunden haben. Im Jahre 1696 war das Tal am
Fuße des 2261 Meter hohen Bogd uul Schauplatz einer Schlacht in welcher
der mongolische Feldherr Galdan den Truppen des chinesischen
Kaiser Kangxi aus der Qing-Dynastie unterlag. Der in Diensten der weißen
Armee stehende Abenteurer, Baron Roman Ungern von Sternberg (1885
- 1891), konnte in einer tollkühnen Aktion im Jahre 1921 den unter
Hausarrest stehenden Bogd-Khan befreien und ins Kloster Manzushiry zurückbringen.
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Der mongolische
Heerführer Altan Khan lud im Jahre
1578 das Oberhaupt der
gelben Sekte des tibetischen Buddhismus zu einem
Treffen ein. Beide schlossen ein Bündnis, welches einerseits Altan
das Recht und die religiöse Legitimation für seine imperialen
Ansprüche einräumte. Andererseits wurden die Gelbmützen
unter Schutz und Patronat des Khans gestellt, der deren Anführer den
mongolischen Titel (!) Dalai Lama
verlieh. Unter dessen Nachfolgern, bzw. Reinkarnationen, die bis heute
an diesem Ehrentitel festhalten, verbreitete sich die gelbmützige
Sekte im folgenden Jahrhundert in der Mongolei. Vorwiegend an Handelswegen,
Migrationsrouten oder den Sommerweiden, wo sich Hirten zu schamanistischen
Ritualen und Opfern versammelten, wurden in der gesamten Mongolei buddhistische
Klöster errichtet. In ihrem Kampf gegen den Schamanismus übernahmen
Lamas auch die Rolle als Heiler, Wahrsager und Abgabenempfänger. Das
von zwei Hirschen oder Gazellen flankierte Dharmachakra
ist das Symbol für die von Buddha verkündete Lehre. 1947 fand
das Rad des Gesetzes auch Aufnahme in die
Tiranga (Flagge) und das Wappen des der neugegründeten Indischen Republik.
Zur Verköstigung von bis zu 1000 Lamas wurden
riesige Kochtöpfe benötigt, in denen mehrere Ochsen gegart
werden konnten. (Foto rechts).
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Nachdem mich auf dem
schmalen Laufsteg einige verhaltene Schneeflocken begrüsst hatten,
konnte ich mich am Anblick dieser Schwertlilien und aufgeweckter
Murmeltiere (
Videoclip
) erfreuen.
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Manzushiryn Khiid
war es eines der größten Klöster der gesamten
Mongolei, bis es 1937 im Zusammenhang mit antibuddhistischen Ausschreitungen
unter dem damaligen stalinistischen Partei- und Regierungschef Chorloogiin
Tschoibalsan zerstört wurde. Eine Stele (Foto rechts) erinnert
an die Zerstörung des Klosters und die Verschleppung und
Ermordung der Mönche.
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In den 1990er Jahren
wurde ein doppelstöckiges Holzgebäude als Museum errichtet,
das auf den ersten Blick wie ein Saloon aus einem Western anmutet.
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Ein kleiner Buddha-Altar
und ein Model des einstgen Klosterkomplexes....
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....und Stühle
neben dem Bildnis des Bogd Khan sind die bescheidenen Überreste einer
einstigen Pracht.
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Eine Buddhastatue
mit gleich zwei barbusigen Kameradinnen zeigen, dass auch der Buddhismus
nicht ganz frei von einer göttlichen Trinitätsvermutung ist.
Auch eine Maske des schrecklichen Dharmapala Begste
, mit dem ich bereits in Bogd-Khan-Museum in Ulaanbaatar Bekanntschaft gemacht
habe, gehört zu dem, ebenfalls aus Tibet importierten Cham-Tänzen.....
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...wie jene des
Fürsten (Foto links) und des weisen Alten (Foto rechts), der
bei den Aufführungen den Spaßmacher gibt. Die Tsam-Rituale stammen
ursprünglich aus der vorbuddhistischen Bön-Religon
Tibets, wo sie ab den 8. Jahrhundert Aufnahme
in den dortigen Buddhismus fanden.
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Zum etwas gruseligen
Handwerkszeug der Schamanen gehören auch menschliche Knochen
und eine Schädelkalotte (Foto links). Gegenüber
den archaischen Kultgegenständen wirken der chinesische Torbogen und
das Opfergefäß mit Drachen (Foto rechts) weitaus zivilisierter.
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Zu den Ruinen von insgesamt
17 Gebäuden gehört auch jene des im Jahre 1749 errichteten
Togchin Tempels, dessen Baustil an die Tempel Tibets erinnern lässt.
Videoclip
1
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Die Reste der aus Lehm
errichteten Grundmauern sowie die heute noch sichtbaren steinernen Sockel
der Gebäude lassen noch seine einstigen Ausmaße erkennen.
Videoclip 2
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In der Felswand
oberhalb der Klosteranlage (Foto links) blieben mehrere buddhistische Felsmalereien
und Reliefs aus dem 18. Jahrhundert vor den Zerstörungen im Jahre
1937 verschont.
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Ein Blick auf die
Seitenwand des Togchin Tempels (Foto links)
und in sein Inneres (Fotos rechts und links unten)
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Ein letzter Blick
auf das Hauptgebäude, welches ebenso umzäunt ist....
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....wie dieses
Anwesen, das neben einer Jurte auch über ein Holzhäuschen verfügt
(Foto links) . Wie überall auf dem Gelände werden auch dieser
Buddhastatue bunte Schals zum Geschenk gemacht.
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Von einem ausgedehnten
Gemeinwesen (Foto unten links) zeugt nur noch ein einziges Trümmerfeld
(Foto links). Eine Satelliten-Schüssel darf jedoch auch auf
dem Ruinengelände nicht fehlen (Foto rechts).
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Das Gemälde
im kleinen Museum zeigt die einstige Ausdehnung der Anlage mit ihren zahlreichen
Tempeln und Wohngebäuden (Foto links).
Weitere Steine zeugen von der Zeit der Gök-Türken /Foto rechts).
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