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  • Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

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O‘zbekiston Respublikasi

Ўзбекистон Республикаси
Republik Usbekistan
                  







Von Samarkand sind es auf direktem Wege in die usbekische Hauptstadt Taschkent 340 Kilometer. Da jedoch ein etwa 30 Kilometer langes Teilstück der noch in Sowjetzeiten erbauten M 39 durch Kasachstan führt, muss ein Umweg in Kauf genommen werden. Der mit 490 Meter höchste Fernsehturm Zentralasiens wurde nach siebenjähriger Bauzeit am 15. Januar 1985 eröffnet. Für das zweifelhafte Vergnügen in eines der beiden 105, bzw.. 110 Meter hoch gelegenen Drehrestaurants  zu kommen muss sich der Besucher nicht nur ausgiebiger und mehrmaliger Personen und Passkontrollen unterziehen, sondern auch noch 15 US $ berappen. Taschkent verfügt auch über drei U-Bahnlinien. Da die unterirdischen Anlagen auch als Bunker dienen wird eine große Zahl an Kontrollpersonal und Überwachungskameras aufgeboten um das strengste Fotografierverbot durchsetzen zu können. 



Die Fontänen versperren nicht nur den Weg und die Sicht auf das Oliy Majlis, den Senat der Republik Usbekistan (Foto links), sie kühlen vielmehr auch auf angenehme Weise die heisse Luft. Unmittelbar daneben befindet sich der Unabhängigkeitsplatz mit einer von Säulen getragenen Konstruktion, die in ihrer Mitte von einem Kranich gekrönt wird (Foto rechts).

 
Vom Denkmal der "Mutter Usbekistan" (Foto links) hat man einen freien Blick auf das Senatsgebäude (Foto rechts).


Das Amir Timur Museum, auch Timuriden-Museum genannt wurde im Jahre 1993 zur 660. Geburtstag Wiederkehr des Geburtstages von Temür ibn Taraghai Barlas eröffnet. Unter seiner markanten blauen Kuppel birgt das Museum in seinem reich verzierten Innenraum sowohl Exponate von Timur und seinen Nachkommen, als auch vom amtierenden autokratischen Präsidenten des Landes, Islam Karimov. 



Die Ausrüstung eines Reiters aus dem 14. - 16. Jahrhundert (Foto links). Die Karte rechts zeigt das von Timur, alias Tamerlan unterworfene Gebiet (grün) mit den heutigen Staatsgrenzen und verschiedene naive Bilder, wie man sich den großen Eroberer im Westen vorstellte.


Während die Vitrine ein Filmplakat sowie Bekleidung und Waffen des Hauptdarstellers birgt, ist das Modell des Taj Mahal ein Hinweis darauf, dass sein Erbauer, der indische Großmogul Shah Jahan ein Nachfahre des Timuriden Zahir ad-Din Muhammad Babur gewesen ist, der Elemente des zentralasiatischen Baustils nach Indien mitgenommen hatte.


Die Gedenktafel lässt erkennen, dass die Schaffung des Amir Timur Platzes und das Aufstellen seines Reiterstandbildes im Jahre 1993 von Präsident Islam Karimov initiiert wurden. Glücklicherweise hat sich dieser jedoch einer friedlicheren Außenpolitik verschrieben als der von ihm gekürte Nationalheld.

 
Direkt am Amir Timur Platz  stehen das noch in Sowjetzeiten errichtete Hotel Usbekistan, von dem man einen schönen Blick auf die Stadt hat und das im modernen Protzstil errichte Kongresszentrum (Foto rechts).


Wie stets bei seinen Reisen, war es timediver® auch in der usbekischen Hauptstadt ein besonders Anliegen das Historische Museum zu besuchen. Der äußere, wie auch der sich bietende innere Anblick des Museums zeigen, warum es früher "Staatliches Museum für die Geschichte der Völker Usbekistan-Lenininmuseum" hieß. Von turanischen Versuchen zur Geschichtsklittung war ich bereits von meinen Reisen in die Türkei und  kurz zuvor in Turkmenistan bereits einiges gewöhnt......


....als ich dieses Exponat mit zwei Schlangen (Foto links) sah und als Beschreibung "Steinamulett, 2000 v. Chr. , Sogh. Fergana Region"  zu lesen bekam, glaubte timediver® gar, dass er seinen Augen nicht trauen könnte. Im Mai 201o hatte ich  das Buch Frauen und Schlangen: Geheimnisvolle Kultur der Elamer in Alt-Iran der renommierten Iranistikerin Prof. Dr. Heidemarie Koch gelesen und rezensiert. Das Cover ihres Buches zierte das aus Elam (den

Nachbarn der nicht weniger rätselhaften Sumerer) stammende Exponat, bei dem es sich tatsächlich um ein Gefäß handelt. Das ausgestellte Stück ist hingegen entweder eine Fälschung, die dem Museum angedreht oder auf dessen Veranlassung gar erst angefertigt wurde. Das Original des goldenen Armbandes mit den Köpfen eines Fabelwesens stammt aus dem sogenannten Oxus-Schatz (Amudarja-Schatz), einer Sammlung von aus Gold und Silber bestehenden Fundstücken, vor allem aus der Zeit des Achämenidenreiches (6. bis 4. Jahrhundert v. Chr.). Vom Fundort ist lediglich bekannt, dass er am Fluss Oxus, der heute Amudarja heißt, liegt. Möglicherweise befindet er sich im antiken Baktrien, im heutigen Tadschikistan.




Ebenfalls aus dem Amudarja-Schatz stammt die Statuette eines zoroastrischen Priesters (Foto links).  Das Ossuarium mit einer sitzenden Frau aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. stammt aus der heutigen Autonomen Republik Karakalpakistan (Foto Mitte).  Der aus Ton gefertigte Kopf mit spitzer Mütze aus einem Ort namens Karatepa (Schwarzhügel) im 3. - 4. Jahrhundert weist noch Spuren roter Farbe auf (Foto rechts).


Die Nachbildung eines Gebeinhauses (Foto links) aus dem 4. bis 7. Jahrhundert, welches zur Aufnahme von Ossuarien (Foto rechts) diente.


Ein Ossuarium aus dem 6. - 7 Jahrhundert, das in der Taschkent-Region gefunden wurde (Foto links). Rekonstruktionszeichnung  eines buddhisten Klosters und Tempels aus Fayaztepa (Surkhandaria Region) im 1. - 3. Jahrhundert  (Foto rechts).



Eine ganze Reihe von Exponaten erinnern an das buddhistische Zeitalter Zentralasiens, vornehmlich vom 1. bis 3 Jahrhundert.  Buddhastatue mit zwei Mönchen (Foto links) und die Abbildung und Statue eines Bodhisatva aus der antiken Stadt Termiz im Südosten Usbekistans.


Das Fragment einer Wandmalerei ( 6. - 7 Jahrhundert) zeigt, dass sein Schöpfer die abgebildete Raubkatze und den Elefanten offenbar nur vom Hörensagen kannte (Foto links). Eine Frauenplastik aus der Surkhandaria Region des 6. jahrhunderts (Foto rechts).


Die Karte zeigt die Ausbreitung der Turkstämme, vornehmlich nach Süden und Westen im 6. und 7. Jahrhundert.  Aus dieser Zeit stammen auch die von ihnen an ihren Friedhöfen aufgestellten Balbals. Der Begriff Balbal bedeutet in den Turksprachen Vorfahr oder Großvater.


Ein zeichnerischer Rekonstruktionsversuch soghdischer Krieger aus dem 7. bis 8. Jahrhundert, die sich schließlich den islamischen Eroberern beugen mussten. Eine Hontahta (Tischplatte) aus dem 10:/11. Jahrhundert (Foto rechts).


Verschiedene mongolische Pfeilspitzen und aas Zertifikat eines Kriegers mit mongolischer Schrift aus dem 13. Jahrhundert.


Karte der mongolischen Teilreiche nach dem Tode Dschingis Khans im 13. Jahrhundert und ein heroisierendes Bildnis seines selbsternannten Nachfolgers Amir Timur, der aufgrund seiner Herkunft jedoch selbst niemals die Khanwürde erlangen konnte.


Ein Panzerplatten-Hemd, wie es zur Zeit Timurs  von den Kriegern seiner Reiterhorden getragen wurde.


Nachdem Taschkent 1865 von russischen Streitkräften erobert und 1867 zum Zentrum des Generalgouvernements Turkestan gemacht worden war, wurde sowohl die Amtskette eines russischen Richters als auch die Kette für einen seiner Probanden benötigt.



Die beiden Karten geben die territoriale Gliederung Zentralasiens um das Jahr 1900 (links) und der kurze Zeit der Alasch Orda (kirgisische Autonomie innerhalb Russlands) zwischen dem 13. Dezember 1917 und dem 26. August 1920 (rechts) wieder. Zur Bekräftigung ihrer Autonomie ging die Alasch Orda ein Bündnis mit den zarentreuen Ural-Kosaken ein, deren Ataman in Orenburg residierte. Etliche Kosaken waren einer tatarischen, baschkirischen oder kasachischen Frau verheiratet. Mit dieser Allianz sollte die militärische Position der Alasch Orda gestärkt werden, da sie alleine nicht in der Lage waren, ihr Territorium gegen die Bolschewiki zu verteidigen. Die Flagge der politischen Orda-Alasch-Partei  zeigte einen weißen Halbmond und Stern auf grünem Grund, jene des Autonomiegebietes einen gelben Halbmond mit Stern auf rotem Grund. Beide Flaggen sind somit vorgänger der Flagge der Türkischen Republik, die von Mustafa Kemal Pascha (Atatürk) erst am 29. Oktober 1923 ausgerufen werden sollte.



Im Jahre 1919 wurden die wenigen Truppen der Alasch Orda und der mit ihnen verbündeten Kosakenverbände von der Roten Armee vernichtend geschlagen und ihre Führer größtenteils getötet. Im August 1920 wurde das Gebiet der Alasch Orda unter der Bezeichnung „Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik dem vom 7. November 1917 bis zum 30. Dezember 1922 bestehenden Sowjetrussland angeschlossen. Mit der Gründung der Sowjetunion entstanden in der verschiedene Volksrepubliken, Sozialistische Sowjetrepubliken, Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken, Autonome Gebiete und Oblasten die in der Folgezeit  mehrmals umorganisiert werden sollten.



In der 30 Kilometer nordöstlich von Buchara gelegenen Stadt Vabkent steht ein ind en Jahren 1197 bis 1199 erbautes, 38,7 Meter hohes Minarett, das dem  Kalan Minarett in Buchara sehr ähnlich ist, jedoch in seinen Proportionen weniger elegant und ausgewogen, in seiner Ornamentik weniger abwechslungsreich ist (Foto rechts). Ebenfalls an der Strecke Buchara-Samarkand, ca. 80 Kilometer von Buchara entfernt steht aus Wasserspeicher.....


...aus der Karakhanidenzeit Zentralasiens (11. und 12. Jahrhundert), das heute in seinem Inneren leider nicht mehr gepflegt wird (Foto rechts).


Auf der anderen Seite der recht flott befahrenen M 37 erhebt sich das mächtige Portal einer Karawanserei die der Karakhanidenfürst Shams al Mulik Nasr (Reg. 1068 - 1080) erbauen ließ.



Obwohl der Einfluss des Islams zu sehen ist, sind am Portal vortimuridiusche Dekorationen zu erkennen, welche unmittelbar an die zoroastrische Kunst anknüpfen. Bei der Rekonstruktion der Anlage hat man eine erfreuliche Zurückhaltung bewahren können, die üblicherweise - insbesondere bei den timuridischen Bauwerken Usbekistans -  nicht gepflegt wird.

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