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Oberhalb
der Schnellstraße 65 (Teheran - Bandar), knapp 11 Kilometer vor
der Stadt Firuzabad, dem
einstigen Ardashir Khureh
(Ruhm des Ardashir I.), wurde in früh-sassanidischer Zeit der von
starken Befestigungsmauern umgebene
Palast Qaleh Dokhtar errichtet. Dieser kann über eine
Brücke.....
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...und
nach einem kurzen und steilen Aufstieg in ewa 15 - 20 Minuten erreicht
werden.
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Der
untere (Foto links) und der obere Bereich des Palastes
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Durch
Höhenunterschiede des Bergrückens bedingt, wurde der Palast
auf drei Ebenen erbaut. Eine eingehende Dokumentation bietet der 1971
in Band 4 der Archäologischen
Mitteilungen aus Iran publizierte Artikel Qualʿa-ye
Dukhtar bei
Firuzabad: ein
Beitrag zur sasanidischen Palastarchitektur von Dr.-Ing Dietrich
Huff. Ein
Blick über die Anlage von der oberen Ebene, des als Eingang
dienenden untersten Gebäudetraktes, durch den man.....
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...in
einen rechteckigen Hof gelangt. An diese einstige mittlere Terrasse
schlossen sich an drei Seiten einst große Räume mit
Tonnengewölben an, während an sich an der vierten Seite die
Treppenaufgänge zum obersten gebäudetrakt befanden (Foto
links). Auf der dritten Ebene befanden sich die wichtigsten
Repräsentationssäle und Wohnräume. Hier betrat und
betritt der Besucher zunächst eine weiträumige, nicht
überdachte Terrasse (Foto rechts), an deren Ende sich ein 23,30 x
13,95 großer Iwan anschließt, der an beiden Seiten von
Tonnengewölben gekrönten Räumen eingefasst wurde.
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inter
dem Iwan befindet sich ein monumentaler Rundbau, dessen quadratischer
Innenraum von einer Kuppel gedeckt wurde. Hierbei handelt es sich um
ein architektur-historisch bedeutende
Konstruktion....
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....denn
bei ihr fand erstmals das Bauelement der Ecktrompen Anwendung, die
den baulichen Übergang vom Quadrat zu Kreis ermöglichte. Ein
Blick von der obersten auf die mittlere Terrasse (Foto
rechts).
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Von der
obersten Terrasse des Palastes aus bietet sich nicht nur ein Blick auf
eine faszinierende Landschaft, sondern auch auf die sich neben der S 65
entlang schlängelnden einstigen Karawanenstraße, die einmal
mehr auch die strategische Bedeutung des Festungs-Palastes Qaleh Dokhtar
verdeutlicht.
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Nach etwa
4 Kilometern auf der S 65 Richtung Firuzabad erreicht man die
Abzweigung zum Atashkadeh
(Feuerheiligtum), über die
man dann nach einem weiteren Kilometer zu den Ruinen von Ardashir Khureh (Ardahirs Ruhm)
gelangt. Nur wenige Meter von dem gewaltigen
Gebäudekomplex entfernt, wurde in letzten Jahren ein kleiner
Friedhof angelegt. |
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Nachdem
Ardaschir I. (Reg. 224–239/40) den letzten parthischen König der
Arsakiden-Dynastie, Artabanos V. (Artawan), besiegt und getötet
hatte, wurde er nach der Eroberung von Ktesiphon, wo sich ein anderer
Arsakide noch zwei Jahre hatte halten können, zum König
gekrönt. Der Gründer des Sassanidenreiches
ließ in unmittelbarer Nähe eines Teiches ein monumentales
Gebäude errichten, welches daher allgemein als Palast des Ardashir bezeichnet, von
einigen Wissenschaftlern als zoroastrisches
Feuerheiligtum angesehen wird.
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Der
Haupteingang zum dem relativ gut erhalten gebliebenen Baukomplex
liegt im Nordosten, wo man über einen breiten Vorhof in einen
beeindruckend hohen und tiefen Iwan (Foto links) gelangt. Während
der Iwan rechts und links von zwei tonnenüberwölbte Hallen
flankiert wird (Foto rechts)...
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....schließen
sich an seiner Rückseite drei gleichgroße, überkuppelte
Säle an (Foto rechts)... |
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....deren,
zum Teil ägyptischen Vorbildern
nachempfundenen, Fensterstürze
erhalten geblieben sind oder rekonstruiert werden konnten (Foto rchts).
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Die
überkuppelten Säle, aber auch die anderen Bereiche des
Bauwerks sind durch lange Gänge miteinander verbunden.
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Durch
einen weiteren Iwan an der südlichen Außenwand des zentralen
Komplexes (Foto links) gelangt in einen großen, nahezu
quadratischen Innenhof, um den sich weitere Hallen mit
Tonnengewölbe gruppieren.
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Während
die nördliche und südliche Kuppel noch weitgehend erhalten
geblieben sind, besteht jene des unmittelbar an der Umfassungsmauer
gelegenen südlichen Saals heute nur noch zum Teil. Dennoch ist sie
auch...
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....heute
noch aus einiger Entfernung deutlich zu erkennen (Foto links). Zwischen
Ardashir Khure und Qaleh Dokhtar, kurz bevor sich die Schlucht Tang-e Ab zur Ebene hin
öffnet, wurden zwei wichtige, sich auf Ardashir I. beziehende
Reliefs in den Felsen geschlagen. Die in drei Einzelbilder unterteilte,
22,4 Meter breite Reiterkampf-Darstellung
besitzt eine besondere Bedeutung für die Geschichtsforschung, weil
sie in ihren Motiven eine dramaturgische Steigerung der Kampfes gegen
die Parther darstellt, die mit einem sassanidischen Knappen, der auf
seinem dahinpreschenden Pferd von dessen Pferd herunterreißt.
Während die mittlere Szene den jungen Shapur zeigt, der den
parthischen Kronprinzen aus dem Sattel hebt, bezeugt das rechte
Bildnis schließlich, wie Ardashir
I. den letzten Partherkönig Ardawan mit seiner Lanze tötet
(Foto rechts).
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Das
zweite Felsenrelief von Tang-e Ab ist
die erste Darstellung, welche die Investitur eines Sassanidenherrschers
zum Gegenstand hat. An der Spitze einer Gruppe von
Würdenträgern begegnet Ardashir I. vor einem Feuerheiligtum
dem Gott Ahuramazda, der hier erstmals in der Geschichte in
menschlicher Gestalt gezeigt wird. Als Legitimation seiner
Königsherrschaft erhält Ardashir I. den Ring der Macht direkt
aus göttlicher Hand.
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