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  • Letzte Aktualisierung: 02.07.2012

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Bogd-Khan-Museum

Historisches Museum

Ulaanbaatar


   



Das National Museum of Mongolia (früher National Museum of Mongolian History) wurde nach der Fusion der historischen, archäologischen und ethnographischen Abteilung des Staatlichen Zentralen Museums und dem Museum der Revolution im Jahr 1991 gegründet. Vollkommen zu Unrecht wird es von den Reiseagenturen und den örtlichen Tourguides vernachlässigt. Bei der Stadtbesichtigung mit meiner Reiseführerin kamen wir zufällig daran vorbei, so dass ich sogleich diese Gelegenheit zu zum Besuch des Museum wahrnehmen musste. Die sogenannten Hirschsteine wurden etwa um 1000 v. Chr. von spät bronzezeitlichen Nomaden in der heutigen Mongolei und der chinesischen Provinz Xinjiang errichtet.



Ihren Namen erhielten sie aufgrund der darauf abgebildeten Darstellungen fliegender Hirsche (Foto links). Eine Glocke chinesischer Herkunft (Foto Mitte) und eine Stele mit einem von oben nach unten geschriebenen Text in altmongolischer Schrift (Foto rechts).  


Petrogylyphen (Felszeichnungen) aus der Zeit um 3000 v. Chr. stellen Jagdszenen dar.



Der Skulpturenkopf (Foto links) und die Sitzskulptur (Foto rechts) sind alttürkischen (Gök-türkischen) Ursprungs und in eine Zeitspanne zwischen der Mitte des 6. bis zur Mitte des 8. nachchristlichen Jahrhunderts einzuordnen. Den Hirschstein auf dem Foto in der Mitte zieren zusätzlich die Abbildungen von Himmelskörpern und eine Spirale.


Auch in der Mongolei wird das Vieh mit Brandeisen (Foto links) als Eigentum gekennzeichnet. Die Stele mit altmongolischer Schrift (Foto rechts) wurde im Jahre 1923 in Busyn Chuluu im Dundgov Aimag gefunden.

Ein Bronzehelm, wohl chinesischer Herkunft (Foto links) und ein vollgeharnischter mongolischer Reiter aus dem 13. jahrhundert vor der schwarzen mongolischen Kriegsflagge (Roßschweife) , die nur im Freien aufgestellt werden durfte (Foto rechts).


Kopie eines Siegels mit altmongolischer Schrift. Der Stammbaum der Nachfolger des ozeangleichen Herrschers, die nach ihm als Dschingisiden bezeichnet werden.



Traditionelle mongolische Bekleidung und das Exemplar eines geschmückten, jedoch steifen mongolischen Sattels.



Alles, was zu einem richtigen Schamanenzauber benötigt wird: Federn und Trommel, präparierte Menschenknochen und eine Spezialflöte.


Aus Holz gefertigte mongolische Geduld- und Legespiele aus dem 19. und 20. Jahrhundert.


Die Ausstattung eines Palastzeltes des Bogd Khan (Богд хаан), Ngawang Lobsang Chökyi Nyima Tendzin Wangchug (1869/1870 - 17. April 1924). Nach dem Zusammenbruch der Qing-Dynastie im Dezember 1911 wurde er zum politischen Herrscher der nunmehr unabhängigen Äußeren Mongolei ernannt. Obwohl der in Lhasa geborene achte Jebtsundamba Khutukhtu als Lama das religiöse Oberhaupt des Buddhismus in der Mongolei war, hatte er eine Frau namens Dondogdulam, die als Ekh Dagina bekannt wurde und ein Jahr vor ihm starb. Das thronende Herrscherpaar (Foto rechts).


Die Bekleidung für das traditionelle Mongolisches Ringen (Бөх/Bökh) das neben dem neben dem Pferdereiten und Bogenschießen zu den drei männlichen Disziplinen der Mongolen zählt. Die zweisaitige Mongolische Pferdekopfgeige (Morin quyur) ein Streichinstrument, das nach dem hölzernen Pferdekopf am oberen Ende seines Halses benannt wurde. Als wichtigstes Musikinstrument der Mongolen gilt sie auch als ein Nationalsymbol des mongolischen Staates


ZumBogd-Khan-Museum im Süden von Ulaanbaatar gehört neben dem einstigen Winterpalast des letzten mongolischen Herrschers ein Komplex von sechs Tempeln. Im südlichen Vorhof zum Tempelgelände befindet sich eine Reliefmauer mit Drachendarstellungen (Foto links). Gegenüber davon befindet sich das erste....


....und danach das zweite, nach chinesischem Vorbild errichte Eingangstor auf der Zentralachse des Tempels. Der 1905 nach Plänen eines -  dem direkten Befehl von Zar Nikolaus II. unterstellten - russischen Architekten errichtete Winterpalast (Foto rechts) wirkt für einen religiösen und politischen Herrscher der Mongolen geradezu bescheiden.


Der Bogd-Khan mit seiner Gemahlin  Dondogdulam. Der Hut und prachtvolle Deel (Kleid) der Herrscherin....


....und ihr Diwan.  Dondogdulams Kopfschmuck sollte den Machern von Star Wars als Inspiration für Königin Padmes interstellare Kopfbeckungen dienen.



Der Thron weist tibetische, die Oberbekleidung chinesische und die "Flammenkrone" indische Elemente vor.


Seine Pelzkrone und  "Elephants Regalia" (Foto rechts) trug der Bogd-Khan nur zu bestimmten Anlässen.


Der Grundriss des einstigen Gesamtkomplexes. Diese königliche Jurte ist mit Leopardenfellen, edlen Stoffen und vergoldetem Türrahmen wohl etwas protziger ausgestattet, als jene in der tmediver® im Buuveit Ger Camp nächtigte.


Siegel (Kopie), offizieller Thron und Bett des achten und letzten Bogd-Khan.


Überall sind Fratzen von Dämonen angebracht, um selbige abzuwehren (Foto links).  Der Naidan-Tempel.....


...und der Nogoon-Lavrang-Tempel (Foto links) stehen nacheinander auf der zentralen Achse des Tempelkomplexes. Im Gebäude gegenüber dem Winterpalast (Foto rechts) ist eine Gemädeausstellung untergebracht.


Der Dharmapala Begste war ursprünglich ein zentralasiatischer Kriegsgott. Mit seinem dämonischen Gefolge, den acht Dri-Thog (Messerhaltern), die auf dem Schlachtfeld die Leichen zerschneiden, erscheint er von Flammen und Rauch umgeben. Mit seiner gedrungenen Gestalt und seinem zornigem roten Gesicht hat der Sohn eines Yaksha (Dämon)  und einer Rakshasi (Koboldin) Eingang in das tibetische Pantheon gefunden. Begtse trägt einen reich geschmückten Panzer (kupfernes Panzerhemd) und mongolische Stiefel. In seiner Rechten schwingt er ein kupfernes Schwert mit Skorpiongriff, in seiner linken Armbeuge hält er Pfeil, Bogen und einen Speer mit einem Banner. Mit der linken Hand führt er ein menschliches Herz zum Mund, um es mit seinen Keilerzähnen zu zerreißen. Seine Begleiter sind unter anderem der auf einem Wolf reitende Sogdag und seine menschenfressende Schwester Dongmarma. Optisch weitaus ansehnlicher und sympathischer ist wohl die Shyama-Tara (Grüne Befreierin), die im tibetischen Buddhismus einen weiblichen und  friedvollen Buddha und Bodhisattva darstellt.  



Drei der zehn Verteidiger des Buddhismus.


Obgleich die buddhistische Höllengöttin keine Zunge herausstreckt, lassen ihre Attribute (drittes Auge, Schädelkette und Wildschwein) stark an die blutrünstige hinduistische Durga oder Kali erinnern. In den Kopftöpfen auf der Grünfläche wurden einst ganze Rinder gekocht.

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