• Letzte Aktualisierung: 18.05.2010
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 Neutral-     

    Moresnet           


                     





Nachdem Napoleon Bonaparte endgültig besiegt worden war, fanden sich die politisch bevollmächtigten Vertreter aus rund 200 europäischen Staaten, Herrschaften, Körperschaften und Städten zum (18. 09.1814 - 09.06.1815) zusammen.  Ziel der Zusammenkunft war insbesondere die Wiederherstellung des politischen und territorialen status quo ante des Jahres 1792. Das Kaiserreich Österreich verzichtete zugunsten anderer Gebietserweiterungen auf die von Napoleon okkupierten "Österreichischen Niederlande", die daraufhin zwischen dem Vereinigten Königreich der Niederlande und dem Königreich Preußen aufgeteilt wurden. Beide Länder konnten sich zunächst jedoch nicht auf die Zugehörigkeit des Örtchens Kelmis einigen, weil sie die dortige Zinkmine nicht ihrem Nachbarland überlassen wollten. Schließlich schlossen Preußen und die Niederlande 1816 schließlich den Aachener Grenzvertrag (Vertrag der Grenzen) mit dem der Ort Moresnet an das Vereinigte Königreich der Niederlande und das heutige Neu-Moresnet an Preußen ging. Das Gebiet um Kelmis mit seiner Zinkgrube (Vieille Montagne/Altenberg) wurde zu Neutral-Moresnet erklärt, fortan jedoch von einem preußischen und einem niederländischen Kommissar verwaltet.



Infolge der Belgischen Revolution entstand im Jahre 1830 das von den Niederlanden unabhängige Königreich Belgien. Leopold von Sachsen-Coburg wurde als Leopold I. zum ersten König der Belgier ernannt. Der einstige niederländische Ort Moresnet gehörte von nun an zu Belgien. Die Verwaltungsrechte der Niederlande über Neutral-Moresnet wurden ebenfalls an das Königreich Belgien übertragen. Aus dem Dreiländerpunkt wurde ein Vierländerpunkt. Die rote 10-Pfennig-Briefmarke gehört zu einer Serie, die am  5.Oktober 1886 ausgegeben wurde und nur für die Zustellung innerhalb des neutralen Gebietes bestimmt war. Die Münzprägung aus dem Jahre 1848 zeigt einen Januskopf mit Friedrich-Wilhelm von Preußen (links) und König Leopold I. von Belgien (rechts).


 
Im Jahre 1908 fand sich im Schützenlokal die gesamte Bevölkerung von Neutral-Moresnet zusammen. Der Chefarzt der Erzgrube, Dr. Wilhelm Molly (1838-1919 ) plädierte leidenschaftlich für die Errichtung des Freistaates Amikejo  Esperanto : Ort der großen Freundschaft) und die Bergmannskapelle intonierte den von Willy Huppermann komponierten Amikejo-Marsch . Nach dem Ende des 1. Weltkrieges erkannte das besiegte Deutschland mit Artikel 32 des Versailler Vertrages mit Wirkung zum 10. Januar 1920 die volle Souveränität Belgiens über das ganze streitige Gebiet von Moresnet - dem sogenannten Neutral-Moresnet -  an.     Wer mehr wissen möchte: Neutral-Moresnet (1816 - 1919)

 

Karte von Neutral-Moresnet mit der niederländischen Königin Wilhelmine, Leopold II. von Belgien und Kaiser Wilhelm II. Noch heute wehen vor
dem Göhltalmuseum die Flaggen Belgiens, des Deutschen Reiches, der Niederlande und des Königreiches Preussen einträchtig nebeneinander.



Produkte bei denen Zink verwendet wurde.
Ein einstiger Grenzstein Nr. 53.
Industrielle Bedeutung von Zink.


Ein Relief zeigt im Vordergrund die Stadt Aachen (Aix-la-Chapelle) und die Gemeinde Kelmis (roter kreis) im Hintergrund. 1908 wurde eine Straßenbahnlinie eröffnet, die beide Orte miteinander verbindet.


Das sehenswerte Göhltalmuseum befindet sich in der Maxstrasse 9 in B-4721 Neu-Moresnet.   Die locker gehaltenen Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag Nachmittag, 14:00 bis 18:00 Uhr, sowie Mittwoch Vormittag, 10:00 bis 12:00 Uhr. Es empfiehlt sich vor einem Besuch anzufragen, ob das Museum tatsächlich geöffnet ist oder vielleicht an einem anderen Tag oder zu einer anderen Uhrzeit geöffnet werden kann: Tel. 003287-657504  oder EMail museum@kelmis.be. Die Beschriftung im Museum erinnert daran, dass im Königreich Belgien drei Sprachen gesprochen werden.


Nach der Reihenfolge der Schilder betritt man zuerst die Gemeinde Kelmis/ La Calamine und erst dann das Königreich Belgien als Teil Europas.



Wasserwerk/Service des Eaux
Erinnerung an das Vierländereck.
10 Meter weiter begann der Wahlkampf in NRW.