Saranda - Butrint
Das antike Onchesmus diente Phoinike als Hafen und trägt erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts den Namen Sarandë (nach griechisch: 40, für vierzig christliche Märtyrer aus dem 10. Jahrhundert).
Die Überfahrt von Sarandë nach Korfu-Stadt (ca. 40 km) dauert mit dem Tragflügelboot eine gute Stunde.
Über der Stadt Sarandë thront die Lekuresi Burg (Kalaja e Lëkurësit) in der man bei hervorragender Sicht auf einen prächtigen Sonnenuntergang auch vorzüglich speisen kann.
Verrostete Symbole der Isolation und Wehrhaftigkeit am Ionischen Meer.
Die in einem Nationalpark liegende Ausgrabungsstätte von Butrint wurde bereits 1992 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Sie liegt am Ende der Ksamil-Halbinsel, ca. 25 Kilometer südlich der Stadt Sanrandë.
Das Terrain wird im Osten vom Butrint-See, im Süden vom Vivar-Kanal umschlossen, durch den das Salzige Meerwasser in den See gelangt. Seit dem Altertum bot der Butrint-See aufgrund seiner Lage einen natürlichen Schutz gegen Angriffe.
Blick auf das Zenrum von Buthrotum und die Dreiecksfestung am Vivar-Kanal, die zu Beginn des 16. Jh. von den Venezianer errichtet und später von Ali Pasha ausgebaut wurde.
Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. wurde das damalige Buthrotum wie eine Festung angelegt. Es gehörte zum Gebiet der Chaonen, einer Untergruppe des Illyrerstammes der Prassaiben.
1272 gehört Buthrotum zum Reich des Königs von Sizilien, Karl von Anjou, der sich auch als König von Albanien bezeichnet.
1386: Buthrotum wird von den Venezianern eingenommen, die die expandierende Stadt mit einer starken Befestigungsmauer versehen, weil ihr für die Verteidigung der Meerenge eine hohe strategische Bedeutung zukommt.
In der Folgezeit wechseln sich Venezianer und Türken mit der Herrschaft über die Stadt ab, bis Napoleon Bonaparte im Jahre 1798 der Herrschaft von Venedig ein Ende setzt.
Ab 1800 gehört Butrint zum Paschalik Ionannina, das von Ali Pasha Tepelena regiert wird, der die venezianische Festung am Ufer des Vivar-Kanals ausbauen, sowie eine weitere Fortifikation am der Mündung des Kanals errichten lässt. Nach dem Tode Ali Pashas verliert Butrint seine Bedeutung und die Stadt zerfällt bis zum Ende der Osmanenherrschaft (1912) vollkommen.
Links: Das Seetor
Buthrotum ist vom griechischen Wort Bous (Stier) abgeleitet. Äneas, der Schwiegersohn Königs Priamos, soll der Sage nach, nachdem Troja zerstört worden war, an der Festlandküste gegenüber der Insel Korfu einen Stier geopfert haben, damit die Götter seiner Landung in Epiros freundlich gesinnt waren. Der verletzte Stier konnte jedoch entkommen, schwamm zur heutigen Bucht von Butrint, ging dort an Land, fiel um und starb, so dass der Ort von Äneas, der dies als gutes Omen wertere, als Buthrotum bezeichnet wurde.
Mitte: Der in der Neuzeit restaurierte Turm wurde zu Beginn des 16 Jahrhunderts von den Venezianern errichtet.
Rechts: Das in monolithischer Bauweise errichtete Löwentor mit einem Relief, das den Kampf eines Löwen mit einem Stier darstellt. Es hat sich ursprünglich an anderer Stelle (Tempel?) befunden und wird als Auseinandersetzung zwei verschiedener Kulturen gedeutet, bei dem die ältere (Stierkult) schließlich unterlag.
Links: Tempel des Asklepius (Äskulap), dem Gott der Heilkunst.
Rechts: Das Theater wurde zwischen dem 2.und 3. vorchristlichen Jahrhundert nach dem Vorbild von Dodona (heute NW-Griechenland) erbaut. Es bot 2000 Personen Platz und wurde bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. genutzt.
Thermalbäder
Gymnasium (1./2. Jahrhundert n. Chr.)
Die dreischiffige byzantinsiche Basilika aus dem 5. Jahrhundert hat einen Grundriss in T-Form und ist das einzige Monument Albaniens aus dieser Zeit, bei dem die Mauern in ihrer gesamten Höhe erhalten geblieben sind.
Links: Ostseite des Mittelschiffes mit der Apsis.
Rechts: Westseite des Mittelschiffes mit dem Haupttor, einem von fünf Eingängen.
Der Baubeginn des Baptisteriums war im 6. Jahrhudnert, der weiterere Ausbau zur grössten Taufkapelle des gesamten Balkans erfolgte im 11. Jahrhundert.
Ende der 1920er Jahre beginnen der italienische Archäologe Luigi Maria Ugolini und sein albanischer Kollege Hasan Ceka mit den Ausgrabungsarbeiten in Butrint, die bis zum heutigen Tage andauern.
Die heutige Burg wurde von italienischen Archäologen in den 1930er Jahren als Hauptquartier auf der ehemaligen Akropolis von Butrint errichtet.