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  • Letzte Aktualisierung: 02.07.2012

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Beijing

Nationalmuseum
Ming-Gräber


     



Das Chinesische Nationalmuseum (Zhōngguó guójiā bówùguǎn ) in Peking wurde 2003 bei der Zusammenlegung des Museums der Geschichte Chinas mit dem Museum der Chinesischen Revolution gegründet, die beide bereits zuvor im selben Gebäude untergebracht waren. Das zum zehnten Gründungstag der Volksrepublik China im Jahre 1959 als eines der „Zehn großen Gebäude“ im Stil des „sozialistischen Klassizismus“ errichtete Bauwerk ist mit 195 000 m² das größte Museumsgebäude der Welt. Das Jade Cong (Foto rechts) stammt aus der spät-neolithischen Liangzhu-Kultur (3300- 2200 v. Chr) an der Südostküste. 


Während das mit Bemalung und einer Figur verzierte Gefäß (Foto links) aus Majiayao Kultur (3200 - 2000 v. Chr) stammt, wurde der Jade Drachen (Foto rechts) zur Zeit der Honshan Kultur (4700 - 2900 v. Chr.) gefertigt.


Ein Keramikkanne (Foto links) und das Modell einer Siedlung (Foto rechts) aus der Yangshao Kultur (5000 - 3000 v. Chr.) in der heutigen Shaanxi Provinz.


Eine mit Sägezähnen bemalte Keramiktrommel (Foto links) und eine Schale mit tanzenden Figuren aus der Majiayao Kultur (3200 - 2000 v. Chr).


Die Dolch-Axt (chinesisch: Ge) mit Türkisinlaid (Foto links) und die Ya Qi, eine bronzene Streitaxt (Foto rechts) wurden in der Bronzezeit, während der Herrschaft der Shang-Dynastie (1700–1100 v. Chr.)  hergestellt.


Auch das bronzene Ding (auf chinesisch tatsächlich so bezeichnet), ein Lebensmittelbehälter (Foto links) stammt aus der Zeit der frühen Shang-Dynastie Der Bronzehelm wurde später, in der Zeit  der Streitenden Reiche (403 - 221 v. Chr.) geschmiedet.


Ein Bronzeschwert aus der Xiajiadian Kultur (1000 - 300 v. Chr) in der heutigen autonomen Region Innere Mongolei. Das aus Keramik gefertigte Gespann entstand zur Zeit der Östlichen Han Dynastie (25 - 220 n. Chr.) ....


....ebenso wie dieses Fabeltier (Foto links). Das steinerne Balustradenteil mit dem Drachen stammt von der Anji-Brücke (Anji Qiao = Brücke des sicheren Übergangs), die seit der Sui Dynastie (581 – 618 n. Chr) als älteste Segmentbogenbrücke Chinas den Fluss Xiao in der Provinz Hebei überspannt. 



Zwei bronzene Behälter für Kauriemuscheln mit einer Opferszene (Foto links) und sieben Ochsen (Foto rechts) aus der Zeit der Westlichen Han Dynastie (2202 v. Chr - 8 n. Chr.) Die bemalte, mit Blattgold überzogene Buddha-Statue stammt aus der Zeit der Nördlichen Qi Dynastie (550 - 577 n. Chr.).


Das dreimastige Schiff wurde zur Zeit der Nan Song (Südlichen Song) zwischen 1127 bis 1279 n. Chr. erbaut. Aus dem 14. Jahrhundert stammt das Porträt des Dschingis Khan (um 1155 - 1227), dem Großvater des Begründers der mongolischen Yuan Dynastie, Kublai Khan, die über das Reich der Mitte zwischen 1279 - 1368 herrschen sollte.  

Mit Schwarzpulver zu befüllende Granaten waren in China seit dem 13. Jahrhundert bekannt (Foto links).  Die Bronzekanone stammt aus dem Jahr  1332 (Foto rechts).  Die mongolische Yuan Dynastie bediente sich hierbei des Know-how chinesischer Wissenschaftler....


...ebenso, wie bei dieser bronzenen Wasseruhr (Foto links). Messerförmige Bronzemünzen kursierten im östlichen Teil Nordchinas bereits seit dem 8. vorchristlichen Jahrhundert, während leichter zu handhabende runde Münzen mit ihrem quadratischen Loch erst im 5. Jahrhundert v. Chr. aufkamen.


Wegen seines guten Fengshuis haben sich die Kaiser der Ming Dynastie ein Tal ca. 50 Kilometer nördlich von Beijing für ihre Grabstätten ausgesucht. In Shisanling sind 13 der 16 Ming Kaiser begraben. Nur die ersten beiden Kaiser, von denen der Dynastiegründer Zhu Yuanzhang  (Hóngwǔ ) in der alten Hauptstadt Nanjing begraben ist und der zweite Jianwen nach seiner Absetzung durch Yǒnglè verschollen blieb, sowie der aufgrund seiner Unfähigkeit in Ungnade gefallene siebte fanden hier nicht ihre letzte Ruhestätte. Yǒnglè (1360 – 1424) war der vierte Sohn von Hóngwǔ , der im Jahre 1368 die Herrschaft des letzten Yuan-Kaisers Toghan Timur beendete. Yǒnglè wird zu den herausragenden Kaisern in der Geschichte Chinas gezählt.


In der beeindruckenden Haupthalle des Chang-Grabes (Changling) wurde ein Bronzestatue des Kaisers  Yǒnglè aufgestellt. Die architektonisch an die Halle der höchsten Harmonie in der Verbotenen Stadt angelehnte Halle der Himmlischen Gnade mit ihren 32 aus Edelholz gefertigten, jeweils zehn Meter hohen Säulen, beherbergt heute einen Ausstellungsraum für bereits gefundene Grabbeigaben. Das Foto rechts zeigt Yǒnglè vor seinen martialischen, mit Kanonen bewaffneten Truppen und den gewaltigen Schiffen seiner Flotte, mit der er den Eunuchen Zheng He (Foto unten rechts) zwischen 1405 und 1433 auf sieben große Expeditionen in den Pazifik und den Indischen Ozean schickte.


Der im Jahre 1371 in der Provinz Yunnan als Mǎ Sānbǎo in einer islamischen Familie geborene Zhèng Hé (Foto rechts) nahm den Namen Haddschi Mahmud Schams an. Nachdem er im Jahre 1382 als Elfjähriger von den Ming-Truppen gefangen genommen worden und ein Jahr später kastriert worden war, konnte er bis in den Rang eines kaiserlichen Admirals aufsteigen. Mit seinen großen Dschunken legte er mehr als 50.000 km zurück und bekämpfte dabei nicht nur erfolgreich die Piraterie, sondern erforschte auch die Meere bis nach Arabien und Ostafrika (Foto links). Manche Historiker vermuten sogar, dass er bis nach Südamerika gelangt sein könnte. Es wurde überliefert, dass er auf seinen Reisen ein Glas mit seinen abgeeschnittenen Geschlechtsteilen mitführte, damit er im Fall eines Unglücks wenigstens im Jenseits wieder ein  „ein ganzer Mann“ sei.   


Die Phönixkrone der Dame Xu, der Gemahlin von Kaiser Yǒnglè (Foto links). Zur Flotte Zheng Hes gehörte bis zu 100 Schiffe mit 30.000 Mann Besatzung. Die als Schatzschiffe bezeichneten größten Dschunken, waren nach chinesischen Chroniken bis zu 120 m lang und 50 breit (Foto rechts). Zur Navigation wurde der bereits im China des 11. Jahrhundert erfundene Kompass benutzt. Man stelle sich einmal vor, was passiert wäre, wenn diese Flotte mit kolonialen Absichten zur Zeit des Hundertjährigen Krieges an der Küsten Europas angelandet wäre. Die Flottille mit der sich Kolumbus 100 Jahre später auf den Weg nach Amerika machen sollte, wirkt dagegen wie drei Nussschalen.


Ein Relief zeigt die imposante Lage der Gräber am Fusse eines Höhenzuges mit dem Ming-Gräber-Stausee (Shisanling Shuiku).
Gold-und Silberbarren (Foto rechts).



Unter seinem Seelenturm (Foto links) mit seinem Grabstein (Foto rechts) wird der Eingang zu dem noch ungeöffneten Grab von Kaiser Yǒnglè vermutet.


In der Mitte der Anlage von Changling befindet sich ein zentraler Weg, der dem toten König vorbehalten war. So wollte mein chinesischer Reiseführer  auch nicht  durch das Portal (Foto rechts) gehen, sondern links daran vorbei.


Eine von der Tourismusverwaltung in Beijing mit 4 Sternen ausgezeichnete Toilette (Foto links). Das Reiterstandbild des Rebellenführers Lĭ Zìchéng (1606 – 1644), er sich am Ende der Ming-Zeit zum Wanderkönig Chuǎng Wáng ausrufen ließ und auch als Bauernkaiser bezeichnet wird.  

Die heute am meisten besuchte Grabstätte (Dingling) ist das Grab des 13. Ming-Kaisers Wanli , der zwischen 1563 bis 1620 regierte. Die nach sechsjähriger Bauzeit im Juni 1590 fertiggestellte Grabanlage belegt mit ihrem großen Vorplatz und der unterirdischen Grabkammer eine Fläche von insgesamt 180000 qm. Das Dingling war die erste Grabanlage der Ming-Gräber, die freigelegt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.  Wie bei allen anderen Grabanlagen zieht sich auch hier eine gradlinige Mittelachse (Weg des toten Königs) durch ein Grabtor und die einstige Ling'En-Halle ....


...von der heute nur noch Treppenaufgang und die Säulenfundamente vorhanden sind. Die zentrale Achse setzt sich fort durch das Xing Ling Men, ein weiteres Tor, das der Anbetung der Sterne gewidmet war, bis hin zum Seelenturm des Kaisers in dem auch der Grabstein von Kaiser Wanli steht.


Ein geschlossene Zufahrt zu den Gräbern (Foto links). Vor einer Bank, die einer Gemahlin des Kaisers gewidmet ist, steht eines der riesigen Porzellangefäße, durch welche die Kunstfertigkeiten zur Zeit der Ming-Dynastie auch im Westen berühmt geworden waren.


Die gesamte Grabkammer besteht aus fünf kreuzförmig Hallen. In der hinteren Halle, in denen man die drei Sarkophage Kaiser Wanlis und seiner beiden Gemahlinnen vorfand, werden heute nur deren Nachbildungen ausgestellt. Im Vergleich zu den bis zu 3000 Jahre älteren Pharaonengräbern im Oberägyptischen Tal der Könige   ist dies alles weniger beeindruckend, für manchen Besucher sicherlich sogar enttäuschend.


Ein Blick von der hinteren Halle durch die mittlere in Richtung Fronthalle (Foto links) und auf den Grabsteines Kaiser Wanlis (Foto rechts).


Während der Hase auf dem prachtvollen Gewand als Glücksbringer dient (Foto links), ist der Drache das Symbol für den Kaiser (Foto rechts).

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