M a d a r a   &    P l i s k a

Das in 23 Meter Höhe in eine Felswand gehauene 3 m hohe Madarski Konnik wurde von der UNESCO im Jahre 1979 zum Weltkulturerbe erklärt.

Der aus dem frühen achten Jahrhundert stammende "Reiter von Madara" befindet sich in Begleitung eines Hundes und eines Löwen. Er stellt vermutlich Khan Tervel dar, da eine Inschrift neben dem Relief dessen Regierungszeit (701 - 711) hinweist.

Oberhalb des Reliefs erhebt sich ein über 400 Meter hohes Felsmassiv auf dessen Plateau noch Reste der Festung Krepost Madara zu sehen sind. Die Befestigung der Anfänge im 4. Jahrhundert liegen wurde im Jahre 1388 von den Osmanen zerstört.
Der schweisstreibende Aufstieg wird mit einem tollen Ausblick belohnt!

10 KM nördlich von Madara liegt die heutige Stadt Pliska, die auf eine glanzvolle Vergangenheit zurückblicken kann, denn im Jahre 681 errichtete dort Khan Asparuch die erste Hauptstadt des 1. Bulgarischen Reiches. Bis zum Jahr 893, als Zar Simeon d. Gr. die Hauptstadt in das in der Nähe gelegene Veliki Preslav verlegte, war Pliska eine Metropole für Politik, Militär, Kultur und Wirtschaft. Die Reste der Festung "Pliska" befinden sich 2km entfernt von heutige Stadt.

Die einst gigantische Metropole erstreckte sich in ihrer Blütezeit über 23qkm und wurde von drei konzentrischen Verteidigungsringen geschützt. Ganz außen lag ein Wallgraben, dahinter trennt eine 10-12 m hohe Mauer die Außen- von der Innenstadt.

1,5 KM vom Eingangstor zu Innenstadt entfernt befinden sich die Fundamente der einstigen "Großen Basilika" aus dem 9. Jahrhundert. Mit 100 m Länge und 25 m Breite war sie vermutlich der größte Sakralbau im damaligen christlichen Europa. Z. Z. werden umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten durchgeführt.

Im Zentrum der einstigen Festung sind noch die umfassenden Fundamente des "Großen Palastes", dem "Krumov dvorec" (74 x 20 m) zu erkennen. . Die heute teilweise rekonstruierten Ecktürme und 2,5 m dicken Mauern wurden ihrerseits noch von einer Zitadelle überragt.

Der vom Byzantischen Kaiser Nikephoros I. am 23.06.811 zerstörte Große Palast wurde nie wieder restauriert. Drei Tage später, am 26.06.811, fiel Nikephoros I. im Kampf gegen Khan Krum. Unter Khan Omurtag (814 - 831), entstand auf den Fundamenten des Großen Palastes der neue Thronsaal (52 x26,5), der dem Herrscher als luxuriöse Wohnung mit Fußbodenheizung und Glasfenstern diente.