• Letzte Aktualisierung: 10.06.2014

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جمهوری اسلامی ايران
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
Islamische Republik Iran
Teheran
Saadabad-Palastanlage



Nach offiziellen Angaben gibt es in der Islamischen Republik Iran derzeit etwa 280.000 Orientalische Christen, von denen 90 % der armenisch- apostolischen Kirche angehören. Auch in Teheran stellen ca. 60.000 Armenier (0,8 % von 7,2 Millionen Einwohnern) die größte christliche Gemeinde dar. Die 1970 fertiggestellte Sankt-Sarkis-Kathedrale (Սուրբ Սարգիս) ist das größte der 10 armenischen und etwa 30 christlichen Gotteshäuser in Teheran.  Die von den Brüdern Sarkisian zu Ehren ihrer Eltern gestiftete Kirche steht an der Nejatollahi Straße im Zentrum von Teheran. Während der Islamischen Revolution stand die gemeinde auf der Seite von Imam Chomeini. Ihre Mitglieder genießen Kultusfreiheit und können ihre  familienrechtlichen Angelegen- heiten nach Maßgabe ihrer eigenen religiösen Bestimmungen regeln. Auch die Verwendung von Alkohol ist den traditionellen christlichen Gemeinschaften bei ihren religiösen Riten erlaubt. (Im Gegenzug ist in Jerewan/Armenien die Gaj Dschami als einzige [schiitische] Moschee in Betrieb.)
Im Stadtteil Darband, am Fuße des Alborz befindet sich das etwa 110 ha große Gelände der Saadabad-Palastanlage (Majmue-ye Kakh-e Sa`dābād) mit seinen insgesamt 18 Palastbauten. Die kühlere und saubere Luft über der Smogglocke Teherans prädestinierte die 'shemiranat' (kühleren Orte) hierfür. Einige Gebäude des Geländes dienten bereits der turkstämmigen Dynastie der Qadscharen (1779–1925) als Sommerresidenz. Reza Shah Pahlevi ließ in den 1920er Jahren die Anlage mehrfach erweitern und nutzte sie gleichermaßen für Amts- und Wohnzwecke. Diese Tradition setzte sein Sohn Mohammad Reza Pahlavi ab den 1970er Jahren fort. Die Palastanlage wurde dann im Zuge der islamisch-iranischen Revolution musealen Zwecken zugeführt.

Das größte Gebäude auf dem umfriedeten Gelände ist der Weiße Palast, der mit seinen 54 Räumen über eine Wohnfläche von 5000 m² verfügt. Der im Jahr 1936 errichtete Bau wurde 1982 zum Volksmuseum (Muze-ye Mellat) umgewandelt. Ein breiter Treppenaufgang führt in den 1. Stock des lediglich äußerlich modern und schlicht gehalten Gebäudes, welches Mohammad Reza Schah Pahlavi lediglich als eine Sommerresidenz diente.

Links vor der Fassade steht die Bronzeskulptur zweier übergroßer Beine in Reitstiefeln, die Überbleibsel einer überlebensgroßen Statue Reza Shah Pahlavis (1878 - 1944). gegenüber dem Eingang zum Weißen Palast steht eine Skulptur des persischen Nationalhelden Ārasch, dem mythischen Herrscher von Arshan (Eraxschan).  Einer Legende nach standen die Iraner kurz vor einer Niederlage gegen die Turaner (Turkvölker), als ihnen von ihren Feinden ein vermeintlich demütigendes Angebot unterbreitet wurde. Der beste iranische Bogenschütze wurde aufgefordert, einen Pfeil abschießen, dessen Einschlag die Grenze zwischen Iran und Turan bestimmen sollte. Daraufhin habe sich Ārasch gemeldet. Mit dem Beistand des Gottes Ahura Mazda verschmolz der magische Pfeil mit der Seele von Āraschs, der daraufhin zu Boden und starb, während der Pfeil vom Südufer des Kaspischen Meeres über 2500 km in die Steppen Zentralasiens getrieben wurde. So wurde diese Region für Jahrhunderte die von Ahura Mazda beschützte Grenze zwischen den Iranern und den Turanern. Noch heute wird auch zu Ehren Ārasch am 13. Tag des Monats Tīr (1. Juli) das altiranische Regenfest Djaschn-e Tīrgān (Tīr = Pfeil) gefeiert.













              
Die drei Büsten zeigen den 'Aryamehr' (Sonne der Arier) Mohammad Reza Schah Pahlavi Schahanschah (1910 - 1980), seine dritte Gattin Farah Diba
(* 1938) sowie den ältesten gemeinsamen Sohn und gemäß der alten iranischen Verfassung designierten Thronfolger Cyrus Reza Pahlavi (*1960). 
Die zwischen 1933 - 1980 gebrauchte National- und Handelsflagge des Kaiserreichs Iran (Keshvaré Shahanshahiyé Irân), das bis 1935 Persien genannt wurde, zeigt die seit dem Mittelalter verwendete Symbolik des Löwen und der Sonne (Foto rechts).

In seinem Inneren ist der Weiße Palast prunkvoll ausgestattet: Empfangssaal (Foto links) und Speisesaal (Foto rechts).
Der der von vier Säulen gestützte Eingangssaal (Lobby) im Erdgeschoss (Foto links) und die 'Amtstube' von Reza Shah Pahlevi (Foto rechts)....
...wo der als Reza Khan geborene vorletzte Schah Laufbahn seine Gespräche führte. Später sollte der raum als Büro von Farah Pahlahvi dienen.
Als Mann aus dem Volk und einfacher Soldat hatte
Reza Khan seine militärische Karriere in der persischen Kosakenbrigade begonnen und stieg schließlich bis zu deren Oberkommandierenden (Sardar Sepah) auf. Nachdem seine politische Laufbahn als Verteidigungsminister im Kabinett von Seyyed Zia al Din Tabatabai begonnen hatte, wurde Reza Khan unter dem turk- stämmigen Ahmad Schah Qadschar (1897 - 1930)  zunächst Premierminister und nach dessen Absetzung durch das iranische Parlament im Jahre 1925, zunächst provisorisches Staatsoberhaupt und dann selbst Schah von Persien. Eines von vielen Schlafgemächern von Reza Shah Pahlevi (Foto rechts).
Auch im Obergeschoss wird der zentrale Saal, von dem aus alle Räumlichkeiten erreichbar sind von vier Säulen gestützt. Der Kuppelbereich ist mit mythischen Szenen aus dem Schāhnāme (Brief der Könige), dem persischen Nationalepos und Lebenswerk des persischen Dichters Abū ʾl-Qāsim Firdausī (940/41-1020) ausgestaltet (Foto links).  Einer von vielen Aufenthaltsräumen (Foto rechts).
Ein besonders verschwenderischer 'Warteraum' (Foto links) und Reza Shah Pahlavis Zimmer für sein tägliches Mittagsschläfchen (Foto rechts).....
....bzw. Gespräche und andere Geselligkeiten (Foto links). Im Norden des Palastgeländes steht der bereits 1928 errichtete Grüne Palast (Chahvand/ Kakh-e Sabz), dessen Name auf seine grüne Marmorauskleidung zurückzuführen ist (Foto rechts).  
Die im andalusischen Stil gehaltene Terrasse an der Rückseite des Grünen Palastes.


Ein facettenreicher Spiegelsaal und der mit etwa 70 qm größte fein geknüpfte Teppich der Welt (Foto links). Obwohl der Iran beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges seine Neutralität erklärt hatte, war Reza Shah Pahlavi von Großbritannien dazu aufgefordert worden, alle deutschen Staatsangehörigen auszuweisen. Da der Iran aufgrund seiner erklärten Neutralität dies nicht hatte gewähren können, waren britische und sowjetische Truppen bereits am 25. August 1941 in den Iran einmarschiert. Nachdem  Sowjets und Briten den Iran am 30. August 1941 in drei Zonen aufgeteilt hatten, von denen nur eine, als schmaler Streifen rund um Teheran unter iranischer Herrschaft verbleiben sollte, wurde der Reza Schah om britischen und sowjetischen Botschafter ultimativ dazu aufgefordert, bis zum 17. September 12 Uhr zurückzutreten. Sollte der Schah dieser Forderung nicht nachkommen, würde Teheran besetzt, die Monarchie abgeschafft und eine Besatzungsverwaltung errichtet werden. Dem Ultimatum vorausgegangen war eine von Churchill initiierte und an das 'iranische Volk' gerichtete Propagandakampagne, die von einen im Irak stationierten britischen Radiosender ausgestrahlt worden war. Hierbei wurde Reza Schah vorgeworfen, sein Volk schlecht zu regieren und sich seit Jahren auf dessen kosten Kosten schamlos zu bereichern. Die 'hart arbeitende' Bevölkerung war jedoch keinesfalls das Motiv der Engländer, sondern die Nähe des Schahs zum nationalsozialistischen Deutschland, das vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges größter Handelspartner des Iran gewesen war. Aufgrund seiner Erdölvorkommen besaß der Iran eine besondere strategische Bedeutung, die sich nach Hitlers Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 durch den Plan der Alliierten für eine Nachschublinie (Persischer Korridor) noch wichtiger werden sollte. Am Morgen des 16. September 1941 unterzeichnete Reza Schah seine Abdankungserklärung zu Gunsten seines erst 22jährigen Sohnes Mohammad Reza....
...der sich anders als sein im Volk beliebter Vater zu einer Marionette der angelsächsischen Mächte machen ließ. Obgleich Hausherr, blieben ihm die Türen zum Speisesaal im Untergeschoss des Grünen Palastes (Foto rechts) während einer Zusammenkunft der 'Großen Drei' (US-Präsident Franklin D. Roosevelt, dem britische Premierminister Winston Churchill und dem sowjetische Staatschef Josef Stalin) anlässlichlich der 'Konferenz von Teheran'
(
28. November bis zum 1. Dezember 1943) verschlossen.
Aufgrund der exponierten Lage und besseren Luft wächst Teheran trotz hoher Immobilenpreise immer weiter in den Alborz hinein. Seit 1977 führt eine 12 km lange Gondelbahn mit der vier Stationen auf eine Höhe von 3740 Metern ü. NN. Dort beginnt die Totschal-Skipiste und nach einem 30minütigen Aufstieg kann man den 3.964 hohen Gipfel des gleichnamigen berges erreichen.

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