• Letzte Aktualisierung: 05.04.2014

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Լեռնային Ղարաբաղի
Հանրապետություն

Republik Bergkarabach
Askeran - Tigranakert -Gandzasar - Aghdam

             



Auf der Fahrt zur antiken Stadt Tigranakert verläuft die Strasse bei Askeran durch den oberen Teil der Festung Mayraberd (Kopffestung), die auch als Zoraberd (Mächtige Festung) bezeichnet wird..... 
 

Die Festung wurde ab 1788 infolge der russischen Bedrohung von den Persern erweitert ....


Die ca. 15 Kilometer von Stepanakert entfernte Fortifikation erstreckt sich über beide Seiten des Flusses Karkar. Von der Verbindung des oberen und des, auf der anderen Flusseite gelegenen Teils der Festung  zeugt noch heute eine langgezogene Mauer (Foto rechts).  
 
   
Tigranakert ist eine von mehreren Städten gleichen Namens, die vom armenischen König Tigran II. dem Großen (140 - um 55 v. Chr.) gegründet wurden. Die archäologische Stätte liegt außerhalb des Territoriums des einstigen Autonomen Gebietes Bergkarabach und ist seit dem Waffenstillstand von Truppen der Republik Bergkarabach besetzt. In der mittelaterlichen Festung ist das Staatliche Archäologische Museum von Tigranakert untergebracht. Das von Tigran II. errichtete Großreich (Karte rechts) war jedoch nur von kurzer Dauer. Zwischen den Parthern und Rom verlor er alle Gebiete bis auf Armenien, dass er als "Freund Roms" behalten durfte.  (Quelle: Wikipedia Karte v. Robert H. Hewsen "Armenia: A Historical Atlas", map 20, Page 34 Press 2001)


Ein Blick in den Innenhof der beinahe quadratisch angelegten und restaurierten Festung (Foto rechts). Zwischen den Zinnen der Festungsmauer hat man einen guten Blick auf die jüngst ausgegrabene Kirche aus dem 5.- 7 Jahrhundert.


Eine in der Gegend von Tigranakert ausgegrabene Vase aus dem 8. - 7. Jahrhundert v. Chr. und ein aus Kalksandstein  gehauener Wideerkopf aus der zitadell des 5. - 6. nachchristlichen Jahrhunderts.


Der Blick in einen der Museumsräume offenbart Fundstücke aus der Zeit zwischen dem 5. Jahrhudnert vor Christus bis zum 17. nachchristlichen Jahrhundert, u. a. mit Tatzenkreuzen (Sonnendarstellungen) aus dem 5./6. Jahrhundert, die später zum Zeichen des Templerordens werden sollten.


Zu dem 50 ha großen Ausgrabungsgelände gehört auch die einstige Zitadell der antiken Stadt (Foto links).  Die im Jahre 2005 begonnenen Ausgrabungsarbeiten haben bereits eine einschiffige Basilika aus dem 5. Jahrhudnert freigelegt.


Während die Fundamente der Basilika noch recht gut erhalten sind, konnte von den einstigen Säulen nur ein Segment gefunden werden (Foto rechts). Dies rührt offenbar daher, dass die anderen Teile in späterer zeit als Baumaterial weggeschafft wurden.


Es erscheint fraglich, ob die Republik Karabach nach ihrer internationalen Anerkennung Tigranakert als wichtige Stätte armenischer Geschichte, in die mittlerweile viel Geld und Arbeit investiert wurde, an Aserbaidschan zurückgeben würde.


Wenige Kilometer südwestlich der Ortschaft Vank befindet sich das zwischen 1216 und 1238 erbaute Kloster Gandzasar (Schatzberg).


Vor dem Kloster gibt es einen alten armenischen Friedhof, auf dem auch noch Gefallene des Unabhängigkeitskrieges (1990 - 1994) begraben sind.
Dort hat man einen Blick auf den 2389 Meter hohen Khojayurt.



Die Gründung des von hohen Mauern geschützten Klosterkomplexes von Gandzasar geht auf den Prinzen Hassan Melik Jalal-Dolan, den Fürsten von Khachen, seine Gemahlin Mankhan und seinen Sohn Atabeg  im Jahre 1216 zurück. Es liegt im Westteil des Chatschen-Tal s, von wo es schon von weitem sichtbar ist. Dies liegt zum einen an der exponierten Lage des Klosters, zum anderen daran, dass es sich aufgrund des roten Tuffsteins, aus dem es erbaut wurde und der im Laufe der Zeit rotbraun geworden ist, vom grünen Hintergrund des Bergwaldes abhebt. Der Narthex in Form eines Gavit wurde 1261 angebaut; hier befindet sich der Eingang. (Foto rechts).



Der Hauptteil wurde als Kreuzkuppelkirche mit einer Schirmkuppel errichtet  (Fotos links und rechts) und eine weitere, geschlossene Tür am Narthex 



Portal in den Hauptraum der Kirche (Foto links). Davor befinden sich Gräber der Fürsten von Khachen, die mit Sonnenzeichen und Davidstern verziert sind (Foto Mitte). Das Armenische Kreuz besitzt vier Arme, die an ihrem Ende in kurviger Form in Blätter auslaufen und wie im Foto rechts manchmal eine nach oben gebogene Wurzel (als Symbol der Auferstehung) vorweisen. Sie kamen mit der Gründung der Armenisch Apostolischen Kirche im 4. Jahrhundert auf.


Der Turm der  Kreuzkuppelkirche (Foto links) und der des Narthex, der in Form eines Gavit errichtet wurde (Foto rechts).


Die beiden Reliefs oberhalb des Eingangs stellen wohl einen Löwen, das armenische Wappentier dar. Die Rosette ist als Sonne zu deuten.  Obwohl das Kloster während des Bergkarabachkonflikts 1991 beschädigt und ein Gebäude zerstört wurde, ist es weiterhin in Betrieb und Sitz des Erzbischofs der Diözese Arzach.


Wenige Kilometer von Tigranakert, ebenfalls auf dem besetzten Territorium, das einst nicht zum Autonomen Gebiet Bergkarabach gehörte....


.....befinden sich die Friedhöfe und Ruinen der einst von Aseris (Aserbaidschaner) bewohnten Stadt Aghdam ....


Es ist verständlich, dass die vertriebenen Azeris in ihre zerstörte Stadt zurückkehren möchten, um sie innerhalb Aserbaidschans wieder aufzubauen.

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