|
|
In der
Hochebene von Daht-e Morhab
(1900 M. ü. NN) hatte im Jahre 550 v. Chr. die Entscheidungsschlacht zwischen Kyros II. (559 v. Chr. bis 530 v.
Chr.) und dem medischen König Astyages (Reg. nach Herodot:
585 v. Chr. bis 550 v. Chr.) stattgefunden. Nach seinem Sieg
gründete Kyros hier die erste achämenidische
Königsresidenz. Den Bau seines insgesamt 11 Meter hohen Grabmahls, hatte Kyros II., dem die
Geschichtsschreibung den Beinamen 'der Große' verleihen sollte,
noch selbst angeordnet. Die Vollendung des Monumentes oblag jedoch
seinem Sohn Kambyses (Reg. 529 v. Chr. bis 522 v. Chr). Die
Grabstätte wurde vom Makedonen Alexander geplündert
vorgefunden, da sie offenbar bereits kurz vor seinem Eintreffen
geschändet worden war. Nach dem Beginn der islamischen Zeit wurde
das Bauwerk als Grab der Mutter Salomons verehrt und im 13. Jahrhundert
an seiner Südfassade mit einem Mihrab versehen.
|
|
|
Die aus
einem Heerlager hervorgegangene Stadt erstreckte sich über ca. 300
Hektar und verfügte über ein ausgeklügeltes
unterirdisches Bewässerungs- system. Die noch heute
sichtbaren Bauten standen einst im bisher ersten nachgewiesenen
altpersischen Paradeisos, einer
umzäunten Gartenanlage mit künstlichen Wasserläufen,
Seen Palästen und Pavillons. Der antike Flusslauf (gestrichelte
hellblaue Linie) ist heute nicht mehr zu erkennen. Um auf
das Palastgelände zu gelangen, mussten die Besucher zunächst
das auch als 'Palast R'
bezeichnete Torhaus (Foto
recht)
passieren.
|
|
|
Die
Abbildung eines geflügelten Schutzwesen mit Flügeln und
Hörnern lässt an die Kreuzung eines Cherubim mit
dem altägyptischen Gott der Weisheit, Chnum, erinnern (Foto
links). In in das Bauteil wurde eine Inschrift in persischer
Keilschrift eingemeißelt (Foto rechts).
|
|
|
Im
Zentrum des Audienzpalastes stand eine rechteckigen Halle,
deren Dach durch zwei von jeweils vier Säulen getragen wurde. An
ihren vier Seiten wurde diese zentrale Halle wiederum jeweils von einer
offenen Halle flankiert, die ebenfalls von zwei Reihen dicht
nebeneinander stehender Säulen getragen wurde. Zum Schutz des
Audienzpalastes wurden an dessen südöstlichen Eingang...
|
|
|
....Menschwesen
aus Mensch und Fisch angebracht.
|
|
|
Vom
nordwestlichen Eingang des Audienzpalastes (Foto links) führt der
Weg zum einstigen Residenzpalast von
Kyros II. (Foto rechts). In der Mitte dieses, auch als
'Palast P' bezeichneten Komplexes......
|
|
|
....stand
eine 1 x 23,5 Meter große Halle, deren Decke von fünf
Säulenreihen mit jeweils sechs Säulen getragen wurde (Foto
links). Den Schutz zum Eingang seiner auch als Wohnpalast gedeuteten
Residenz wurde von Kyros II. selbst übernommen, indem er sein
Abbild, welches heute nur noch von der Hüfte an abwärts
vorhanden ist, in die Türlaibungen einmeißeln ließ
(Foto rechts). Es handelt sich um eine der wenigen Abbildungen des
Großkönigs. |
|
|
300 Meter
nordöstlich des Residenzpalastes steht der als Zendan-e Sulaiman (Salomons Gefängnis)
steinerne Turmbau, von dem heute nur noch eine Wand
erhalten geblieben ist (Foto links). Architektonisch gleicht er der
Kaaba-ye Zardosht von Naqs-e Rostam und kann wie diese als
zoroastrisches Feuerheiligtum (Ataskade)
betrachtet werden. Weitere 500 Meter in nordöstlicher Richtung, am
Rand des antiken Stadtgebietes wurde auf einer Anhöhe eine
befestigte Terrassenanlage erbaut, die heute als Takht-e Madar-e Suleiman (Thron der Mutter
Salomons) bezeichnet wird. Die auf Weisung von Kyros dem
Großen errichteten Stützmauern bestanden aus
akkurat behauenen Quadern, deren Zusammenhalt ursprünglich
durch Metallklammern verstärkt worden war. Dareios I. ließ
die befestigte Terrasse durch Lehmziegelbauten, zu denen auch ein
bedeutendes Schatzhaus gehörte, ergänzen. Nachdem ein
Großfeuer um 280 v. Chr. viele Bauten zerstört hatte, wurde
die Anlage dennoch etwa 80 Jahre von den Parthern weiterbenutzt. Eine
letzte Besiedlung lässt sich noch für die
spätsassanidische, bzw. frühislamische Zeit nachweisen.
|